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-   -   Gedanken zur Zensur von Worten und Themen (http://www.wcm.at/forum/showthread.php?t=246336)

Don Manuel 22.05.2013 09:30

Gedanken zur Zensur von Worten und Themen
 
Nein, in diesem Thread geht es nicht darum, sich über mods zu beschweren, ich fand aber hinsichtlich der laufenden Diskussion @topic folgenden Artikel einer Feministin wirklich lesenswert und da es im Beisl dieses prob nicht gibt poste ich das hier exklusiv ;) :

Darf man "Fotze" sagen?


Zitat:

Kolumne In der feministischen und antirassistischen Debatte spielen Worte eine wichtige Rolle. Doch wann werden sie beleidigend? Und wie viel Zensur verträgt ein freier Diskurs?
In Hass sprich – zur Politik des Performativen setzt sich Judith Butler intensiv mit dem Verletzungspotential von Sprache auseinander. Sie dreht und wendet die Frage, wie Herrschaftsverhältnisse durch Sprechakte immer wieder hergestellt und somit verstetigt werden. Butler ist vielen vor allem als Vertreterin der Queer Theory bekannt – mit ihrem Werk Das Unbehagen der Geschlechter wendete sich die Philosophin gegen eine binäre Codierung der Geschlechter und damit gegen das Bollwerk der sogenannten „Modernen Wissenschaften“: Die Naturalisierung von (Macht-)Unterschieden qua Geschlecht. Bis heute werden WissenschaftlerInnen weltweit nicht müde, die „Beweise“ für die Differenzen zwischen Männern und Frauen zu liefern – zentraler Angelpunkt sind dabei meistens die Hormone. (In einer recht anschaulichen amerikanischen Studie fanden ForscherInnen derweil heraus, dass je nach Grad des Glaubens an Stereotype sich auch die tatsächliche Ausprägung und Wirkung von Sexualhormonen verändere ; an anderer Stelle besprach ich derweil schon die Differenzen der hierzulande breit rezipierten Vertreterinnen einer Hormon-gesteuerten Theorie der großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern und wie sich die ganze Sache aus der Perspektive der Neurowissenschaften darstellt).
Abtreibung ist tabu

Dem setzt Butler wie viele andere eine Unterscheidung zwischen „Sex“ – also dem biologischen Geschlecht, und „Gender“ – also dem sozialen Geschlecht - entgegen. „Gender“ aber ist in vielen Kreisen ein unbenutzbares Wort. Zum Beispiel in der Universität – ja genau. Viele andere Studienfächer blicken verächtlich auf die „Gender Studies“ herab – so nannte neulich ein Jurist in meiner Hörweite dieses Fach „einfach nur Bullshit“. Die meisten Biologen, die ich von früher kenne, halten es für ein Studienfach, das man eigens für alle weltfremden SpinnerInnen und Anarchos erfunden haben muss. „Gender“ ist an vielen Orten im Internet ein Un-Wort. Genau wie „Feminismus“. Aber Un-Wörter variieren ja auch je nach kulturellem Deutungshorizont: Wussten Sie, dass in den USA das Wort „Abtreibung“ mittlerweile in TV-Sendungen durch einen Piepton ersetzt wird? Nein? Ich auch nicht, bis ich bei Judith Butler davon las. Es ist wohl in der Tat so, dass alleine das Wort die religiösen Gefühle vieler Menschen derart verletzt, dass man sich dazu entschloss, es nicht mehr auszusprechen. Und auch das Wort „Homo“, wie auch „schwul“ kann in bestimmten Kontexten ein Trigger, ein Schwert – ja: eben eine richtige Beleidigung sein.
Das Wort „Fotze“ ist wirklich ein beleidigendes Schimpfwort. Als ein Junge aus meiner Schule es zum ersten Mal zu mir sagte, setzte ich mich hinterher hin und schlug es im Fremdwörterbuch nach. Auch wenn das lustig klingen mag: Der Schlag in die Magengrube, dieses Wort aus dem Mund des Jungen an mich gerichtet zu hören, in den ich seit langem schwer verliebt war, ist bis heute präsent, wenn jemand es benutzt. Das erklärt meinen großen Widerwillen, wenn zum Beispiel junge Feministinnen, ganz nach der Manier der Selbstaneignung von Worten – wie dies auch beim dem Wort „Slut“ im Zuge der „Slutwalks“ geschah – „Fotze“ benutzen, um sich und andere junge Feminstinnen damit zu betiteln. „Lieblingsfotzen“ ist ein so entstandener Begriff – mit dem ich mich bis heute nicht anfreunden kann. Und auch nicht muss. Aber vielleicht – und genau das habe ich von Judith Butler gelernt – muss ich damit leben, dass es existiert; dass andere es benutzen; dass es mich immer wieder ein kleines bisschen an damals erinnern wird, wieder verletzen.
Wir werden die Machtverhältnisse in der Gesellschaft nicht ändern, wenn wir es uns und anderen verbieten, die Wörter, die sie symbolisieren, zu benutzen. Im Gegenteil: Wenn wir das Potential des Triggers – und damit das Potential zum Aufruhr, zum Protest oder zur kleinen Revolution – einfach wegradieren, wenn wir anfangen so zu reden, als sei es erstens überhaupt möglich und zweitens erstrebenswert, dass wir durch unsere Sprechen niemanden mehr verletzen können; niemanden mehr ein zweites Mal traumatisieren; alle Machtverhältnisse beseitigen – dann werden wir: Am Ende nicht mehr reden können. Geschweige denn handeln. Eine antiseptische Sprache führt zu Erstarren.
"Trigger-Potential" tut der Debatte gut

