WCM Forum

WCM Forum (http://www.wcm.at/forum/index.php)
-   Linux, UNIX, Open Source (http://www.wcm.at/forum/forumdisplay.php?f=13)
-   -   Dual-Boot Windows+Linux (http://www.wcm.at/forum/showthread.php?t=248876)

Satan_666 19.05.2016 23:20

Dual-Boot Windows+Linux
 
Ich habe vor, aus meinem Desktop-Rechner ein Dual-Boot System zu machen. Aktuell läuft darauf ein Win-7 64bit System. Hinzu kommen soll jetzt Mint Linux in der aktuellen Version. Das soll als Vorbereitung dienen, um irgendwann von Windows weg zu kommen.

Besonderheit: Im Rechner steckt eine 120GB SSD, von der 54GB von Windows belegt sind. Knapp 66GB sind aktuell frei. Daten sind keine drauf, ich habe vorsorglich alle Benutzerdaten auf andere Laufwerke abgelegt. Auf der SSD liegt also nur das System und die installierten Programme.

Meine Frage: Soll ich Linux auf der SSD installieren bzw kann man Linux auf einer SSD installieren? Oder wird sich dieses Mint Linux sowieso nur auf einer herkömmlichen Platte installieren? Und vergebt mir, wenn ich da etwas laienhaft frage ...

Don Manuel 19.05.2016 23:44

Sollte sich problemlos auf die zweite Partition auf der SSD installieren lassen. Dort sollte auch noch zusätzlich unbedingt eine sog. swap-Partition angelegt werden, etwa 50-100% des RAM, aber auch das sollte eigentlich automatisch vom setup erledigt werden.

Hawi 20.05.2016 01:02

120 GB für Win7 plus Linux scheint mir etwas wenig, auch weil man ja die SSD nicht ganz voll schreiben soll.
Ich habe auch mit einer kleineren Partition für Windows begonnen, musste mit der Zeit aufräumen und verschieben, bis ich sie erweitert habe.
Jetzt brauche ich (zugegeben schlampige) 120 GB allein für Windows.

Satan_666 20.05.2016 11:30

@ Don

Auf die zweite Partition? Die muss er sich aber zuerst selber anlegen - hoffe ich zumindest, dass er das so tut.

@ Hawi

Nachdem ich nach knapp 2 1/2 Jahren nicht mal die Hälfte der 120 GB verbrauche, gehe ich mal davon aus, dass ich - sobald Linux auf dem Rechner drauf ist - auch nix mehr dazu kommt. Eher im Gegenteil: Ich halte dann nicht viel davon, dass ich auf beiden Systemen beispielsweise ein Mailprogramm oder Libre Office drauf laufen habe. Soll heißen: die meisten Programme werden kurzerhand gelöscht werden aus dem Windows-System. So gesehen gehe ich davon aus, dass der Platzbedarf für Windows eher signifikant sinken wird. Würde ich das nicht so machen, würde ich wohl kaum ernsthaft auf Linux umsteigen - denn DAS hab ich schon oft genug versucht und hab dann aus Bequemlichkeit dann doch wieder alles unter Windows erledigt. Unter Windows wird nach derzeitigem Stand nur mein altes Photoshop und DxO Optics Pro laufen. Ich hab sogar vor, dass ich den Internet-Zugang standardmäßig deaktiviere unter Windows. Und was es unter Linux nicht gibt, werde ich entweder durch ein entsprechendes Pendant ersetzen oder versuchen, es mit Wine zum Laufen zu bringen. Geht auch das nicht, kann ich immer noch eine VM einrichten, auf der dann ein Windows läuft. Mein erstes Ziel ist im Moment, dass lediglich meine Bilder unter Windows bearbeitet werden. In Folge könnte aber auch das abgelöst werden, wenn ich erste Erfahrungen gesammelt habe mit einem Linux RAW-Konverter; der muss halt meinen Ansprüchen gerecht werden - mal schauen, was Darktable und Konsorten leisten. Und Photoshop wird wohl brauchbar durch Gimp ersetzbar sein.

Aber das ist, wie gesagt, noch Zukunftsmusik. Erstmal schauen, dass ich den täglichen Workflow auf Linux bringe.

