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Richtiges Verhalten bei Turbulenzen
Hallo Freunde,
Jeder von uns hatte schon einmal das zweifelhafte Vergnügen, während eines Fluges in fast mörderische Turbulenzen zugeraten. Meine Frage an Euch, wie verhält man sich dabei richtig, ich meine nicht die besagte Tüte, sonder fliegerisch. Besonders kritisch ist ja der Anflug, der sich ja am Rande des Stalls bewegt, wenn Scherwinde oder Sprungböen auftreten, da würde mich die richtige Klappenstellung und auch der Speed interessieren. Schöne Grüße Helmut |
Re: Richtiges Verhalten bei Turbulenzen
Zitat:
Ich hatte vorige Woche die Gelegenheit ausführlicher unseren CoPiloten zu "löchern". (saß hinter mir im Bus als wir uns London ansahen - achja, gegenüber einer der für die Swiss den Cargo "aufreisst" und gleich dahinter unsere Rampagent/Loasmanagerein ;-) ) Zumindest bei der 737-800 ist es so, dass die recht heikel ist, was stall bei Flaps 40 betrifft. Da die Flaps recht leicht überlastet werden (sprich der Bereich, wo der Flieger "runterfällt" und einem overstress der Flaps ist recht eng) wird meist mit Flaps 30 und mehr Speed gelandet. Bei den 737er gibt es einen Sensor, der eben bei Flapsovestress die Dinger auf 30 zurücknimmt - jetzt weiss man natürlich nicht ganz in diesem Bereich (Windböhe etc) ob sie gerade auf 30 oder 40 sind. Ansonsten: Halbe Gustspeed wird zur Speed dazugegeben. Oft fliegen die dann sowieso schon mehr als vor 500ft AGL händisch an, um ein Gefühl zu bekommen was der Wind so macht. Der Vorteil von Wind ist ja ansich, dass es dann zumindest nicht nebelig ist....naja "Wien ist anders" (da gibt es auch das). Die letzten paar m sind sowieso Glückssache, wie die Landung gelingt. Daher besser, wenn geht ein bisser schneller landen. Damit bist du auf der sicheren Seite...solange du halt nich zu schnell bist und es dir leisten kannst. ...und manchmal stellen sich die Piloten die Frage warum sie sich das überhaupt antun... Schöne Grüße Siegfried -- ..beim enteisen: http://www.luftfahrt.net/galerie/showpix.php?id=8796 |
Hallo Siegfried,
viele, vielen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme. Bis jetzt, hatte ich es mir zu leicht getan und flog immer mit Windstille.Jetzt möchte ich es realistischer haben und werde mich dieser neuen Herausforderung stellen und dazu kommen Deine Tipps gerade richtig. Herzliche Grüße Helmut :) |
Zitat:
Ich bin auch eher ein "Schönwetterflieger". (Früher bin ich bei Sturm sowieso Surfen gegangen - denn ich wollte mit meinem Hägegleiter nicht mal den Rückwärtsflug erprobem ;-) ) Und ich fürchte meine Tips werden durch den Flusi nicht ganz so umgesetzt. Auf der einen Seite wohl hilfreich, weil die Klappen wohl kaum genau simuliert werden und wenn du nur bei Aufsetzten nicht ein zu starkes sinken hast, wird auch eine viel zu schnelle Landung noch als "bestanden" gewertet werden. Auf der anderen Seite siche eher negativ: Im echten siehst du besser und fühlst du alles besser als es am PC möglich ist. (..naja der Schweiß soll ja auch anders sein *LOL*) Schöne, aber fliegbare Turbulenzen wünscht Siegfried -- http://members.chello.at/flightsim |
Hallo Helmut,
Jetzt habe ich gerade nochmals rückgefragt: Im Flug gibt es bei Turbulenter Luft eine "Sicherheitsgeschwindigkeit" die liegt bei der 737er so um die 270IAS. Der Autopilot will im Landeanflug exakt die Werte fliegen...hat also keinerlei "Fuzzi" oder sonstige Logik, die Böhen "berücksichtigt". Bei sehr turbulenten Bedingungen ist es besser, wenn man dann manuell anfliegt, dass stresst dann den Flieger weniger, als bei den viele Korrekturen, die der AP machene würde. Nochwas: Pedale beim Fliegen brauchen die bei der 737 nicht (außer bei Enginefail). Auch nicht bei Seitenwind.... So gesehen, kann ich die Anschaffung von Petalen für meine DF737 mal hintanstellen. Liebe Grüße Siegfried -- http://members.chello.at/flightsim |
