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Takeoff 06.12.2003 20:57

FS besser als Verfahrenstrainer?
 
Naja, nicht wirklich. Aber wer das neue "Flieger Magazin" (12/03) hat, kann auf Seite 84 einen sehr schönen Artikel von H. Geier lesen, der die Fähigkeit des FS als Verfahrenstrainer untersucht. Sein Fazit: "Wer seinen FS im Griff hat, etwas Zeit für Zusatzprogramme investiert und den einen oder anderen (kleinen) Mangel akzeptiert, der kann mit dem FS wunderbar und sehr preiswert Fliegen nach IFR üben"

Nicht schlecht, oder? :cool:

Saludos,
Juan Pablo

D-MIKA 06.12.2003 21:27

nichts neues :lol:
fliegen lernen kann man mit dem FS doch eh nicht
aber er ist auch ein guter Landschaftssimulator

Takeoff 07.12.2003 10:33

Zitat:

fliegen lernen kann man mit dem FS doch eh nicht
aber er ist auch ein guter Landschaftssimulator
Eben nicht. Wenn schon in einer Zeitschrift wie die Flieger Magazin (die für echte Piloten gemacht wird) schon steht, dass man mit dem FS gut IFR-Verfahren üben kann, gehe ich davon aus, dass der FS etwas mehr als eine schöne Grafik zu bieten hat.

Gruß,
jp

Marcus Füchtenschnieder 07.12.2003 13:49

Eben doch!
 
Moin Moin,

Zitat:

Original geschrieben von Takeoff
Eben nicht. Wenn schon in einer Zeitschrift wie die Flieger Magazin (die für echte Piloten gemacht wird) schon steht, dass man mit dem FS gut IFR-Verfahren üben kann, gehe ich davon aus, dass der FS etwas mehr als eine schöne Grafik zu bieten hat.

Um es nochmal vorweg zu nehmen, es ist exakt so, wie D-Mika es geschrieben hat und man kann es nicht oft genug betonen:
Man kann mit dem FS **nicht** fliegen lernen!
Fliegen kann man nur im Flugzeug lernen und sonst nirgends!
Sehr wohl läßt er sich zur Übung verwenden, mit den nötigen Zusätzen, wie ebenfalls im Fliegermagazin beschrieben, auch recht gut.
Es gibt aber einige elementare Unterschiede zwischen dem FS und einem Verfahrenstrainer. Nur ein Beispiel: Wenn Du im FS bei einer PA 28, auch wenn sie von Dreamfleet ist, den Tank umschaltest, ohne die Treibstoffpumpe vorher einzuschalten, läuft die Mühle weiter.
Ein zugelassener Verfahrenstrainer quittiert Dir diese Nachlässigkeit sofort mit einem stehenden Motor.
Er soll Dich schließlich dazu bringen, die vorgegebenen Verfahren auch einzuhalten, deshalb heißt er schließlich Verfahrenstrainer, und das ist der Flusi absolut *nicht*. Dem ist es vielmehr schnurzegal, welches Verfahren Du anwendest, um Deine Flieger in die Luft zu bekommen und dort zu halten. und genau das unterscheidet einen zugelassenen Verfahrenstrainer vom MS-FS.

Dennoch lassen sich mit dem FS sehr gut bestimtme Dinge üben, darunter absolut auch daß Instrumententraining.
Flugschülern kann er auch recht gut bei den grundlegenden Flugverhalten sehr anschaulich dienen und auch die Windeinwirkung im Reiseflug, (Winddreieck berechnen und dann im FluSi abfliegen, um zu sehen, ob alles stimmt, genauso auch das Ablesen und Deuten der Instrumente in verschiedenen Fluglagen.
Zu alldem läßt sich der FLusi locker super verwenden, er führt aber niemals eine Kontrolle aus, ob die Verfahren die Du anwendest, die richtigen sind! Hier muß klar differenziert werden.
Es komme keiner auf die Idee, nur weil er wasweißichwieviele Landungen im FS gemacht habe, er könne ein echtes Flugzeug fliegen oder gar landen,...vergeßt es!
(Gleiches gilt für all diejenigen, die der Meinung sind, sie hätten bei einem Schnupperflug mal eine Mühle alleine gelandet,.... im Leben niemals nicht! Auch Fluglehrer sind Verkäufer und man verkauft nun mal nur mit Erfolgserlebnissen, aber es schafft definitiv Niemand, erst nach 50 bis 100 Landungen, das ist sehr unterschiedlich, greift der Lehrer nicht mehr ein)

