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Analog: TAMRON AF 28-300mm F/3.5-3.6 XR Di LD mit größerer Lichtstärke
Vorweg: Es geht zwar konkret um analoge Fotographie, jedoch könnte das auch im Digitalbereich auftreten.
Ich habe mir eine Canon EOS 30V DATE gekauft. [Die Augensteuerung ist wirklich genial.] Dazu habe ich mir ein Tamron 28-300mm F/3.5-6.3 XR Di gekauft. Das Objektiv hat laut Spezifikation eine maximale Blende von 3.5 bei 28 mm und 6.3 bei 300 mm. Details (laut Tamron Bedienungsanleitung): 28mm: F/3.5 35mm: F/4 50mm: F/4.4 70mm: F/4.9 100mm: F/5.5 135mm: F/5.9 200mm: F/6.2 300mm: F/6.3 Laut meiner Kamera ist das Objektiv jedoch besser: 28mm: F/3.5 35mm: F/3.5 (!) 50mm: F/4 (!) 70mm: F/4.5 (!) 100mm: F/4.5 (!) 135mm: F/5.6 (!) 200mm: F/5.6 (!!) 300mm: F/5.6 (!!!) (Die Angaben sind von der 'Brennweitenskala' wobei die Zahl immer in der Mitte der 'Indexmarkierung für Zoom' war. Bei vollem Zoom komme ich nicht über F/5.6) Somit wäre das Objektiv ja ein F/3.5 - 5.6! Das wäre doch (deutlich) besser als die Spezifikation von Tamron! Wie kann das sein? Stimmt etwas mit meinem Objektiv nicht? Hat jemand die gleiche Erfahrung gemacht? Ich hab die Teile erst seit wenigen Tagen und die Filme sind noch im Labor. |
Ich bin kein Experte von Linsen, kenne mich aber in der Messtechnik sehr gut aus. Ich gehe von Exemplarstreungen sowohl vom Objektiv als auch der Kamera aus. Interessant wären Vergleiche mit anderen Objektiven und Kameras. Auch das Messverfahren kann einen ziemlichen Einfluss auf das Ergebnis haben. Wird sind die Referenzwerte aufgenommen? Wird das Ergebnis punktörmig oder flächenförmig ermittelt? Wie wirkt sich die unterschiedliche Umgebungshelligkeit aus?
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Hi YMD,
Dein Problem ist leicht erklärbar: die EOS-Kameras sind allesamt so gebaut, dass sie für den AF eine Mindestlichtstärke von 5.6 voraussetzen. Hat ein Objektiv eine kleinere Anfangsöffnung, dann schaltet die Kamera den AF automatisch ab und Du kannst dann nur noch manuell fokkusieren. Der Grund für dieses Abschalten des AF bei kleineren Anfangsblenden als 5.6 liegt darin, dass die Elektronik bereits am Limit arbeitet und erfahrungsgemäß zu häufigen Fehlfokkusierungen kommt. Objektivhersteller bedienen sich dann gerne des Tricks, dass sie an die Kamera eine Anfangsblende von 5.6 melden, obwohl dies das Objektiv gar nicht kann. Da intern das Objektiv bei kleineren Blenden diese "Verschiebung" berücksichtigt, spielt das für die korrekte Belichtung auch keine Rolle. |
Zitat:
Wenn dieser Trick für den AF für eine maximale Blendenzahl von 5.6 notwendig ist, dann verstehe ich nicht warum ich bereits ab 35 mm eine größere Blende als spezifiziert habe. Auch finde ich nichts diesbezüglich in der Spezifikation von der Kamera und auch nicht zum Objektiv. Dennoch wäre das eine mögliche Erklärung (obwohl ich noch etwas skeptisch bin). [Seltsamerweise habe ich keine Mails zu diesem Thread erhalten.] |
Analog: TAMRON AF 28-300mm F/3.5-6.3 XR Di LD mit größerer Lichtstärke
Titel wieder falsch :-(
Jetzt aber richtig: "Analog: TAMRON AF 28-300mm F/3.5-6.3 XR Di LD mit größerer Lichtstärke" |
Ist so wie Satan666 gesagt hat. Das Objektiv gaukelt der Kamera einen etwas niedrigeren Blendenwert vor als real vorhanden um den AF auch bei den mehrstelligen Canon (D)SLRs zu erhalten.
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Zitat:
Klar ist ja, dass ein Steuerchip im Objektiv für den Datenaustausch mit der Kamera zuständig ist. Soll heißen, dieser Chip meldet eine Identifikation an die Kamera, beispielsweise über den Brennweitenbereich und der im Moment größten und kleinsten zur Verfügung stehenden Blende. Zusätzlich wird auch noch die aktuelle Brennweite übertragen. Die Kamera nimmt diese Daten als absolut an und verwendet diese für die Erzielung der Belichtungsdaten. Den Grund für die "korrigierte" Übermittlung der größten Anfangsblende habe ich oben schon erklärt - warum sich das nicht erst bei den höheren Brennweiten auswirkt, sondern schon früher, kann man nicht sagen, das hat Tamron (warum auch immer) so bestimmt. Übrigens: bei meinem Sigma 5.0-6.3/170-500mm Objektiv wirkt sich das tatsächlich erst am langen Ende des Brennweitenbereiches aus. Ich würde das in die Kategorie "Persönliche Note" einreihen... :D |
Zitat:
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Ich habe mich mit diesem Problem an Tamron gewandt und als (vorläufige) Antwort erhalten dass sich die Dame ziemlich sicher ist dass das Objektiv in Ordnung ist.
Sie hat mich auch gefragt was ich für Filmmaterial verwende. Ich bin zwar neu in der SLR-Fotographie jedoch bin ich mir ziemlich sicher dass das mit dem Film überhaupt nichts zu tun hat. Das gleiche Phänomen tritt ja auch ohne eingelegten Film auf. Ist da ein Zusammenhang? Oder ist die Dame schlicht völlig inkompetent? Sollen die Fotos trotzdem in Ordnung sein (die Post hatte sie heute leider noch nicht da) könnte ich vermutlich mit diesem Phänomen leben. Was würdet ihr machen? Sollte man das Objektiv zurückgeben? Schließlich stimmen ja die vom Objektiv übermittelten Werte vermutlich nicht mit den tatsächlichen überein. Und welche Konsequenzen hat das wenn ich abblende? |
Zitat:
Die Kamera ermittelt immer den Realwert, sprich sie misst den Lichteinfall bei Offenblende und erst wenn ausgelöst wird wird auf den voreingestellten oder von der Automatik errechneten Blendenwert abgeblendet. |
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