![]() |
Damals: Fliegen ohne FMC
Hallo Zielgruppe,
das Fliegen mit dem FMC ist schon eine feine Sache: Route programmieren, Starten, AP rein, Strecken abfliegen (lassen), ILS runterreiten, AP raus, landen, fertig. Wenn nur nicht der lästige ATC wäre :D Ich übertreibe natürlich, ich weiss. Aber der FMC macht dem Piloten das Leben doch ziemlich leicht. Daher frage ich mich, wie wurde die Flugführung (soll heissen Abfliegen des Flugplans) in der Zeit vor dem FMC gemacht? So die Zeit der Comets, Tridents, Caravelles, B707 und B727? Ich stelle mir das ganz schön aufwendig vor, alle VOR Frequenzen manuell rasten, Überflug von Waypoints die kein Navaid sind checken (VOR Radial und DME) usw. Oder kann/konnte man das INS auf den AP aufschalten? Wer weiss mehr darüber bzw. wo gibt es Infos über das Fliegen von Airlinern in deren frühen Tagen? Beste Grüße, Peter |
Hab zwar keine Antwort auf deine Frage, aber ich finds ganz spannend händisch auch mit großen Brummern zu fliegen egal wie hochtechnisch das Ding ist. Fliege dafür nur kürzere Strecken damit mir die Zeit nicht zu lang wird. Bin nicht einer von der Sorte der den Flusi startet und dann schlafen geht oder sonst was.
Leider ist das nur eine Ausrede weil ich mich noch nicht mir der Programmierung des FMC und mit der Flugplanerstellung befaßt habe, werd aber demnächst den EWPro FMC genauer anschauen. Aber trotzdem werd ich mehr mit Hand fliegen. Happy landing Günther |
Hallo Rocher,
entschuldige bitte wenn ich etwas altklug daher komme. Aber wenn Du mir SO eine Vorlage gibts... ;) Im Grunde vollzog sich die Entwicklung im FS genauso wie in der Realität - nur eben etwas schneller. Vom FS 5 über den FS98 (FS6) bis heute (FS9) kann man genau diese Entwicklung nachvollziehen. Der FS5 war navigatorisch noch auf einem Stand weit vor dem WK II. Keine/kaum Funkfeuer und keine/kaum Flughäfen. Selbst der FS98 hatte nur wenige Funkfeuer am Boden (in Europa gar keine) sowie lange nicht alle größeren Flughäfen. Mittels der Addons EUROPE 1 bis 3 von Apollo-Software konnte man damals Europa bezüglich Flughäfen und Navigation (Funkfeuer) halbwegs flugtauglich machen. An FMC oder änhliches war damals im Grunde nicht zu denken. Es gab schon einige rudimentären FMC-ähnlichen Programme aber diese hatten alle nichts mit der Realität zu tun und waren bestenfalls etwas bessere GPS-Geräte. Ja und damals haben ich und alle anderen noch alles brav mit der Hand gemacht. So habe ich Navigation gelernt. Was den Vorteil hat, dass ich mich heute bei FMC-Ausfall nicht "verlaufe". Es ist gar nicht soviel mehr an Arbeit. Man braucht halt nur einen guten Flugplan (UND vor allem gute Flugkarten) und muss das HSI ständig im Auge behalten. Die realistische Arbeit im Cockpit erhöht sich nicht wirklich (Stichwort: Redundanz). Es war oft sogar schöner, weil weniger Langeweile aufkam. Mit händischer Navigation hat man wirklich IMMER was zu tun. Unsere virtuellen FMCs sind inzwischen soooo zuverlässig, dass man öfter versucht ist, das Ding einfach seinen Job machen zu lassen. Damals hat man halt auch weniger ISECs und Fixes genutzt (ohne aufwendige Kreuzpeilung), dafür aber um so mehr NDBs. Jaja, die (guten) alten Zeiten... Zitter, Wimmer und Hüstel Watsi |
Re: Damals: Fliegen ohne FMC
Zitat:
Ich persönlich fliege sehr gerne mal Maschinen, die noch nicht steinalt sind, aber halt "händisch" geflogen werden müssen (B727 zum Beispiel). Macht Spaß etwas Streß aufkommen zu lassen statt nach dem Start ein Knöpfchen zu drücken und dann bei der Landung eventuell noch maximal die letzten 500 Fuß per Hand zu fliegen... |
