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YDM 13.09.2005 23:38

Analog: TAMRON AF 28-300mm F/3.5-3.6 XR Di LD mit größerer Lichtstärke
 
Vorweg: Es geht zwar konkret um analoge Fotographie, jedoch könnte das auch im Digitalbereich auftreten.

Ich habe mir eine Canon EOS 30V DATE gekauft. [Die Augensteuerung ist wirklich genial.]
Dazu habe ich mir ein Tamron 28-300mm F/3.5-6.3 XR Di gekauft.

Das Objektiv hat laut Spezifikation eine maximale Blende von 3.5 bei 28 mm und 6.3 bei 300 mm.
Details (laut Tamron Bedienungsanleitung):
28mm: F/3.5
35mm: F/4
50mm: F/4.4
70mm: F/4.9
100mm: F/5.5
135mm: F/5.9
200mm: F/6.2
300mm: F/6.3

Laut meiner Kamera ist das Objektiv jedoch besser:
28mm: F/3.5
35mm: F/3.5 (!)
50mm: F/4 (!)
70mm: F/4.5 (!)
100mm: F/4.5 (!)
135mm: F/5.6 (!)
200mm: F/5.6 (!!)
300mm: F/5.6 (!!!)
(Die Angaben sind von der 'Brennweitenskala' wobei die Zahl immer in der Mitte der 'Indexmarkierung für Zoom' war. Bei vollem Zoom komme ich nicht über F/5.6)

Somit wäre das Objektiv ja ein F/3.5 - 5.6! Das wäre doch (deutlich) besser als die Spezifikation von Tamron!

Wie kann das sein?
Stimmt etwas mit meinem Objektiv nicht?
Hat jemand die gleiche Erfahrung gemacht?

Ich hab die Teile erst seit wenigen Tagen und die Filme sind noch im Labor.

Mobiletester 14.09.2005 15:47

Ich bin kein Experte von Linsen, kenne mich aber in der Messtechnik sehr gut aus. Ich gehe von Exemplarstreungen sowohl vom Objektiv als auch der Kamera aus. Interessant wären Vergleiche mit anderen Objektiven und Kameras. Auch das Messverfahren kann einen ziemlichen Einfluss auf das Ergebnis haben. Wird sind die Referenzwerte aufgenommen? Wird das Ergebnis punktörmig oder flächenförmig ermittelt? Wie wirkt sich die unterschiedliche Umgebungshelligkeit aus?

Satan_666 14.09.2005 16:08

Hi YMD,

Dein Problem ist leicht erklärbar: die EOS-Kameras sind allesamt so gebaut, dass sie für den AF eine Mindestlichtstärke von 5.6 voraussetzen. Hat ein Objektiv eine kleinere Anfangsöffnung, dann schaltet die Kamera den AF automatisch ab und Du kannst dann nur noch manuell fokkusieren. Der Grund für dieses Abschalten des AF bei kleineren Anfangsblenden als 5.6 liegt darin, dass die Elektronik bereits am Limit arbeitet und erfahrungsgemäß zu häufigen Fehlfokkusierungen kommt.

Objektivhersteller bedienen sich dann gerne des Tricks, dass sie an die Kamera eine Anfangsblende von 5.6 melden, obwohl dies das Objektiv gar nicht kann. Da intern das Objektiv bei kleineren Blenden diese "Verschiebung" berücksichtigt, spielt das für die korrekte Belichtung auch keine Rolle.

YDM 15.09.2005 00:12

Zitat:

Original geschrieben von Satan_666
Hi YMD,

Dein Problem ist leicht erklärbar: die EOS-Kameras sind allesamt so gebaut, dass sie für den AF eine Mindestlichtstärke von 5.6 voraussetzen. Hat ein Objektiv eine kleinere Anfangsöffnung, dann schaltet die Kamera den AF automatisch ab und Du kannst dann nur noch manuell fokkusieren. Der Grund für dieses Abschalten des AF bei kleineren Anfangsblenden als 5.6 liegt darin, dass die Elektronik bereits am Limit arbeitet und erfahrungsgemäß zu häufigen Fehlfokkusierungen kommt.

Objektivhersteller bedienen sich dann gerne des Tricks, dass sie an die Kamera eine Anfangsblende von 5.6 melden, obwohl dies das Objektiv gar nicht kann. Da intern das Objektiv bei kleineren Blenden diese "Verschiebung" berücksichtigt, spielt das für die korrekte Belichtung auch keine Rolle.

Nebenbei: Der Titel ist falsch. Soll natürlich "Analog: TAMRON AF 28-300mm F/3.5-5.6 XR Di LD mit größerer Lichtstärke" lauten.

Wenn dieser Trick für den AF für eine maximale Blendenzahl von 5.6 notwendig ist, dann verstehe ich nicht warum ich bereits ab 35 mm eine größere Blende als spezifiziert habe.
Auch finde ich nichts diesbezüglich in der Spezifikation von der Kamera und auch nicht zum Objektiv.
Dennoch wäre das eine mögliche Erklärung (obwohl ich noch etwas skeptisch bin).

[Seltsamerweise habe ich keine Mails zu diesem Thread erhalten.]