So sind denn Sprech-Verbote, zum Beispiel weil jemand das Wort „Neger“ in einer Überschrift benutzt, oder Rügen – es sei ein triggerndes und verletzendes Wort, das dürfe man nicht benutzen – gerade mit Butler gedacht kein kluger Umgang mit einem Konflikt. Denn dann landen wir allzu schnell bei der Sprachlosigkeit. Ich habe bei besagtem Zeit-Artikel den Versuch gemacht, das Wort „Neger“ durch „N.“ zu ersetzen, wie es die Kritikerin Nadine Lantzsch auch tut. Im zweiten Anlauf habe ich den Text so umgeschrieben, dass es gar nicht mehr darin vorkommt. Der Artikel verliert damit tatsächlich einen Großteil seiner bauchgruben-treffenden Wucht. Er verliert deutlich an „Trigger“-Potential. Und das tut der Debatte überhaupt nicht gut. Es wird immer etwas geben, das irgendjemanden triggert. Sei es „Fotze“, sei es „Abtreibung“ oder eben „Neger“. „Dass die Sprache ein Trauma in sich trägt, ist kein Grund, ihren Gebrauch zu untersagen. Es gibt keine Möglichkeit, Sprache von ihren traumatischen Ausläufern zu reinigen und keinen anderen Weg, das Trauma durchzuarbeiten, als die Anstrengung zu unternehmen, den Verlauf der Wiederholung zu steuern.“ (Judith Butler: Hass spricht; Frankfurt 2006: S. 66)

J@ck 22.05.2013 09:38

Hand aufs Herz: Was/welche Reaktion erwartest Du in diesem Thread?

Don Manuel 22.05.2013 09:45

Nichts zu erwarten hilft, Enttäuschungen zu vermeiden.
Aber wenn Du pessimistisch bist, kannst Du,
ganz gegensätzlich zur Erkenntnis des Artikels, dass Diskussion auch um den Preis individueller seelischer Verletzungen wichtig für die Entwicklung ist,
sperren, löschen oder was immer.
Bitte mich nicht falsch zu verstehen, ich unterstelle Dir die Lust dazu nicht permanent, habe keine einzige Deiner dahin gehenden Entscheidungen kritisiert. Aber wo ist Dein konstruktiver input @ topic?

Lowrider20 22.05.2013 17:34

Ich les das sicher nicht. Mein Senf dazu.

Don Manuel 22.05.2013 18:07

Danke, dass Du uns das wissen lässt.

Lowrider20 22.05.2013 18:35

War @topic

mind 22.05.2013 19:01

Seltsamerweise "verschwindet" immer dieser lesenswerte Standard Artikel.

Dann probier ichs mal hier, paszt ja eigentlich zum Thema.

barns 22.05.2013 19:20

Hahaaaaaa. Netter Versuch. Ich geb dir noch 5min.

Christoph 22.05.2013 19:53

@mind: siehe:

Zitat:

Politik
Aufgrund fataler Folgen der letzten politischen Diskussionen, sind diese per sofort strikt verboten.
Verstöße werden nicht mehr verwarnt, sondern der User temporär gesperrt.
Bitte keine weiteren politischen Themen oder Beiträge! Dazu gehören auch Zeitungsartikel oder andere Schriftstücke! Letzte Warnung!

mind 22.05.2013 20:34

Sehr Schade, ich kann zwar davon in http://www.wcm.at/forum/faq.php?faq=...aq_forumregeln nix lesen, aber ein Forum ist ja auch keine Demokratie.