Hallo Huss,
"Die B737 braucht im Anflug mit Seitenwind keine Korrekturen mit den Pedalen???????" Wie geht das ? Kannst Du mir das erklären? Und was ist mit einem Airbus? Ich dacht die wären solche Automatikflieger. Danke für Antwort, Dennis |
Zitat:
...so genau sicher nicht. In der Luft ist es ja mal prinzbiell egal -wie man daherkommt und man wird halt gegen den Wind vorhalten.... Es macht offenbar nix, wenn der Flieger ein bischen schief aufsetzt...der ist dann sehr schnell gerade. Der Flieger (737) reagiert natürlich in der Luft, wenn man in die Petale tritt - ich hab's mal im FFSim in einem engerem Tal gemacht....aber ich sollte das lassen sondern nur mit dem Yoke fliegen. Ich glaub strukturell halten das die Großen Flieger auch nicht wirklich aus, wenn man da ein paar mal beherzt in die Petale tritt...siehe Airbusabsturz: http://www.ntsb.gov/events/2001/AA587/anim_587.htm Ich habe periodisch immer wieder mit meinem Freund geredet was die Anschaffung von Petalen für meine 737 betrifft: Er meinte immer dass man die nicht braucht...nur eben am Boden oder bei einem Enginefail. Gestern hab ich wieder gefragt...und ein bisserl was man bei Turbulenzen so tut... Ergebnis siehe oben. Allerdings war ich noch nie bei einem realen Flug dabei im Cockpit wo es heftig zuging. Bei den Trainingssessions allerdings sehr wohl.... die haben das auch nur mit dem Yoke korrigiert. (zumindest mal die Böhe, die uns zeimlich heftig auf der Bahn kippte .. der 1stO war aber sehr schnell....) Bei anderen heftigen Seitenwinden hab ich gar nicht so arg viel mitbekommen...die haben ja bei den Anflügen meist sowieso immer auch mieses Wetter.... Siegfried |
Yoke?
Hi Siegried,
ich fürchte ich kann dir da nicht ganz folgen. Was ist "Yoke"? Ich kenne zwei Arten wie man bei Seitenwind landen kann: mit dem Seitenruder oder mit dem Querruder in den Wind drehen. Könnte Yoke für Querruder stehen? Danke für Deine Antwort, Dennis |
Re: Yoke?
Zitat:
...ich meinte das "Control wheel" des Fliegers heisst doch Yoke oder?. Jedenfalls ohne Pedale. Mein Freund sagt jedenfalls dazu: die Pedale braucht er zum fliegen eigentlich nicht. (gilt für 737) Wie gesagt: Ich lese viel habe, aber praktisch von anderen Modellen keinerlei Ahnung. Wohl aber habe ich Zugang zu den 737er was Praktiker betrifft. Wie es bei anderen Fliegern ist weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich können das auch nur Leute genau sagen, die die realen Typeratings haben. Ich denke da an TLF und Leo.... Währe was für eine Diskussion in "so fliegt man richtig" :-) Siegfried |
Hi Siegfried,
danke für die schnelle Antwort. Bin jedoch weiter am grübeln ob die Anschaffung von Pedalen sich lohnt. Tschau Dennis |
Zitat:
Ich auch - vorerst werde ich noch warten... Jetz brauch ich mal einen neuen Joystick oder Yoke.... Siegfried |
Ich glaube Siegfried hat Recht. Ich habe mich letztens mit meinem Bekannten darüber unterhalten (Kapitän auf King-Air 350, die Truppe, die die airport-Einrichtungen eicht wie ILS,DME usw.) Bei den kleineren Maschinen wird mit Vorhaltewinkel bis kurz vor dem Aufsetzen geflogen, dann Seitenruder und entgegengesetzt Querruder. Bei den großen Jets ist das wohl zu gefährlich wg der großen Tragflächen, die leicht die RWY berühren könnten. Sie setztn schief auf, die Maschine zieht sich dann automatisch gerade. Ich habe Landungen auf Video vom alten Hongkong-airport, da stehen einem die Haare zu Berge so schief landen da Jumbos.
