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cn 19.10.2001 18:31

FS2002 und VR-Hardware
 
Hallo All,

im FS2002 gibt es ja nun erstmals ein funktionstüchtiges virtuelles Cockpit. Genau diese Tatsache könnte Flugsimulation am PC auf einen ganz neuen Realismus-Level erheben.

Bis jetzt ist eines der grössten Probleme die Simulation des Cockpits bzw. der entsprechenden Panels auf handelsüblichen PC-Monitoren.
D.h. auch auf der Fläche von grösseren Monitoren lässt sich das Cockpit selbst von Kleinflugzeuegen wie z.B. einer einmot. Cessna nicht 1 zu 1 abbilden.
Bei grösseren Jets führt dies dazu, dass eine Vielzahl von Schaltern und Elemente entweder ganz weggelassen werden oder nur stark vereinfacht abgebildet werden.
Zudem müssen meistens viele Elemente auf Zusatzpanels ausgelagert werden, die umständlich durch Tastaturbefehle hinzugeschaltet werden müssen.

Realistisch ist das alles nicht. Was allerdings bisher die einzige Möglichkeit war, relativ brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

Mit dem FS2002 könnte sich dies nun grundlegend ändern.
Dank des neuen virtuellen Cockpits stehen hier nun auch in diesem Modus alle Instrumente zur Verfügung. Was eine zwingende Voraussetzung ist, um echte VR-Techniken nutzen zu könnnen.
Denn genau für o.g. Problem gibt es im Bereich der VR schon lange eine Lösung; das HMD (Head Mounted Display).

http://www.cs.unc.edu/~tracker/media...ler_HiBall.jpg

Dieser Datenhelm bietet im Zusammenhang mit Head-Tracking (also der Verfolgung von Kopfbewegungen in Echtzeit) die Möglichkeit eine Perspektive zu
erzeugen, die einem das Gefühl vermittelt dass man sich im virtuellen Raum befindet.

Was sind die Vorteile dieser Technik?
Man könnte so prinzipiell selbst das Cockpit einer 747 1 zu 1 darstellen. Die Grenze liegt hier nur noch bei der Rechnerleistung
und nicht mehr bei der grösse des Monitors.
Denn wenn man z.B. in einem virtuellen Cockpit mit einem HMD auf das OverHead-Panel schauen will, muss man keine Tastenkombination drücken, sondern schaut einfach nach oben. Die ganze Bedienung würde so viel intuitiver. In Verbindung mit stereoskopischer Sicht würde der FS (entsprechend realistische Cockpits und Flugmodelle vorausgesetzt) so auch immer interessanter für ernsthaftes Flug-Training.

Entsprechende HMDs sind bereits verfügbar. Das eigentliche Problem hierbei ist, dass auch im FS2002 scheinbar der Einsatz von VR-Hardware nicht unterstützt wird. Demnach ist natürlich fraglich wie weit sich beirets vorhande HMDs für einen solchen Einsatz nutzen lassen könnten.

Hier mal einige Links zu HMDs:

TekGear
CyVision
UNC Tracker Project
Head Mounted Display

MfG. C.N.

BruchpilotAH18 21.10.2001 15:13

Froge...
 
Servas c.n.!

Ich habe in deinem Beitrag etwas nicht ganz verstanden, und zwar:
Wie betätigt man dan die entsprechenden Knöpfe und Schalter? ...Denn nur hinaufschauen wirds nicht bringen - oder?

Ciao
Andreas H.

cn 21.10.2001 18:37

Re: Froge...
 
Zitat:

Original geschrieben von BruchpilotAH18
Servas c.n.!
Hallo,

Zitat:


Ich habe in deinem Beitrag etwas nicht ganz verstanden, und zwar:
Wie betätigt man dan die entsprechenden Knöpfe und Schalter? ...Denn nur hinaufschauen wirds nicht bringen - oder?

ja, so wie ich mittlerweile aus Berichten von FS2002-Besitzern herauslesen konnte, bezieht sich das "voll funktionstüchtiges virtuelles Cockpit" nur auf die Anzeige aber leider nicht auf die Eingabe.

Dies schränkt natürlich o.g. Anwendung von HMDs auch im FS2002
stark ein.
Wobei es mir hier auch eher darum ging, erst einmal nur zum Nachdenken darüber anzuregen, dass prinzipiell heute schon Technologien verfügbar wären, die Flugsimulation am PC auf ein ganz neues Level heben können.

Zitat:


Ciao
Andreas H.

MfG. C.N.

Betto 22.10.2001 14:26

Hallo,

die Blickrichtung in der virtuellen Realität mit dem Kopf direkt zu beeinflussen hat einen entscheidenden Nachteil: Wenn ich wirklich nach oben schaue, ist dort der Monitor zuende, ober nun das Overheadpanel darstellt oder nicht...

Trotzdem werde ich meine Revelator ausprobieren, aber eben nicht mit Headtracking (was sie auch gar nicht kann).