Christoph 22.05.2013 20:40

Stell Dich bitte nicht unwissend, es steht da:
http://www.wcm.at/forum/showthread.p...er-246285.html

J@ck 22.05.2013 20:41

Zitat:

Zitat von mind (Beitrag 2486911)
Sehr Schade, ich kann zwar davon in http://www.wcm.at/forum/faq.php?faq=...aq_forumregeln nix lesen, ...

Das nehme ich auf meine Kappe, wollte es schon lange überarbeiten, kam aber nicht dazu.
Darum wurdest Du auch nicht gesperrt sondern nur Dein Posting gelöscht und ein Hinweis gesetzt.

Zitat:

Zitat von mind (Beitrag 2486911)
aber ein Forum ist ja auch keine Demokratie.

Hier setzt wieder der Kleinkindermodus ein. Bitte wo anders heulen!

Lowrider20 22.05.2013 20:42

Da muß ich mind recht geben. Ich habs euch gesagt, ihr sollt die neue Regel in die Forumregeln umgehend einfügen! Da hieß es nur: "Wird erledigt" Da habt ihr den Salat. Stümperhaft.

Christoph 22.05.2013 20:44

Danke für das Lob. :motz:

mind 22.05.2013 20:45

Zur Kenntnis genommen.

Aber ein Zeitungsartikel ist schon zu "heiß"?

Nun gut, dann gehe ich halt heulen, wenn das manche glauben wollen.

Enjoy the silence.

J@ck 22.05.2013 20:55

Update: Habe es nun eingefügt. Sollte nun jedem klar sein.

Zitat:

Zitat von Lowrider20 (Beitrag 2486914)
Da muß ich mind recht geben. Ich habs euch gesagt, ihr sollt die neue Regel in die Forumregeln umgehend einfügen! Da hieß es nur: "Wird erledigt" Da habt ihr den Salat.

Auch wir erlauben uns ein Privatleben.
Zitat:

Zitat von Lowrider20 (Beitrag 2486914)
Stümperhaft.

Vorsicht. :mad:
Zitat:

Zitat von mind (Beitrag 2486917)
Zur Kenntnis genommen.
Aber ein Zeitungsartikel ist schon zu "heiß"?

Ja, nachdem schon ein Artikel, der wie ein Eisstiel aussieht, in kürzester Zeit zur kochend heißen Suppe werden kann. Natürlich mit Dank an die Köche hier im Forum.
Zitat:

Zitat von mind (Beitrag 2486917)
Nun gut, dann gehe ich halt heulen, wenn das manche glauben wollen. Enjoy the silence.

We will... fragt sich nur: "Wie lang"

mankra 22.05.2013 21:05

Die Kommentare zu dem Text sind ja noch schauderhafter.......
Die Grundsatzfrage mag ja berechtigt sein, aber wieviel Zeit braucht man, um das in einem solch aufgeschwollen Text unterzubringen....
Ginge auch in einem 2 Zeiler:
Dürfen Schimpfworte in einer Diskussion/einem Text verwenden werden, um die Aussage zu bekräftigen?
Viel mehr lese ich da net raus.

Lowrider20 22.05.2013 21:13

Zitat:

Zitat von J@ck (Beitrag 2486920)
Update: Habe es nun eingefügt. Sollte nun jedem klar sein.


Auch wir erlauben uns ein Privatleben.

Vorsicht. :mad:

Um einen Satz einzufügen bedarf es nicht viel deiner privaten Zeit. Um genau zu sein, weniger, als die durch Diskussionen wegen dem fehlenden Zusatz. Also nicht ernst zu nehmen, diese Entschuldigung.
Auch wenn dir "Stümperhaft" nicht gefällt, aber eine Gesetzesänderung kann auch nicht einfach nur wegen Erläuterungen in einer Zeitung vollstreckt werden. Und sowas wirft nunmal kein gutes Licht auf euch Admin und Mod.

barns 22.05.2013 21:13

Politische Themen, Beiträge oder politisch gerichtete Texte und Bilder, egal in welcher Art.

Steht ja eh' da, in den Forenregeln! Ich weiss nicht was ihr habt? Oder stands vor 2 Stunden noch nicht da???