YDM 15.09.2005 00:18

Analog: TAMRON AF 28-300mm F/3.5-6.3 XR Di LD mit größerer Lichtstärke
 
Titel wieder falsch :-(
Jetzt aber richtig: "Analog: TAMRON AF 28-300mm F/3.5-6.3 XR Di LD mit größerer Lichtstärke"

fredf 15.09.2005 00:51

Ist so wie Satan666 gesagt hat. Das Objektiv gaukelt der Kamera einen etwas niedrigeren Blendenwert vor als real vorhanden um den AF auch bei den mehrstelligen Canon (D)SLRs zu erhalten.

Satan_666 15.09.2005 10:12

Zitat:

Original geschrieben von YDM
Wenn dieser Trick für den AF für eine maximale Blendenzahl von 5.6 notwendig ist, dann verstehe ich nicht warum ich bereits ab 35 mm eine größere Blende als spezifiziert habe.

Nun, diese Frage sollten wohl die Techniker von Tamron definitiv beantworten können. alles andere sind Mutmaßungen.

Klar ist ja, dass ein Steuerchip im Objektiv für den Datenaustausch mit der Kamera zuständig ist. Soll heißen, dieser Chip meldet eine Identifikation an die Kamera, beispielsweise über den Brennweitenbereich und der im Moment größten und kleinsten zur Verfügung stehenden Blende. Zusätzlich wird auch noch die aktuelle Brennweite übertragen. Die Kamera nimmt diese Daten als absolut an und verwendet diese für die Erzielung der Belichtungsdaten. Den Grund für die "korrigierte" Übermittlung der größten Anfangsblende habe ich oben schon erklärt - warum sich das nicht erst bei den höheren Brennweiten auswirkt, sondern schon früher, kann man nicht sagen, das hat Tamron (warum auch immer) so bestimmt.

Übrigens: bei meinem Sigma 5.0-6.3/170-500mm Objektiv wirkt sich das tatsächlich erst am langen Ende des Brennweitenbereiches aus. Ich würde das in die Kategorie "Persönliche Note" einreihen... :D

fredf 15.09.2005 10:31

Zitat:

Original geschrieben von Satan_666
Soll heißen, dieser Chip meldet eine Identifikation an die Kamera, beispielsweise über den Brennweitenbereich und der im Moment größten und kleinsten zur Verfügung stehenden Blende. Zusätzlich wird auch noch die aktuelle Brennweite übertragen. Die Kamera nimmt diese Daten als absolut an und verwendet diese für die Erzielung der Belichtungsdaten.
Das ist so nicht richtig. Die Kamera verwendet diese Daten nicht zur Berechnung der Belichtung.

YDM 15.09.2005 21:36

Ich habe mich mit diesem Problem an Tamron gewandt und als (vorläufige) Antwort erhalten dass sich die Dame ziemlich sicher ist dass das Objektiv in Ordnung ist.
Sie hat mich auch gefragt was ich für Filmmaterial verwende.

Ich bin zwar neu in der SLR-Fotographie jedoch bin ich mir ziemlich sicher dass das mit dem Film überhaupt nichts zu tun hat. Das gleiche Phänomen tritt ja auch ohne eingelegten Film auf.
Ist da ein Zusammenhang? Oder ist die Dame schlicht völlig inkompetent?

Sollen die Fotos trotzdem in Ordnung sein (die Post hatte sie heute leider noch nicht da) könnte ich vermutlich mit diesem Phänomen leben.

Was würdet ihr machen?
Sollte man das Objektiv zurückgeben? Schließlich stimmen ja die vom Objektiv übermittelten Werte vermutlich nicht mit den tatsächlichen überein.
Und welche Konsequenzen hat das wenn ich abblende?

fredf 15.09.2005 23:08

Zitat:

Original geschrieben von YDM
Ich habe mich mit diesem Problem an Tamron gewandt und als (vorläufige) Antwort erhalten dass sich die Dame ziemlich sicher ist dass das Objektiv in Ordnung ist.
Sie hat mich auch gefragt was ich für Filmmaterial verwende.

Ich bin zwar neu in der SLR-Fotographie jedoch bin ich mir ziemlich sicher dass das mit dem Film überhaupt nichts zu tun hat. Das gleiche Phänomen tritt ja auch ohne eingelegten Film auf.
Ist da ein Zusammenhang? Oder ist die Dame schlicht völlig inkompetent?

Sollen die Fotos trotzdem in Ordnung sein (die Post hatte sie heute leider noch nicht da) könnte ich vermutlich mit diesem Phänomen leben.

Was würdet ihr machen?
Sollte man das Objektiv zurückgeben? Schließlich stimmen ja die vom Objektiv übermittelten Werte vermutlich nicht mit den tatsächlichen überein.
Und welche Konsequenzen hat das wenn ich abblende?

Dies ist kein Fehler des Objektives sondern vollkommen so in Ordnung. Würde das Objektiv den Blendenwert 6,3 an die Kamera übermitteln so würden durchwegs alle nichteinstelligen (z.b. EOS33, EOS300 etc) Spiegelreflexkameras von Canon den AF-Betrieb verweigern.

Die Kamera ermittelt immer den Realwert, sprich sie misst den Lichteinfall bei Offenblende und erst wenn ausgelöst wird wird auf den voreingestellten oder von der Automatik errechneten Blendenwert abgeblendet.


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