Don Manuel 20.05.2016 22:55

swap wäre meiner Zählung zufolge dann die dritte Partition. Es sei denn, Du hast für Windows schon eine versteckte Boot-Partition zusätzlich, dann eben die vierte ;)

Satan_666 20.05.2016 23:23

Achso, das meinst ... das war mir eh klar, dass Linux optimalerweise 3 Partitionen braucht: je eine für den Swap-Bereich, für das Root-Verzeichnis und für das Home-Verzeichnis. Zumindest scheint mir das bei Linux so üblich zu sein, oder?

Wenn ich das Home-Verzeichnis auf eine der anderen Platten legen will, geht das eh auch, oder? Muss ich in dem Fall selber den Platz freischaufeln - oder macht er das dann eh auch automatisch? So wie mit der Swap- und Root-Partition ...

Don Manuel 21.05.2016 09:26

Home in eigener Partition ist überhaupt kein Bedürfnis von Linux. Das hängt davon ab, ob man dort überhaupt viel speichern will. Hab ich oft gar nicht, dafür z.B. eine eigene Partition für /srv oder /var. Je nachdem wo ich viel schreiben/löschen will, um alle filesystems schnell zu halten. Kommt also nur auf die Anwendung an.

Satan_666 21.05.2016 15:44

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2506318)
Kommt also nur auf die Anwendung an.

Und genau damit hab ich im Moment halt noch genau keine Erfahrungen ....

Eine Frage noch: Das Home-Verzeichnis, ist das in etwa vergleichbar mit dem Folder 'Eigene Dateien' unter Windows? Sprich: Legen dort die einzelnen Anwendungen die erzeugten Dateien standardmäßig im Home-Verzeichnis ab? Ich denke beispielsweise an Libre-Office, Gimp und ähnliche Anwendungen ...

Don Manuel 21.05.2016 22:57

Ja, nicht nur "Eigene Dateien" sondern das gesamte Profil. Damit auch Einstellungen des users für Programme, z.B. auch die Mail-Dateien etc.

Satan_666 22.05.2016 23:09

So - danke mal, Don, für Deine Hilfe. Ich hab mir mal Mint Linux in der Version 17.3 geholt, auf CD gebrannt und mal als Live-Version gestartet. Das Zeug wird ja wirklich immer besser, von Version zu Version.

Will zwar noch ein wenig damit rumspielen, aber ich denke, dass ich noch die kommende Woche Nägel mit Köpfen machen werde. Für meine 'normalen' Büro-Arbeiten wird das reichlich genug sein. Und dann werde ich sukzessive schauen, was ich noch so in Linux erledigen kann, wenn auch mit anderen Programmen - oder mit Wine (wenn möglich) bzw als VM.

Eine komplett andere Frage (das ist mir auch schon früher aufgefallen): kann es sein, dass die Schriften unter Linux ein klein wenig kleiner dargestellt werden als unter Windows? Muss ich mich also noch schlau machen, ob bzw wo ich das einstellen kann, dass die Schrift generell etwas größer angezeigt wird. Mittlerweile sehe ich schon nicht mehr ganz so gut. Und womit ich gar nicht gerechnet habe: dass selbst bei der Live-Version beide Monitore getrennt angesteuert werden. Und dann auch noch genau so, wie ich es selber eingestellt hätte.

Schönen Sonntag noch - und nochmal danke!
:hallo:

Don Manuel 23.05.2016 10:00

Also die Darstellung von Fonts hat nun wirklich nichts mit "Linux" zu tun. Bei Mint hast Du vermutlich den Cinnamon Desktop, eine komplett eigene Lösung, die es nur unter Mint gibt. (Anders als KDE oder Gnome, welche von den meisten distros geboten werden).
Also Tante Google fragen "Change Desktop Font Size Mint Cinnamon".

Satan_666 23.05.2016 16:47

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2506339)
Bei Mint hast Du vermutlich den Cinnamon Desktop, eine komplett eigene Lösung, die es nur unter Mint gibt.

