WCM Forum

WCM Forum (http://www.wcm.at/forum/index.php)
-   Linux, UNIX, Open Source (http://www.wcm.at/forum/forumdisplay.php?f=13)
-   -   Welches Dateisystem für externe Festplatte? (http://www.wcm.at/forum/showthread.php?t=115581)

thyrver 15.11.2003 19:48

Welches Dateisystem für externe Festplatte?
 
Hi

Ich habe mir eine externe Festplatte zu meinem Notebook dazugegönnt. Jetzt steh ich vor der Frage welches Dateisystem drauf soll (auf die Partitionen, die ich noch anlege, natürlich).

Grundsätzlich sollen auf die Platte hauptsächlich Filme und Musik in diversen Formaten. Eventuell irgendwelche anderen Daten, die aber in einer verschlüsselten Partition, oder verschlüsseltem File in einer Partition auf der Platte (Was aber egal ist).

160GB sinds insgesamt.

Eine 20GB Fat32 Partition hab ich erstellt um mit windowsrechnern Daten sharen zu können. Nur, mit welchem Dateisystem partitioniere ich den Rest?

ext2?
ext3?
reiser?
jfs?
xfs?

Ich bin eigentlich nur im GNU/Linux unterwegs und möchte auf Fat32 für die restlichen 130 GB zwecks Komfort (symbolische Links, Dateirechte..., nur 20GB[32GB]pro Fat32 Partition) verzichten, vorallem da es eh Highperformancedateisysteme für GNU/Linux gibt. NTFS schliese ich deswegen vollkommen aus, ich muß auch drauf schreiben können.

Hat irgendwer Erfahrungen, Ideen, Ahnungen oder so?

boo 16.11.2003 01:09

ext3

+ stabil
+ sicher
+ schnell (vor allem mit data=writeback)
+ journaling (data=journal)
+ mit 1kb Blockgröße max 16GB Filegröße
+ mit 2kb Blockgröße max 256GB Filegröße
+ mit 8kb Blockgröße max 64TB Filegröße

reiserFS 3.6 (max 1EB) is bei kleinen Dateien auch schnell:
+ journaling
+ dynamische Inodevergabe

xfs (max 8EB) & jfs (max 8EB) nur wenn du dich gut auskennst & eher sinnvoll auf 64Bit Plattform (s.u.).
(is xfs jetzt schon im 2.6er oder nicht?)

... wobei Dateien auf ia32 nur maximal 2TB groß werden können (mit LVM geht noch mehr, aber sinnvoll???)

Tutorial:
http://www-106.ibm.com/developerworks/library/l-fs.html

boo 16.11.2003 01:13

ext2 hätt noch den Vorteil dass es
sehr, sehr erprobt is und mir schon seit Jahren kein Bug mehr bekannt geworden ist.

boo 16.11.2003 01:16

... und angeblich soll SuSE 9 so hergerichtet worden sein,
dass das Schreiben auf NTFS (v5?) Filesysteme "verlässlich" funktionieren soll.
Wenn du also mutig bist ...
NFS oder extX oder ReiserFS Treiber für Windoof kenn ich leider nur kommerzielle.

Wobei ichs schon peinlich find, dass Windoof net mal NFS kann ...

thyrver 16.11.2003 19:29

Die Frage stellt sich irgendwie darausheraus, das es wesentlich leichter ist, eine externe Platte einfach abzuschalten ohne sie vorher mit umount vom Dateisystem getrennt zu haben.

ext2 wird da vermutlich ziemlich böse werden, mit Journaling hat man da bessere Chancen (ext3) zumindest sein Dateisystem intakt zuhalten.

reiser: ja, super für kleine Files (ideal deswegen für die gentoo Kompilierscripts, den ebuilds), aber ein mp3 bzw. ein Video is ja doch eher größer, und da ist reisers Performance nicht sooo gut. Aber macht diese Überlegung bei einer Platte über Firewire überhaupt Sinn?

xfs is super für große Files (Hörensagen) aber es benutzt sehr viel Speicher. wobei es mir nicht um den Speicher leid ist, sondern um die Daten, die noch im Speicher und noch nicht auf der Platte sind, wenn sie brutal ausgeschalten wird.

jfs kennt keiner, benutzt keiner, und keiner hat dazu was zu sagen. Zumindest laut meiner letzen Recherche.

ich benutz gentoo, zur Zeit mit 2.6.Beta6 und mm Patchset. Alle erwähnten Dateisysteme werden auch unterstützt, das ist keine Beschränkung.

