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Baron 18.01.2012 16:06

Web ohne Inhalt: Durch die Anti-SOPA-Proteste geklickt
 
Zahlreiche Unternehmen haben am Mittwoch am Protest gegen die in den USA angedachten Internet-Gesetze "Stop Online Piracy Act" (SOPA) und "Protect Intellectual Property Act" (PIPA) teilgenommen und ihre Websites oder Teile davon geschwärzt und so den Zugang zu Inhalte blockiert. Kritiker befürchten, dass die mit den Gesetzen geforderten Netzsperren eine Gefahr für die Meinungsfreiheit im Internet darstellt.

...Da gehts weiter http://derstandard.at/1326503088487/...teste-geklickt

Und hier die (gar nicht Kurze!) Liste der Teilnehmer:
http://sopastrike.com/

Baron 18.01.2012 16:13

Zusatzinfo: Lt. TNT haben Red Edit Teilnehmer 15000 $ gesammelt weil einer Ihrer Kongressabgeordneten FÜR Sopa war-sie haben sie seinem Gegenkandidaten gespendet- jetzt ist der auch gegen SOPA (also beide):)
Tja, Geld bestimmt die Welt, und Meinung der Abgeordneten!:D

Christoph 18.01.2012 18:07

Zitat:

Stop Online Piracy Act (SOPA) wackelt

Für den Stop Online Piracy Act (SOPA) und den Protect IP Act (PIPA) wird die Luft langsam dünner. Berater von Präsident Obama im Weissen Haus begründen ihre Ablehnung der beiden Gesetzesinitiativen.

Die Berater des US-Präsidenten machten klar, warum sie dem Präsidenten zur ablehnenden Haltung gegen diese Gesetzesvorhaben geraten haben. Es gehe nicht an, dass Gesetze befürwortet werden, die sowohl zulasten der IT-Sicherheit als auch der Meinungsfreiheit gehen, so der Tenor. Außerdem seien die Investitionen der inländischen IT-industrie sowie kleiner Firmen zu schützen.

Die Kritik ging im Detail dahin, dass Provider, um SOPA zu befolgen, ihr DNS-System ändern müssten, um inkriminierte Domains im Ausland zu blocken. Das gehe technisch zulasten der Sicherheit der Provider.

SOPA wird mit aller Wahrscheinlichkeit am 24. Januar nicht zur Abstimmung anstehen, da bis dahin über strittige Passagen kaum Einigung erzielt werden kann. Sogar einer der Urheber von SOPA spricht sich gegen den Entwurf in der jetzigen Form aus.

Parallel dazu wird über PIPA weiter beraten. Doch auch hier besteht das Problem der DNS-Filter. Die Hürden, die die Regierung oder ein Provider in Eigenregie überwinden muss, um eine Seite sperren zu lassen, sind den Gegnern des Entwurfs auch hier zu niedrig. Lediglich ein Richter müsste überzeugt werden, dass von einer bestimmten Domain Copyright-Verstöße ausgingen.
Quelle: http://www.pc-magazin.de/news/sopa-u...n-1232679.html

PROTECT IP / SOPA Breaks The Internet from Fight for the Future on Vimeo.

Baron 18.01.2012 22:13

http://www.ted.com/talks/defend_our_...s+HD+-+Site%29

Undertaker 19.01.2012 01:02

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Ähnliches sieht man jetzt auch auf der englischen Wikipedia-Seite.

Christoph 19.01.2012 11:32

Zitat:

Nach Internet-Streik bröckelt Front der Netzsperren-Befürworter

Nach dem aufsehenerregenden Internet-Protest gegen zwei amerikanische Netzsperren-Gesetze zeigt die Front der Unterstützer Risse. Allerdings gibt der Autor des heftig umstrittenen SOPA-Gesetzes nicht auf. Netzaktivisten wollen weiterkämpfen.

Der erste Internet-Streik mit einem Blackout der englischen Wikipedia zeigt Wirkung. Die politische Unterstützung für zwei umstrittene US-Gesetze, die im Kampf gegen Raubkopien im Internet drastische Maßnahmen wie Netzsperren vorsehen, bröckelt. Das Online-Lexikon Wikipedia ist unterdessen zur Erleichterung vieler Nutzer wieder voll erreichbar . Ihre Betreiber riefen aber zu weiterem Kampf gegen die Gesetze auf - jetzt vor schneeweißem Hintergrund, nachdem die Seite einen Tag lang schwarz war.