Genau das vergess ich leider immer wieder - dass bei Linux ja totale Uneinigkeit besteht.
:D

Gedacht hätte ich halt, dass eine Schriftgröße von x pt überall gleich groß wäre, sobald x den selben Wert hat. Aber ich denke, das wird schon irgendwo einstellbar sein - und ich werde das dann auch finden.

Satan_666 30.05.2016 17:55

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hi,

ich habe gerade den Schritt gewagt, Mint Linux auf meinem Rechner zu installieren. Ausgewählt hab ich, dass die Installation neben dem vorhanden Win-7 installiert werden soll, ich mir also beim Booten aussuchen können soll, welches BS gestartet werden soll.

Tut aber nicht so. Es wird nach wie vor Win-7 gebootet, ohne dass ich irgendwas aussuchen kann. Muss ich da noch irgendwo was einstellen? Als Besonderheit: Installiert habe ich Linux auf der 120 GB großen SSD. Es wurden auch 2 Partitionen neu angelegt (siehe Screenshot), einmal mit 34GB (das eigentliche Linux-Laufwerk, wie ich vermute) und einmal mit knapp 8GB (das Swap-Laufwerk, wie ich vermute). Nur dieses Grub2 (oder wie sich der Boot-Manager nennt) scheint nicht aufgerufen zu werden.

Quintus14 30.05.2016 19:00

Die Zeiten, wo ich versucht hab' auf eine HDD (heute: SSD) Win$ & Linux parallel zu installieren, sind für mich persönlich vorbei - ich hätt' einfach zum Testen eine zweite SSD rein gesteckt und per BIOS bzw. F-Taste beim Booten ausgesucht, welches OS ich starte.

Jetzt bastelst nämlich rum das Dual-Boot zum Laufen zu kriegen, wenn Du dann eine andere Linux-Distri versuchen möchtest, hast wieder ein G'schiss, wenn Du das Linux runter hauen willst, weil's doch nicht alles so tut wie gewünscht, ebenso ... die Zeit, die Du damit verscheyzt, sind die paar Euronen für eine eigene Linux-SSD auf jeden Fall wert....

... my2cent.

Quintus14

mankra 30.05.2016 20:56

Dito
So billig heute kleine HDD und selbst kleine SSD sind, für jedes OS eine eigene Platte, fertig.

Satan_666 30.05.2016 22:10

Zitat:

Zitat von Quintus14 (Beitrag 2506384)
Die Zeiten, wo ich versucht hab' auf eine HDD (heute: SSD) Win$ & Linux parallel zu installieren, sind für mich persönlich vorbei - ich hätt' einfach zum Testen eine zweite SSD rein gesteckt und per BIOS bzw. F-Taste beim Booten ausgesucht, welches OS ich starte.

Also: soll ich das so interpretieren, dass es grundsätzlich nicht mehr möglich ist, parallel 2 Systeme nebeneinander mit einem Boot-Manager zu installieren, nur 'weil man das heute nicht mehr so macht'? Hab ich das richtig verstanden?

Wenn es so sein sollte, dann würde ich eher dafür plädieren, dass man mir diese Möglichkeit schon gar nicht anbietet, wenn es eh nicht geht. Mag sein, dass es Euch Spaß bereitet, Geld für Computer-Hardware auszugeben - ich bin nun mal gegen diesen Virus immun. Und ich gehe davon aus, dass eine Funktion, die man bei der Installation wählen kann, auch grundsätzlich zu funkitonieren hat.

Zitat:

Zitat von Quintus14 (Beitrag 2506384)
Jetzt bastelst nämlich rum das Dual-Boot zum Laufen zu kriegen, wenn Du dann eine andere Linux-Distri versuchen möchtest, hast wieder ein G'schiss, wenn Du das Linux runter hauen willst, weil's doch nicht alles so tut wie gewünscht, ebenso ... die Zeit, die Du damit verscheyzt, sind die paar Euronen für eine eigene Linux-SSD auf jeden Fall wert....

