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wenn man nicht auf der Centerline landet
Hallo,
ich weiß zwar nicht , ob das der richtige Ordner ist für diesen Beitrag, aber trotzdem hier die Frage: wie schaut es in der Realität aus , wenn ein Airline-Pilot , aus welchen Grund auch immer, nicht auf der Centerline landet , sondern um ein ganzes Stück daneben (aber natürlich noch auf der Bahn) Ist es dann klüger wenn man den Flieger geradeaus weiterrollen läßt oder wenn man den Flieger dann schnell auf die Centerline |
wenn man nicht auf die Centerline landet?
Hallo,
ich weiß zwar nicht , ob das der richtige Ordner ist für diesen Beitrag, aber trotzdem hier die Frage: wie schaut es in der Realität aus , wenn ein Airline-Pilot , aus welchen Grund auch immer, nicht auf der Centerline landet , sondern um ein ganzes Stück daneben (aber natürlich noch auf der Bahn) Ist es dann klüger wenn man den Flieger geradeaus weiterrollen läßt oder wenn man den Flieger dann schnell auf die Centerline reißt oder mit Gewalt auf die Centerline steuert? Vielleicht kann auch ein realer Airline Pilot diese Frage beantworten Danke für euere Antworten mfg Martin |
Hey Martin,
bin zwar kein richtiger Airlinepilot, aber eigentlich sagt mir schon der gesunde Menschenverstand, dass mit Gewalt reissen nicht sonderlich klug ist. Vielleicht blamier ich mich ja auch grade fürchterlich, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass das Flugzeug dann durch die Fliehkräfte zur Seite ausbricht und droht umzukippen. Ich würde erstmal abbremsen und bei moderater Geschwindigkeit sanft Richtung Centerline schwenken. Wenn man z. B. bei Seitenwind slippen muss, muss man kurz vor dem Touchdown das Seitenruder treten, um auch in der richtigen Richtung aufzusetzen. Hoffe das hat geholfen:) Lars |
Eine gute Frage, Martin.
Ich denke auch, das nur die Profis hier sachgerecht antworten können. Aber ich versuche immer, mir selbst was zu überlegen. Also: Ein paar Meter abseits der Mittellinie kann man je nach Landebahnbreite wohl tolerieren. Falls es aber während des Flares so aussieht, dass man mit dem Hauptfahrwerk schon am Rand der Bahn aufsetzt, sollte man besser sofort durchstarten, weil die Gefahr besteht, dass man nach dem Aufsetzen mit einem Rad von der Bahn gerät und das ergibt sicher ein nicht mehr beherrschbares Drehmoment um die Hochachse. Wenn die Leistungshebel schon auf Leerlauf stehen, ist eine kurze Bodenberührung möglicherweise nicht mehr zu verhindern. Während des Flares sind schnelle Richtungsänderungen nicht mehr drin. Die Ruder haben keine allzuhohe Wirkung mehr, eine nennenswerte Schräglage kann man nicht mehr einnehmen und wenn man ins Seitenruder tritt, schiebt der Flieger erst mal und die träge Masse drischt in der alten Richtung weiter. Nun bin ich mal gespannt, wie die Berufspiloten das sehen. Viele Grüße! Hans |
Also ich habe kurz nachgefragt.