Auch viele andere Websites wie Google beteiligten sich am Mittwoch an dem Protest, auch wenn nur wenige offline gingen. Einen koordinierten Widerstand in dieser Größenordnung hatte es im Internet noch nie gegeben.

Die Kritiker argumentieren, dass die Gesetzesinitiativen - SOPA (Stop Online Piracy Act) im Repräsentantenhaus und PIPA (Protect IP Act) im Senat - die offene Struktur des Internets gefährden. Mit der geplanten Infrastruktur könnten missliebige Inhalte zensiert und Internet-Anwender gegängelt werden, lautet der Vorwurf.

Senatoren überdenken Unterstützung

Mehrere US-Senatoren beider Parteien überdenken inzwischen ihre bisherige Unterstützung für die Gesetze. Sechs Republikaner baten den demokratischen Mehrheitsführer in der Kongresskammer, Harry Reid, den Gesetzgebungsprozess zu verlangsamen, um den Entwurf zu überarbeiten, wie die "Washington Post" am Mittwoch berichtete. "Wir hören immer deutlicher von Wählern und Betroffenen, dass sie sich große Sorgen über unbeabsichtigte Konsequenzen machen", schrieben die Senatoren. ....
Quelle zum Weiterlesen mit Links :http://www.magnus.de/news/nach-inter...32899,185.html

Christoph 19.01.2012 12:17

Zitat:

Alternativer SOPA-Entwurf im Repräsentantenhaus

Gestern, als viele Webseiten in den USA am Blackout Day teilnahmen, hat der kalifornische Republikaner Darrell Issa einen Alternativentwurf zu SOPA im US-Repräsentantenhaus eingebracht.

Issa hat mit 24 Unterstützern den Online Protection and Enforcement of Digital Trade (OPEN Act) vorgelegt. Open Act würde es Copyright-Inhabern erlauben, vermutete Verstöße ausländischer Websites bei einer Kommission der U.S. International Trade Commission prüfen zu lassen. Diese könnte dann entscheiden, ob amerikanische Geldinstitute oder Online-Werbenetzwerke aufgefordert werden sollen, die Geschäfte mit der inkriminierten Website einzustellen.

"OPEN ist eine gezielte und effektive Lösung dafür, dass ausländische Webseiten amerikanische Künstler und Erfinder bestehlen." sagte Issa dazu. Weiter meinte er, der gestrige Blackout Day habe den verfehlten Ansatz von SOPA und PIPA verdeutlicht. "OPEN ist der klügere Ansatz, die amerikanischen Steuerzahler und gleichzeitig das Internet zu schützen."

Der Ansatz von SOPA würde von Copyright-Inhabern lediglich einen Gerichtsbeschluss verlangen, um Webseiten per DNS zu blocken, Geschäftsbeziehungen zu ihnen zu unterbinden, und Suchmachinen zu zwingen, diese Seiten aus dem Suchindex zu entfernen. SOPA würde weiterhin Internet Providern, Domain Name Registraren und Online Service Providern Straffreiheit zusichern, wenn sie selbstständig vermutliche Copyright-Verletzer vom Netz nehmen.

Lamar Smith, texanischer Republikaner und Hauptsponsor von SOPA sagte, OPEN Act verschlimmere eher das Problem von Milliarden von jährlich gestohlenen US-Dollar aus Piraterie und Filesharing. Wörtlich sagte er: "Der OPEN Act öffnet das Internet noch mehr für ausländische Diebe, die Amerikas Technologie und geistiges Eigentum stehlen. OPEN Act beschützt weder unsere Industrie noch unsere Konsumenten. OPEN Act sanktioniert einen sicheren Hafen für solche ausländischen Kriminellen."