Grüße, Betto

Micky 22.10.2001 22:34

da wird wohl noch einiges gehen müssen. ist es nicht eine halbe sache wenn ich schalter usw. per kopfdreh anschauen kann aber nicht schalten kann?. oder muss ich den helm abnehmen und dann an einer steuereinheit den entsprechenden schalter betätigen?. häää? oder hab ich da was falsch verstanden??!.

cn 23.10.2001 16:58

Hallo,

Zitat:


die Blickrichtung in der virtuellen Realität mit dem Kopf direkt zu beeinflussen hat einen entscheidenden Nachteil: Wenn ich wirklich nach oben schaue, ist dort der Monitor zuende, ober nun das Overheadpanel darstellt oder nicht...

wenn Du ein richtiges HMD benutzt brauchst Du keinen Monitor mehr.
Das Bild wird direkt auf Displays im HMD erzeugt. Drehst Du jetzt Deinen Kopf, bewegt sich auch die Sicht entsprechend auf den HMD-Displays. Wenn das in Echtzeit passiert, vermittelt das den Eindruck als würde man sich in dem entsprechenden virtuellen Raum befinden. Nach einiger Zeit wird man, wenn man z.B. nach Rechts schauen will, sich instinktiv nach rechts drehen (was viel intuitiver ist, als irgendeine Tastenkombination einzugeben).

Zitat:


Trotzdem werde ich meine Revelator ausprobieren, aber eben nicht mit Headtracking (was sie auch gar nicht kann).

Was Du scheinbar meinst, sind diese 3D-Brillen, die beim durchsehen auf dem Monitor ein dreidimensionales Bild erzuegen können.
Das ist ganz was anderes. HMDs schirmen Dich komplett von der Aussenwelt ab. D.h. egal wie Du Deinen Kopf auch drehst, Du siehst immer nur die virtuelle Welt.

Zitat:

da wird wohl noch einiges gehen müssen. ist es nicht eine halbe sache wenn ich schalter usw. per kopfdreh anschauen kann aber nicht schalten kann?.
Wie geschrieben, auch im FS2002 gibt es noch kein wirklich funktionstüchtiges virtuelles Cockpit (mit funktionstüchtig meinte Microsoft hier nur die Anzeige, aber nicht die Eingabe).
Ja, leider ist der Einsatz von HMDs so nur eine halbe Sache.

Zitat:

oder muss ich den helm abnehmen und dann an einer steuereinheit den entsprechenden schalter betätigen?. häää? oder hab ich da was falsch verstanden??!.
Wieso solltest Du den Helm abnehmen? Wenn der FS die Eingabe per Maus
im virtuellen Cockpit erlauben würde, wäre das drücken von Schaltern doch kein Problem.
Den Mauszeiger siehst Du doch dann auf den Displays im HMD, und die Maus bewegen und Klicken wirst Du doch auch ohne dabei Die Maus anzusehen können?
Auch das Steuern (egal über welches Eingabegerät) sollte so auch kein Problem sein.

MfG. C.N.

cn 23.10.2001 17:01

wenn Du ein richtiges HMD benutzt brauchst Du keinen Monitor mehr.

cn 23.10.2001 17:07

Zitat:

Original geschrieben von cn
wenn Du ein richtiges HMD benutzt brauchst Du keinen Monitor mehr.

Betto 24.10.2001 13:23

Ja, klar,

mir ist bekannt, was es so alles gibt, aber wer gibt mir dazu passend ein paar Kilomark, damit ich keinen Großkredit aufnehmen muß? :confused: Davon abgesehen ist die Bildqualität heute noch nicht die gleiche wie bei einem 22"-Iiyama, weder bezüglich der Bildwiederholrate, noch in der Auflösung. Das ist wohl auch der Hauptgrund, warum sich diese Consumer-Teile bislang etwas schwer tun im Markt.

Aber in zehn Jahren sehen wir spätestens weiter ;).

Betto

Peterle 24.10.2001 14:00

Ja, Betto,
 
... genau die Kosten sind das Problem. Headtracker gibt's seit Jahren (magnetische Technik, POLHEMUS z.B.), die zeigen ziemliche Stoerungen. Der optische Tracker (siehe oben) hat "tote Zonen". Inertiale Tracker (Intersense z.B) kosten (nur Orientierung, keine Position) um 5000.- DM´, volle 6DOF kosten 30000.-DM (wir haben hier einen)). Auch HMD's kosten deutlich mehr als eine Packung FS2000 :D .