Vielleicht können ja Leo oder HP etwas dazu sagen. Gruß Rolf |
Aus dem was bisher hier so gesagt wurde, entnehme ich, dass es durchaus realistisch ist z.b. die DF737 nur mit dem Yoke zu fliegen, auch wenn die Autokoordination ausgeschaltet ist (ich hatte es bis jetzt immer so, hab mir noch keine Pedale angeschafft, und wenn das hier stimmt werd ich's auch bleiben lassen)
vg martin |
Hallo Martin,
selbst wenn es so ist: Pedale gehören einfach dazu, allein schon die Steuerung auf der RWY beim Start und nach der LAndung ist doch völlig unrealistisch mit dem Gedrehe am Yoke. Gruß Rolf |
Zitat:
...klar rollt man im echten Flieger anders, und kommt da ohne Pedale nicht aus, weil er immer in eine Richtung zieht. Aber im Flusi kann ich ganz einfach mit dem Stick die paar Korrekturen beim Rollen anbringen. Ob das jetzt real ist oder nicht ist _mir_ egal. Das Rollverhalten stimmt im Flusi sowieso nicht mit der Realität überein. Aber da hat halt jeder seine Bedürfnisse und Prioritäten. Einer der im GA Bereich herumfliegt wird wohl auch nicht ohne auskommen. Ich als "737" Simulant kam bisher ohne durch...auch wenn man schon mal eine Blick darauf wirft. Im FFSim kämpfe ich mit den Pedalen sowieso.....und ich glaub kaum, dass Pedale am PC sich genauso anfühlen wie die echten. Liebe Grüße Siegfried -- http://members.chello.at/flightsim |
Zum Thema Pedale...
Im Normal Law der Airbus FBW Systeme übernimmt der Flieger die Coordination der Kurvenflüge. Aufgrund von Massenträgheit ist da allerdings nicht wirklich viel zu korregieren. Bei Verkehrsfliegern gilt daher: Füße weg von den Pedalen, außer du hast ein Abnormal (Engine Failure) oder bist knapp über/am Boden. Im Anflug mit Seitenwind fliegt man mit einem Vorhaltewinkel an, denn man dann mit Hilfe der Seitenruder kurz vor dem Aufsetzen herauskickt. Das Rollen am Boden (Start/Landung) steuert man ebenso über die Ruderpedale...eine extrem anspruchsvolle Aufgabe Anfangs. Das ist echt gar nicht so einfach, gerade bei Seitenwind+Eis oder so. In diesem Sinne TLF |
das rollen läuft per Pedale??? ich glaube aber zumindest bei 737 gibt es da so einen "ring", der is sogar im virtual cockpit der MS737 beweglich abgebildet!!!
wegen FLiegerverhalten: in der 744 kann der autopilot in einen Turb-Modus geschaltet werden. A/P-Steuereingaben werden dann nur noch halbsostark ausgeführt wodurch die struktur weniger belastet wird. seeeeeeeehr praktisch |
Zitat:
RL ist das Frontgear mit den Pedalen um +-7 Grad steuerbar mittels der Pedale... wenn man mehr braucht, kann das der CPT auf seiner Seite mit dem "Steering Wheel" um bis zu 78 Grad lenken. Bei der 737 ist es nur links, die 777 hat einen Hebel statt dessen und auf beiden Seiten. Das Taxi darf üblicherweiße sowieso nur der PIC machen. Der Ruderausschlag des Leitwerks selbst wirkt ja erst ab höheren Luftgeschwindigkeiten merklich.... Davor kannst man eben nur effizient mit den Frontgear lenken. Anbei eine Abbildung des "Steering Whell" falls du das mit "ring" gemeint hast.... Schöne Grüße Siegfried -- http://members.chello.at/flightsim |
Moin,
möchte doch ganz stark bezweifeln, dass ein moderner 3-Achsen Autopilot wie der in der 744 noch einen Turbulenz Mode hat... Die 747-Classic verfügte noch über selbigen, das ist mir bekannt, aber die 744(ER) meines wissens nicht mehr. In diesem Sinne TLF P.S.: Taxi bei LH nur CM1; Schubhebel während des Take Off bei LH nur CM1! |
Hallo Leute
Ein netter Clip zum Thema landen bei Seitenwind findet Ihr unter: http://www.eddh.de/x-files/dl_files/hkg_land.mpeg Wenn es nicht funzt dann nehmt http://www.eddh.de/unterhaltung/clips.html Der letzte Clip, 747 mit Seitenwind Ist zwar eine 747, aber dafür um so beeidruckender. LG, Kai |
Bei allem solltet Ihr nicht vergessen, dass für gewöhnlich mit eingeschaltetem Gierdämpfer, bzw. Yaw Damper geflogen wird ...
Grüße, Ingo |
Hi
Während der Reise ist das mit dem Yaw Damper richtig. Im Anflug wird der aber augeschaltet. LG, Kai |
Zitat:
(Bei 737 ist es zumindest so) Gutes Neues Jahr Siegfried |
Ohne jetzt unbedingt recht haben zu wollen, muß ich zugeben, bis dato noch in keiner Checkliste gelesen zu haben, daß der Yaw Damper zum Approach ausgeschaltet wird ...