Einen Teufel werde ich tun. Ich kenne bereits etliche Ubuntu-Distris, ich kenne auch SuSE-Linux und ich kenne auch Knoppix ... und eben Mint Linux (läuft übrigens auf meinem Netbook). Der Computer ist nicht mein Hobby, sondern ich sehe darin ausschließlich ein Arbeitsgerät. Und wenns läuft, dann tu ich tunlichst nichts daran ändern. Und zuletzt hat mich Microsoft damit verärgert, dass es mir (während einer kurzen Abwesenheit vom Computer) in unverschämter Manier dieses Win-10 aufs Auge gedrückt hat und ich mit viel Müh und Not wieder auf Win-7 zurück gestiegen bin, mache ich jetzt eben Schluss mit Windows (wo es halt möglich ist). Deswegen das Dual-Boot System. Ohne jedes Mal blöd ins Bios einsteigen zu müssen, wenn man das andere System hochstarten will, mit dem man bei der letzten Sitzung beendet hat. Ein Menü empfinde ich nun mal als angenehmer. Dort kann ich einerseits festlegen, welches System defaultmäßig gestartet werden soll (also wenn ich selbst keine Auswahl treffe) - und ich muss nicht in einem blöden Bios rummurksen, sondern kann bequem das zu bootende System wählen.

Hawi 31.05.2016 10:35

Da muss beim Installieren etwas schief gelaufen sein.
Das sollte sich aber mit Super Grub Disk reparieren lassen.

Don Manuel 31.05.2016 10:52

So viel Unsinn über multi-boot schon lange nicht mehr gelesen. Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.
Habe gestern erst ein System mit 4 verschiedenen Windows Installationen auf einer HDD noch ein openSUSE 13.2 auf die gleiche HDD hinzugefügt. Allerdings bereits als Ersatz für Leap42.1, mit dem ich nicht zufrieden war, welches also vorher weg musste. Grub macht das heute so problemlos wie noch nie.
Tja, Mint zu installieren ist selten meine Empfehlung, aber gegen openSUSE hört man so viel wie gegen die Grünen. Ich hab's nur seit 15 Jahren problemlos als Main-Desktop, aber was zählt ist irgendein Web-Hype von ahnungslosen Linux-Hippstern.
Ich habe ja auch OmniBoot nicht zum Spaß entwickelt, sondern weil ich finde, dass live-OS eine zwingende Notwendigkeit ist, wenn man Systeme administrieren/installieren will. Gparted habe ich in jeder zweiten distro drin, das ultimative freie Partitionierungswerkzeug, mit dem ich stets empfehle, mal eine HDD vorab einzurichten bevor man installiert.
Die automatischen setup-Routinen können immer mal versagen, auch bei Windows. Da sollte man schon grundsätzlich verstehen, wie ein MBR funktioniert, was ein booloader ist, wie chain-loading verschiedener bootloader funktioniert etc. Ist ja heute kein Geheimnis schlauer Bücher mehr, sondern bequem in 30min nachlesbar.
Als weitere Suchbegriffe: "grub-install /dev/sda", "recovery console bootrec /fixmbr /scanos /rebuildbcd /fixboot"

edit: cross-posting mit Hawi, der Tipp mit der super-grub-disk ist natürlich exzellent! Ist in alter und neuer Version natürlich auch in OmniBoot (nebst dem genialen plop-bootmanager). Genau damit kann man ein nicht bootfähiges grub-basierendes Linux booten und dann grub-install durchführen.

Satan_666 31.05.2016 17:05

Danke Euch Beiden, @ Hawi und @ Don. Beide Informationen kombiniert und ich konnte das Problem erkennen und dann auch lösen.

Was war der Grund? Nun: Offenbar nimmt Linux standardmäßig an, dass das Boot-Laufwerk die erste angeschlossene HDD ist. Und dank Super Grub Disk habe ich dann gesehen, dass Win-7 nicht von /dev/sda bootet, sondern von /dev/sdc (= die SSD).

Keine Ahnung, warum das so eingestellt ist - der Händler, der mir den Rechner damals verkauft hat, hat das scheinbar so konfiguriert und es hat mich halt nicht gekümmert - zumindest bis jetzt.

Und mit diesem Wissen hab ich dann im auf der SSD installierten Linux kurzerhand den vom Don vorgeschlagenen Befehl "grub-install /dev/sda" einfach auf "grub-install /dev/sdc" geändert - und schon passt es. Diese Zeilen tippe ich gerade aus meiner Linux-Installation in den Firefox.