Die Verbraucherorganisation der Elektronics Association, lautstarker Gegner von SOPA, applaudierte Issa und den Unterstützern von OPEN Act für ihre Initiative.
Quelle: http://www.pc-magazin.de/news/altern...32896,185.html

Christoph 19.01.2012 13:31

Proteste gegen PIPA und SOPA zeigen Erfolge

Zitat:

8 Senatoren im US-Senat stellen sich gegen "Stop Online Piracy Act" (SOPA), und den "Protect IP Act" (PIPA). Damit zeigt der Protest von vielen großen und kleinen Seiten gegen diese Gesetzesvorhaben in den USA erste Erfolge. Sieben der Senatoren, die laut Ars Technica ihre Unterstützung zurückzogen, hatten das Gesetz mit eingebracht. Damit wackele das Gesetz nach Einschätzungen von Aktivisten, aber es falle noch nicht: Die republikanischen Abgeordneten, die ihre Unterstützung zurückzogen, wollten das Gesetz lediglich überarbeitet sehen. Die New York Times spricht von einem "Politischen Erwachsenwerden" der Internetindustrie.

Wikipedia, Wired, Reddit und Google waren nur einige der vielen Seiten, die gestern mit schwarzen Bannern und veränderten Logos protestierten. Viele nahmafte Unternehmen stellen sich gegen SOPA und PIPA. Würden die Gesetze durchgesetzt, so befürchten die Unternehmen, hätten die Urherrechtsorganisationen zu viel Macht über Wohl und Wehe von Webseiten, die sie der Urheberrechtsverletzung bezichtigen. Viele stellen sich gegen das Gesetz in seiner jetzigen Form, sehen aber die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen Urheberrechtsverstöße.

Die englischsprachige Wikipedia hatte ihre Wissensdatenbank für 24 Stunden komplett vom Netz genommen. Gründer Jimmy Wales sprach in einer Pressemitteilung von lebhafter Diskussion und großer Zustimmung innerhalb der Wikipedia-Community.

162 Millionen Besucher hätten die geschwärzte englische Wikipedia am Protesttag gesehen, so die Stellungnahme der WikiMedia Foundation. "Ihr habt Nein gesagt. Ihr habt die Telefonzentrale ausgeschaltet. Ihr habt ihre Server zum Schmelzen gebracht", heißt es weiter. Man solle jedoch nicht nachlassen, bis die Gesetzesvorhaben vom Tisch seien.

Viele große Dienste und Anbieter standen im Protest gegen das Gesetzesvorhaben Seite an Seite. So auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. In einem Status-Update kritisierte er das Vorhaben als "schlecht durchdacht", und bekam dafür über 460.000 "Gefällt mir"-Klicks der Benutzer.

Laut Google haben 4,5 Millionen Menschen mit verschiedenen Mitteln gegen die Gesetzesvorhaben protestiert. So schwärzten laut einer Sprecherin der Blogplattform wordpress.com Zehntausende von Bloggern ihre Seiten. Tausende Betreiber eigener Wordpress-Installationen luden Protest-Plugins herunter. Auch andere Seiten mit großen Communities wie reddit machten ihrem Unmut Luft. Ebenso veränderten viele Nutzer auf Twitter, Facebook und Google+ laut BlackoutSopa ihr Profilbild.

Neben dem Verändern oder Unzugänglichmachen von Internetseiten oder Diensten sprossen auch andere Protestformen: So kann die Android App "Boycott SOPA" den Benutzer erkennen lassen, ob die Hersteller eines Produktes SOPA unterstützen. (rzl)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldu...e-1416809.html

Christoph 20.01.2012 20:14

US-Senat verschiebt Abstimmung über Zensurgesetz

Zitat:

Die für den kommenden Dienstag vorgesehene Abstimmung des US-Senats über den umstrittenen Gesetzesvorschlag Protect IP Act (PIPA) ist bis auf Weiteres verschoben worden. "Im Lichte der jüngsten Ereignisse habe ich entschieden, die Abstimmung am Dienstag zu verschieben", teilte der demokratische Mehrheitsführer Harry Reid am Freitag mit. Bei den "jüngsten Ereignissen" dürfte es sich auch um die erfolgreichen Proteste zahlreicher Websites vom vergangenen Mittwoch handeln. Zuvor war bereits ein ähnlicher Vorstoß im US-Repräsentantenhaus (SOPA) auf die lange Bank geschoben worden.

Am Mittwoch hatten zahlreiche bekannte Websites gegen die auch in der Internetwirtschaft heftig umstrittenen Gesetzesvorhaben protestiert. Unter anderem die englischsprachige Wikipedia blieb am "Blackout Day" gleich ganz schwarz. Andere Websites wie Googles Suchmaschine oder die Blog-Plattform Wordpress zeigten ihren Widerstand auf andere Weise. Die Netzgemeinde protestiert gegen die Pläne des Kongresses zum Schutz der Urheberrechte, weil die Gesetze ursprünglich auch Netzsperren auf DNS-Ebene gegen ausländische Websites in Stellung bringen wollten. Auch die US-Regierung hat die Vorhaben kritisiert.

