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Immer an sich glauben - Vom Maurer zum Flugkapitän!
Vom Maurer zum Flugkapitän
Dorsten (WAZ) - "Wenn ich tollkühn wäre, dann gäb es mich sicher schon lange nicht mehr." So lautet Jörg Voderbergs kurzer aber eindrucksvoller Kommentar zu der weitläufig vorhandenen Einschätzung, dass es sich bei Piloten um besonders verwegene Typen handelt. Diese existieren nur in Hollywoodstreifen und das hat nur wenig mit der Wirklichkeit zu tun. Der 54-Jährige ist nämlich Flugkapitän von Beruf und hat mittlerweile 24 000 Flugstunden auf dem Buckel. Das bedeutet im Klartext, dass Voderberg rund drei Jahre seines Lebens in der Luft verbracht hat. "Der hat Flughäute unter den Armen", lästern die Kameraden im Dorstener Verein liebevoll, wenn Jörg Voderberg am Wochenende sich ins Segelflugzeug setzt. Denn dann hat er im Gegensatz zu den anderen Kameraden die ganze Woche seinen vierstrahligen Jet vom Typ BAE 146 mal eben von Dortmund nach Madrid oder Edinburgh gelenkt. Dabei sah es zu Beginn seiner beruflichen Karriere gar nicht danach aus, dass er den Traumberuf Flugkapitän ergreifen würde. Ganz im Gegenteil: Er lernte nämlich einen sehr erdverbundenen Beruf, nämlich Maurer! Handwerk hat goldenen Boden. Ob es nun die luftigen Höhen des Baugerüstes oder seine Modellfliegerei waren, ist nicht überliefert. Für Voderberg stand jedenfalls fest, dass er den Pilotenberuf ergreifen würde. Als 19-Jähriger absolvierte er die Ausbildung zum Motorflieger und verfolgte zielstrebig seinen Traum. Lehrer an einer kleinen Flugschule, Berufspilotenausbildung, Instrumentenflugberechtigung, Langstreckenberechtigung, alle Prüfungen bestand er mit Bravour und schaffte den Sprung auf den Kapitänsessel der Eurowings. Hier ist er seit vielen Jahren in Diensten und hat manchen Kondensstreifen am Himmel von Zentraleuropa hinterlassen. Das ist der Luftraum, den seine Airline bedient. Aber er ist auch schon alleine über den Atlantik geflogen. Sozusagen auf Lindberghs Spuren. Da arbeitete er nebenbei als Ferrypilot und hat für einen Auftraggeber eine Cessna von Wichita nach Marl geflogen. Eben diese Cessna ist das Bindeglied zwischen ihm und dem Luftsportverein Dorsten. Vor 20 Jahren war Voderberg mit der Cessna 340 da und begeisterte durch seine souveränen Vorführungen. Und der LSV Dorsten begeisterte ihn. So wurde er Mitglied und ist seither als ehrenamtlicher Fluglehrer für Motorsegler und Segelflugzeuge am Start. Seine Lebensgefährtin Barbara ist ebenfalls flugbegeisterte Pilotin und fliegt selbstverständlich alleine. Ungeklärt ist, wer in dieser Beziehung der Kapitän ist. Für den LSV Dorsten hat Barbara schon einmal einen Posten angenommen, der weibliches Regiment erfordert, sie wertet die Startlisten aus und bereitet die Abrechnungen der Fluggebühren vor. Am Wochenende wird Voderberg wieder einmal zeigen, was in einer Cessna 340 steckt, dass man mit ihr auf Gras landen kann. Er wird wieder einmal mehr der Höhepunkt der Flugshow sein und ganz sicher keine tollkühnen Manöver fliegen. "Es gibt viele mutige Piloten und es gibt viele alte Piloten. Aber nicht viele mutige und alte Piloten", so Jörg Voderbergs launiger Kommentar auf die Frage nach seinem Flugstil. Ein Tipp: Besuchen Sie die Flugshow am 26. und 27. Juli 2003 in Dorsten, dem sympathischen Flugplatz am Kanal. Quelle: www.cockpitdvd.de / WAZ |
Was für ein Zufall,
letztes Jahr hab ich ne Ausbildung zu technischen Assistent auf´m bau (was auch mauern beinhaltet) angefangen :D |
Zitat:
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