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Satan_666 01.12.2000 23:12

Hi WCM-Gemeinde!

Mit Beginn des nächsten Jahres wird es ernst mit dem Kostenbeitrag für die Kranken-Mitversicherung. Heißt: wer eine mitversicherte Person im Haushalt führt, muss dann den jeweiligen für sich selbst zu entrichtenden Krankenversicherungsbeitrag (Dienstnehmeranteil - 3.4 Prozent vom Bruttogehalt) zusätzlich an die Krankenkassen abführen. Weil es ja angeblich nicht so sein kann, dass diese Schmarotzer von kinderlosen Hausfrauen (hauptsächlich) gratis zu Leistungen aus den Krankenkassen kommen.

Damit werden wieder mal groß die Krankenkassen beschimpft werden, weil die ja soooo ein Defizit machen. Und was steckt tatsächlich dahinter?
Ich hab's fast nicht geglaubt: alleine die Wiener Gebietskrankenkasse muss im nächsten Jahr ZUSÄTZLICH (!!!) über 800 Mio. Schilling unter dem Deckmantel dieser Regelung an den Finanzminister abliefern! Egal, ob dieses Geld auch tatsächlich von den Versicherten eingenommen werden kann!! Egal, ob genügend Betroffene vorhanden sind!! Ohne Berechnungen anzustellen, ob dieses Geld je eingenommen werden kann!! Die Kassen haben den Aufwand, der Finanzminister den Vorteil!!!!!!!! - Hatten wir sowas nicht schon mal? Damals bei der Post, die ja auch trotz Defizit Ihren festgelegten Obulus ins Budget einzahlen mussten und dann macht man denen Vorwürfe, sie würden nicht wirtschaftlich arbeiten?

Hier wird seitens des Finanzministers eine äußerst zweifelhafte Regelung in's Leben gerufen. Klar, als Betroffener bin ich nicht glücklich, dass ich jetzt mehr Sozialversicherungsbeiträge abzuliefern habe; aber es ist mit Entsprechenden Willen auch einsehbar, dass - wenn es den Krankenkassen eh' dreckig geht - man seinen Beitrag zur Gesundung dieser Betriebe beizutragen hat; aber mich für blöd zu verkaufen, ist eine verdammte Schweinerei!!! Wenn der Finanzminister Geld braucht, dann Soll er sich das über die Steuern holen, damit das Kind auch seinen richtigen Namen hat; und nicht den Zorn an andere lenken!

Sch***-Regierung!!!! :eek:

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tom 01.12.2000 23:15

aber bitte nicht in eine politische Diskussionausarten lassen. bitte, bitte, bitte.

The_Lord_of_Midnight 02.12.2000 13:24

Schulden zahlen tut nun mal weh.

LEUCHTAUGE 02.12.2000 13:50

@tom: schätze die kugel rollt *gg*

jaja und die mitarbeiter der wgkk müssen zum teil unter lebensgefährlichen umständen (keine übertreibung)arbeiten,weil intern zuwenig geld für instandhaltung der mindesten sicherheitsstandards ist -
wäre ernsthaft mal an der zeit fürs arbeitsinspektorat,oder wer da zuständig ist,aktiv zu werden...

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mfg euer L.A.
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Satan_666 02.12.2000 21:07

@lom

Klar: Schuldenzahlen tut weh! Aber wenn man mir weiß machen will, dass Schulden gezahlt werden für die Krankenkassen und in Wirklichkeit ein Budgetloch gestopft wird (und mit ziemlicher Sicherheit bei den Kassen noch mehr Schulden angehäuft werden!!) - das ist die Sauerei!

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Dr. Schnitzel 02.12.2000 21:17

@Satan_666:
Ich versteh Deine Aufregung nicht ganz: damit die Sozialversicheungsträger ihre Leistungen erbringen können, sind sie ohnehin auf Zuschüsse aus Bundesmitteln angewiesen.
In dem von Dir erwähnten Fall handelt es sich nur um eine zusätzliche Geldzirkulation. Mittel, die vom Bund bereitgestellt wurden, wandern wieder dorthin zurück, nur unter einem anderen Buchungsposten, bzw. Verwendungszweck. Legale Geldwäsche halt... ;)



[Dieser Beitrag wurde von Fenris am 02. Dezember 2000 editiert.]