Würde der FS die Anforderungen an einen Trainer erfüllen, hätte MS das mit Sicherheit schon zu Geld gemacht ;)

Man kann mit ihm üben, sich viele Dinge verständlich machen und sogar hervorragend VFR-Flüge planen und in Ruhe die Strecken vorher abfliegen (Mache ich vor jedem neuen Flug zu unbekannten Plätzen und in der Tat kommt einem dann sehr Vieles bekannt und vertraut vor), aber mehr nicht.
Und wer glaubt, nur weil er im FluSi auch bei 0 Sicht die Mühle nach Instrumenten steuern kann, kann er das auch in der Realität, der hat nicht die geringste Ahnung über Vertigo und Orientierungsverlust aufgrund einer einzigen Kopfbewegung im Cockpit eines echten Flugzeuges.

Ich weiß JP, daß alles hast Du so nicht damit sagen wollen, ich hatte nur schon, seit ich diesen Artikel gelesen habe, darauf gewartet, daß dieses Thema hier wieder aufflammt und ich finde schon, daß es immens wichtig ist, hier genau zu wissen, wo die Grenzen sind.
Sodele, Roman Ende ;) ;)

Viele Grüße,
Marcus

Takeoff 07.12.2003 14:52

Hi Marcus,

Zitat:

Ich weiß JP, daß alles hast Du so nicht damit sagen wollen, ich hatte nur schon, seit ich diesen Artikel gelesen habe, darauf gewartet, daß dieses Thema hier wieder aufflammt und ich finde schon, daß es immens wichtig ist, hier genau zu wissen, wo die Grenzen sind.
Ja, deswegen fing ich den Thread mit einem "Naja, nicht wirklich", als Antwort auf der Frage "FS besser als Verfahrenstrainer?". Klar kann man mit dem FS nicht fliegen lernen. (Mit *NUR* einem Verfahrenstrainer oder mit einem FM-Simulator übriegens auch nicht) Klar muss man sich in die Kiste sitzen und die G-Kräfte spüren und wirklich fliegen, und das viele Stunden lang. Aber dass man damit bestimmte Verfahren üben kann, und das relativ gut, ist mehr als das, was ich mir von einem "Screenshot-Simulator" verspreche.

Mehr wollte ich weder sagen noch andeuten.

Saludos,
jp

D-MIKA 07.12.2003 17:05

Richtig, in der Kernfrage kann man eigentlich Navigationsaufgaben gut simulieren, dafür brauchts auch keine Landschaft. Ob der Flieger virtuell gut ausgestattet ist oder nur ein "fliegendes Cockpit" ist, dafür reicht er auch aus. Mehr ist mit dem FS nicht drin, dafür ist er auch nicht gemacht. Bei "Verfahrenstrainer" müßte man auch unterscheiden, ob zu Navigationszwecken oder Abarbeiten bestimmter Aufgaben im Cockpit. Letzters ist trotz toller AddOns immer noch nicht möglich.
Auch in der Navigation steckt ein Bug drin: Stelle mal in NAV2 die Frequenz eines ILS ein (was in der Nähe liegt).
Diskutieren könnten wir noch seitenlang, aber zumindest verhilft der Flusi zu einem virtuellen Kerosinduft und Simulationssucht.

Peterle 08.12.2003 16:51

Mich erheitert dieses...
 
... Thema mehr und mehr.

Marcus schrieb (Zitat):
... ich hatte nur schon, seit ich diesen Artikel gelesen habe, darauf gewartet, daß dieses Thema hier wieder aufflammt...

