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citizen 11.06.2002 11:53

Wie realistisch ist der Flusi 2002?
 
Hallo liebe Flusi-Kollegen!

Kann mir jemand von denen, die auch real fliegen, sagen, wie realistisch der Flusi eigentlich ist? Kann man reales Fliegen und Flusi-spielen miteinander vergleichen? Oder vermittelt der Flusi 2002 ausschließlich theoretisches Wissen? (Vielfach wird ja propagiert, dass jemand, der den Flusi 2002 perfekt beherrscht, auch ein reales Flugzeug steuern könnte! Wird aber vermutlich kein Jumbo sein).

AlphaBravo 11.06.2002 12:45

Hallo,
ich denke, der Flusi als "Warm Up" bevor man den Schein macht, macht sicherlich Sinn. So üben z.B. US-Navy-Piloten auch am MS Flugsimulator (Quelle: Tomorow).
Was die Realität betrifft. Ich würde sagen, er simuliert die grundlegenden Flugeigenschaften.
Spezielle, aber wie ich meine elementare, reelle Eigenschaften wie das Trudeln z.B., werden nicht simuliert.
Genauso, werden nicht alle Systeme 1 zu 1 simuliert.
Dieses Thema kann man sehr kontrovers diskutieren, was auch die Vergangenheit gezeigt hat.
Letzlich spielt auch die subjektive Sicht eine Rolle.

CH-Peter 11.06.2002 13:10

Re: Wie realistisch ist der Flusi 2002?
 
Zitat:

Original geschrieben von citizen
Kann man reales Fliegen und Flusi-spielen miteinander vergleichen? Oder vermittelt der Flusi 2002 ausschließlich theoretisches Wissen? (Vielfach wird ja propagiert, dass jemand, der den Flusi 2002 perfekt beherrscht, auch ein reales Flugzeug steuern könnte! Wird aber vermutlich kein Jumbo sein). [/b]
@ Citizen

Well - in deiner Frage gibst du eigentlich auch gleich die Antwort: Auch wenn ich selber den Ausdruck "flusi-spielen" nicht gerne höre und weit über 2000 virtuelle Flugstunden auf dem Buckel habe, muss ich deine Frage ganz deutlich mit NEIN beantworten.

Dem Flusi-Pioten fehlen wesentliche Faktoren, die in der echten Fliegerei vorhanden sind: Das "Hosenbodenfeeling" fehlt uns völlig - wir spüren unsere Flieger nicht, wissen nicht, was sie grad machen. Weiter fehlt uns die 3. Dimension - wir sehen nicht räumlich, können so unmöglich Höhen und Entfernungen abschätzen. Klar, das wird uns durch die Instrumente weitgehend "abgenommen" - aber in der kritischen Landephase nutzen uns die auch nicht mehr viel... Was ein weiteres Manko ist, ist das Cockpit. Im Flusi haben wir alles wunderschön auf einer kleinen rechteckigen Fläche vor uns. Im richtigen Cockpit musst du ganz schön rumschauen und dich auch mal nach einem Schalter strecken.

Was die Steuerung eines echten Flugzeugs betrifft. Nun, steuern können wir das Ding sicher - egal welche Maschine das auch sein möge. Aber starten und landen? Ohne Hilfe? Das würde ich mir nie zutrauen. Ich habe mal in einem Simulator eine ganz saubere Landung hingekriegt - aber das auch nur, weil mir der Instruktor dauernd mit Ratschlägen zur Seite stand und auch mal den einen oder anderen Knopf für mich drückte :D

Bin gespannt, wie die anderen "Simulanten" das so sehen...

holzi 11.06.2002 13:11

Ja, fs2002 liefert schon einige Grundkenntnisse, aber deshalb kann man nach ein paar flusi-Stunden noch keinen Jumbo landen (zumindest nicht ohne Bruchlandung :) )
Auch ist es unmöglich alle Instrumente in einem Flugzeug mit fs2002 zu simulieren.
Es hängt auch etwas von der Hardware ab, ein billiger Joystick etwa ist eben nur die Minimalversion, aber die optimale Peripherie (Pedale, ...) wird recht teuer...
Es fehlt natürlich das echte "feeling", oder gibt es schon einen force-feedback Sessel?

Michael Eisner 11.06.2002 13:41

Hi,

ich denke, das reine Fliegen eines Flugzeuges kann man mit dem Flusi durchaus so lernen, daß man mit einem echten Flieger umgehen kann. Wie schon gesagt wurde, das Starten und Landen aber auch Situationen, wo man mehr benötigt als den Blick auf die 6 essentiellen Anzeigen (Variometer, künstl. Horizont, Speed, Kompass, Wendeanzeiger und Höhenmesser) werden wir nicht meistern können.