Allerdings lerne ich gerne dazu. Instinktiv macht es für mich keinen Sinn. Das Seitenruder muß so konstruiert sein, daß es die Belastungen im Anflug aushält - siehe Slip Techniken ... Irgendwie verstehe ich bis jetzt auch nicht, welchen Sinn es dementsprechend hat, im Anflug die Pedale nicht zu benutzen. Außer der Yaw Damper ist eingeschaltet, dann muß man sie ja auch nicht benutzen ... dafür müßten wir jetzt aber sicher sein, daß das Teil auch im Anflug eingeschaltet bleibt ... Naja, schauen wir mal Einen guten Rutsch zumindestens und alles Gute für das kommende Jahr ! Ingo |
Zitat:
....bei einem Airliner kann man offensichtlich den Flieger zerlegen, wenn man ein paar mal kräftig in die Pedale tritt. Siegfried |
Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob ein Mensch überhaupt so oft die Pedale treten kann ...
Auch der Absturz des Airbus in NY ist für mich kein Argument. Die Maschine war etliche Jahre vorher in heftigen Turbulenzen ... Außerdem muß das Seitenruder auch Böen und Scherwinde aushalten können. Allerdings muß ich auch zugeben, es nicht genau zu wissen. Allerdings habe ich schon meine Studienarbeit in der Luftfahrtindustrie geschrieben und weiß daher, daß die Auflagen dort sehr eng sind. Bedenkt man jetzt, wieviel Aufwand alleine beim Auto betrieben wird, die Alterung der Teile zu simulieren, durch die Aufnahme von Wöhler-Kurven (LCF und HCF Tests), kann man sich ungefähr ausmalen, wie es bei Flugzeugen sein muß. Natürlich geht alles mal kaputt, aber ich glaube trotzdem daran, daß eine Seitenruderkonstruktion "Pilotensicher" ist. Diese Sicherheitslücke würde, so glaube ich, kein Hersteller zulassen. Trotzdem möchte ich nicht ausschliessen, daß es so ist. Bis jetzt habe ich nur noch keine sinnvolle, schlüssige Begründung, bzw. "Widerlegung" meiner Argumente gesen. In diesem Sinne alles Gute für das neue Jahr und sorry für meine Hartnäckigkeit ;-) Grüße, Ingo |
Hallo Ingo,
...ich weiß nur, dass man die größeren Flieger (Airliner) in der Luft unter normalen Umständen nicht mit den Pedalen steuert. Darunter fällt auch Seitenwind. Aus meinen FFSimflügen wieß ich, dass es schon wirkt, aber eben nicht so stark, wie wenn man sich mit dem Steuerhorn "in die Kurve legt" :-)) Alle Anwesenden (Prüfer, Cpt und CoPilot) waren der Auffassung, dass ich das nicht machen soll.... warum auch immer *g* Und der Yaw Dumper ist auch immer an - und soweit mir bekannt ist, läst er die Steuerbefehle sowieso durch, wozu also abschalten (der ist intelligent genug - solange er richtig funktioniert ;-) ) Ich bin auch in keinster Weise vom Fach - sondern versuche nur, so gut wie möglich mit der 737 im Flusi zu "fliegen" (an eine FFSim komm ich ja nicht so oft). Dankenswerter weise kontte ich mir sehr sehr oft die Praxis im 1:1 Modell ansehen und fragen wenn mir was nicht klar ist. Ein Gutes Neues Jahr Siegfried |
Zitat:
Wozu sind denn dann die Handräder da? Nur für das Taxiing und das Lining Up auf der RWY? Mit anderen Worten: Wenn man den Flieger vernünftig zum T/O ausgerichtet hat, wird das Handrad überflüssig, da der T/O Run dann "nur" mit den Pedalen durchgeführt wird. Habe ich das jetzt ein für allemal richtig verstanden :confused: Wäre wirklich nett, wenn Du mich hier in's Bild setzen könntest.... Grüsse aus Hannover |
Hallo Timon,
wenn ich mich recht erinnere, kann mit den Pedalen auch beim Bus nur ein Ausschlag des Rades von ca. 7° erreicht werden (vergl. Huss weiter oben zu diesem tiefergelgtem Etwas mit den Werbeflächen an den Flügelspitzen), dieser nimmt dann evtl. noch bei zunehmender Geschwindigkeit ab (steht glaub ich irgendwo im PSS-Manual, hab' da aber schon länger nicht mehr reingeschaut). Das reicht dann bei Starts und Landungen aus. Erste bei engeren Kurven auf dem Taxiway muß man dann die Kurbel zur Hilfe nehmen (z.B. wenn die C17 mal wieder versucht, rückwärts einzuparken :eek: ) Tschö |
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