Ich hätte mich auch ein wenig … gefühlt. Die modernen Lautsprecherboxen werden entweder mit Batterien oder mit Netzteilen versorgt. Diese Netzteile liefern bei brauchbaren Lautsprechern ca. 18 Volt bei einem maximalen Ausgangsstrom von ca. 2 – 3 Ampere. Damit wäre also (Milchmädchenrechnung) eine Leistung von max. (18 x 3) 54 Watt zu erzielen. Da es sich aber um Stereoboxen handelt, ist diese Leistung natürlich zu halbieren, von den durch verschiedene Effekte auftretenden Verlusten möchte ich noch gar nicht reden. Zum Schluß wird das ganze noch, um optimale Leistung zu erzielen, angepaßt, was wiederum 50% kostet. Alles in allem erreichen wir in unserem Beispiel eine Leistung von gerade einmal, vielleicht, ähm… 2 x 12 Watt. Ein solches Lautsprechersystem wird aber gerne als 300 W PMPO verkauft. Bei dieser Bezeichnung handelt es sich um einen absoluten Spitzenwert, wie der ausgeschriebene Name schon sagt „Peak Maximum Power Output“. Das ist so wie ein ungetuntes Moped, das es gerade mal so auf 45 km/h bringt, sicher auf einer geeigneten Strecke auch 140 km/h fahren könnte (bergab mit Rückenwind und gezogener Kupplung – versteht sich). Bei diesem PMPO-Wert wird für einen kurzen Zeitraum (ca. 10ms) ein rechteckiger Impuls am Eingang angelegt und am Ausgang die Leistung gemessen. Rechnet man diese Leistung auf einen normalen Zeitabschnitt um, so ist das Ergebnis der PMPO-Wert. Kommen wir aber zu Ihrer Kaufentscheidung, achten Sie darauf, daß das Lautsprechergehäuse dickwandig ist und die eingebauten Tieftöner eine sogenannte Gummisicke haben und keine Schaumstoffsicke. Ist dem so, dann wurde hier nicht gespart und die Vermutung, daß auch der Rest in Ordnung ist, liegt nahe, denn wer verwendet ein hochwertiges Gehäuse und einen brauchbaren Tieftöner für ein „Krammel“ Boxensystem, wenn er hier hätte sparen können?
|