Es besteht an sich kein Grund hektisch zu werden wenn es nicht genau die Centerline ist - einfach reinlenken..... Problematischer ist es da aber beim Start: Denn wenn da ein Triebwerk ausfällt, hast du eine n "Drang" in eine Richtung, die du noch korrigieren können musst. Aus dem FFSim kann ich dir von meinen Versuchen mit den Pedalen berichten, dass das Anfangs ziemlich ein geeiere war..... bis ich einigermassen in der Mitte geblieben bin. Nach dem Landen habe ich auch immer ziemlich viel zu tun gehabt einigermassen in der Mitte zu bleiben und nochdazu noch zu bremsen und die Reverser auszufahren. Als dann noch zu allem Überfluss im "virtuelen" LGIR eine 767 vor mir quer über die Piste geschickt wurde hats mich ziemlich geschleudert... und ganz ausweichen konnt ich trotzdem nicht mehr. Tja "..try these only at SIM/Home" Bei den simulierten Notfällen muss ich sagen, dass es die "Maschine" ziemlich gezaubert hat wenn die dann Notbremsungen hingelegt haben.... Das Fahrwerk hält das aber offenbar schon aus. Einzig bei der Landung ohne Bugrad ist dann noch bei der Bremsung ein weiteres Fahrwerk weggebrochen - das war aber der Instruktor "damit es nicht zu langweilig wird". Was das Korrigieren kurz vorm Ausetzen betrifft: Da wurde bei "Sicht nur ab Minimum's" ein Fall nachgespielt, wo dem CoPiloten als PF ein fehlerhaftes horizontales Signal vorgetäuscht wurde... Der Instruktor meinte zu mir: "...wenn er dann was sieht, wird er knapp neben der Piste sein - wenn er dann instinktiv versucht rüberzuziehen streift er mit einem Flügel....ein Fall wo man sofort durchstartet" und was war: Irgendwie hat er erkannt dass da was nicht stimmt und korrigiert. Als er dann ab der DH die Piste sah war er gar nicht mehr so arg falsch und brauchte nur ein kleine korrektur und setzte den "Sim" recht gut auf die Piste.... Siegfried -- http://members.chello.at/flightsim |
Wie sagte das mein alter Fluglehrer so schön? "Es kann dir egal sein, wie breit die Landebahn ist...ob nun 45m oder 60m...Gelandet und gestartet wird ausschließlich in der Mitte, also hast du keine Probleme mit schmalen Bahnen!".
Klar, man kommt schonmal etwas daneben auf, aber eigentlich passiert sowas nicht in größerem Umfang (747 hat über 60m Spannweite...was das bei einer 45m Piste bedeutet ist ja wohl klar.) Allerdings möchte ich mich zum Thema 2D/3D mal äußern. Das US Militär (US-Navy) hat vor einiger Zeit ein Experiment durchgeführt: Man klebte Kampfpiloten ein Auge beim Fliegen ab, um zu sehen, was passiert. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ist GAR NIX passiert. Alles blieb so wie gehabt, außer dem etwas eingeengteren Gesichtsfeld. Landungen usw. funktionierten weiterhin reibungslos. Daraufhin überarbeitete die FAA ihre Anforderungen an die Gesundheit für Berufspiloten - konsequent in Großbritannien ab Januar 2002 umgesetzt: kein Binokularsehen (3-D Sehen) mehr verlangt. Selbst in dem konservativen Deutschland steht in den Richtlinien zur Tauglichkeit von Luftfahrern nur etwas vom Prüfen des Stereosehens drin, allerdings nichts darüber was zu geschehen hat, wenn der Test negativ verläuft. Leider verstehen dies viele Fliegerärzte falsch, aber einen in der Richtung gestellten Antrag beim LBA bekommt man in der Regel durch. TLF P.S.: Tja, so sieht das aus, wenn man sich mit den Problemchen der Piloten fast 4 Jahre herumschlagen musste...da lernt man soetwas :-) |
aber leider bekommt man keine anträge beim lba durch, wenn's um das farbsehvermögen geht. selbst wenn man z.b. den "laternentest" bestehen würde, der in sehr vielen ländern anerkannt ist, sagt das lba "njet" ...
grüße, gerson |
Hi!
Was zum Kuckuck ist der "Laternentest"? Aus persönlichem Interesse Mirko |
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Eine Einzelfallbegutachtung ist in jedem Fall kostspielig...führt aber oft bei den richtigen Beziehungen (z.B. wenn die LH hinter einem steht) zum gewollten Ergebnis, um das mal vorsichtig auszudrücken. Es gibt genügend Gutachter, die aufgrund von Sinnigkeit und nicht stur nach dem Gesetz ihre Entscheidung fällen - ihre Empfehlung aussprechen.
Wünsche euch Glück - und never give up. TLF |
Hi!