Ahja, und ich hab natürlich vor die Platte immer brav mit umount rauszuhängen vorm abschalten, aber der Teufel schläft nicht und nachher heulen weil man vorher nicht darüber nachgedacht hat bringt halt nix.

ntfs: nein, so mutig bin ich nicht. Angeblich kommt auch bald Hurd...

NFS: Es gibt NFS für windows, "system services für Unix" oder so.

ext und win: ext2explore (oder so ähnlich?) ist eine Art Browser der auf ext2 und 3 Partionen zugreifen kann. freeware oder gpl, weiß ich nimmer.

Danke für die Antworten. ich überleg:
entweder ext3: weil true, bewährt, usw.
oder jfs: weils was neues ist.

spunz 16.11.2003 19:46

ich würde ext2 oder ext3 verwenden, da xfs und co nicht in jeden "standard" kernel enthalten ist.

markisonline 16.11.2003 20:01

Ich würde auch ext3 verwenden...

boo 16.11.2003 20:37

Zitat:

Original geschrieben von fabsi

jfs kennt keiner, benutzt keiner, und keiner hat dazu was zu sagen. Zumindest laut meiner letzen Recherche.

Ich kenn jfs von AIX her ganz gut.
Das is sehr erprobt & bewährt und auch gar nicht leicht zu beleidigen. Und jfs is eher was "altes" als was "neues" (war das nicht das allererste journaling Filesystem?)
+ Es gibt auch diverse Spielereien mit der Blockgröße
+ Es recovert recht schnell (ext3 is da IMHO langsamer)

Ich würd mir das aber nur auf einer 64-Bit Kiste oder wenn ich LVM verwend nehmen.
Weil sonst bringens dessen Features net.
Und wie Spunz schon gesagt hat: net jeder Kernel hat jfs dabei ... mit ext2 und wahrscheinlich auch ext3 bist da auf der sicheren Seitn.

Ext3 hat zwar ein paar Eigenarten wenn man das unauffällige ReiserFS gewöhnt ist,
momentan wärs mir aber das Liebste.

Ad NFS: jaja, die "Windows Services for Unix*", ProNFSs, OmniNFSs etc. kenn ich alle.
Nur sind die 1. nicht OSS, 2. kostens was & 3. is deren Performance zum sch...
Kennt vielleicht wer was, dass diese 3 Kriterien erfüllt?

*http://www.microsoft.com/windows/sfu/default.asp :kotz:

boo 16.11.2003 23:40

Nowas:

Which journaling Filesystem is right for you?
Linux journaling Filesystems Shootout
Reiserfs or ext3: Which journaling filesystem is right for you?
Und PDF-Übersicht: http://www.vmars.tuwien.ac.at/course...Menedetter.pdf

thyrver 17.11.2003 11:05

Danke für all die Links!

Durch das Lesen bin ich immer mehr zu der Überzeugung gekommen, das der Vorteil eines Journals eigentlich nur aus kürzeren fsck Zeiten bestehst, die mir eigentlich einigermasse egal sind. Viel wichtiger ist mir, das ich mir das Dateissystem durch die plötzliche Stromunterbrechung nicht zerschiesse. Und wenn nachher 3 Stunden der fsck drüber läuft ist mir das auch egal, dadurch das die Platte extern ist kann ich ja trotzdem booten ohne ewig auf das beenden des fscks zu warten.

Ich will (wie jeder andere auch) das meine Daten nach dem Blackout wieder lesbar sind und nicht verloren. Wie immer ist es auch hier ein Kompromiss nötig (Geschwindigkeit <-> Sicherheit <-> Verfügbarkeit) Bei mir liegt das Hauptaugenmerk auf Sicherheit. Sowohl Geschwindigkeit also auch Verfügbarkeit sind egal (Ich seh keinen Grund warum ich wieder auf einen 2.4.X Kernel wechseln sollt, ich hab ja nicht mal mehr die Sourcen dafür).

Vielleicht sollt ich das einfach mal austesten:
5 Partitionen ala 10 Gb füllen mit Dateien, Größe zwischen 3 und 700 MB (was ja meinem Realfall entsprechen würde). Als Dateisysteme ext2, ext3, xfs, jfs und reiserfs. Kopiervorgänge von überall nach überall starten, und dann Strom abschalten. Und welches Dateisystem das am längsten aushält hat gewonnen. Ich frag mich nur wie gut das der Platte tut.

*seufz* Im Notebook selber wars einfach:
/boot: ext2 weils nicht groß ist.
/: reiser weils mit den kleinen Files zurecht kommt.
/home: ext3 weil es einen besseren Ruf gemäß Datensicherheit hat als reiser. (Nicht das reiser unsicher wär, mehr Probleme scheints aber mit reiser gegeben zu haben)


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:45 Uhr.

Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
© 2009 FSL Verlag