Nochmal danke an Euch Beiden!

@ Don:

Wie ich oben schon geschrieben habe, liefen in meiner Wohnung schon mehrere Linuxe. Manche ließen sich schon überhaupt nicht installieren, manche haben mir von der GUI nicht getaugt und manche hab ich auch schon intensiver getestet. Hängen geblieben bin ich deswegen bei Mint Linux, weil mir da die GUI einfach am Vertrautesten vorkommt. Ich hab ja nicht vor, mich in die Tiefen von Linux zu wagen - ich will halt bloß meine tägliche Arbeit erledigen, nichts programmieren oder sonstwie mit dem System in Berührung kommen.

Übrigens: Ein Kollege von mir arbeitet auch zu 95% (privat zu 100%) mit Linux und mag SuSE auch nicht. Der ist ein Freund des roten Hutes ... :D

Satan_666 20.06.2016 22:20

Statusmeldung:

Bis jetzt ging alles recht problemlos über die Bühne - sukzessive habe ich mein System soweit eingerichtet, dass mir Windows kaum mehr abgeht. Bis auf eine Tatsache: Am Wochenende wollte ich meinen (GDI) Drucker installieren und hab mir dazu sogar einen Favoriten im Browser zur Anleitung gesetzt, wie ich den Treiber installieren muss - blöderweise sind aber die Dateien, die man dazu braucht, nicht mehr im Netz zu finden. Nach anfänglichem Ärger darüber hab ich mich erinnert, dass ich die Anleitung ja schon mal auf dem Netbook ausgeführt habe. Also dort kurz nachgeguckt, ob ich damals so doof war, sie wieder vom Rechner zu entfernen - aber in weiser Voraussicht hab ich das wohl doch nicht getan. Also die Dateien auf 'nen Stick kopiert und damit auf den Desktop-Rechner transferiert und den Treiber gemäß Anleitung installiert. Und läuft perfekt!

Was also das Home-Office betrifft, bin ich jetzt zu 100% mit Linux unterwegs. Mal sehen, inwieweit ich mich bei der Bildbearbeitung mit den Linux-Programmen 'gfretten' kann ... wenn nicht, dann werde ich mein Dual-Boot System wohl beibehalten.

Und danach werde ich mich der mittlerweile doch recht üppigen Literatur zuwenden, um ein wenig fitter zu werden, was Linux betrifft.

Danke nochmal für Eure Unterstützung!

Don Manuel 20.06.2016 23:15

Gratuliere! Ärgere mich gerade über die Tücken des Unterschiedes zwischen update und upgrade den Wechsel zwischen Win10 Build 10240 und 10586 betreffend. Wieviel Aufwand und Mühe da bei Microsoft für Anliegen aufgewandt werden, die letztlich mit dem performanten und sicheren Betrieb eines Systems überhaupt nichts zu tun haben. Über weite Strecken eine reine Selbstbefriedigung des OS. Man hätte es WixOS und nicht Windows taufen sollen ;)

Satan_666 20.06.2016 23:43

Diesem Windows 10 will bzw wollte ich ja generell aus dem Weg gehen, deswegen hab ich mich in den letzten Wochen doch wieder etwas intensiver mit Linux beschäftigt. Nur merke ich halt, dass ich mir bei vielen Dingen vorkommen wie die sprichwörtliche Kuh vorm neuen Tor. Und wegen jedem Furz dann immer eine Suchmaschine konsultieren, ist halt auch irgendwie nervig.

So wie jetzt wieder, wo ich verbissen danach suche, wie ich die Bildwiederholfrequenz unter Linux einstellen kann. Soweit ich herausgefunden habe, ist das ein Teil des Xservers - und dort kann ich mit xrandr die Auflösung und die Wiederholfrequenz ändern. Und dann stellt sich die Frage: Wie finde ich heraus, unter welchen Namen ich welchen meiner beiden Monitore anspreche. Und dann geht die nächste Sucherei los ... :rolleyes:

Aber das wird schon.

Und nachdem jetzt alles halbwegs rund läuft, werde ich mich demnächst dran machen, den Rechner meiner Frau auf Linux umzustellen. Das sollte aber einfacher werden, weil auf dem Rechner eh nicht so viel läuft. Ist ein reiner Home-Office Rechner mit Browser, Mail-Client und Libre Office ... viel mehr braucht die nicht.