Vielleicht kann man die verschiedenen Meinungsträger ja mal kategorisieren:

Der Naive:
Kann im Sim alles fliegen, hat noch nie real selbst geflogen und glaubt deshalb, er könne doch mindestens so ein klitzekleines Kleinflugzeug starten, fliegen und landen. Gottseidank muss er das nie beweisen. Wenn er nach seinem ersten Rundflug in der wackligen Echo-Kiste endlich allein ist, dann weint er bitterlich, weil er das Instrumentenbrett peinlicherweise von oben bis unten vollgereihert hat.

Der masochistische Sim-Spezialist:
Hat theoretisch alles über die Fliegerei verinnerlicht, hat selbst noch nie real geflogen, kennt die Macken des Sim und ist daher fest überzeugt, man könne natürlich mit dem Sim niemals nicht fliegen lernen. Wenn er ganz allein ist, weint er darob bitterlich in seine Tastatur.

Der tolerante Realo:
Gibt auf Befragen widerwillig zu, man könne vielleicht einige Aspekte des Fliegens mit dem Sim lernen, aber niemals nicht das Fliegen selbst, weil's einem im Sim per Prinzip ja nie schlecht wird. Verspürt trotzdem ganz unterschwellig leichten Ärger darüber, dass einige Simmer erstaunlich fit in der Theorie sind, obwohl sie überhaupt keine PPL-Theoriestuden bezahlt haben. Wenn er ganz allein ist, weint er bitterlich über die gestiegenen Charterpreise und überlegt, ob er sich nicht doch endlich ausschliesslich auf den Sim konzentrieren soll.

Der Engstirn-Realo:
Hat seine erste Landung im Sim total verbockt (und das nach 1000+ realen Landungen!) und tituliert seitdem den Sim als Kinderkram. Hat ganz vergessen, wie er damals peinlicherweise das Instrumentenbrett von oben bis unten vollgereihert hat. Weint deshalb nie.

---

Naja, Fliegen besteht halt aus einer ganzen Menge von Teilaspekten. Und eine ganze Menge davon kann man im Sim mit einem guten Modell ganz hervorragend lernen und üben.

Die Fortbewegung eines realen Luftfahrzeuges bestimmter Masse und Grösse durch die reale Luft muss man halt am realen Objekt lernen, da hilft nichts. In diesem Sinne kann auch der PPLler nicht fliegen - z.B. einfache Hängegleiter oder Gleitschirme kann er erstmal nicht, auch nicht nach 3000 Stunden Kaffeefliegen mit der 152. Eierbus kann er auch nicht :D

Ob eigentlich irgendjemand glaubt, er könne durch Beherschung eines Formel-1-Simulatorprogramms nun besser Auto fahren?

Viele Grüsse
Peter

Andragar 08.12.2003 17:39

@Peterle Ach ja... real wie virtuell: fliegen ist doch einfach schön. :-) Worüber sich die Leute am Boden nur immer so aufregen? :engel:

Peterle 08.12.2003 17:51

Michael, ich glaube:
 
Weil sie sich am Boden die Platze darüber ärgern, nicht in der Luft zu sein :D

Mir ging's z.B. gestern genau so, hatte eine Einladung zum Fliegen (bei DEM Wetter!) und konnte aus familiären Gründen nicht :heul:

Hab' dann herumgegrantelt und ersatzweise versucht, im FS die Tu-154 zu fliegen (nee, heute keinen Kleinflieger, heute nicht!) - warum müssen diese Russen eigentlich alles in unleserlichem Kyrillisch beschriften und dazu noch nach so einem völlig veralteten metrischen System fliegen? :motz: :lol:

Liebe Grüsse
Peter

Andragar 08.12.2003 19:30

Metrischen find ich gut. :D

Ja, ich hab gestern auch schon sehnsüchtig nach draußen geschaut... unseren Alpenrundflug haben wir auf den 23. angesetzt... :heul:


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