Was meines Erachtens sehr wohl und auch sehr gut gelernt werden kann ist das Navigieren bzw. die Festellung der eigenen Position in Bezug auf Funkfeuer. Denn hier haben sowohl die realen Piloten als auch wir genau die gleiche Basis: Instrumente und Karten (ok, hat nicht jeder Simmer).

Als ich einmal während eines Fluges ins Cockpit eines AUA A310 durfte, war der Captain ganz schön überrascht, als ich mit den Anzeigen etwas anfangen konnte. Ich denke also, daß man durchaus den Flug nach Instrumenten lernen kann bzw. sich eben aneigenen kann, aus den Anzeigen heraus die erforderlichen Informationen herauszulesen.

Peterle 11.06.2002 14:19

Mein persoenlicher...
 
... (fundierter :lol: ) Eindruck aus zweimal 1/2 echte Stunde SF-25 (selbstverstaendlich ohne Start und Landung):

Auch fuer die Kleinflugzeuge ist der Sim durchaus von einem gewissen Nutzen: Mein erstesmal (Vor-Flusi-Zeit, aber den Kopf knallvoll Theorie) war's eine reine Katastrophe (ich konnt' zuerst die Kiste nichtmal gerade halten), das zweitemal, nach sicher einiges ueber 1000 Sim-Stunden, war genussvoll (der Pilot hat sich nach den ersten zwei Kurven nicht mehr um mich gekuemmert, hat Sightseeing gemacht, bis ich ihm den Apparat (man ist ja kein Unmensch :D ) wieder ueberlassen hab).

Man registriert aber auch die erheblichen Unterschiede, die hier schon genannt wurden: Gefuehl im Hosenboden, besonders aber auch das Gefuehl in Knueppel und Pedalen, da sind die Federkraefte unserer normalen Sim-Steuerorgane wirklich ganz unrealistisch. Weiterhin tendiert man im Sim viel zu stark dazu, intensiv auf die Instrumente zu starren, das ist im realen Kleinvogel nicht wirklich gut: Draussen spielt das Leben! :D )

Weiterhin stimmt die optische Perspektive und das Gefuehl fuer die Geschwindigkeit beim Landeanflug irgendwie garnicht, ich hab' im Sim schon verschiedene Zoom-Einstellungen versucht, das Wahre ist es aber nicht - 3D fehlt sowieso.

Man kann den Sim nutzbringend und ganz ernsthaft fuer sich einsetzen, sodass er weit mehr als ein Spiel ist. Aber fliegen lernt man im Flieger, nicht am Computer.

Naja, meine zwei bis drei Cents.

Viele Gruesse
Peter

D-IJBA 11.06.2002 14:50

Tja, bin ich wohl zu spät dran, wurde im Prinzip schon fast alles gesagt. Trotzdem geb' ich auch noch meinen Senf dazu:

Zunächst einmal ein entschiedenes JEIN ! Zum einen kann man am Flusi sehr Verfahren üben, sowohl nach VFR (das normale Verfahren mit Gegen- und Queranflug, eindrehen ins Final, Gleitpfad nach PAPI ausrichten usw.) als auch nach C-VFR, N-VFR und (besonders interessant) IFR (haben 99,99999% aller Flusianer schon versucht oder machen's regelmäßig unter Ignorieren von MS-ATC) inkl. SID, STAR, APPR-Charts etc.

Zum Anderen muss immer wieder betont werden, dass sich ein richtiges Flugzeug damit noch lange nicht beherrschen lässt!!! Allein die Frage "Wie weit trittman ins Ruder, um beim Startlauf geradeaus zu rollen?" kann der Flusi einfach nicht beantworten. So endete vor ein paar Jahren ein "Ausflug" mit einer Piper Archer (gemopst!!) ohne Roll-/Startfreigabe in der Nähe von Chicago im Flugplatzzaun... Materialschaden rd. 200.000 US-$, Imageschaden für den Flusi nicht mitgerechnet!

Auch die legendäre Fischvergiftung wird ein Flusi-Flieger mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht packen - auch wenn mir das immer noch lieber ist, als ohne Sprit aus den Wolken zu fallen, weil keiner auch nur einen Schimmer hat, wie man den Vogel runterbringt.

Im echten Flugzeug - ich spreche aus eigener Erfahrung - ist zum Einen der andere optische Eindruck (innen wie außen) ein Hindernis: Das Handling der verschiedenen Bedienelemente kann einem schon den Spaß verderben (Einweisung auf Bonanza A36, Bj. 1979: "Wo zur Hölle ist den hier bitte das Gas?" und "Ach, hier versteckt sich der Hauptschalter!"), dann beim Rollen ("Wo ist denn die Mittellinie?") und eben der Startlauf ("Uuuuaaahh! Das üben wir dann nachher nochmal!")

