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Zitat von fredf
(Beitrag 2478748)
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Na geh, der ganze Artikel ist so salopp geschrieben, dass von gründlicher Recherche offensichtlich keine Rede sein kann. Steve Jobs sah 1979 eine Präsentation des Xerox Alto, der in den 70ern der Prototyp für die Entwicklung einer kommerziellen Workstation war. Daraufhin machte sich eine Gruppe bei Apple an die Entwicklung eines Rechners mit graphischer Benutzeroberfläche. 1981 brachte Xerox die 8010 Workstation auf den Markt, genannt "Star". Apple Entwickler waren bei der öffentlichen Prädentation dabei und nahmen einige Ideen des dabei gesehenen mit nach Hause um ihrem in Arbeit befindlichen Desktop Manager noch einige Ezzes beizubringen.
Das Problem bei Xerox war, dass sie nie an einen breiten Markt dachten, sondern die hochpreisige Workstation bei Industrie und Forschung unterbringen wollten. Die eingefleischte Drucker- und Scannerfirma schaffte es jedoch in keiner Weise, als Computerfirma Fuss zu fassen und die 8010 war trotz aller Qualitäten ein Flop. Das zeichnete sich schon Anfang der 80er-Jahre ab, und wichtige Leute der Xerox-Desktop-Entwicklung wanderten zu Apple und Microsoft ab (der bekannteste von ihnen war Charles Simonyi, der bei MS die Entwicklungsabteilung für Anwenderprogramme aufbaute; unter seiner Leitung entstanden die ersten Versionen von Multiplan, Excel und Word!).
Apple zog die Entwicklung eines PCs mit graphischer Benutzeroberfläche durch, scheiterte aber ebenfalls mit dem ersten Versuch. Auch die Lisa war für den Massenmarkt zu teuer - obwohl sie nur einen Bruchteil der 8010 Workstation kostete. Aber Apple blieb am Ball und der zweite Versuch zwei Jahre später wurde auch ein kommerzieller Erfolg. Der Apple Macintosh wurde der erste Computer mit graphischer Oberfläche und großen Verkaufszahlen.
Es zeigt sich immer wieder, dass eine gute Idee zu wenig ist. Man muss auch in der Lage sein, sie so auf den Markt zu bringen, dass sie Käuferschichten erreicht. Xerox war dazu nicht in der Lage, und neben der kommerziellen Unfähigkeit der Computer-Abteilung (die auch nie einen guten Stand innerhalb der Firmengruppe hatte), verweist der Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auch auf die Unfähigkeit der Xerox-Rechtsabteilung. Allerdings war das letztlich ja auch nur einer der vielen Versuche, beim Konkurrenten abzuzocken, wenn man selber nichts zustande gebracht hat.
:hallo:
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