Olympische Spiele Peking
 

Dazu sollte es ja schon einen Thread geben hier, für die Zusammenfassung unserer wichtigsten Impressionen aus Web und Medien.
Hier gleich mal mein erster Beitrag :D
http://img503.imageshack.us/img503/2301/oneworldwg8.jpg

wenn ich mir interviews mit normalen chinesen ansehe dann strahlen die wie kleine kinder zu weihnachten, menschenrechte hin oder her, lebensqualität hin oder her die sind verdammt stolz und glückllich. Sowas möchte ich mal in österreich sehen.

Ein bisschen viel verlangt von gegenwärtigen Info-Channels, aber Du kannst ja sicher Chinesisch und hörst am Dolmetscher vorbei die feinen Nuancen :D
Wenn Du quer durch deutschsprachige Spartensender etwas differenziertere Berichte verfolgst, dann sind da nicht nur alle "normalen" so happy.
Aber wurscht. Im Massentaumel können wir es mit China auch nicht aufnehmen, nicht mal beim Heil-Schreien, und momentan sind viele sehr happy, Chinesen zu sein.
Jetzt raufen's ja grad mit den USA um Goldmedaillen, während Bush in Sachen Menschenrechte so ziemlich den unglaubwürdigsten Fürsprecher abgibt und prompt nur mehr ausgelacht wird.
Bunte Wochen. One World. One Dream.

Na, wenn man zb. in Germanien monatelang in U-Haft sitzt, weil man die Begriffe 'Gentrification' oder 'Prekarisierung' verwendet hat und als besonders gefährlich eingestuft wird, weil man "Zugang zu Bibliotheken" hat, bei uns nach Lust und Laune der Polizei abgehört werden darf usw., dann sollten wir nicht nur über die Chinesen schimpfen. Bei uns gehts genauso zu - nur wills keiner wahrhaben :(

Niemand behauptet das 1,3 mrd glückliche chinesen rumlaufen. Nur scheinen irgendwie alle überrascht zu sein das die spiele nicht einen schalter umlegen und china plötzlich zur demokratie wird (was vermutlich in einem buergerkrieg und dem zerfall chinas enden würde). "differenzierte" berichte sind aber nicht leicht zu finden, horrormeldungen verkaufen sich einfach besser. Kumpel hat ca. 1 jahr dort gelebt (hatte viel mit arbeitern zu tun) und meinte das er noch nie so ein positives und glückliches volk gesehen hat.

Das es viel armut, ausbeutung usw. gibt heisst noch lange nicht das sich china (zumindest aus westlicher sicht) in die richtige richtung bewegt.

Da hast du natürlich Recht. An einem völlig anderen Kulturkreis kann man nicht unsere Maßstäbe 1:1 anwenden. Allerdings nähert sich China in vielen Bereichen unserer Kultur an.

Das ist ja genau die Scheinheiligkeit! Nie und nimmer hätte man die Olympischen Spiele an China vergeben dürfen, wenn man der Meinung ist, dass die Menschenrechte dort nicht in Ordnung sind. Und dass so ein Großereignis für Propaganda missbraucht wird, weiß man schließlich seit 1936!

Mir tun die Sportler leid, die sich ein Leben lang vorbereitet haben und jetzt als "böse" hingestellt werden, wenn sie nicht protestieren oder wenn sie sich wohlfühlen in diesem Land!

Ich war ein Jahr nach dem Massaker am "Platz des himmlischen Friedens" in Peking zu einer wissenschaftlichen Konferenz eingeladen. Hätte ich aus Protest absagen sollen? Hätte ich dort eine Fahne hissen sollen? Bin ich jetzt kein Gutmensch?

...dann hätten die Olympischen Spiele an vielen Orten nicht stattfinden dürfen ;)

Nicht immer, wenn ein Chinese lächelt oder lacht, hat das etwas mit glücklich oder zufrieden zu tun. Wenn jemand ein Jahr da drüben ist, muss das nicht zwingend heißen, dass er sich eine fundierte Meinung über mehrheitliche Befindlichkeiten machen kann.
Ja, und was Unterdrückung etc. betrifft, spricht ai (amnesty) eine recht klare Botschaft aus: wirklich saubere Weste hat keiner, aber die Großmächte interpretieren Menschenrechte am selbstherrlichsten, von Todesstrafe bis Folter, von Zöllen bis Waffenmarkt.

Richtig! Was war 1980? Pseudoboykott...

Aber es macht wohl einen Unterschied, ob die Olympischen Spiele in China oder in Griecheland stattfinden! Auch wenn ai (zu Recht) auch in Griechenland was zu beanstanden hätte...