Was beim Flusi wirklich FEHLT, ist das schon oft genannte Hosenbodenfeeling. Wenn Du im Flusi steigst, dann steigst Du eben, mit realen Wettereinstellungen und Böen-Einstellung wackelt auch mal der Horizont, aber wie sich das anfühlt und welche Reaktionen man geneigt ist zu tun (z. B. Nachziehen beim leichten Durchsacken - völlig falsch, nebenbei!), das gibt der PC nicht wieder.

Fazit: ein klares JEIN.

@ Holzi

Zitat:

Es fehlt natürlich das echte "feeling", oder gibt es schon einen force-feedback Sessel?
Klar gibt's den: Bevor ich am Flusi die alte Sopwith fliege, esse ich immer einen großen Teller Bohnensuppe :lol:

Jörg :cool:

AlphaBravo 11.06.2002 15:06

Zitat:

Klar gibt's den: Bevor ich am Flusi die alte Sopwith fliege, esse ich immer einen großen Teller Bohnensuppe
Ich kann nicht mehr vor lachen...
:lol: :D :lol: :D :lol: :D :lol: :D :lol:

Suuuuper!! :mutieren:

ahoberg 11.06.2002 18:53

naja, also ich bin als Dauerchaot zwar nicht geeignet und würde das auch nie tun, ein echtes Flugzeug zu fliegen...aber wie wenig Kenntnisse es braucht, um eine Boeing 757/767 zu fliegen, hat der 11. September 2001 gezeigt.
Meines Wissens haben die "Piloten" den Flieger per Hand ins WTC und Pentagon gesteuert. Und ich stelle mir das - der Streß, den eigenen Tod vor Augen mal ganz außen vorgelassen - eigentlich ziemlich schwierig vor, 60 Tonnen mit 600km in 300m waagerecht zu halten.
Andreas

AlphaBravo 11.06.2002 19:09

Hallo,
auf der anderen Seite haben uns nach dieser schrecklichen Tragödie alle Piloten versichert, dass ohne professionelle Pilotenausbildung dies nicht möglich gewesen wäre. Und Microsoft hat die Vorwürfe (dass, die Piloten am Microsoft Flugsimulator gelertn hätten) als "höchst spekulativ" zurückgewiesen.

D-IJBA 11.06.2002 19:17

Klar...
 
(@ Ahoberg)... aber bist Du sicher, dass die das mit dem Flusi geübt haben? Bekanntermaßen haben diese Gestörten richtige Flugstunden genommen, und ich bin davon überzeugt, dass die ohne reales Training besten(?)falls der Freiheitsstatue die Krone rasiert hätten oder gleich in den Hafen gestürzt wären.

Um eins klar zu stellen: Der Flusi von Mickrig-Weich ist derzeit der für den privaten User interessanteste Simulator am Markt: über 20000 Airports, fast jeder Grasstrip ist drin, Du kannst um die Welt fliegen, Add-Ons in Legionenstärke sind als Freeware oder Payware fast ohne Ende verfügbar, die Grafik ist, verglichen mit früheren Versionen und mit Konkurrenzprodukten, top, und man kann ihn seinen persönlichen Erfordernissen und Fähigkeiten anpassen. Punktum.

Wie groß der Unterschied zur realen Fliegerei ist, merkt man selbst erst, wenn manin seiner ersten echten Flugstunde nur versucht, die Kiste auf einem Track (über Grund) zu halten, d. h. inkl. Vorhaltewinkel bei Seitenwind etc. Selbst wenn der Flusi die Winde und Böen schon recht gut simuliert, ist das GEFÜHL dabei ein völlig anderes: 3-D und Magenkollern ;) , dazu der Stress, den man - wie in der ersten Fahrstunde - am echten Yoke hat.

Andererseits hat der Flusi auch sein Gutes: Ich habe selbst keinen eigenen Flieger im Hangar, und die Charter, wenn man einigermaßen oft den Boden unter den Füßen verlieren will, bringt ich mit meiner Aufsichträtin des Öfteren in Konflikt. Dagegen habe ich in meinem Flusi-Hanger mittlerweile an die 100 Flugzeuge, der Sprit kosten nicht annähernd 2 Euro pro Liter, und wenn das reale runtergeladene Wetter für VFR nicht passt, flieg ich eben IFR (am PC) oder stelle mir mein Wunschwetter ein.

