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medicus41 27.01.2005 19:58

Navigation
 
Hallo,

seit ich mir die Flight1 B727 angeschafft habe beschäftigt mich eine Frage. Wie wird eigentlich mit Aircrafts navigiert welche kein FMC an Board haben. Gut, innerhalb Europas ist es kein Problem nur nach VORs zu navigieren, aber wie macht man es in Gebieten wo es kaum oder gar keine VORs gibt. Auch gibt es von Eaglesoft den ein oder anderen Buisness-Jet welcher auch kein FMC hat. Die Reichweiten dieser Maschinen sind aber teilweise so gross das man auch Atlantiküberquerungen machen kann. Auch dort gibt es ja keine VORs. Wie wird also korrekt navigiert?

Danke im Vorraus

MarkusV 27.01.2005 20:09

Re: Navigation
 
Hallo Julio,

ich gehe davon aus, daß du Dich mit Deiner Frage auf die Gegenwart beziehst, nachdem du explizit auch (moderne) Businessjets ansprichst. Das ist wichtig, denn in den letzten 10-20 Jahren hat sich auf dem Gebiet einiges getan.

Zwei Bemerkungen vorab. Zum einen ist es in Mitteleuropa im oberen Luftraum vorgeschrieben, mit B-RNAV ("Basic Area Navigation")-Ausrüstung zu fliegen, also mit einem Flächennavigationssystem wie IRS, INS, GPS (ein FMC versteckt diese System meistens hinter der Bedienungkonsole). Daher darf eine B727 in Europe eigentlich nur noch im unteren Luftraum fliegen.
Zum anderen muß man auch über dem Nordatlantik mit mehreren Flächennavigationssystemen ausgerüstet sein. Das sind die sog. MNPS-Anforderungen (Minimum Navigation Performance Specifications).

Moderne Businessjets sind navigatiorisch manchmal sogar besser ausgestattet als Airliner. Praktisch alle haben also auch ein FMC oder ähnliches Equipment an Bord.

Um auf die Frage zurückzukommen... wenn du nicht RNAV-fähig bist (und RNAV-Lufträume vermeidest), dann bleibt dir im wesentlichen nur die klassische Navigation mit Funkfeuern. Bedenke, daß es da nicht nur VORs gibt, sondern auf ungerichtete Mittelwellenfunkfeuer - NDBs - die mit dem ADF angepeilt werden können. In vielen Ländern stehen noch jede Menge davon, auch in Europa gibt es z.T. noch NDBs wie z.B. Mike oder Hammelburg. Praktische alle Luftstraßen außerhalb von Europe und den USA (so nicht RNAV) sind auf VORs und NDBs aufgebaut.

Bei längeren Überwasserstrecken wird es schwieriger. Den Nordatlantik kann man unterhalb des MNPS-Luftraums auch auf festgelegten Strecken über Schottland, Island, Grönland und Kanada überwinden. Zudem muß man ja selbst auf einem Airway und unter IFR-Bedingungen nicht immer ein Funkfeuer empfangen. Navigation ist wesentlich mehr, es bedeutet auch Mitkoppeln der Position. Auch unter einem IFR-Flugplan ist das möglich, wenn auch in Zeiten von GPS nicht mehr so üblich.

Markus

Martin Georg/EDDF 27.01.2005 20:37

Moin,


die Antwort auf die Frage hat auch teilweise was mit der Ausstattung der Flieger im Flugsimulator zu tun. Eine B727 die heute noch fliegt hat ja eine zeitgemäße Nav-Ausstattung. Die fliegen ja nicht so nackt rum wie die Dreamfleet-Maschine. Dasselbe gilt für Bizjets. Kein Mensch würde eine Citation X ohne zumindest BRNAV-Equipment ordern. Von daher ist die Frage sehr theoretisch.

Sollte der Flieger wirdklich nicht das Minimum an Equipment haben, dann gilt natürlich das von Markus gesagte.

D-MIKA 03.02.2005 23:50

eigentlich ist B-RNAV schon mit einem GPS erfüllt

B-RNAV can be achieved using inputs from VOR/DME, DME/DME or GPS. (INS may be used for up to 2 hours after the last radio or on-ground update. Loran C may be used in European airspace where suitable coverage exists and the aircraft system has been certified to FAA AC 20-121A – no JAA advisory material exists for LORAN C). The JAA has published a Temporary Guidance Leaflet (TGL) No 2, AMJ 20X2, entitled Guidance Material On Airworthiness Approval And Operational Criteria For The Use Of Navigation Systems In European Airspace Designated For Basic RNAV Operations.


Kov 07.02.2005 13:53

Vor dem FMC (IRS/GPS) gab es INS, vor dem INS gab es LORAN-C und Doppler, und vor LORAN-C und Doppler gab es Astronavigation.

D-MIKA 07.02.2005 15:59

Über den Teich blieb nur die Route über Grönland. Heute ist das durch die Zuverlässigkeit der Engines kein Problem mehr. Viele zweimotorige haben ETOPS-Zeiten von 180 Minuten (heißt: nach Ausfall eines Triebwerkes muß in dieser Zeit ein Flugplatz erreicht sein).

A380flieger 09.02.2005 14:56

Dazu eine Frage: Was genau ist Loran-C und Doppler? Ich habe es schon einige Male gehört, kann aber nichts damit anfangen.

Grüße
Jesko

D-MIKA 09.02.2005 15:22

googeln ;)
http://www.seefunknetz.de/loran.htm

Rocher Volant 12.02.2005 23:23

Zitat:

Original geschrieben von Kov
Vor dem FMC (IRS/GPS) gab es INS, vor dem INS gab es LORAN-C und Doppler, und vor LORAN-C und Doppler gab es Astronavigation.
Nicht zu vergessen OMEGA/VLF.

Peter

D-MIKA 12.02.2005 23:44

ist da nicht ne Weiterentwicklung von LORAN? na ist aber auch Langewelle


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