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matrox 18.08.2000 19:28

Wo bleibt der Fortschritt?

Beispiel

Starte einen 20 Jahre alten 8086 mit Word für DOS
Starte einen Athlon 1000MHz und Word 2000.

Alles zusammen (Booten und Programmstart) wird in etwa gleich lange dauern. Der
Athlon wird wahrscheinlich nichtmal doppelt so schnell sein,
Trotz 1000x schnellerer CPU, 100x schnelleren Bus, 100x soviel RAM, 100x so schneller
GK...... ist die Gesamtstartzeit (kaum) besser!

Klarerweise haben wir heute schnellere CPUs, HDs, RAM etc.
Aber der Bootprozeß läuft immer noch gleich (langsam) ab. Vorteile durch schnellere
Hardware wird durch neue SW wieder zunichte gemacht.
Das alte W95 war auf meinem P90 subjektiv kaum langsamer, wie W98SE auf einem Cel
400.
(startet mal vom Dos-Prompt W3.11 auf einem neueren Rechner (z.B. P!!! 800) - dauert
nur ein paar Sekunden)

Geht man in einen Laden und läßt sich ein System aus beliebigen Komponenten
zusammenstellen, so ist es auch heute noch reine Glückssache, ob die ACPI Funktionen
problemlos funktionieren oder nicht. Damit meine ich "Suspend to RAM", "Suspend to
DISK"....., die ein schnelles Booten ermöglichen (sollten).

Liest man die diversen PC-Zeitschriften und Online-Test, so dreht sich bei PCs alles
nur ums Übertakten, Benchmarks, Quake3 Frame Rates etc.
Egal wohin man schaut (anandtech, sharkyextreme, tomshardware): ACPI Funktionen
werden nur am Rande erwähnt und schon gar nicht wirklich getestet. WCM ist da keine
Ausnahme.

Einzig die c´t hat sich dieser Problematik mehrmals angenommen

Ich und viele andere auch betrachten den PC in erster Linie als Gebrauchsgegenstand
und Werkzeug. Was hat sich da in den letzten 5 Jahren großartiges getan?

* W98SE anstatt W95

Immer noch das gleiche Windows
Rechnet man von W98SE alle Gratisbeigaben weg, so bleibt W98SE = verlangsamtes W95
(durch Active Desktop) + Fat32 + Treiberupdates
Da hat sich also fast nichts getan (für die "Masse", Linux ist ein anderes Kapitel)
Immer noch die gleichen Probleme (Stichwort DLL-Hell, die über kurz oder lang jedes
Windows ins Nirwana schickt...)


* Mainboard:

Mehr PCI, kaum noch ISA (begrüßenswert)
Bei "vollgestopften" Rechnern immer noch die gleichen Probleme mit dem Interrupt
Sharing. Wer daran schuld ist (Treiberhersteller, Bios), ist mir als Anwender
prinzipiell egal.
Liegt ja auch daran, dass moderne GHz Recher immer noch das Interrupt System des
286er (anno 1982 / 83!!) haben. Vielleicht sollte man da einmal ansetzen.
AGP für Spiele (brauche ich nicht wirklich)


Grafikkarten:

Wer seine PC als Spielzeug nutzt, der kann natürlich jubeln (und alle 6 Monate einen
neue Karte kaufen....).
Bei GK wird das meiste Silizium heutzutage für Spiele "verschwendet". Die Mehrzahl
der User interessieren Quake 3 Frame-Rates oder die tollen 3D-Features überhaut
nicht. (DVD-Beschl. ausgenommen)
8MB (für viele sogar 4 MB) sind für viele User heutzutage leicht ausreichend. Und für
Solitaire würde ja eine 8Bit-Isa auch reichen.....
Ich habe immer noch eine 2MB PCI Karte im Rechner und sehe keine Grund eine neue
Karte zu kaufen. Einzig Matrox bietet derzeit mit der G400er Serie wirklich
innovatives (Dualhead etc)
Aber ich muß schon zugeben: 4MB anstatt 2MB wären nicht schlecht....
Eine ultramoderne GeForce bietet abseits der 3D-Features gebenüber meiner alten 2MB
Karte nichts wirklich aufregendes. (etwas schnellerer RamDAC, mehr Speicher)

Software z.B. Word

vor 5 Jahren Word 6.0 / 95, jetzt Word2000
kaum echte, nützliche Verbesserungen, neuer lästiger Office-Assistent, der Antworten
auf Fragen mittels Zufallsgenerator ermittelt :-)
aber ich muß auch ein Lob aussprechen: M$ hat es mit Word2000 endlich geschafft, die
Schriftarten passend anzuzeigen..
Von der Nutzung her würden viele User auch mit Wordpad auskommen.

Ist natürlich keine vollständige Abhandlung, sind nur ein paar Beispiele....