(Nachtrag, alles klar - 20:55 Uhr...)


P.S.: ich bin auch nicht immer der Meinung der Mod's, aber bei den Streithanseln hier bewundere ich oft deren Geduld. Ich hätte schon lange meine Nerven geschont und den Hut drauf gehaut...

Lowrider20 22.05.2013 21:13

20:55 wurde sie eingefügt.

Don Manuel 23.05.2013 07:49

Zitat:

Zitat von J@ck (Beitrag 2486913)
...Hier setzt wieder der Kleinkindermodus ein. Bitte wo anders heulen!

Als Betreiber eines anderen Forums halte ich diese Frage, dass wir ein einer Demokratie leben, aber z.B. ein Forum oder eine Firma sich um Demokratie prinzipiell überhaupt nicht kümmern muss, für alles anderes als kindisch sondern für höchst brisant und bedeutsam.
Beim Forum ist es ja wurscht, sucht man sich den Diktator, den man am sympathischsten findet, bzw. ganz demokratisch, jenen Diktator dem die meisten nachlaufen. Z.B. Zuckerberg.
Damit die Überleitung zur Firma, die FB ja ist, denn den Arbeitsplatz können sich nicht mehr viele so locker aussuchen. Ich sehe in den heutigen globalen Krisen diese undemokratische Natur von Firmen als großes ursächliches Problem an. Multinational entziehen sie sich weitgehend der Kontrolle von demokratisch legitimierten Regierungen und haben damit heute eine eigene Art von Feudalherrschaft errichtet, das hätte sich der mittelalterliche Hochadel nicht vorstellen können.
Streng betrachtet sind wir heute mehr Leibeigene dieser multinationals als es die meisten unserer Vorfahren im Mittelalter waren. Aber dieses von vielen gefühlte Gefühl der Fremdherrschaft wird geschickt auf die letzten Reste der Demokratie in Form des Staates und seiner Regierung umgelenkt.

rev.antun 23.05.2013 11:09

der artikel von don spiegelt sehr gut, dass wieder - was sich hier in diesem thread abspielt ...

und einen (vermutlich) link wieder zu zensurieren :hammer:

für mich ist das ein entzug der verfassungsmässig zugesicherten grundrechte ...

@Lowider20: würds lesen, zahlt sich aus

barns 23.05.2013 13:29

Zitat:

Zitat von rev.antun (Beitrag 2486937)
der artikel von don spiegelt sehr gut, dass wieder - was sich hier in diesem thread abspielt ...

und einen (vermutlich) link wieder zu zensurieren :hammer:

für mich ist das ein entzug der verfassungsmässig zugesicherten grundrechte ...

@Lowider20: würds lesen, zahlt sich aus

Ach ja? Dann lass mal jemanden in deinen Garten und ihn von dort seine, dir zuwider laufende, Meinung verkünden. Wäre vergleichbar.

rev.antun 23.05.2013 13:33

nicht ganz, aber ok - also ob jetzt jemand in meinem garten steht, oder ausserhalb gleich bei meinem zaun ist ja schon egal ...

im garten kann ich es verhindern, auf der strasse nicht ;)

Lowrider20 23.05.2013 18:33

Zitat:

Zitat von rev.antun (Beitrag 2486937)
@Lowider20: würds lesen, zahlt sich aus

Danke für den Hinweis, aber es mangelt an Interesse. Deswegen lasse ich diese Diskussion als "readonly" erstmal vorüberziehen.

Christoph 23.05.2013 20:31

Zitat:

Zitat von rev.antun (Beitrag 2486942)
nicht ganz, aber ok - also ob jetzt jemand in meinem garten steht, oder ausserhalb gleich bei meinem zaun ist ja schon egal ...

im garten kann ich es verhindern, auf der strasse nicht ;)

Und das Forum wäre Dein Garten. ;)

Zitat:

Zitat von Lowrider20 (Beitrag 2486947)
Danke für den Hinweis, aber es mangelt an Interesse. Deswegen lasse ich diese Diskussion als "readonly" erstmal vorüberziehen.

Dann lies auch nur. :p

Lowrider20 23.05.2013 20:40

Zitat:

Zitat von Christoph (Beitrag 2486955)
Dann lies auch nur. :p

Und beantworte an mich gerichtete Posts.

Christoph 23.05.2013 21:00

Und welche?

