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Woifi 23.09.2003 20:35

AUS für Red Hat Linux!
 
Quelle www.pro-linux.de

Zitat:

Das Projekt Fedora ist das von Red Hat angekündigte Vorhaben, die Weiterentwicklung der Distribution der Gemeinschaft zu überlassen. Nachdem Red Hat schon vor einigen Wochen angekündigt hatte, die bisherige Distribution »Red Hat Linux« in ein Community-basiertes »Red Hat Linux Project« zu überführen und sich unter Umständen aus dem Boxengeschäft zurückzuziehen, wurde es zunächst sehr still um dieses Unterfangen. Mit der damaligen Ankündigung wurde auch eine neue Website vorgestellt, die das Projekt näher erläuterte, doch dann wurde diese bald wieder entfernt und durch eine weniger schmucke Ankündigung ersetzt, dass das Konzept noch weiter überarbeitet werden müsse.

Nun liegt das Ergebnis vor. Red Hat Linux gibt es nicht mehr. Es wird ersetzt durch »Fedora Linux, sponsored by Red Hat«. Red Hat selbst konzentriert sich ausschließlich auf die Unternehmens-Produkte. Fedora Linux ist eine (mehr oder weniger) eigenständige Distribution, die ausschließlich Community-basiert arbeitet, quasi ein rotes Debian. Das Fedora-Projekt war bisher, ähnlich wie freshrpm.net, ein Unterfangen, zusätzliche Pakete speziell für Red Hat Linux bereitzustellen, die von Red Hat selbst aus Lizenz- oder Supportgründen nicht in die Distribution aufgenommen wurden.

Wie Fedora Linux genau aussehen wird, ist noch nicht so ganz klar. Verschiedene Red Hat-Mitarbeiter betonen auf der Mailingliste, daß Fedora für Red Hat ein Projekt von vielen ist, an dem Red Hat mitarbeitet, etwa dem Kernel, GNOME usw. Anderseits ist offensichtlich ebenso klar, dass »Fedora Core« im wesentlichen »Red Hat Core« ist, also auf der Red Hat-Distributions-Infrastruktur beruht. Kernel und ähnliche zentrale Komponenten werden praktisch aus dem heutigen Rawhide bestehen - und entsprechend von Red Hat-Mitarbeitern entwickelt und gepflegt werden.

Ziel von Fedora ist es, schnellere Release- und Feature-Updatezyklen zu ermöglichen, quasi eine Art Testumgebung und Steinbruch, aus deren stabilen Elementen Red Hat dann sein Enterprise Linux zusammenbaut.

Der Umbau ist radikal. Die bisherigen Mailinglisten rhl-beta-list@redhat.com und rhl-list@redhat.com wurden in fedora-test-list@redhat.com und fedora-list@redhat.com umbenannt. Die bisherige Website rhl.redhat.com wurde in fedora.redhat.com umbenannt. Der bisherige Red Hat Beta Test Severn ist nun Fedora Test Severn.

Mit diesem Schritt von Red Hat wird der Linux-Distributionsmarkt wieder spannend. Die sich seit geraumer Zeit andeutende Kommerzialisierung macht einen Riesenschritt voran. Red Hat als kommerzielle Distribution für den SOHO-Bereich und auch mittlere Firmen gibt es nicht mehr. Das bedeutet für diese Zielgruppe insbesondere: Es gibt für sie keinen Hersteller- bzw. Distributorsupport mehr. Sie müssen sich entweder auf die wesentlich teurere Enterprise-Version einlassen oder wie beim Debian Projekt auf lokale Dienstleister, deren Einfluß auf die Distribution selbst aber bestenfalls sehr klein ist.

SuSE bedient diesen Markt zwar bisher noch, aber eher halbherzig. Der erste Versuch, das Geschäft in Richtung Enterprise durch ein zweites Standbein auszuweiten, ist mehr oder weniger gescheitert. United Linux spielt heute praktisch keine Rolle mehr. Stattdessen hat SuSE mehrfach betont, sich auf den Server zu konzentrieren. Die Distribution ist in der Tat für den SOHO-Bereich schnell nicht mehr sehr attraktiv, da zwischen den offiziellen Releases praktisch keine Feature-Updates mehr herausgegeben werden (wie es früher mit KDE u.a. durchaus gemacht wurde). Nutzt man Linux auf dem Desktop, ist bei der gegenwärtigen Entwicklungsgeschwindigkeit ein Update auf neuere Releases für die tägliche Arbeit attraktiv. Es gibt bei SuSE aber keine Einrichtung wie Rawhide bei Red Hat oder Cooker bei Mandrake.