Der Flusi ist und bleibt nun mal - CHPeter wird mir hoffentlich verzeihen ;) - ein Spiel... wenn auch ein verflixt geiles :D

Jörg :cool:

Andragar 11.06.2002 20:22

Ach ja, auch beim
Zitat:

GEFÜHL dabei ... und Magenkollern
kann geholfen werden: Etwas falsches essen, Fastfood und Süßspeisen, Senf u.s.w. bis einem der Wind in Orkanstärke im Flusi zum k...

Marc_H 11.06.2002 22:48

Zitat:

Klar gibt's den: Bevor ich am Flusi die alte Sopwith fliege, esse ich immer einen großen Teller Bohnensuppe
Oder Zwiebeln!;)

Huss 11.06.2002 22:52

Re: Wie realistisch ist der Flusi 2002?
 
Zitat:

Original geschrieben von citizen

Vielfach wird ja propagiert, dass jemand, der den Flusi 2002 perfekt beherrscht, auch ein reales Flugzeug steuern könnte! Wird aber vermutlich kein Jumbo sein).

Um klarzustellen: Ich bin weit davon entfernt, ein
Flusiexperte zu sein (vom realen Fliegen sowieso ;-) )

Zunächst mein Einstieg: vor ca. 15 Monaten A320 Simulator (weil er billig war zum einsteigen...) keine Grafik - so musste ich halt die IRF Regeln lernen und eben mir Kenntnisse der Navigation aneignen...
Umstieg zum FS2000 - der mir total schwerfiel nach dem A320 -Trimmeigenschaften etc...
Ich bin immer mit den Freewareflugzeugen geflogen - ich stellte fest mit dem FS2000 - das wird nix ohne "Grundkurs". Tja somit hab ich auch da etwas dazugelernd.
Irgendwann wurde dann die Cessna gegen grössere getauscht und ich bin ganz gut mit B737/A320 bis zur B777 und A340 herumgeflogen....so glaubte ich :-)
Dazwische einmal im Nov01 ein Cockpitflug in einer b737-800 wo ich zumindest schon ein bisserl einen Vergleich zur Realität hatte.
Viel bekam ich nicht mit - aber schon mehr als bei meinem ersten irgendwann vor 2 Jahren...

Dann kam für mich der denkwürdige FlightXpress Event in Frankfurt mit kurzem Flug mit den FFSim
der B737-400.

Also ich wäre schon an der Parkbremse gescheitert. (gut das lernt man -wie es geht) und als nächstes gab ich Gas - und war fasziniert - dass die Triebwerke gleich laufen - hätte vergessen mehr Schub zu geben - wäre also irgendwo am Ende der Landebahn zerschellt - wohl aber dazwischen eher von der Pist abgekommen, da die Pedale für mich total neu und ungewohnt waren....
Der Start klappte ganz gut - das Höhehalten nicht wirklich... Ohne _sehr guten_ CoPilot bist du total überfordert. Da ist keine Zeit mehr - irgendwelchen Werte einzugeben/abzulesen - wie etwa im Flusi. Anfangs findest du die Dinge nicht schnell genug. Im Flusi ist es auch fast egal - ob du links oder rechts sitzt, im FFSim habe ich wieder von vorne angefangen zu suchen, als ich mal kurz vom CoPiloten Sitz der PF war...

Ok weiter: Ich war in der Luft - aber irgendwann merkete ich, das meine Platzrunde eine andere war (LOWW RWY29-SNU-LOWW RWY34) als die des Instructors (LOWW29 - LOWW29 links rum) und ich mit dem Höhehalten ziemlich beschäftigt war - hielt ich mich halt so gut ich konnte an die Navigationsanweisungen und ich schaffte tatsächlich mit "vereinten Kräften" eine Landung auf der 29 - und schon wieder ein Problem: Umkehrschub (bis man das aufgezogen hat) und wieder: mit den Pedalen bremsen und vor allen auf der Centerline bleiben....

Zurück in Wien kaufte ich dann doch die DF 737
und spielte so herum (man gewöhnt sich vieles falsch an von den "Standartfliegern") - irgendwann
konnte ich die DF737 fliegen. (noch ohne FMC)

Danach wieder gut 8-9 Std in einem Cockpit der 737-800. Ich profitierte jetzt mit meinem Wissenstand voll. Durfte den FMC bedienen etc. Beim ATC versuchte ich halt mitzubekomme was die da so sagen (Der Funkverkehr war immer auf die Lautsprecher geschaltet damit ich mithören konnte)

Zu Hause setzte ich mich an den FMC und siehe da - es ging auch im Flusi ganz gut :))

Dann mein "überdrüber" Erlebniss: ich war bei den 2x4Std Refreshflügen dabei in einer 737-400.
Sprich bei den Flügen wurde es sicher nicht fad - es passierte immer wieder was und noch viel mehr.... Da lernt man die System ganz gut kennen - und viele Fehler konnte ich sogar selbstätig kommen sehen - wäre allerdings _weit_ davon entfernt, auch nur einige davon irgendwie zu beheben zu können. Eher früher als später hätte so ziemlich alles in einen Absturz geendet.

