| Potassium |
05.01.2004 21:28 |
Zitat:
Blut
Undurchsichtige rote Körperflüssigkeit der Wirbeltiere, die in einem in sich geschlossenen Gefäßsystem zirkuliert. Rhythmische Kontraktionen des Herzens pumpen das B. unter Druck (Blutdruck) über Arterien in die verschiedenen Gewebe des Organismus, von wo es über Venen wieder dem Herzen zugeführt wird (Kreislauf). Die Funktion des B. besteht u.a. aus dem Tansport der Atemgase Sauerstoff u. Kohlendioxid, von Nährstoffen, Stoffwechselprod. u. körpereigenen Wirkstoffen. Auch die Abwehr eingedrungener Krankheitserreger u. Fremdsubstanzen ist an bestimmte Blutzellen u. im Plasma gelöste Abwehrfaktoren (z.B. Immunglobuline) gebunden. Durch Gerinnungsfähigkeit u. die Möglichkeit zum Verschluß kleiner Gefäßschäden wird Blutverlusten entgegengewirkt. Über die Blutzirkulation wird die im Stoffwechsel gebildete Wärme verteilt u. reguliert. Zusammensetzung u. physikal. Eig. (Konzentration gelöster Stoffe, Temperatur, pH) werden ständig durch bestimmte Organe kontrolliert u. ggf. korrigiert, so daß ein konstantes inneres Milieu des Organismus gewährleistet ist. Puffersysteme (Phosphat, Hydrogencarbonat, Proteine) kompensieren Verschiebungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes (Azidose, Alkalose), um den physiologischen pH-Wert von 7,4 innerhalb enger Grenzen konstant zu halten.
Das Blut des Menschen macht etwa 6–8% des Körpergewichtes aus, das entspricht einem Blutvolumen von 4–6 Litern. Es besteht aus dem Blutplasma, einer Lösung von niedermolekularen Substanzen u. Proteinen u. den zellulären Elementen, von denen die roten Blutkörperchen (Erythrocyten) 44% u. die übrigen Zellen (Leukocyten, Thrombocyten) 1% des Vol. ausmachen. Das Blutplasma enthält 6–8_g/dl Proteine in einem komplexen Gemisch aus vielen verschiedenen, vorwiegend zusammengesetzten Proteinen (Glycoproteine, Lipoproteine). Diese lassen sich elektrophoretisch in fünf Hauptgruppen aufteilen: die Albumine, a1-, a2-, b- u. g-Globuline. Unter den Plasmaproteinen befinden sich z.B. die Faktoren der Blutgerinnung u. die Antikörper. Weitere in Plasma gelöste Stoffe sind Lipide wie Triglyceride, Cholesterin, Phospholipide u. freie Fettsäuren (s.a. Blutfette), Glucose (Blutzucker), Stickstoff-haltige Stoffwechselendprod. wie Harnstoff, Kreatinin, Harnsäure u. freie Aminosäuren sowie anorganische Bestandteile (Anionen u. Kationen verschiedener Salze). Die gelösten Kationen sind vorwiegend Natrium (136–145_mmol/l), in geringeren Mengen auch Kalium, Calcium, Magnesium u.a., die Anionen bestehen v.a. aus Chlorid (98–106_mmol/l) sowie Hydrogencarbonat u. Phosphat. Die gelösten Ionen erhalten zus. mit den Plasmaproteinen einen osmotischen Druck von etwa 300_mosmol/kg aufrecht. Im Gegensatz zum Blutplasma wird der durch Zentrifugation geronnenen Blutes erhaltene Fibrin-freie Überstand als Blutserum bezeichnet.
Von den zellulären Elementen machen die Erythrocyten die Hauptmasse aus, ihre Konz. beträgt etwa 5 Mill. Zellen pro ml. Die kernlosen Zellen dienen dem Transport von Sauerstoff u. Kohlendioxid. Sie enthalten pro Zelle 30–32_pg Hämoglobin, durch welches die rote Farbe des B. zustandekommt. Die farblosen weißen Blutkörperchen (Leukocyten), deren Konzentration 6000–8000 Zellen pro ml beträgt, sind am Abwehrsystem des Organismus beteiligt. Dabei unterscheidet man im wesentlichen die Lymphocyten von den Granulocyten. Die Blutplättchen (Thrombocyten) sind kernlos u. deutlich kleiner als die übrigen Blutzellen. Ihre Konzentration im B. beträgt 200000–300000/ml. Sie sind Bestandteil des Blutgerinnungssystems. Die Bildung aller Blutzellen, ausgenommen best. Lymphocyten, die sich in den Lymphknoten vermehren, findet im Knochenmark statt. Hier entstehen sie aus der Teilung von im Knochenmark befindlichen Stammzellen u. entwickeln sich über unterschiedliche Zwischenstadien zu reifen Blutzellen, die in die Zirkulation abgegeben werden. Der Abbau gealterter Zellen findet in der Milz, z.T. auch in der Leber statt. In der Inneren Medizin erhält man aus der Analyse der zellulären Bestandteile u. der im Plasma gelösten Inhaltsstoffe wichtige Informationen bei der Diagnose von Erkrankungen u. der Therapiekontrolle. Mit der Untersuchung u. Behandlung von Erkrankungen des Blutes u. seiner Produktionsstätten, den Störungen der Blutgerinnung u. dem Ersatz von großen Blutverlusten durch verträgliches Fremdblut befassen sich die medizinischen Teilgebiete der Hämatologie u. der Transfusionsmedizin. Wesentliche Untersuchungstechniken in der Diagnostik sind u.a. die Differenzierung des Blutbildes zur Unterscheidung u. quantitativen Best. der Blutzellen, die zytologische Charakterisierung verschiedener Zellen u. die histologische Untersuchung von Gewebeproben aus Knochenmark u. Lymphknoten sowie die Best. der Blutgerinnungsfaktoren u. Blutgruppeneigenschaften.
Lit.: Begemann u. Rastetter, Klinische Hämatologie, Berlin: Springer 1986 ï Begemann u. Rastetter, Atlas der klinischen Hämatologie, Berlin: Springer 1987 ï Jandl, Blood. Textbook of Hematology, Boston, Toronto: Little, Brown 1987.
E blood
F sang
I sangue
S sangre
Quelle: CD Römpp Chemie Lexikon – Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1995
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