===========================================

In absehbarer Zeit haben wir 2000 MHz Rechner mit 100en GB HD und 100en MB RAM zu
erschwinglichen Preisen am Desktop. Es wird natürlich immer Leute geben, die diese
Power brauchen (Spielefreaks, techn. / wissenschaftl. Bereich etc.)
Aber PCs haben heutzutage ein Performance-Level erreicht, das für viele (für lange
Zeit) ausreichend ist. Ohne echten Mehrwert wird man diese Leute nicht zum Neukauf
eines PCs bewegen können (da gehöre ich auch dazu)

matrox


18.08.2000 19:41

BRAVOOOOO
sehr gut aufgabe.

Hubman 18.08.2000 19:55

Wenn man mal objektiv so drüber schaut ist es wirklich so

Hubman

spunz 18.08.2000 20:30

ja, win ist der überverschwender.

win95 ~100mb hd
win98 ~200mb hd
win me ~500mb hd
win2000 600-700mb

ist irgendwie ein witz.

spunz

Rundumadumleuchtn 18.08.2000 21:07

naja, das ganze ist eigentlich (bei mir längeres nachdenken notwendig gewesen)erklärbar:
imho ist das schnellste immer noch dos, mit viel fingerklemperei.
weiss schon, kommt doch das große aber:
der komfort der bei diversen programmen geboten wird ist nicht zu verachten. das multitasking, dtp, diverse video,audio, und vor allem bildbearbeitung ihren tribut verlangen weiß man zwar aber man will nichts wahrhaben.
das ganze hat so ne riesige eigendynamic entwickelt, daß man das ende gar nicht absehen kann.
hat doch die technik ermöglicht daß man mehr auf kleineren medien speichern kann, fluggs waren die softwarehersteller angehalten, unter berufung auf einfachere handhabung, ihre progs aufzublähen (kohl und frisches brot)usw. usw..........
das ganze erinnert mich ein wenig auf das herauskommen des ersten transistors (glaub es war der oc71 und oc72, kostete ca 70.-ösis, war sehr viel) anfang- mitte der fünfziger.
habe damals mit kristalldedektor, wasserleitung und schweren kopfhörern den ersten tönen gelauscht. man kann sich gar nicht vorstellen welch gefühl es war irgendetwas in den lauschern zu hören.
seit damals hat sich die welt so gewaltig verändert so daß man es entweder akzeptiert oder man stagniert und ein aussteiger wird.
kenne einige leute die das getan haben, aber nicht weil zu kompliziert, sondern weil sie sich nicht unterwerfen wollen.
also fazit:
will ich den sogenannten fortschritt, dann muss ich wohl oder übel mitschwimmen, sag ich meiner tochter auch, doch sie will immer nur spielen 'grr'
das ganze kann man doch nur philosphisch beantworten: will ich, oder will ich nicht?
schalt ich bei meinen pc den knopf on oder off?
um nicht irgendwann einmal in der masse unterzugehen, werd ich ihn sicher immer on haben :D
@spunz, bei den preisen der speichermedien ist es gar nicht anders möglich als mehr mehr mehr.......
was sollten wir sonst mit dem platz anfangen ;)

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mfg karl s'glühlamperl
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[Dieser Beitrag wurde von Rundumadumleuchtn am 18. August 2000 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Rundumadumleuchtn am 18. August 2000 editiert.]

Benjy 18.08.2000 21:42

ich sag: scheiß auf ACPI! mein rechner läuft sowieso immer, also brauche ich das nicht ;)

die wahrheit über acpi ist, dass hier 2 parteien schuld sind. zum einen die Mobo hersteller, deren time to market immer kürzer wird, und die immer weniger zeit haben alles zu bedenken und zu testen. so fallen eben oft "randfeatures" wie acpi unter den tisch, da diese sachen keine publikumswirksamen sachen, wie "frameraten" produzieren.
oder habt ihr schon mal folgendes gehört:
a: ich hab mir ein neues mainboard gekauft!
b: ui! und acpi schon ausprobiert?
:)


micrsoft is der andere dödi. bis win98se haben die es nicht fertiggebracht eine vollständige, funktionierende acpi unterstützung zu implementieren. das ganze ist uninteressant für mich, wenn der rechner jedes dritte mal einfach nicht mehr aufwachen will. suspend 2 disk ist da noch schlimmer, und hat mir schon einmal das ganze system zum teufel geschickt.
einzig bei notebooks funktioniert es in verbindung mit w2k fast immer.