Dazwischen mal eine Pause:
Zur Eingewöhnung in Heraklion gestartet - raus auf Meer und mal versucht, die Höhe zu halten (nach der Flightdirectoranzeigen im PFD) Ich brauchte sicher 5-10 minuten bis ich einigermassen damit klar kam - Horizontanpeilen war ja nix - da war noch von der Trainingssesson "Waschküche" drinnen...
Zur Landung bekam ich gutes Wetter - und dann war es eine Landung auf Sicht - was im echten Sim durch die gute Sicht kaum Probleme macht - soferne
der Copilot die Throttles übernimmt und Landeklappen übernimmt.
Geradehalten und Umkehrschuib ging aber schon bedeutend besser :-))

Einen Tag später: sicher eine gute Stunde in LOWL
meist gegen westen das Inntal hinauf bis zum Arlberg ... viele Überflüge knapp übern Flughafen mit fullspeed und einige wenige Landungen.
Starten ging super (die waren wirklich etwas überrascht wie gut ich die Befehle und Abfolgen beim Start kannte...)

Resume:
Man wird wohl min 5-10 Std im echten Simulator brauchen um zumindest das Ding in der Luft halten zu können und zu Landen - wenn man einen wirklich guten Copioten hat - der die Instrumente bedient...
Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, denn Autopilot und FMC sind dazu da - die Piloten zu entlasten und ihnen Luft zu verschaffen....
(und bisher im FFSim bin ich immer nur "händisch" geflogen)

Und man darf nicht vergessen - fliegen ist wohl das geringste Problem: Die echten Probleme liegen
im Flugfunk und wenn die Atmospährischen Bedingungen nicht ideal sind (und wann sind sie das!). Von leichten technischen Problemenrundeherum ganz zu schweigen..

Achja: Bei den modernen Flugzeugen ist zwischen
Gross und klein nicht gar soooo viel Unterschied.
Ob das Ding jetzt 60 oder 360 T hat ist dann kein so grosser Unterschied mehr. Bei älteren Modellen ist er klarerweise schon wesentlich grösser.

Siegfried
--
http://members.chello.at/flightsim
--
BTW: Wer noch mitfliegen will auf unserem AusFLUG
Wien-Korfu-Wien : es sind nur noch wenige Plätze frei!!

Andragar 12.06.2002 08:28

Wow... toller Bericht. *neid* Wie kommst Du zu soviel Simulatorstunden? :)

Peterle 12.06.2002 14:07

Na, ich glaube...
 
... wir sind uns ganz einig... und gelernt hab' ich auch was bezueglich der Simulation des Hosenboden-Feelings (force-feedback-Sitz) :lol:

Aber was Joerg noch garnicht erwaehnt hat: Das Verfahren simuliert gleichzeitig (O-Ton Joerg, siehe oben) ...3-D und Magenkollern... :lol:

Ernsthaft: Ich koennte mir vorstellen, dass man bei Darstellung der Aussensicht mit einem Beamer (Projektor) in einem abgedunkelten Raum (also Bereich Cockpit-Bau) durchaus sogar Vertigo erzeugen koennte. Wenn ich laenger "turbulent" bei wenig Sicht simme und angestrengt auf den nahen Bildschirm starre, hab' ich manchmal beinahe so einen Eindruck.. naja, vielleicht spinne ich auch nur...

Und, Joerg: Ok, der FS IST ein Spiel. Aber mein erster Kosmos-Experimentierkasten war dann auch eins ;)

Viele Gruesse
Peter

ahoberg 12.06.2002 14:51

moin,
ich wollte mit meinen Hinweis auf den 11. September 2001 nicht
behaupten, dass man mit FS2002 FLiegen lernen kann.
Ich weiß auch, dass die Idioten Flugstunden genommen haben, trotzdem stelle ich mir das grundsätzlich sehr schwierig vor 60 oder mehr Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 600km im Tiefflug waagerecht zu halten...nun ja nichts genaues weiß man nicht.
Andreas

ThomasWinter 12.06.2002 15:00

na das ist doch viel einfacher.....
 
Hallo,

also bezüglich deiner Behauptung ob das einfacher ist, ein schweres Flugzeug bei hoher Geschwindigkeit und im Tiefflug waagrecht zu halten liegst du verdammt falsch!