Hallo,
Noch ein paar weitere Anmerkungen: Wenn man Flugzeuge mit FMC fliegt heißt das 1. nicht, dass man konventionelle Navigation nicht mehr anwendet und 2. heißt das auch nicht, dass nur noch der Autopilot fliegt. Folgende Entwicklung der Navigation: 1. Pilotage und Dead-Reckoning: Das ist jedem VFR Flieger ein Begriff. Man fliegt anhand von Karten und Sichtmerkmalen, wie Städten und Straßen. Dead-Reckoning bedeutet nichts anderes als Koppelnavigation. Man bestimmt den wahren Kurs aus der Karte, rechnet ihn in einen magnetischen um und bestimmt dann den Vorhaltewinkel mit dem vorhergesagten Wind. Über die Entfernung und berechnete Groundspeed, kann man schon ziemlich genau navigieren. So fing es an und so muss man es heute auch noch lernen. Im Verkehrsflieger spielt dies kaum mehr eine Rolle, aber ab und zu braucht man das schon noch. 2. Dann kamen Funkfeuer. Erst NDB, dann VORs und dann auch ILS. Hiermit konnte man schon ziemlich genau fliegen, auch nach Instrumenten. Dabei spielten die Karten eine große Rolle. Oft mussten Kurs abgelesen werden um große Direkts fliegen zu können. So wurde auf vielen Kurzstrecken Flugzeugen noch sehr lange navigiert und so wird es oft auch heute noch gemacht!! Z.B: konvetionelle SID (nicht RNAV Overlay). 3. Auf der Langstrecke und auch teilwiese auf Mittelstrecke wurde dann das Dopplerradar eingeführt. Hiermit konnte Groundspeed und Drift Angel bestimmt werden. 4. Auf Langstrecke gab es immer einen Navigator. Die B707 wurde mit einem Polar Path Compass über den Pol geflogen. 5. Dann gab es endlich INS. Diese konnte auch auf den AP aufgeschaltet werden und somit wurden die Navigatoren entlassen. 6. Dann gab es IRS, GPS und RNAV Computer deren Informationen wurden zum FMC weitergegeben. Somit war eine sehr genaue Navigation möglich. Navigation ist ein sehr kompliziereter, aber spannender Bereich. Es lohnt sich da mal egnauer reinzuschauen und nicht nur dem FMS nachzufliegen. Viel Spaß! Seb |
Gaaanz früher hat man auch noch in bestimmten Abständen Lampen aufgestellt, an denen sich die Piloten lang hangelten.
Wer kennt da noch paar Routen von? |
Moin !
Ich weiss noch wie ich damals mit dem GPWS 1.0 (ein 'adventure' für den FS5.1) meine Wegepunkte vor dem Start eingegeben habe... Tolles system für die damalige Zeit, bot es doch eine 2D - Navigation mit AP-Aufschaltung, waypoint shifting usw. und obedrein noch ein super GPWS mit altitude callouts, warnings... Das waren noch Zeiten :-) |
@Magnus
Ich denke da von der Pilotenstammkneipe nach Hause :lol: Die Lampen stehen in jeder Straße, Piloten sind nur noch selten zu sehen |
Also ich mach as immer wie folgt.
Start: Händisch. Climb bis 10000ft: Händisch Über 10000ft: AP (Fuß, HDG + Climbrate) Descent unter 10000ft: Händisch Landung händisch --> AP nehme ich nur über ca. 250kts, so machts mir am meisten Spaß :) Gruß, Andi |
In der 727 von Captn Sim ist auch Handarbeit angesagt. Das heißt: für SID, Strecke und STAR die Karten studieren, einen Plan anlegen welche NAVs zu verwenden sind und wie die aufgeschaltet werden müssen. Autothrottle kennt die auch nicht, ebensowenig funktioniert die Koppelung an FsNavigator nicht. Daher hat man als Pilot wahrlich alle Hände voll zu tun.
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:40 Uhr. |
Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
© 2009 FSL Verlag