Lowrider20 23.05.2013 21:22

Die, die ich beantworte. Lies doch einfach mal. Meistens sinds sogar mit Zitat. Und eingeschnappt kannst auf jemand anderen sein.

Christoph 23.05.2013 21:39

Probleme?
Bleib locker am Hocker, statt hektisch am Ecktisch. ;)

rev.antun 23.05.2013 22:16

hm ???? war ja an ihm gerichtet :confused:

Lowrider20 23.05.2013 22:21

Laß ihn.

Sloter 27.05.2013 07:31

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2486930)
Ich sehe in den heutigen globalen Krisen diese undemokratische Natur von Firmen als großes ursächliches Problem an. Multinational entziehen sie sich weitgehend der Kontrolle von demokratisch legitimierten Regierungen und haben damit heute eine eigene Art von Feudalherrschaft errichtet, das hätte sich der mittelalterliche Hochadel nicht vorstellen können.
Streng betrachtet sind wir heute mehr Leibeigene dieser multinationals als es die meisten unserer Vorfahren im Mittelalter waren. Aber dieses von vielen gefühlte Gefühl der Fremdherrschaft wird geschickt auf die letzten Reste der Demokratie in Form des Staates und seiner Regierung umgelenkt.

Sorry...ökonomisch und geschichtlich ein voller Blödsinn, in Asien würde man ungeputztes Gemüses dazu sagen.
Bitte schreib wieder ordentliche Artikel, du sinkst gerade in meinem Ansehen über die Qualität deiner Postings.
Don Lass die Streiterei um den Kaiser seinen Bart.........

Sloter

Satan_666 27.05.2013 07:44

Zitat:

Zitat von Sloter (Beitrag 2487021)
Sorry...ökonomisch und geschichtlich ein voller Blödsinn ...

Und inwiefern ist das ökonomisch und geschichtlich ein voller Blödsinn?

Don Manuel 27.05.2013 08:05

Zitat:

Zitat von Sloter (Beitrag 2487021)
..., du sinkst gerade in meinem Ansehen über die Qualität deiner Postings.
...

Es wird Dich bestimmt nicht wundern, dass mich dieser Sachverhalt angesichts Deiner angriffslustigen Argumentationslosigkeit wenig motiviert ;)

Sloter 27.05.2013 21:30

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2487022)
Und inwiefern ist das ökonomisch und geschichtlich ein voller Blödsinn?

ökonomisch, eine Firma kann keine Demokratie sein und unterliegt Rahmenbedingungen die der Staat vorgibt.
geschichtlich, ein Leibeigener im Mittelalter hatte doch andere Lebensbedingungen als ein Arbeitnehmer im mitteleuropäischen Raum.

Nur mal grob angeschrieben............

@don
Sorry das ich eher direkt bin und keine Lust hatte, alles in blumige Worte zu verpacken.

Neuer Versuch:
Ich merke du schreibst in einem Moment des Zornes dein Posting. Deshalb sind dir wahrscheinlich ein paar klitzekleine Fehler unterlaufen. Nichts schlimmes und kann schon mal vorkommen wenn man mit dem Kopf wo anders ist. Vielleicht überdenkst du deine ökonomischen und geschichtliche Aussage noch einmal. Verzeih bitte wenn ich dich durch das direkte Hinweisen auf einen Fehler beleidige und du dein Gesicht dadurch verlierst. Eigentlich ist es meine Schuld und die Verantwortung der Entscheidung liegt bei mir und nicht bei dir.

Don Manuel 27.05.2013 21:49

Nein, das sind keine momentanen Emotionen, kein aufgeflackerter Zorn. Das sind wohlüberdachte Gedanken, die allerdings mit dem von Dir offenbar Verstandenen wenig gemein haben.
Ich schreib z.B. nirgends von identen Lebensbedingungen von Arbeitnehmern, schließe dafür aber auch alle Nicht-Arbeitnehmer mit ein. Ob ein Unternehmen demokratisch geführt werden kann, sollte zur Diskussion stehen, nicht gemäß Deiner apodiktischen Behauptung hingenommen werden.
Es ist noch mehr darin enthalten, aber fangen wir halt mal mit grundsätzlichem an. Mir ist mein Gesicht in solchen Fragen eher wurscht, sonst würde ich mich daraus ohnedies gänzlich zurückhalten. Deine Arroganz zu vermeinen, Deine Erkenntnis stünde so weit über der meinen, dass Du mit ein paar lächerlich hingeworfenen Sätzen schon zu meinem Gesichtsverlust beiträgst, belustigt mich eher :)