Je schwerer und je schneller ein Flugzeug ist, desto stabiler liegt es in der Luft. Die Höhe spielt hierbei so gut wie keine Rolle. Gut, aber ner bestimmten Höhe habe ich keine Turbulenzen mehr, aber mal ehrlich, wie lange durchfliege ich mit 600 km/h eine Turbulenz? :rolleyes: Genau!:D

Ich kann zwar jetzt nicht Echo-Klasse mit Alpha-Klasse vergleichen, aber als Segelflieger fliege ich Ein- sowie Doppelsitzer und schon hier merkt man gewaltige Unterschiede.
Der Doppelsitzer liegt, trotzt des nur geringen Mehrgewichts von rund 150 KG, vieeeel stabiler in der Luft als ein Einsitzer. Er ist dafür nicht so wendig braucht aber wie gesagt weniger Korrekturen als ein Einsitzer um eine Fluglage zu halten.

Außerdem sind Flieger dynamisch stabil. Soll heißen dass sie nach Einflüssen von außen wie innen (solange diese nicht länger andauern oder vom Piloten forciert werden) immer wieder in ihre ursprüngliche Fluglage zurückkehren, für die sie getrimmt wurden. Dauert zwar lange aber ist so. :cool:

Hoffe euch ein wenig geholfen zu haben,

(übrigens: Schaut mal in meine Thread "Warum trudeln FS-Flieger nicht anständig?" im "Wie fliegt man richtig"-Forum. Da wurde schon einiges gesagt.

Sir Deni 12.06.2002 15:35

@ Siegfried: wirklich toller Bericht, zumal ich bei mir in verschiedenen Punkten (erst A320, dann Umstieg auf FS 2000, lernen, lernen, lernen usw.) Parallelen sehe.
Nur, wie hast du / stelle ich es an, an so viele SimFlugstunden zu kommen? Würde mich wirklich interessieren....

@ Peter: Wie war das mit dem Beamer noch mal?
Ich spiele schon längere Zeit mit dem Gedanken, mal ´nen (ausgeliehenen) Beamer einzusetzen. Meine Graka hat zwei Ausgänge, sollte also machbar sein. Nur eben über das wie - große Cockpitansicht - Außensicht... bin ich mir noch nicht im Klaren.

Andragar 12.06.2002 15:51

Ich hab mir mal einen (sehr guten!) Beamer von der Firma ausgeliehen. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied. Alleine die Lautstärke der Dinger nervt sehr.

Peterle 12.06.2002 16:10

Hallo Thorsten, Sir! ;-)
 
Die (Schnaps?)Idee dahinter ist, dem Sehapparat (den Augen) praktisch nur das grosse Bild der (turbulent wackelnden) Aussensicht anzubieten, alle andere visuellen Reize im Raum so weit wie moeglich auszuschalten - bis auf den Monitor, auf dem das Panel dargestellt ist, natuerlich.

Vertigo (Drehschwindel) wird zu einem grossen Teil dadurch erzeugt, dass die Meldungen des Sehapparates nicht mehr mit den Meldungen der Bogengaenge (Gleichgewichtsorgan) uebereinstimmen. Das sagt Dir: Ich sitz aufrecht - die Augen sehen aber nur(!) die wackelnde Umgebung der Projektion - da sollt's einem nach einiger Zeit doch "komisch" werden - bitte, sicher bin ich mir natuerlich nicht....

Wirksamer waer' natuerlich der umgekehrte Effekt - Full-Motion-Simulation reizt Bogengaenge, Augen sehen abweichendes - hier fuer unsere beschraenkten Mittel also das Bohnensuppen-System von Joerg :D

Technisch: Du kannst ja im Sim, wenn Du zwei Graka-Ausgaenge hast, Aussendarstellung und Panel auf getrennte Monitore legen (sprich: Monitor und Projektor).

Waer' was zum Ausprobieren - Ich hoffe, es klappt und es wird Euch richtig schoen "gruen" bei euren Hoellenritten durch die tobende Atmosphaere.. ;)

Viele Gruesse
Peter

D-IJBA 12.06.2002 16:18

Zitat:

Vertigo (Drehschwindel) wird zu einem grossen Teil dadurch erzeugt, dass die Meldungen des Sehapparates nicht mehr mit den Meldungen der Bogengaenge (Gleichgewichtsorgan) uebereinstimmen.
Ha, das kenn' ich: hatte ich erst am Samstag nach der 7. Flasche Jever... Mann, war mir schwindlig :eek:

Jörg :D

Peterle 12.06.2002 16:22

Jaaaaa....
 
.... Noch eine hervorragende Full-Motion-Technik fuer den Sim-Bastler!

