Zitat:
Zitat von Don Manuel
(Beitrag 2411494)
Eines der viel zitierten Blödheiten bei OS/2 war die viel zu geringe RAM-Mindestanforderung seitens IBM: 4MB! Win3.11 war ab 8MB performanter zu betreiben als OS/2. Letzteres wurde erst ab 16MB wirklich lustig.
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Nein! Für Win3.11 brauchte man keine 8MB, um performanter als OS/2 zu sein. Mit 4MB war man gut bestückt, und das war damals ohnehin noch ziemlich teuer.
(Allerdings ist diese Aussage aus der damaligen Single-User-Sicht getroffen, denn OS/2 war ja im Unterschied zu W3.11 ein Multitasking-Betriebssystem, das seinen Namen auch wirklich verdiente. Aber das wurde von den typischen Heimanwendern nur rudimentär genutzt und im typischen Single-User-Task-Switching-Betrieb war W3.1x bei den damals typischen Hardware-Konfigurationen klar performanter.)
Die RAM-Empfehlung war damals eine echte Marketing-Schlacht. Als OS/2 Warp 3 herauskam und Windows 95 bereits groß angekündigt war, war es ein ganz wichtiger Punkt, ob die Systeme unter 4MB zum Starten gebracht werden konnten. W95 konnte das im Prinzip, OS/2 musste meiner dunklen Erinnerung nach etwas nachbessern, bis die Übung gelang. Für einen sinnvollen Betrieb verlangten aber beide Systeme 6-8MB, wobei W95 etwas genügsamer, OS/2 aber sicherlich das bessere Betriebssystem war (und ja, noch mehr Speicher war natürlich klar besser!). Aber IBM hat das letztlich verbockt. Anstatt das Produkt zu pflegen und mit seinen Qualitäten vor allem NT das Wasser abzugraben, was über die Hintertüre des Profimarktes langfristig auch Endbenutzer interessiert hätte, vernichtete man beim Versuch, Microsoft mit einem Schlag überflügeln zu wollen, gigantische Geldbeträge in die bis dorthin teuerste Marketing-Offensive der Geschichte und ließ nach deren Fehlschlag das Produkt fallen...
:hallo:
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