Sloter 28.05.2013 07:20

Es ist einfach unhöflich in manchen Kulturkreisen jemanden öffentlich auf seinen Fehler hinzuweisen. Somit verliert der Betroffene sein Gesicht.
Natürlich wie du weist, werden fremde Kulturen sehr schnell Missverstanden und sofort wirkt man selbst Arrogant.
Das witzige ist, das der Gegenüber dann sofort auf Angriff geht, wenn man sich selbst zurückzieht.
Dürfte so eine psychologische Uhrzeitsache sein, bei einem verletzten Tier sofort nachzusetzen (zurückziehen = schwäche).
Also doch Emotionen........mein Lehrer sagt dann immer, nicht Denken sondern machen :-)

Deine Aussage war, das wir Heute mehr Leibeigener sind als im Mittelalter.
Also ich finde das nicht und meine zweite Aussage musst du einfach hinnehmen.
Habe als alter Sozialist auch Weinen müssen :-)

Don Manuel 28.05.2013 08:00

Bittesehr, habe Deine Ausführungen hinsichtlich Gesichtsverlust als höhnischen Zynismus aufgefasst, mir schien die kulturelle Differenzierung weit hergeholt. Aber soll sein.
In meiner Kultur wird widersprochen und diskutiert, wobei Widerspruch prinzipiell keinen Gesichtsverlust sondern Beachtung des Arguments bedeutet. Da ist Ignorieren viel schlimmer.
Ja, ist bestimmt eine psychologische Urzeitsache, mit der Uhrzeit hat es eher weniger zu tun ;)

Zurück zur Leibeigenschaft: Oberflächlich betrachtet hast Du natürlich recht. Aber unter dieser Oberfläche befindet sich imho das Gegenteil.
Lass mich das an einem Beispiel ausführen: Ersetze gedanklich jede Sekunde Werbung im TV eines gebührenpflichtigen öffentlichen Rundfunks mit angeblichem Bildungsauftrag sowie erst recht in allen privaten Channels durch ... Kim Jong Un.
Wir nehmen Werbung hin, sie ist legal, obwohl wir wissen, dass dahinter massive Psychologie der Beeinflussung zugunsten einzig der profitierenden Firmen liegt, während gleichartiges seitens der Regierung als obszön empfunden wird. Dabei akzeptieren wir zudem eine von der Realwirtschaft abgekoppelte Finanzwirtschaft, die nichts anderes tut, als quasi am Pokertisch diese an sich schon miese Realwirtschaft abzuschöpfen.
Die Manie, mit der wir unser Leben lang dafür kämpfen (arbeiten), damit wir und unsere Nachkommen in diesem System mitkonsumieren können, hat die gleiche bestimmende Kraft wie die Sklavenpeitsche (heute halt das Maschinengewehr im Anschlag).

Es ist z.B. eine alte Geschichte, dass die Sklaverei dann endete, als die Sklavenbesitzer erkannten, dass ein Mensch produktiver ist, wenn er im Glauben lebt, frei zu sein. In seinem eigenen Häuschen mit Gemüsegarten kann er sich notdürftig selbst verpflegen, weitere Sklaven zeugen und großziehen und bei Krankheit leiden und sterben, ohne seinen Besitzer weiter zu belasten.

Anders gesagt: die drei Säulen der Markwirtschaft (Leibeigenschaft):
Werbung & Konsum
Kredit
geplante Obsoleszenz

Fühl Dich frei :)

Don Manuel 28.05.2013 09:07

Ergänzung: Den "Leib" zu "eignen" hat viel zu viel mit der Vollverantwortung gegenüber einem völlig von einem selbst abhängigen Organismus zu tun, wie ein heikler Fisch im Aquarium.
Es ist also wesentlich praktischer, stattdessen nur die Aufmerksamkeit und kreative Hingabe des "Sklaven" zu besitzen.
Wenn Du Deinen Kredit zurückzahlst für Dein Eigenheim, dazu für die Leasingrate des Autos arbeitest und Deine Kinder Markenkleidung einfordern, braucht man Dir als "arbeitgebender" Profiteur (in Wirklichkeit nehmen sie ja die Arbeit, welche Du gibst!) nicht einmal einen Holzverschlag als Behausung geben, auf dem Weg zur Arbeit keinen Aufseher peitschenknallend hinterher senden und sich kein Fuzerl um die gedeihliche Aufzucht Deines Nachwuchses zu scheren.


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