Möglicherweise eröffnet sich so eine Chance für Mandrake, nämlich eine Linux-Distribution für den SOHO-Bereich und für kleine und mittlere Unternehmen, die sich einen Hersteller-Support wünschen, herauszugeben. Interessant wird es wieder allemal.

santi 23.09.2003 22:52

Hi Leute,
also so ganz verstehe ich nicht warum die Kommerzialisierung einen Riesensprung macht wenn sich eines der Flagschiffe vom kleinen Heimuser abwendet und das andere Flagschiff diesen Markt angeblich auch nur mehr halbherzig bedient :confused:

Ich kann mir auch nicht vorstellen das der SOHO-Bereich dann wirklich auf die Enterprise-Versionen umsteigt aber scheinbar ist mit dem Boxenverkauf kein Geld zu verdienen...

Wenn Fedora dann nur mehr eine Art Testumgebung und Steinbruch sein soll kann ich auch gleich die testing/unstable Version von Debian oder MDK-Cooker nehmen.

Vielleicht steigen jetzt viele RH-User auf Debian oder MDK um und wenn davon einige auch dem MDK-Club beitreten soll es mir recht sein :)

Für die schnelle Weiterentwicklung von Linux am Desktop ist Rückzug großer Firmen IMHO auch nicht sehr förderlich. Warum sollte eine Firma denn Entwickler zB. von Multimedia-Programmen finanziell unterstützen wenn sie vor allem BS für Server verkaufen wollen?

Gruß
santi

Philipp 23.09.2003 23:39

So experimentell wird Fedora Linux auch nicht sein. Diese Distribtuion wird immer die neuesten Stable Versionen der aktuellen Programme enthalten, wie Beispielsweise GNOME 2.4 in Fedora Core 1 Test 2. Red Hat Enterprise Linux 3.0 dagegen ist bei GNOME 2.2 hängen geblieben.

Alles in allen denke ich das Fedora Linux eine nette Desktop Distribution wird und ideal für Leute ist die immer das neueste haben wollen.

Schwarz sehe ich dagegen für den Serverbereich. Laut dieser Vergleichstabelle wird eine Fedora Release eine Lebensdauer von 6-9 Monaten haben :rolleyes:. Das ist meiner Meinung nach zumindest für den Serverbereich zu wenig.

Aber für solche Fälle gibt es auch noch debootstrap :ms: ;)

Philipp 26.09.2003 14:14

Fedora Core 1 Test 2 (alias Red Hat X Beta 2) steht jetzt auf diversen Servern bereit:
http://ftp.redhat.com/pub/redhat/lin...n/en/iso/i386/

Was ist neu?

- Kernel 2.4.22
- GNOME 2.4 mit neuen Bluecurve Theme
- YUM. Wobei Up2Date (der RHN Client) jetzt auch YUM bzw. APT Archive unterstützt :eek:
- LILO ist nicht mehr enthalten

Quintus14 27.09.2003 09:39

*kennmichnichtaus*

Hi,

wollte gerade ein Posting eröffnen zum Thema "RH penetriert mich mit Updateangeboten zum Demo-Account" ....

Im Detail: ich hab' RH9 seit einigen Monaten installiert, einmal zwischendurch auch neu aufgesetzt (Demo-Account gelöscht und neu gemacht), ich verwende RH9 gelegentlich zum Spielen und auch zum Internetten. Quasi als "Linux-auf-WS-Schnupperinstallation".

Alle 60 Tage wird RH lästig mit Update-Angeboten - gerade vor 3 Tagen war es bei mir wieder so weit. Ich hab' mich entschlossen, auf den Link "weitere 60 Tage Demo" zu klicken - für eine Schnupperinstallation sind mir 179,- Dollar als Enterprise einfach zu viel.

Jetzt les' ich erstaunt gegenständlichen Thread ....

Was tut nun meinereiner:
  • RH9 löschen und auf eine andere Linux-Distribution umsteigen?
  • Abwarten und Tee trinken?
  • Da gab's doch mal so ein preiswertes Zeitungs-Abo, wo eine Dauerlizenz dabei war...oder?
  • .....?

Übrigens: derzeit läuft ein RH-Update - das dürfte also noch funktionieren....

Thx
Quintus

Philipp 27.09.2003 11:22

Zitat:

Original geschrieben von Quintus14
*kennmichnichtaus*
Red Hat Linux ist jetzt Fedora Core, ein Community-basierendes Linux ähnlich Debian oder Gentoo. Der Hauptkern wird weiterhin von Red Hat Mitarbeitern geplegt.

Es wird alle 4-6 Monate ein neues Release geben. Freuen wir uns schon jetzt auf Fedora Core 2 mit Kernel 2.6 und GNOME 2.6 ;)

Dann gibt es noch Red Hat Enterprise Linux, das kommerzielle Linux für Grossfirmen. Diese Version wird wesentlich länger geplegt (5 Jahre), enthält damit aber auch nur ältere Software.

Als Workstation würde ich daher Fedora Core statt RH Enterprise Linux nehmen.

Meine ersten Erfahrungen mit Fedora Core Test2 habe ich hier veröffentlicht:
http://www.overclockers.at/showthrea...16#post1208816

Zitat:

Alle 60 Tage wird RH lästig mit Update-Angeboten - gerade vor 3 Tagen war es bei mir wieder so weit. Ich hab' mich entschlossen, auf den Link "weitere 60 Tage Demo" zu klicken - für eine Schnupperinstallation sind mir 179,- Dollar als Enterprise einfach zu viel.
Red Hat Network ist jetzt eigentlich nur noch für Enterprise Kunden gedacht. Für Enduser (Fedora Core) ist jetzt YUM eine offiziell unterstützte Update-Methode.

