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Baron 21.11.2013 18:11

HbbTV: Spion im Wohnzimmer
 
Ein Forscherteam der Technischen Universität Darmstadt hat kürzlich untersucht, welche Daten sogenannte HbbTV-Fernseher aussenden. Diese Technik ist eigentlich eine multimediale Variante des herkömmlichen Videotextes, die sich wie eine durchsichtige Internetseite über das TV-Bild legt. Die Sender stellen die HbbTV-Inhalte bereit.
Um HbbTV auf dem Fernseher anzeigen zu können, wird mit dem TV-Signal eine unsichtbare Internetadresse ausgestrahlt. Sie sorgt dafür, dass auf Knopfdruck des Zuschauers zum Programm passende Internetinhalte einblendet werden können. Voraussetzung ist ein mit dem Internet verbundener Fernseher. Bei neueren Modellen ist HbbTV serienmäßig fest installiert.
Doch HbbTV informiert nicht nur die Zuschauer, wie Technology Review in seiner neuen Ausgabe 12/2013 berichtet (hier können Sie das Heft online bestellen). Es ermöglicht Werbetreibenden erstmals, Genaueres über die TV-Gewohnheiten herauszufinden. Denn HbbTV arbeitet wie herkömmliche Web-Technologie auch mit Cookie-Dateien, die Informationen über die Nutzer abspeichern.
Eigentlich müssen die Nutzer der Übermittlung zustimmen. Sie sollte zudem nur dann erfolgen, wenn die Zuschauer wirklich HbbTV-Inhalte aufrufen. Wie die Analyse der Darmstädter Forscher jedoch zeigt, scheint das keineswegs der Fall zu sein. Die Daten zum TV-Verhalten wurden auch bei Fernsehern übertragen, bei denen der Zuschauer gar keine HbbTV-Inhalte abgerufen hatte. Fernsehen mit Internetanschluss reichte aus, um den Datenverkehr loszutreten.
Was genau da übertragen wurde, konnten die drei Wissenschaftler zwar nicht klären. Doch zeigten sie sich „überrascht, wie viele Daten dort wie häufig ausgesendet wurden“, erklärte Teammitglied Marco Ghiglieri. Adressaten der Daten waren unter anderem die Server großer Werbetreibender wie Google Analytics, Chartbeat und Webtrekk.

http://www.heise.de/newsticker/meldu...r-2051425.html

was guckst du?

Christoph 22.11.2013 19:57

Zitat:

LG will Schnüffelfunktion in Fernsehern deaktivieren

Mit einer neuen Firmware will LG die kürzlich entdeckte Spähfunktion in seinen Smart TVs abschalten. Das Unternehmen betont, das Feature sei nicht zum Datensammeln vorgesehen gewesen, sondern nur ein Überbleibsel aus der Entwicklung.

Der koreanische Elektronikhersteller LG will die Schnüffelfunktion in seinen Smart TVs abschalten. Dies erklärte das Unternehmen in einem Schreiben, das Spiegel Online vorliegt. Vor kurzem hatte ein britischer Blogger entdeckt, dass sein Fernseher Daten wie die Dateinamen auf angeschlossenen USB-Laufwerken sammelt und an LG-Server übermittelt.

Selbst das generelle Abschalten von Datenübermittlungen, welches die Fernseher über ihre Menüs erlauben, änderte an den Transfers nichts. Auch das hat LG nun bestätigt. All diese Funktionen sollen nun geändert werden. LG schreibt: "Derzeit wird ein Firmware-Update zur sofortigen Auslieferung erstellt, das dieses Problem auf allen betroffenen LG Smart TV behebt, so dass bei ausgeschalteter Funktion keine Daten übertragen werden." Dass die Fernseher generell keine Daten mehr senden würden - wenn die Option im Menü eingeschaltet ist - geht aus der Stellungnahme aber nicht hervor.

Die besonders scharf kritisierte Funktion des Einsammelns von Dateinamen erklärt LG damit, dass das ein Überbleibsel "eines neuen, noch in der Entwicklung befindlichen Features" gewesen sei, das für Fernsehaufzeichnungen im Internet nach weiteren Informationen suchen sollte. Allein das ist aber schon fragwürdig, denn die Daten der von Digitalsendern ausgestrahlten EPGs sind frei zugänglich. Auch andere Dienste wie TvTv oder der von Technisat für die eigenen Geräte erstellte Service SFI bieten schon erweiterte Daten zu Fernsehsendungen vor der Ausstrahlung - ohne dass sie sich an Dateinamen orientieren müssten.