Zwar sind die DNS-Sperren inzwischen offenbar kein Thema mehr. Doch sehen vollkommen legale Unternehmen der Internetwirtschaft in den Vorhaben trotzdem weiter eine existenzielle Bedrohung ihrer Geschäftsmodelle. Die Gesetze sollen der Unterhaltungsindustrie und anderen Rechteinhabern weit reichende Möglichkeiten geben, auch gegen Plattformen vorzugehen, die Rechtsverletzungen "ermöglichen" oder "erleichtern". So könnten sie eine richterliche Anordnung erwirken, die den Zahlungsverkehr der betroffenen Seiten lahmlegt. Mit so schwammigen Formulierungen, fürchten die betroffenen Unternehmen, würden die im US-Copyright geregelten Haftungsprivilegien von Diensteanbietern ausgehebelt.

Auch die für Internetpolitik zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes hat die geplanten US-Gesetze zu Netzsperren scharf kritisiert. "Ich bin froh, dass sich eine Kehrtwende ankündigt bei SOPA: Wir brauchen keine schlechte Gesetzgebung, wir sollten besser die Vorteile eines offenen Internets bewahren", erklärte sie am Freitag über Twitter. "Die Kommission wird niemals sagen, dass Raubkopieren in Ordnung geht", erläuterte Kroes' Sprecher. "Zusätzlich zur Strafverfolgung, die sehr wichtig ist, müssen wir aber die Anzahl legal erhältlicher Inhalte erhöhen."

Der maßgeblich hinter den Vorhaben steckenden US-Unterhaltungsindustrie schmeckt die Entwicklung derzeit gar nicht. Der Vorsitzende des US-Verbands der großen Filmstudios MPAA Chris Dodd zeigte sich gegenüber der New York Times überrascht, wie schnell sich für SOPA und PIPA der Wind gedreht hatte. Offenbar war die Rechteinhaber-Lobby der Ansicht, die Gesetzesvorhaben würden leicht durch den Kongress kommen. Er habe in vierzig Jahren nicht erlebt, dass sich ein Vorhaben mit weitreichender Unterstützung in beiden Kammern in letzter Minute so dramatisch wendet. Jetzt spricht Dodd von Erkenntnissen, die daraus zu ziehen sind, und bietet der Internetwirtschaft Gespräche an. (vbr)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldu...z-1418544.html

Christoph 23.01.2012 10:42

Zitat:

Beratung über Netzsperren-Gesetze im US-Kongress verzögert

Eine baldige Verschärfung des Urheberrechts in den USA ist unwahrscheinlich: Nach den massiven Protesten im Internet ist die für nächste Woche geplante Abstimmung über ein entsprechendes Gesetz erst einmal vom Tisch. Gesucht wird ein Kompromiss.

Die Gegner einer härteren Internet-Regulierung in den USA sind nach ihrem Protesttag weiter obenauf: Am Freitag verschoben beide Kammern des US-Kongresses geplante Vorabstimmungen über ihre jeweiligen Gesetzentwürfe, die im Kampf gegen Raubkopien auch Netzsperren vorsehen. Zunächst hatte der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, ein für kommenden Dienstag geplantes Votum zum PIPA-Gesetz (Protect IP Act) auf Eis gelegt. Später kündigte der Hauptinitiator des entsprechenden SOPA-Gesetzes (Stop Online Piracy Act) im Abgeordnetenhaus eine Überarbeitung an.

Im Kurzmitteilungsdienst Twitter schrieb Reid in Anspielung auf die massiven Proteste vom Mittwoch: "Im Lichte der jüngsten Ereignisse habe ich beschlossen, die Abstimmung am Dienstag über den Protect IP Act zu verschieben." Allerdings erwarteten viele Amerikaner zu Recht, dass ihre Arbeit fair entlohnt werde. Daher hoffe er, dass in den kommenden Wochen ein Kompromiss erreicht werden könne. "Es gibt keinen Grund, weshalb die legitimen Anliegen, die von vielen Seiten gegen dieses Gesetz ins Feld geführt werden, nicht gelöst werden können", betonte Reid in Washington.

