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krypto 26.07.2001 12:41

Regierung will alle Mails lesen
 
Das Menschenrecht auf Privatsphäre ist massiv bedroht.



Cybercrime-Convention:

Im Herbst soll die internationale Cybercrime-Convention unterzeichnet werden.Die Grundaussage: Jeder Bürger muss der Totalüberwachung seiner

Surfaktivitäten und seiner Mails zustimmen, weil auch kriminelle Tätigkeiten enthalten sein könnten. Die Konvention wird von Bürgerrechtsgruppen und technischen Experten wegen schwerer Eingriffe in die Privatsphäre kritisiert.



Verbindungsdaten:

Die Behörden wollen von den Internetprovidern verlangen, sieben Jahre lang alle Verbindungsdatena ufzubewahren.

-wer mailt wann wem?

-wer besucht welche Website?

-welche Website wird von wem besucht?

Diese Daten sind zur Verfolgung tatsächlicher Verbrechen völlig ungeeignet, da es möglich ist, sich vor solchen Beobachtungen zu schützen

(durch Anonymisierungsproxies, die irgendwo am Netz hängen).

Gleichzeitig stellen die Daten aber eine schwere Beeinträchtigung der

Menschenrechte dar. Es ist nicht einzusehen, warum staatliche Behörden

noch so lange im nachhinein in der Lage sein sollen, festzustellen, wer

z.B. welche Websites besucht hat.



Abhörstandards:

Es gab einen Entwurf des österreichischen Verkehrsministeriums

(Überwachungsverordnung) welcher unter anderem vorsah, die Provider

zum Einbau automatischer Abhöreinrichtungen zu zwingen. Diese den so genannten ETSI-Abhörstandards entsprechenden Geräte ermöglichen einen

ständigen Zugriff durch Behörden auf ALLE Verbindungsdaten und ALLE

Klartextdaten, z.b. unverschlüsselte E-Mail. Der Provider hat keine Möglichkeit zu sehen, welche Behörde wann welche Daten liest. Der

Entwurf wurde zwar wieder zurückgezogen, weil die Provider die enormen Investitionen nicht selbst zahlen wollen, irgend ein öffentlicher Protest

gegen die Idee an sich fand aber nicht statt. Die Verordnung wird derzeit

"überarbeitet". Es ist zu bedenken, dass im Fall der Einführung dieser Geräte

eine richterliche Erlaubnis zum Abhören nicht mehr erforderlich wäre, außerdem

könnte ihr Vorhandensein dank einer immer offen Leitung von Provider zu

Polizei ohnehin nicht überprüft werden.



http://www.spurlos.at

- dokumentierte Informationen zur Politik und Technik der Überwachung.

- Tipps, wie man sich wehren kann: E-Mails verschlüsseln (freeware!)

Sloter 26.07.2001 12:46

Mails versenden kann nicht geloggt werden, da es keine Logs gibt bei einem SMTP.

Viel Lärm um nichts :( vor allem ohne technischen Hintergrund.
Trotzdem ein nette Page mit viel Text aus diversen Hoaxmails.


Sloter

[SWoT]BetuX 26.07.2001 13:05

hmm... bekomm angst..
erinnert mich an die armis..

die "hören" doch auch den mailverkehr ab..
oder täusch ich mich da?

Memphis 26.07.2001 13:09

:hallo:
Machst Werbung/Spam für die eigene Hp? Also ich hab keine Angst vor überwachung. Müßt ja ein Trottel sein wenn ich Mails mit illegalen Inhalten durchs Netz schicke. Außerdem schaue ich es mir gerne an, wie die paar Haberer vom Innenministerium millionen von I-Net aktivitäten überwachen bzw zigtausende E-Mails lesen wollen und das täglich.:lol: :lol:
Ich mach nichts Illegales also brauch ich auch nichts zu befürchten aber Du dürftest leicht Paranoid veranlagt sein, hmm?

Das die Behörden die Aktivitäten einzelner User überwachen bzw nachvollziehen können ist aber schon ein alter Hut.
quote:
----------------------------------------------------------------------
Original geschrieben von krypto
Diese Daten sind zur Verfolgung tatsächlicher Verbrechen völlig ungeeignet, da es möglich ist, sich vor solchen Beobachtungen zu schützen
(durch Anonymisierungsproxies, die irgendwo am Netz hängen).
----------------------------------------------------------------------
Auch wenn jemand Anonymisierungsproxies verwendet kann man ihn /sie ausforschen. Absolut Anonym ist niemand.

pong 26.07.2001 13:20

na da werden die verschlüsselungsprogramme wieder boomen :D

Dr. Cyber 26.07.2001 14:22

@Memphis
 
Es geht hier um die grobe Missachtung und Einschränkung von Grund- und Freiheitswerte, die über Jahrhunderte teilweise mit Blut - Verzeihung für diesen Pathos - erkämpft werden mußten.

Das vielzitierte Argument "Wer brav ist, braucht ja nichts zu fürchten" ist vor diesem Hintergrund völlig unangebracht und wird nur allzugerne auch von den Protagonisten des autoritären Überwachungsstaates - in Österreich unter anderem von den Hrn. Wesententhaler, Kohl - als Vorwand für ihr antidemokratisches Verhalten herangezogen.

Es geht hier um die Grundfesten unseres demokratischen Gesellschaftssystems. Und das sollte allen ja doch wohl mehr Wert sein als ein paar Hohlphrasen.

MfG

Sloter 26.07.2001 14:33

@Cyber

Du hast ja recht mit der Freiheit usw..

Aber es sollte schon etwas mehr als ein Gschicht`l sein, das immer wieder in irgendeinem Mail drinnen steht.

Hoax mehr nicht.

Sloter

Punschkrapfen 26.07.2001 14:36

da Verbrecher verschiedenster Provenienz (Drogendealer, Menschenhändler, Kinderficker, Demonstranten, usw) das Internet nutzen, wird man das den Sicherheitsbehörden auch erlauben müssen. Nein, man muss es sogar verlangen. Wenn ein Bürger einen Anspruch gegen den Staat hat, dann dass der Staat ihn schützt. Und das kann er nicht, wenn man ihn fesselt (Stichwort ein Privater darf einen Demonstranten in mehr Fällen abknallen, als es ein Polizist darf) und die Augen verbindet.

spiral_23 26.07.2001 14:48

aber hallo, hallo,haaallooooooooo -- punsch (du) K R A P F N !!!!

spiral_23

hera 26.07.2001 14:53

@Punschkrapfen

Dazu fällt mir ein Sprichwort ein:
Zuwenig und zuviel ist Narren-Ziel!


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