Wir entwickeln hier einen sehr kleinen Intertialtracker, zusammen mit dem Physikalischen Institut an der Uni Bonn (3.5x3.5x2.5cm), drahtlose Uebertragung zum Rechner, enthaelt 3 Beschleunigungsmesser, 3 Kreisel und drei Magnetometer, braucht keine externen Installationen. Den Prototyp zeigen wir naechste Woche in NY auf der ISAR-Konferenz. Wenn der mal produziert wird, kommen wir deutlich billiger als die heutigen Apparate - aber natuerlich viel teurer als ein Paar Exemplare FS2002 :D

In 10 Jahren bekommt man so'n Ding dann vielleicht fuer 150.- ... naja, vielleicht auch ein oder zwei Monate frueher :)

Viele Gruesse
Peter

cn 24.10.2001 18:37

Re: Ja, Betto,
 
Hallo,

Zitat:

Original geschrieben von Peterle
... genau die Kosten sind das Problem. Headtracker gibt's seit Jahren (magnetische Technik, POLHEMUS z.B.), die zeigen ziemliche Stoerungen. Der optische Tracker (siehe oben) hat "tote Zonen". Inertiale Tracker (Intersense z.B) kosten (nur Orientierung, keine Position) um 5000.- DM´, volle 6DOF kosten 30000.-DM (wir haben hier einen)). Auch HMD's kosten deutlich mehr als eine Packung FS2000 :D .

sicher, bei allen technischen Schwierigkeiten die es zur Zeit bei der Herstellung von HMDs noch geben mag, denke ich mal, dass es sich hier vor allem um ein Informationsproblem zu handeln scheint.
Die meistens FS-Besitzer wissen entweder gar nicht was ein HMD wirklich sein soll oder halten es für Science-Fiction-Spielerei.
Hier kann man sich ziemlich sicher sein, dass Grosskonzerne auch heute schon in der Lage wären brauchbare HMDs für den Consumer-Markt zu produzieren. Hier stellt sich allerdings für solche Firmen die Frage, warum man riesen Summen in die Entwicklung von HMDs stecken soll, wenn man dem Kunden weiterhin veraltete Röhrentechnologie andrehen kann.

Zitat:


Wir entwickeln hier einen sehr kleinen Intertialtracker, zusammen mit dem Physikalischen Institut an der Uni Bonn (3.5x3.5x2.5cm), drahtlose Uebertragung zum Rechner, enthaelt 3 Beschleunigungsmesser, 3 Kreisel und drei Magnetometer, braucht keine externen Installationen. Den Prototyp zeigen wir naechste Woche in NY auf der ISAR-Konferenz. Wenn der mal produziert wird, kommen wir deutlich billiger als die heutigen Apparate - aber natuerlich viel teurer als ein Paar Exemplare FS2002 :D

In 10 Jahren bekommt man so'n Ding dann vielleicht fuer 150.- ... naja, vielleicht auch ein oder zwei Monate frueher :)

Wer sagt eigentlich das ein HMD 150,- Kosten muss? Schon heute muss man 4.000 bis 5.000,- für einen entsprechend leistungsfähigen Rechner ausgeben, und dann noch 3.000,- bis 4.000,- für einen Monitor, warum sollte man dann nicht ähnliches für ein professionelles HMD ausgeben. Wobei man dann ein weitaus realistischeres Flugerlebnis bekäme als dies jemals mit einem Montor möglich wäre.
Wenn man jetzt noch bedenkt, was manche Cockpitbauer für Beträge ausgeben, da wäre solch ein HMD noch ein geringer Betrag. Wobei dieses sich auch noch für andere Anwendungen (CAD-Design, andere Simulationen und Spiele) nutzen lassen würde. Was wohl kaum bei solch einem Cockpitnachbau der Fall sein wird.

Naja, leider halte ich diese 10 Jahre ebenfalls für nicht ganz unrealistisch. Denn sehr wahrscheinlich wird auch weiterhin versucht, veraltete Technologie loszuwerden. Ärgerlich ist dabei, dass viele Anwender diese Abzockerei auch noch verteidigen.

Zitat:


Viele Gruesse
Peter

MfG. C.N.

Peterle 25.10.2001 09:31

Hallo cn
 
... wir sind uns ja im Prinzip einig, lass mich nur nochmal auf das Argument:"... die Betraetigung der Kontrollen (Yoke, Schalter usw)..." hinweisen, das ist durch Einsatz VR und selbst AR-Techniken nicht befriedigend zu loesen. Bei den "grossen" full-motion-Simulatoren koennte ja laengst VR-Technologie zum Einsatz kommen, da spielen die Kosten nur eine untergeordnete Rolle.
Tatsaechlich aber stehen da die Arbeitsablaeufe im realen Cockpit mit realen Knoeppskens, die man richtig manuell betaetigt, eine wesentliche Rolle, und, nicht zu vergessen - das Fluggefuehl im verlaengerten Rueckgrat, das durch die Bewegungen der ganzen Kiste simuliert wird.

HMD's werden ganz bestimmt verstaerkt kommen, aber ich persoenlich wuerde mir eher ein "Cockpit" mit "echten" Bedienelementen bauen und die Landschaft ueber zwei Projektoren in Stereo darstellen - oder, noch viel lieber: Ich wuerd' fuer DAS Geld die PPL machen ;)

Viele Gruesse
Peter


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