Rundumadumleuchtn 18.08.2000 22:19

hi benjy, das stimmt schon, nur ist das alles ein bisschen zu eng betrachtet, zumindest sehe ich das so.
die entwicklung auf diesem sektor und allem das mit dem eine symbiose eingehn MUSS, ist so gewaltig, sodaß ich nur mehr zwei möglichkeiten sehe:
ich fürcht mich, oder ich mach mit.
das bedeutet natürlich nicht daß ich mit so einfachen alternativen das ganze abhandeln will, sondern ich muß mir zuerst im klaren sein was ich will, dann kann ich entscheiden was ich tu.
also ich mag das kleinkarierte denken unbedingt, fördert es nicht nur die diskussion, nein es wirkt sich ungemein aufs innovative aus.
hätte man seit dem SEIN nur global gedacht, sässen wir noch auf bäumen.
es ist doch immer wieder (adrenalinstoss sei dank) erhebend, wenn man sich diverser kleinigkeiten um die ohren fetzt und dann irgendwann etwas produktives herauskommt.
stehe daher auch nicht an, fehler die ich irgendwann einmal von mir gegeben habe durch überzeugende argumente zu revidieren.
na der matrox hat mich ganz schön gefordert.
seine frage nach dem verbleib des fortschritts ist wirklich nicht einfach zu beantworten, aber ich bleib dran :)


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mfg karl s'glühlamperl
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18.08.2000 22:50

Vielleicht sollte man nicht allzu ungeduldig sein, Fortschritt läßt sich nur aus zeitlich definiertem Abstand betrachten, ist so ähnlich mit dem glücklich Sein, und da stehen wir noch am Anfang der Computergeschichte. Es liegt halt daran, daß wir gerne große Schritte machen wollen.

enjoy2 18.08.2000 23:27

gebe dir recht Matrox, die Zeit, wo "sparend" programmiert wurde ist leider vorbei.

Nur eines muß ich auch sagen, die Entwicklung von Win3.11 auf Win9x war für mich von Vorteil, vieles ist leichter einstellbar, wahrscheindlich aber auch nur, da ich mich mehr mit Win9x beschäftigt habe.

Für die Speichermonster=Win gibt es eine Abhilfe, WinLite http://www.98lite.net/ hat bei mir sehr gut funktioniert, gibt auch die Möglichkeit IE als Browser weiter zu nützen.

enJoy

Warte sehnsüchtig auf eine Version für Win2000

matrox 18.08.2000 23:46

>Original erstellt von Benjy:
>ich sag: scheiß auf ACPI!

Habe ich schon längst. Mit der Vorstellung von W98 habe ich bereits frohlockt: Endlich - ACPI Unterstützung - toll, der Rechner bootet in ein paar Sekunden *freu*
Denkste! Ging nicht.
Inzwischen habe ich aufgegeben. Selbst unter W2K ist ACPI noch sehr fehlerhaft. Dass es immer noch eine "Good Bios" & "Bad Bios" Liste gibt sagt eigentlich schon alles.
Ein funktionierendes System ist eher Glückssache....
Die ersten ACPI Specs kamen bereits 1996 heraus. In vier Jahren haben es die HW & SW Hersteller nicht geschafft, etwas vernünftiges auf die Beine zu stellen.

>die wahrheit über acpi ist, dass hier 2 >parteien schuld sind. zum einen die Mobo >hersteller, deren time to market immer >kürzer wird, und die immer weniger zeit >haben alles zu bedenken und zu testen. so >fallen eben oft "randfeatures" wie acpi >unter den tisch, da diese sachen keine >publikumswirksamen sachen, wie "frameraten" >produzieren.
>oder habt ihr schon mal folgendes gehört:
>a: ich hab mir ein neues mainboard gekauft!
>b: ui! und acpi schon ausprobiert?

Ja, wie Recht du hast! Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ob eine Grafikkarte den ACPI S3 ("deep sleep") Modus unterstützt, interessiert eigentlich fast niemand. Liest man die Specs neuerer GK oder anderer HW, so ist ACPI nur irgendwo am Rande erwähnt.

>micrsoft is der andere dödi. bis win98se
>haben die es nicht fertiggebracht eine
>vollständige, funktionierende acpi
>unterstützung zu implementieren. das ganze
>ist uninteressant für mich, wenn der
>rechner jedes dritte mal einfach nicht mehr
>aufwachen will. suspend 2 disk ist da noch
>schlimmer, und hat mir schon einmal das
>ganze system zum teufel geschickt.
>einzig bei notebooks funktioniert es in
>verbindung mit w2k fast immer.

M$ würde ich gar nicht die Hauptschuld geben. Alle Treiber und jede Hardware des Systems muß ja "ACPI-compliant" sein, um ein problemloses Verhalten sicherzustellen. Wichtig ist auch das Bios. Da wird (wurde) sehr viel geschlampt - aus welchen Gründen auch immer.
Die ACPI Specs haben ja über 300 Seiten. Die Implementierung dürfte nicht so einfach sein.

matrox



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