Jedenfalls bin ich irgendwie erleichtert, dass das Wegkommen von Windows doch recht einfach gegangen ist.
:)

Hawi 21.06.2016 09:18

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2506594)
Und nachdem jetzt alles halbwegs rund läuft, werde ich mich demnächst dran machen, den Rechner meiner Frau auf Linux umzustellen.

Du traust dich was:-), da hätte ich keine Chance!

Don Manuel 21.06.2016 09:22

Das mit dem XServer ist durchaus eine der Schwächen von Linux generell. Aber heute kannst Du das sowohl bei ATi als auch bei nVidia in einem ähnlichen Fenster erledigen wie bei Windows. Hast Du den proprietären Treiber installiert? Eventuell musst Du dazu noch ein entsprechendes repository in Deiner Paketverwaltung hinzufügen.

@Hawi, schon unser zweites crossposting in einem Thread :)
Ich habe sogar meine Mutter mit bald 80 auf Linux umgestellt, schon vor über 10 Jahren. Gerade Leute, die nix vom System verstehen und kompetente Helfer haben, sind meiner Erfahrung nach relativ leicht "umzustellen".

Satan_666 21.06.2016 11:17

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2506596)
Das mit dem XServer ist durchaus eine der Schwächen von Linux generell. Aber heute kannst Du das sowohl bei ATi als auch bei nVidia in einem ähnlichen Fenster erledigen wie bei Windows. Hast Du den proprietären Treiber installiert? Eventuell musst Du dazu noch ein entsprechendes repository in Deiner Paketverwaltung hinzufügen.

Mein PC verwendet die Onboard-Grafikkarte, irgendein Intel-Zeugs wird das wohl sein.

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2506596)
Ich habe sogar meine Mutter mit bald 80 auf Linux umgestellt, schon vor über 10 Jahren. Gerade Leute, die nix vom System verstehen und kompetente Helfer haben, sind meiner Erfahrung nach relativ leicht "umzustellen".

Nur generell: Das 'Umstellen' der Personen halte ich gar nicht für so schwierig. Gerade dieses Linux Mint Cinnamon schaut ja dem ehemaligen Win-XP verdammt ähnlich und ich selber habe seitdem immer meine Windows-Versionen auf eben diesen Look eingestellt gehabt.

Das, was eben mich immer wieder davon abgehalten hat, war in der Regel die Hardware, die nicht bzw schlecht unterstützt wurde. Das hat vor vielen Jahren damit begonnen, dass sogar eine simple Maus nicht funktionierte - später war es dann eine Grafikkarte, für die es keinen Treiber gab, dann war mal ein Drucker, der nur in der geringstmöglichen Auflösung gedruckt hat etc. Und im Grunde genommen ist es auch nach wie vor so, dass manche Dinge einfach nur unsauber gelöst worden sind. Wie eben auch der Treiber für meine onboard-Grafikkarte. So gut wie immer, wenn mehrere Anwendungen übereinander liegen, kommt das System gehörig durcheinander. Man zieht kurz ein Fenster an eine andere Stelle, weil darunter eine wichtige Information steht - dann flackert es kurz, sobald sich das Fensterl bewegt und schwupps, ist es verschwunden, weil es ganz unten zu liegen kommt. Oder wenn gerade Youtube läuft und man verschiebt irgendein Fenster am anderen Monitor, dann bin ich froh, kein Epileptiker zu sein ... denn das Geflacker auf beiden Monitoren führt bei denen sicherlich schnell zu einem Anfall.

Na, mal schauen, wie lange ich das alles aushalte ... :D

Don Manuel 22.06.2016 15:01

Von Intel gibt es auch eigene Treiber (afaik sogar quelloffene https://01.org/linuxgraphics/downloads/ ), sehr oft wird bei der anfänglichen Installation allerdings der Nouveau-Treiber installiert und der ist zwar quelloffen und frei aber recht schwach.
Schau Dir mal diese Info an:
https://wiki.ubuntuusers.de/Grafikkarten/Intel/
Ubuntu ist Mint recht ähnlich, sollte also bei Dir nicht viel anders sein.