Wenn ich mal in den Erfahrungsberichten Lufthansa durch "üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe" und LBA durch LEA ersetze, dann kommt mir die Sache langsam bekannt vor... Mirko P.S.: LEA = Landes-Eisenbahnaufsicht |
kurze frage an toolowflap: man brauch in england nich mehr diese 3D-sehen (keine ahnung wie es jetzrichtig heisst) sondern kann auch so pilot werden?
ich bin zwar erst 17 aber das is eine der sorgen die ich habe den dieses 3-D-sehen wurde mir irgendwie noch nie bestätigt (ich meine diese scharz-weissen Plättchen wo meisst ein stern (den sehe ich) ein mond ein auto und ein elephant zu sehen ist!) und deswegen mache ich mir schon a bisserl sorgen das wäre ja spassig wenn es in Dtl. auch aufgehoben wird dieses verbot :-) |
Schreib mir mal ne Mail
TLF |
Ich komme manchmal im Anflug etwas schief auf die Rwy.Also das Flugzeug landet "Nase auf der linken Seite und das Heck auf der rechten Seite.Centerlienie war noch nie mein Ding :( .
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@ Rafterman: Das liegt wohl an dem, was Deine Signatur aussagt! Also: Bier in den Cupholder (hat man als guter Flieger immer im Cockpit ;) ), Kippe aus und beide Hände ans Steuer :lol: :lol:
Jörg :cool: |
Zitat:
Das schreib ich aber jetzt nur, weil ich gestern nacht mal schnell in Rhodos manuell gelandet bin und es wirklich gut getroffen haben :-) In Realität landet sowieso der Pilot ein bisserl auf der einen Seite und der CoPilot ein bisserl auf der anderen - im Mittel stimmts. Aber was glaubt ihr, wieso sie mich immer mitnehmen: Wenn ich in der mitte am Jump sitze, sag ich ihnen wo die Centerline genau ist *ROTFL* Siegfried -- http://members.chello.at/flightsim |
Moin Moin,
Zitat:
Allerdings dient er genau so wie die anderen Test's nur dazu, Fabsehstörungen aufzudecken und ist genau so marginal. Zwar sagt man, man habe etwas bessere Chancen ihn zu bestehen, aber im Grunde ist er auch nur fifty fifty..... Diejenigen, die bereits jetzt ein Tauglichkeitszeugnis brauchen, obwohl sie farbenuntüchtig sind, können sich in den Ländern untersuchen lassen, die bereits die JAR FCL eingeführt haben (Holland und Dänemark z.B.) Kurzer Trip nach Kopenhagen, untersuchen lassen und schon wars das, denn JAR Zeugnisse werden in Deutschland bereits anerkannt :D Viele Grüße, Marcus |
Moin Moin,
Zitat:
Kann ich nämlich leider nicht bestätigen. Trotz eines recht kleinen Farbfehlers wurde mir ganz klar abgeraten, einen Antrag auf Sondergenehmgung zu stellen, und zwar von einem der LBA Gutachter in der Augenklinik des UKE Hamburg. Und der hat mir sogar gesagt, daß ich den Laternentest leicht bestehen würde..... Er meinte nur, wenn man genau auf dem Grenzwert von 1,3 bis 1,8 stünde wäre es sinnvoll, alles andere ist reine Geldverschwendung (habe 1,8 bis 2,3,... zur Verdeutlichung, Farbenblind biste bei 20....) Zitat:
Wer wird freiwillig die Verantwortung dafür übernehmen, daß irgendein Zwischenfall, der mit Sicherheit niemals auf einen Farbsehehler zurückzuführen sein wird, nur zustande gekommen sein kann, weil irgendein Gutachter eben jenen Fehler feststellt und dann der Fall ja ach soo klar ist... Denn dann würde man ja auf den Arzt zurückgreifen können können, der "diese Gefahr für die Luftfahrt" (so ist schon jemand von einer Ärztin betitelt worden) überhaupt auf die Menschheit losgelassen hat...... Trauriges Thema... schaut mal hier drauf, eine Sammlung von Berichten Betroffener (wenn's interessiert) http://www.flugmedizin.org/Erlebnisberichte.htm bis dann und viele Grüße, Marcus |
Mir fallen auf Anhieb 2 Gutachter in Deutschland ein (Augen), die durchaus mit sich reden lassen (hatten da Dioptrinkritische Fälle/Einäugigkeit usw.).
Farbsehen ist so eine Sache...mit diesen Fällen habe ich wenig zu tun gehabt, da dies in den Bereich der Ab Initio Leute fällt... Diese werden ja bereits bei der Erstuntersuchung ausgemustert, mein Tätigkeitsfeld lag aber eher bei den schon fliegenden Besatzungen. TLF |
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