Wolf42 03.12.2000 03:22

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">quote:</font><HR>Original erstellt von Satan_666:
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Sch***-Regierung!!!! :eek:

http://www.wcm.at/ubb/gates1.gif
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Alle Schimpfen auf diese Regierung, aber ein Großteil der Bevölkerung hat sie gewählt. Und ich nehme einmal an daß auch Du wählen warst. Und jetzt nimm Dich bei Deiner Nase und überlege wen Du gewählt hast. Ich will es gar nicht wissen. Solltest Du nicht wählen gewesen sein dann halte Dich zurück und warte 4 Jahre auf die nächste Wahl.

Niemand regt sich über das auf was frühere Regierungen in und mit unserem Land gemacht haben. Das finde ich schon recht eigenartig. Früher hat die Regierung Geld beim Fenster hinaus geworfen oder sich und ihren "Freunden" in die Tasche gesteckt. Aber das hat niemanden interessiert. Aber jetzt schreien alle, weil einer versucht, das wieder irgendwie hinzubiegen. Das er (der Finanzminster) versucht Österreich wie eine Firma zu sanieren ist nicht ganz der richtige Weg. Aber es ist immerhin ein Ansatz. Irgendwann würden uns unsere Schulden sonst umbringen.

Und unsere Schulden sind höher als wir alle glauben oder glauben zu wissen. Vielleicht kennt jemand von Euch den Begriff der "Bundesanleihe". Das sind Anleihen, die der Staat Österreich begibt. Ergo, er borgt sich Geld von Anlegern. Und das aushaftende Kapital von diesen Bundesanleihen ist ca. 3 mal so viel wie unser Budgetdefizit. Sollten alle Anleger auf einmal ihre Bundesanleihein zurückgeben wollen (und der Staat Österreich MUSS sie zurücknehmen) ist dieses Land bankrott!

Ich bin der Meinung (und das ist kein Zitat von Dr. Kreisky) das Sanierung sein muß, aber unser Finanzminister geht leider den falschen Weg.

The_Lord_of_Midnight 03.12.2000 09:32

Und was wäre der richtige Weg ?

wol 03.12.2000 12:01

Ich versteh ja die Aufregung, jeder schreit, wenn ihm was weggenommen wird. ABER:
Wir müssen jetzt büßen für 30 Jahre hemmungsloses Schuldenmachen! Und dass jetzt alle über die neue Regierung schimpfen, ist eh klar:
1. Es ist so wie mit dem Überbringer der schlechten Nachricht bei früheren Despoten. Wer die schlechte Nachricht überbringt, wird dafür zu Verantwortung gezogen( früher einfach gekillt) . Das heißt: die neue Regierung ist an allem Schuld!!! Die früheren Regierungen haben sich in Luft aufgelöst, daher schimpft auch keiner über sie.
2. Ist es ja sooooo einfach und politisch korrekt über die neue Regierung herzuziehen, da ja die böse FPÖ drinsitzt.
Die haben halt den undankbaren Job, jetzt einmal diesen Saustall, den die Koalition hinterlassen hat ( und die früheren Alleinregierungen) auszumisten.
Mir passt das auch nicht, dass alles verteuert wird und alles mögliche gestrichen wird, aber wahrscheinlich gehts nicht anders. Ich schätze , wenn die Roten am Ruder wären , könnten sie es auch nicht viel anders machen. Sind wahrscheinlich einfach Sachzwänge.
Es ist zu befürchten, dass das jetzt die nächsten Jahrzehnte so weiter gehen wird, da das Abtragen des Schuldenberges extrem mühsam wird, schätz ich mal. Wenn das Erreichen von 0 Neuverschuldung schon solche Schwierigkeiten macht!
Außerdem sind es alle gewöhnt, dass von den Politikern ständig "Zuckerln" verteilt werden, dass sie uns mit der Peitsche schnalzen, daran müssen wir uns erst gewöhnen.

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MfG. wol
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running_wild 05.12.2000 01:07

Den Gürtel enger schnallen zu müssen ist nun mal unpopulär.

Ich finde es von dieser Regierung couragiert, daß sie versuchen, etwas so Schwieriges unter so enormen Druck zu erreichen.


Man sollte immer auch die Kehrseite der Medaille betrachten!

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