Die aktuelle Version von YUM für RH9 gibt es hier:
http://linux.duke.edu/projects/yum/d...3-1.noarch.rpm

Einfach mit rpm -ivh yum-2.0.3-1.noarch.rpm installieren und schon kümmert sich YUM vollautomatisch um die Updates.

Weitere Informationen zu YUM:
http://www.wcm.at/forum/showthread.p...threadid=95363

Quintus14 27.09.2003 12:32

Hab' ich das jetzt richtig verstanden, dass ich 2 Möglichkeiten hab':[list=1][*]Mein RedHat9 weiter am Leben zu erhalten mit YUM oder[*]RH9 runter zu schmeissen, schauen, dass ich irgendwie zu den 3 Installationsdisketten von Fedora Core komm (Download via ISDN is nicht) und Fedora Core installier?[/list=1]
Richtig? Wozu rät man mir? Und wenn 2.) wo krieg' ich die Installations-CDs her, wenn mir mit meinem I-Zugang der Download zu heavy ist?

Thx
Quintus

spunz 27.09.2003 12:54

mit yum sollte es möglich sein dein rh9 weiter aktuell zu halten, jetzt halt mit fedora paketen.

Quintus14 27.09.2003 13:12

Habe jetzt YUM installiert, der Download der Headerdateien läuft gerade.

YUM-Conf: Philipp hat in seinem Thread seinen Vorschlag für eine yum.conf veröffentlicht. Ist die nach der neuen Situation jetzt noch aktuell oder soll man mit der original installierten yum.conf weiter fahren. Meine sieht original bzw. z.Z. so aus - siehe Anhang.

Update-Häkchen: Rechts unten gibt's den blauen Häkchen-Button, der auf rot wechselt, wenns von RH Updates gibt. Ist der jetzt obsolet geworden? Rausschmeissen? Wie?

Thx,
Quintus

---------------------------------

[main]
cachedir=/var/cache/yum
debuglevel=2
logfile=/var/log/yum.log
pkgpolicy=newest
distroverpkg=redhat-release
tolerant=1
exactarch=1

[base]
name=Red Hat Linux $releasever - $basearch - Base
baseurl=http://mirror.dulug.duke.edu/pub/yum-repository/redhat/$releasever/$basearch/


[updates]
name=Red Hat Linux $releasever - Updates
baseurl=http://mirror.dulug.duke.edu/pub/yum-repository/redhat/updates/$releasever/

Philipp 27.09.2003 13:24

Zitat:

Original geschrieben von Quintus14
Hab' ich das jetzt richtig verstanden, dass ich 2 Möglichkeiten hab':[list=1][*]Mein RedHat9 weiter am Leben zu erhalten mit YUM oder[*]RH9 runter zu schmeissen, schauen, dass ich irgendwie zu den 3 Installationsdisketten von Fedora Core komm (Download via ISDN is nicht) und Fedora Core installier?[/list=1]
YUM unterstützt auch vollständige Distributionsupdates, also RH9 => Fedora Core. Es gibt keinen Grund alles neu zu installieren ;)

Um mittels YUM auf die aktuelle Version (Test2) von Fedora Core zu upgraden, müssen die [os] bzw. [updates] Einträge in yum.conf geändert werden:

Code:

[base]
name=Fedora Core Test2 (Base)
baseurl=http://download.fedora.us/fedora/redhat/0.94/i386/yum/os/

[updates]
name=Fedora Core Test2 (Updates)
baseurl=http://download.fedora.us/fedora/redhat/0.94/i386/yum/updates/

Als nächstes muss YUM mit yum upgrade aufgerufen werden. Jetzt ladet er ca. ~400MB Updates (kommt darauf an wieviel RH9 Pakete installiert sind) herunter.

Das Update auf Test3 (13. Oktober) bzw. Final (3. November) von Test2 wird da schon wesentlich weniger Pakete updaten.

Zitat:

YUM-Conf: Philipp hat in seinem Thread seinen Vorschlag für eine yum.conf veröffentlicht. Ist die nach der neuen Situation jetzt noch aktuell oder soll man mit der original installierten yum.conf weiter fahren. Meine sieht original bzw. z.Z. so aus - siehe Anhang.
Falls du weiterhin bei RH9 bleiben willst, also z.zt. kein Update auf Fedora Core machen willst, ist deine yum.conf ausreichend.

Zitat:

Update-Häkchen: Rechts unten gibt's den blauen Häkchen-Button, der auf rot wechselt, wenns von RH Updates gibt. Ist der jetzt obsolet geworden? Rausschmeissen? Wie?
Ja, das wird nicht mehr benötigt. Man kann es einfach aus dem Panel entfernen.


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