:lol: :D :lol: :D :lol:

Peter (der gerade vor Lachen (hatte noch keinen "Full Motion" heute) unter den Tisch gefallen ist)

Sir Deni 12.06.2002 17:41

Danke Peter, ich probier´s dann mal mit dem Beamer! Gute Idee - Monitor 1 als Panel, Beamer als Außenansicht, so werd ich ´s machen. Ich sag euch dann, wie es ist. Muss nur noch ´n bissl warten, bis der Beamer frei ist...

D-IJBA 12.06.2002 19:14

Zu der ursprünglichen Frage fällt mir gerade was ein: Der Spruch von Mickrig-Weich passt:

As real as it gets.

Der Flusi ist also so realistisch wie möglich, d. h. technisch (entsprechend den Programmierkenntnissen des Herstellers, entsprechend den Leistungen der heutigen Rechner) und eben auch physisch, also bezogen auf den Aufbau eine "Computer-Anlage". Furz-Feedback-Sitz und -Joystick usw.

Das allerwichtigste zur totalen Realität wäre übrigens das, was den Sinn des Fliegens überhaupt ausmacht: Die Bewegung von A nach B!

Wenn ich mich abends an meinen Pezi setze und losdröhne :D , komme ich nach dem mehr oder weniger geglückten Anflug und dem "Taxi to the gate" mit nur einer kurzen Bewegung wieder in die Realität: Kopf hoch, da steht meine Aufsichtsrätin neben mir und fragt, ob ich nicht mal langsam ins Bett kommen will :ms: Klar!

Andererseits: Wenn ich mich samstags mittags in die gecharterte Kiste schwinge, den konstruktiv völlig veralterten 4-Zylinder-Lycoming anschmeiße und Gas gebe, finde ich mich rund 1 1/2 Stunden später auf Norderney wieder und kann mich auf mein Krabbenbrot freuen, das ich mir im Sonnenuntergang mir Blick auf die Nordsee reinpfeife :)

Aber dazu hat man ja zu Hause die Flimmerkiste, und mit etwas Glück gibt's auf ARTE :mad: 'ne tolle Doku über die Nordsee :lol:

Jörg :cool:

Huss 12.06.2002 21:49

Zitat:

Original geschrieben von Sir Deni

Nur, wie hast du / stelle ich es an, an so viele SimFlugstunden zu kommen? Würde mich wirklich interessieren....

Hallo Deni,
Einer meiner Freunde ist Pilot...

Man kann als "Normalsterblicher" ja FFSim Stunden nehmen (was unbedingt zu empfehlen ist - wenn man
es mal probieren will...) ob jetzt in Deutschland
bei Proflight, in Prag oder sonstwo.
Und in meinem speziellen Fall kommt es ab und zu vor, dass man auf die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt trifft und dann ergibt sich plötzlich eine nicht alltägliche Möglichkeit.

Zu Flusi/Real (sprich FFSim):
Also ich denk nicht, dass es ein sooo grosses Problem ist gezielt etwas (vor allem in dieser Grösse) zu "treffen". Da brauchst du nur nach vorne gerade aus schauen und anvisieren. (die Landebahn ist schmäler). Bei meinen Über/tiefflügen durchs enge Inntal Richtung
Arlberg bin ich durchwegs so gegen max Speed (ca. 320knt) geflogen. Allerdings muss man da gehörig vorausdenken und viel viel früher einschlagen - sonst knallt man gegen eine "Cumulus Granus"(gemeine Steinwolke....die wo diese Steinböcken auf der Wolke stehen *g*).
Ich hätte da eine der engen Kurven sicher nicht geschafft - aber mein Copilot hat mir weit vorher gesagt dass ich einschlagen soll....( "..wir sind ja sehr schnell unterwegs").
Das ist einfach Flugpraxis...und zwar reale.

Wegen der Flughöhe halten: Nach den Instrumenten bin ich entweder zu hoch oder zu tief - schaue ich aber nur gerade aus raus und merke mir den Horizont fliege ich das Ding recht stabil knapp übern Boden. (mit der Zeit schaffe ich es auf wohl nur ca. 300ft über Grund durchs Tal zu fliegen.
Die grössere "Leistung" ist sicher, ein Flugzeug einfach so zu übernehmen. Diese Typen haben sich sicher genau darauf vorbereitet und die Coordinaten in den FMC eingeben ist ja nicht soooo schwer....
Die Übernahme klappte auch nur -weil die damals nicht wussten, was paasieren würde - sonst hätten sie das Flugzeug mit ein paar Handgriffen in einen Zustand gebracht, wo nur sehr versierte Personen das Ding wieder rechtzeitig weiterfliegen hätten können.....
Ich sag jetz sicher nicht was man da so machen kann - das kann sich aber wohl jeder denken, der die Bedeutung der einzellnen Schalter genau genug kennt und weiss wie lange ein recover in den entsprechenden Flugzuständen mitunter dauern kann.
.....aber lass uns wieder über was lustigeres reden!

ad: FFSim/Videoprojektore:
Obwohl ich zwei Hochleistungsprojektoren seit langer Zeit einsetze beruflich - bin ich noch nicht dazugekommen es mal mit dem Flusi auszuprobieren :( (Kommt aber irgendwann mal).