Reid wies auf Schäden in Milliardenhöhe und die Folgen für den Arbeitsmarkt durch Urheberrechtsverletzungen im Internet hin. Er riet jedoch den Autoren des Gesetzes zu noch größeren Anstrengungen, "eine Balance zwischen dem Schutz von US-Urheberrechten und der Gewährleistung der Offenheit und Innovationskraft des Internets" zu finden, hieß es in der Mitteilung des Mehrheitsführers.

Angesichts des Widerstandes gegen PIPA und SOPA war laut dem US-Sender CBS kaum damit zu rechnen, dass die Vorlage im Senat bei der Abstimmung am Dienstag auf die nötigen 60 Stimmen gekommen wäre. Damit wäre die Debatte über das Gesetz abgeschlossen und der Weg für das eigentliche Votum freigemacht worden. Auch im Repräsentantenhaus zeichnete sich klarer Widerstand ab.

In Brüssel kritisierte die für Netzpolitik zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes die geplanten US-Gesetze. "Ich bin froh, dass sich eine Kehrtwende ankündigt bei SOPA: Wir brauchen keine schlechte Gesetzgebung, wir sollten besser die Vorteile eines offenen Internets bewahren", schrieb sie am Freitag auf Twitter. "Auch Geschwindigkeitsüberschreitung ist illegal: Aber man installiert keine Holperschwellen auf der Autobahn."

"Die Kommission wird niemals sagen, dass Raubkopieren in Ordnung geht", erläuterte Kroes' Sprecher. "Zusätzlich zur Strafverfolgung, die sehr wichtig ist, müssen wir aber die Anzahl legal erhältlicher Inhalte [im Internet] erhöhen."
Quelle: http://www.magnus.de/news/beratung-u...t-1234603.html

Christoph 26.01.2012 11:52

Zitat:

CDU/CSU fordert SOPA für Deutschland

In den USA ist SOPA erst einmal vom Tisch. Bei uns dagegen nimmt die CDU/CSU den Fall des Filehosters Megaupload zum Anlass, in Deutschland ein ähnliches Gesetz zu fordern.

In einer Pressemitteilung teilen der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU Bundestagsfraktion Dr. Günter Krings und der Berichterstatter für das Urheberrecht im Rechtsausschuss, Ansgar Heveling, mit, der Fall des Filehosters Megaupload mache deutlich, dass auch wir ein strengeres Gesetz brauchen. Man müsse Staatsanwaltschaften und Ermittlern bessere Handhabung geben, um in Fällen wie Megaupload und kino.to schneller und effektiver handeln zu können.

Wortwörtlich sei es "auch im Fall kino.to viel zu lange nicht gelungen, einer Handvoll notorischer Hochstapler und Betrüger das Handwerk zu legen. Jeden Tag wurden so Musiker, Sänger, Komponisten, Schauspieler, Regisseure, Autoren und deren Geschäftspartner um ihren wohlverdienten Lohn betrogen – und werden es immer noch."

Weiter heißt es dort: "Auch wenn einzelne Regelungen der dem US-Senat vorgelegten Gesetzentwürfe „Stop-Online-Piracy-Act“ (SOPA) und „Protect-IP-Act“ (PIPA) zu weit gehen: Der Fall Megaupload macht deutlich, dass wir einen klaren Rechtsrahmen im Internet brauchen, so wie es in der realen Welt selbstverständlich ist."

Mit keinem Wort wird allerdings erwähnt, welche einzelnen Regelungen der Gesetzentwürfe in den USA zu weit gehen. Beide Gesetzesvorhaben sind in den USA vorerst gescheitert wegen der weitgehenden Freiheiten, die sie in Bezug auf DNS-Sperren ausländischer Seiten bei Verdacht von Copyrightverletzungen gewähren würden. Nicht zuletzt hat der Protest am Blackout Day dazu geführt, dass es im US-Senat zu einem Umbruch kam.

