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alpha2003 09.03.2005 21:36

Flaps
 
Hi kann mir bitte jemand genau die Wirkweise von Flaps erklären.

Habe mal getestet wenn ich ohne Flaps mit der Chessna und 70 kt. sinke dann ist die Nase extrem hoch. Mit Flpas kann ich genauso sinken nur die Nase weißt weiter nach unten.

floki 09.03.2005 21:43

Durch die Flaps wird die Auftriebsweise eines Flugzeuges erhöht und gleichzeitig aber auch die Geschwindigkeit verringert.
Durch die Flaps verändert sich die Luftumströmung,die über die Tragflächen strömt.

Fujipilot 09.03.2005 21:45

Hallo,
eigentlich eigenartig.
Wenn Du Flaps setzt, will der Flieger durch die veränderte Anströmung nach oben. Deshalb mußt Du mit der Trimmung nach vorn also kopflastig trimmen.
Probier mal den Sinkflug mit veränderter Trimmung, vielleicht erklärt sich ja dann einiges.
Gruß
Bernt:)

Frank_IVAO 10.03.2005 16:06

Dirch das setzen der Klappen verschiebt sich der Punkt an dem alle Auftriebskräfte wird nach hinten, dadurch musste Kopflastig trimmen.

CB-Airline 10.03.2005 16:23

Bei konstanter Geschwindigkeit erhöht sich die Auftriebkraft der Tragflächen durch das Anheben der Nase (Pitch erhöhen). Das Flugzeug würde steigen. Durch das Setzen der Flaps wird die Tragflächenfläche vergrößert. Das bewirkt - wie gesagt bei der gleichen Geschwindigkeit - ebenfalls eine Erhöhung der Auftriebskraft. Willst Du also deine vertikale Geschwindigkeit nach dem Setzen der Flaps konstant halten, mußt du der erhöhten Auftriebskraft durch eine Verringerung des Anstellwinkels, also Absenken der Nase, entgegenwirken. Beachte aber, das der Luftwiderstand sich durch die Flaps erhöht und das Flugzeug bremst. Du mußt also gleichzeitig die Leistung erhöhen, um dem Bremseffekt entgegenzuwirken.

Beste Grüße

Peterle 10.03.2005 16:52

Eigentlich stimmt...
 
... alles Gesagte, weil's je nach speziellem Klappensystem auch alles gibt:

Z.B. Flowler-Klappen (die Dinger an den meisten Jets) werden bei den ersten Rastungen nach hinten herausgeschoben, vergrössern die Flügelfläche, dadurch den Auftrieb (unter anderem). Der Auftriebsmittelpunkt wandert dadurch nach hinten, die Maschine wird kopflastig. Erst bei höherer Klappenstellung drehen sich die Fowlerklappen nach unten.

Wölbklappen (die Dinger, die z.B an einer kleinen Cessna einfach nach unten gehen), vergrössern den Anstellwinkel, dadurch den Auftrieb (man konstruiere mal die Flügelsehne mit und ohne ausgefahrene Klappen). Die projizierte Flügelfläche wird sogar etwas kleiner. Die Maschine "steigt" nicht nur, sie nimmt auch die Nase hoch (wird hecklastig).

Alles das ist auch noch abhängig von der speziellen Konstruktion. Ich kenne eine Maschine, die Wölbklappen hat. Sie steigt bei Klappensetzen, wie erwartet, nimmt dabei aber (wenn man genau aufpasst) die Nase herunter. Die Maschine hat ein Laminarprofil, vielleicht liegt's daran.

Dann gibt's noch Spreizklappen usw...

Allgemein kann man sagen, dass alle Klappensysteme bei den ersten Rastungen den Auftrieb erhöhen bei moderater Widerstandserhöhung. Bei den hohen Stellungen steigt der Auftrieb kaum noch, der Widerstand hingegen wächst stärker.

Dann gibt's noch Vorflügel (Slats), die nach vorne ausgefahren werden. Sie zwingen den Luftstrom auch bei hohen Anstellwinkeln ans Profil, dadurch kann ein höherer Anstellwinkel ohne Stall geflogen werden. Die Flügelfläche wird nach vorne vergrössert, das macht hecklastig. Slats und Fowlerklappen zusammen, richtig bemessen, können die Lastigkeit fast neutral halten.

Viele Grüsse
Peter

P.S. Ich muss vermutlich eine Korrektur anfügen: Kleine Cessna's (150, 172 usw) scheinen nicht nur einfache Wölbklappen zu haben, sondern besseres (Fowler?). Vielleicht kann Frank dazu noch genaueres sagen (ich kenn die Cessna's eigentlich nur aus dem FS, und da haben sie Wölbklappen :D ).

Peterle 10.03.2005 17:29

Nochwas:
 
Dass Cessna's die Nase beim Klappensetzen hochnehmen liegt z.T. auch daran, dass dann der Abstrom der Tragfläche grösser wird. Das Höhenruder (besser: der horizontale Stablisator) sitzt viel tiefer als die Tragfläche und wird dann davon auch mehr beaufschlagt -> Pitch up.

Also: Das Verhalten beim Klappensetzen ist kaum zu generalisieren.

Nebenbei: Das Verhalten beim Klappensetzen für ein spezielles FS-Modell "as real as it gets" umzusetzen, erfordert fast immer die genauere Kenntnis des realen Fliegers. Ansonsten nimmt man halt generelle Annahmen - liegt dabei aber nicht selten falsch.

Viele Grüsse
Peter

alpha2003 14.03.2005 17:30

Ok habe es verstanden.

Beim Langsamfliegen hat man ja bekannterweise wenig Auftrieb.
Die Folge ist dass man sinkt. Im Landeanflug zu schnell. Also muss man normalerweise den Anstwllwinkel erhöghen -> evtl. Stall.
So nun fahre ich die Flaps aus passend zur Geschw. Nun kann ich meinen Anstellwinkel verringern. Was ist aber wenn ich die Flaps auf voll Setze und die Geschwindigkeit ist aber Höher als für die Klappenstufe vorgesehen?

alpha2003 14.03.2005 17:30

Ok habe es verstanden.

Beim Langsamfliegen hat man ja bekannterweise wenig Auftrieb.
Die Folge ist dass man sinkt. Im Landeanflug zu schnell. Also muss man normalerweise den Anstwllwinkel erhöghen -> evtl. Stall.
So nun fahre ich die Flaps aus passend zur Geschw. Nun kann ich meinen Anstellwinkel verringern. Was ist aber wenn ich die Flaps auf voll Setze und die Geschwindigkeit ist aber Höher als für die Klappenstufe vorgesehen?

alpha2003 14.03.2005 17:30

Ok habe es verstanden.

Beim Langsamfliegen hat man ja bekannterweise wenig Auftrieb.
Die Folge ist dass man sinkt. Im Landeanflug zu schnell. Also muss man normalerweise den Anstwllwinkel erhöghen -> evtl. Stall.
So nun fahre ich die Flaps aus passend zur Geschw. Nun kann ich meinen Anstellwinkel verringern. Was ist aber wenn ich die Flaps auf voll Setze und die Geschwindigkeit ist aber Höher als für die Klappenstufe vorgesehen?


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