Im FFSim ist mir aufgefallen das ich nicht mehr mitbekommen habe, dass die mir irgendwann mal
beim "rumfliegen" die Motion abgeschaltet haben - damit sie einen Cafee holen konnten und als der
Instructor zurückkam wollte er den auch nicht verschütten, als er mir mal den Flieger auf den Kopf drehte. (Ist auch sicher nicht gut für die Mechanischen Teile des Simulators - denk ich mal)

Ich würde sagen alleine die Sicht "hinaus" aus dem Simulator vermittelt schon min 60-70% der "Realität". Wird wohl ca. wie im IMAX Kino sein: Wenn die über eine Klippe fliegen - obwohl sich nichts bewegt wird einem (mir zumindest) ganz anders :-).

Schöne Grüsse aus Wien
Siegfried
--
http://members.chello.at/flightsim

Murdock 12.06.2002 21:50

Force Feedback Sessel
 
So was gab's im letzten Sommer bei Media Markt. 'S war aber leider nur ein Prototyp und man durfte nicht selbst einsteigen :heul:.
Es sah im Prinzip so aus wie ein Schalensitz mit einem Tisch auf Brusthöhe, auf dem der Monitor stand.
Dann konnte man verschiedene Variationen aufbauen: Joystick an den Armlehnen, Lenkrad in der Mitte und natürlich auch Pedale.

Vielleicht gibt's so'ne Aktion ja bald mal wieder. Werde ich dann mal genauer dafür interessieren! :D

Marc_H 12.06.2002 22:36

Jeder hat einen Force Feedback Sessel:
http://www.princeton.edu/~seismgrh/i...20of%20klo.jpg :D :D :D

D-IJBA 13.06.2002 13:22

:lol:

Ich kann nicht mehr! Das ist der Furz-Feedback-Stuhl schlechthin! Wo kann man den kaufen :lol: ?

Jörg :cool:

Thomas-P 13.06.2002 14:21

... oder bei OBI.

Simfan 13.06.2002 14:27

Hi!

Ich bin zwar kein Realpilot aber bei einem Mitflug in einem Motorsegler (Rotax Falke) durfte ich auch kurz selbst ans Steuer. Der Der wichtigste Unterschied besteht für mich im schon genannten Hosenbodenfeeling. Das Ziehen im Bauch beim aprupten Loslassen des Knüppels fehlt einfach im Flusi. Auch ist das Cockpit im FS viel übersichtlicher (bei den kleinen zumindest).
Ich glaube aber, dass der FS die IFR-Verfahren einigermaßen gut simuliert.

mfg Thomas :)

Murdock 13.06.2002 20:09

@D-IJBA
 
Das kann teuer werden: wie ich sehe hat der Warmwasserbeleuchtung und zwei Coolie-Hats. :D :D :D

Komisch!? Bei Me'Ma sah der irgendwie anders aus. :confused:

D-IJBA 14.06.2002 14:04

Ich fasse diesen Thread zusammen:

Der Mickrig-Weich-Flugsimulator wird erst richtig realistisch mit dem zuvor gezeigten Furz-Feedback-Stuhl mit Warmwasserbeleuchtung, doppeltem Coolie-Hat und - nicht zu vergessen!! - Wasserlattendämpfung im Frontbereich :lol: .

Dazu wird noch benötigt: 1 Teller Bohnen- oder Zwiebelsuppe :eek: und ein Einkaufsgutschein bei OBI ;)

Wer dann in die Situation mit der klassischen Fischvergiftung kommt, rasiert der Freiheitsstatue die Krone und bekommt dabei das Hosenboden-Voll-Feeling :D

In diesem Sinne

Jörg :cool:

Andragar 14.06.2002 14:06

Also zu gut Deutsch:

Eine braune, weiche, warme, nicht angenehm riechende Masse.
:D

ahoberg 14.06.2002 14:16

die letzten beiden Beiträge waren endlich mal der Thematik angemessen.

Andragar 14.06.2002 14:37

@ahoberg
Hast ja recht... der Sitz reißt einen ja leicht zu solchen überflüssigen Bemerkungen hin.

Was mich mal interessieren würde ist ob die Cockpitbauer sich schon mal an einen animierten Sitz probiert haben. In Spielhöllen sieht man so etwas ja ab und an.


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