Satan_666 22.06.2016 22:44

@ Hawi

Sorry, hab ich erst jetzt gelesen - aber meine Frau kennt sich sowieso Nüsse aus, was Computer betrifft, somit muss ich eh immer wieder mal Beistand leisten. Und wenn ich sage, dass ich ihren PC auf Linux umstelle, dann nimmt sie das schlichtweg so hin.

@ Don

Danke für Deine Mühen ... soweit ich den beiden Links folgen konnte, besteht seit 2015 eh keine Notwendigkeit mehr, einen eigenen Treiber für die Intel-GPUs zu installieren. Es wurden ja auch sofort beide Monitore erkannt, sogar in der Live-Version von Mint. Und man kann auch in der GUI die Monitore entsprechend einstellen. Demnach scheint eh der korrekte Treiber installiert zu sein. Zudem will ich da im Moment nichts rumprobieren, sonst zerschieße ich mir gleich mal mein neues Arbeitssystem ... :D

Was mich im Moment fuchst: Das mit der Refresh-Rate scheint mir eine totale Wissenschaft zu sein. Ich kann zwar im Terminal folgendes eingeben

Code:

xrandr --output VGA1 --refresh nn.nn
wobei nn.nn durch die Bildwiederholfrequenz in Hz ersetzt wird - aber das führt zu überhaupt keiner Änderung am Monitor. Aber ich lass das mal so wie es im Moment ist.

Hawi 23.06.2016 12:30

Meine Erfahrung mit Mint ist, dass es sich schon bei der Installation die benötigten Treiber aus dem Internet holt (zB für WLAN). Für Umsteiger ist es ideal.

Satan_666 23.06.2016 18:35

@ Hawi

Ich hatte auch schon mal SuSE auf diesem Rechner drauf, das ging damals auch genauso problemlos. Mir gefällt aber der Desktop bei Mint besser, deswegen hab ich mich dafür entschieden.

Was mir gestern positiv aufgefallen ist: Programme deinstallieren ist wesentlich einfacher als bei Windows. Und zusätzlich hab ich gestern gestaunt, wie ich den JDownloader2 installiert habe - diese Install-Routine schaut fast so aus, als würde es auf einem Windows-System ablaufen. Zwar läuft im Hintergrund ein Terminal-Fenster, aber die darüber gelegte GUI erinnert einem an den Windows-Installer. Mittlerweile ist es wirklich ein rundes Ding geworden.
:)

Satan_666 28.06.2016 23:00

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2506597)
... Wie eben auch der Treiber für meine onboard-Grafikkarte. So gut wie immer, wenn mehrere Anwendungen übereinander liegen, kommt das System gehörig durcheinander. Man zieht kurz ein Fenster an eine andere Stelle, weil darunter eine wichtige Information steht - dann flackert es kurz, sobald sich das Fensterl bewegt und schwupps, ist es verschwunden, weil es ganz unten zu liegen kommt. Oder wenn gerade Youtube läuft und man verschiebt irgendein Fenster am anderen Monitor, dann bin ich froh, kein Epileptiker zu sein ... denn das Geflacker auf beiden Monitoren führt bei denen sicherlich schnell zu einem Anfall.

Na, mal schauen, wie lange ich das alles aushalte ... :D

So - auch dafür wurde eine Lösung gefunden; in Linuxmint-Forum hab ich einen Thread gefunden (war schon etwas älter), wo auch jemand über dieses Geflackere berichtet hatte und um Unterstützung bat - leider kam keine Antwort. Also hab ich kurzerhand nachgefragt, ob er sein Problem lösen konnte - und so ist der Thread dann in die Gänge gekommen. Bis jemand die Lösung gepostet hat. Und die lautet:

Code:

sudo su
echo 'CLUTTER_PAINT=disable-clipped-redraws:disable-culling' >> /etc/environment
echo 'CLUTTER_VBLANK=True' >> /etc/environment
exit

Danach ein Neustart und schon passts! Fängt schön langsam an, Spaß zu machen, dieses Linux!
:cool:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:07 Uhr.

Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
© 2009 FSL Verlag