Diese Schnüffelfunktion ist laut LG "niemals völlig fertiggestellt worden, und es wurden zu keiner Zeit personenbezogene Daten erfasst und aufbewahrt". Sie soll nun mit neuer Firmware entfernt werden. Spannend bleibt, wie viele Geräte dann ein Update erhalten. Bisher hat LG nämlich noch keine Liste der Fernseher vorgelegt, welche die umstrittenen Funktionen überhaupt nutzen.
Quelle: http://www.golem.de/news/smart-tv-lg...11-102922.html

zonediver 22.11.2013 21:19

Zitat:

Zitat von Baron (Beitrag 2491655)
...was guckst du?

...das ist schon seit langem bekannt - daher wird bei mir der Fernseher "sicher nie direkt" mit dem iNet gekoppelt. Ich hol mir die Daten über den HTPC - der hängt bereits am iNet und ist von mir mit eigener Software und Sicherheitseinstellungen prepariert - fertig ;)
Aber dem "dummen Konsumenten" kann man ja jeden Dreck unterjubeln - der merkt's eh ned, und verstehen tut er's schon garnicht :lol:
3D hat nicht funktioniert, also machma eben das ;)
Wie die Japaner - haben den Krieg verloren und die Welt eben mit Toyotas und Videorekordern "bombardiert" :lol:

Christoph 22.11.2013 21:30

Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus, die "dummen Konsumenten" wollen alles, bedenken aber nicht die Risken, siehe Smartphones, Tablets, .......

Christoph 13.12.2013 20:08

LG verbietet seinen Smart-TVs das Spionieren

Zitat:

Mit der Auslieferung des versprochenen Firmware-Updates für seine Smart-TVs hat LG nun die Datensammelwut der Geräte eingeschränkt. Mit zwei Smart-TV-Modellen konnte heise Security verifizieren, dass Nutzerdaten nicht mehr unverschlüsselt an Server des Unternehmens versendet werden. Auch die Dateinamen auf angeschlossenen USB-Laufwerken werden nach dem Update auf die Firmware-Version 04.20.29 nicht mehr übermittelt.

Daten, welche über den Hbb-TV-Dienst auf dem Fernseher an die Sendeanstalten geschickt werden, sind von der Änderung nicht betroffen. Die beiden von uns getesteten Geräte der LA- und LN-Serien (mit den Modellnummern 42LN5758 und 47LA6208) halten sich nun an das Abschalten der Option "Sammeln von Zuschauerdaten". Dateinamen übermittelt der Fernseher allerdings nie, auch wenn diese Option auf "Ein" gestellt ist. LG liefert das Firmware-Update über den entsprechenden Menüpunkt des Fernsehers aus.

Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass nach dem Update die Watchever-App eventuell nicht mehr richtig funktioniert. (fab)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldu...n-2065695.html

Christoph 25.01.2014 20:19

Spion im Wohnzimmer: c't ertappt schnüffelnde Fernseher

Zitat:

"Ich weiß, was Du letzten Sonntag geschaut hast" – TV-Sender überwachen wie selbstverständlich die Fernsehgewohnheiten ihrer Zuschauer. c't hat überprüft, wie groß der Datenhunger der Sendeanstalten wirklich ist.

Wenn Sie es sich auf der Couch gemütlich gemacht haben und den Fernseher einschalten, sind Sie dabei nicht allein: Die TV-Sender schauen Ihnen beim Zappen über die Schulter und registrieren exakt, wann Sie zuschalten – und oft auch wie lange.

c't hat eine Reihe aktueller Smart-TVs im Labor aufgebaut, um zu überprüfen, welche Daten abfließen, wenn man die Geräte mit dem Internet verbindet. Ohne dass wir eine der Online-Funktionen aktivierten, schickten die Geräte bereits umfassende Daten über das Nutzungsverhalten ins Netz. Und zwar nicht nur an die Sendeanstalten, sondern auch an die TV-Hersteller – und sogar an die Datenkrake Google.

Dafür ist vor allem der Datendienst HbbTV verantwortlich, über den die TV-Sender den Fernseher anweisen können, eine bestimmte URL abzurufen. Und zwar genau in dem Moment, wenn man den Sender einschaltet. Nach Einschätzung von Datenschutzexperten ist dies ganz klar rechtswidrig, da die ungefragt übertragenen Daten personenbeziehbar sind.

Wer sich nach der Lektüre des c't-Artikels dazu entschließt, der Schnüffelei ein Ende zu setzen und HbbTV abschaltet, für den hat c't unter der URL ct.de/hbbtv eine Linkliste zusammengestellt über die man die oftmals durchaus nützlichen HbbTV-Angebote weiterhin erreichen kann. Legen Sie die Adresse am besten als Lesezeichen im Browser Ihres Smart-TV ab.

Kurz vor Redaktionsschluss konnten wir dann noch einen kleinen Erfolg verbuchen: Einer der wichtigen öffentlich-rechtlichen Sender hat das Zuschauer-Tracking nach unserer Anfrage drastisch zurückgefahren.
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldu...r-2096578.html


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