In dem Zusammenhang wundert die beiden Abgeordneten "dass Wikipedia, Google, die Grünen und viele andere durch ihre Proteste gegen SOPA und PIPA auch geldgierigen Internetkriminellen wie dem Gründer von Megaupload beispringen. Sie verkennen, dass es bei der Durchsetzung des Urheberrechts nicht um Zensur geht, sondern einzig und allein darum, Kreative vor Ausbeutung zu schützen.“

Bei der derzeitigen Stimmung, was solche Zensurbestrebungen im Internet angeht, dürfte ein solches Gesetzesvorhaben es aber auch in Deutschland schwer haben, Geltung zu erlangen.
Quelle: http://www.pc-magazin.de/news/cdu-cs...38349,185.html

Christoph 29.01.2012 17:17

Zitat:

MIDEM: US-Anwälte verteidigen SOPA

Urheberrechtsexperten dreier renommierter US-Anwaltskanzleien verteidigten bei der Musikmesse MIDEM in Cannes entschieden den Protect IP Act (PIPA) und Stop Online Piracy Act (SOPA). Die beiden wegen darin enthaltender Websperren insbesondere von vielen Internet- und Technologieunternehmen kritisierten Gesetzentwürfe waren nach Protestaktionen von Wikipedia und weiteren Unternehmen kürzlich auf Eis gelegt worden. "Vorerst" seien die umstrittenen Gesetze tot, sagte Michael Sukin, Chef der Sukin Law Group. Sukin und sein Kollege Kenneth Abdo, Vizepräsident von Lommon und Abdo, gehen jedoch fest davon aus, dass über kurz oder lang an den Entwürfen wieder weiter gearbeitet wird.

Eine Anpassung der Urheberrechtsgesetze hält Sukin für dringend geboten, das zeige nicht zuletzt der Umstand, dass kürzlich erstmals ein unter den Top Ten gelistetes Album nur 20.000 mal habe verkauft werden können.

Sukin gab sich empört über das Einknicken der Politik angesichts der Netzproteste. „Man stelle sich mal vor, eine Handvoll privater Unternehmen hat einfach beschlossen, das Internet zuzumachen“. Sein Kollege Bernard Resnick nannte die Reaktionen der SOPA- und PIPA-Gegner „ziemlich unehrlich“. Immerhin hätten die kritisierten Netzsperren gegen Urheberrechts verletzende Webseiten durch einen Richter geprüft werden müssen. "Es ging nicht darum, dass einfach Seiten hätten gesperrt werden können, die einem Rechteinhaber nicht gefallen", sagte Resnick.

Selbst, wenn er Sympathien für jüngere Künstler habe, die am Anfang ihrer Karriere stünden und durch ein Mehr an Offenheit im Netz profitieren könnten, "am Ende bin ich für den besseren Schutz der Künstler."

Die US-Anwälte erklärten in einem Panel der International Association of Entertainment Lawyers (IAEL) zwei Neuerungen im US- und EU-Urheberrecht, die die Rechte von Komponisten und Musikern stärken sollen. Ab dem 1. Januar 2013 können US-Musiker ihre Rechte über vor 35 Jahren unter Vertrag mit einem Unternehmen produzierten Stücke wieder selbst ausüben. Mit einem solchen Pfund in der Tasche, könnten die Musiker beispielsweise den Spieß umdrehen und dem Unternehmen genau den 12-Prozent-Anteil anbieten, den das Unternehmen bislang dem Künstler eingeräumt habe, erläuterte Abdo.

Der Künstler könne die Rechte natürlich auch anders vermarkten oder selbst ausüben,sagte Abdo, der bereits 2006 vorausschauend den erten Rechterückruf angemeldet hatte, für den Song Funky Town. „Über die Rechte zu Funky Town verhandeln wir aktuell nun neu.“ Für die Labels ist die mögliche Aufkündigung der eingeräumten Rechte über ihre Kataloge mit beträchtlichen Einbußen verbunden, zumindest, wenn die entsprechende Musik noch Geld abwirft.

Auch die am 27. September in der EU in Kraft getretenen längeren Schutzfristen sollen vor allem die Künstler stärken, erläuterte Sukin. Anders als bisher muss künftig in allen Mitgliedsstaaten die volle Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod für alle Autoren eines Stückes eingehalten werden. Stirbt der Texter Jahrzehnte nach dem Komponisten, läuft erst ab dem Tod des Texters die 70-Jahresfrist. Die Schutzrechte von Produktionen wurden gleichzeitig von 50 auf 70 Jahre verlängert, und für die letzten 20 Jahre sollen auch Session Musiker 20 Prozent aller Einnahmen erhalten. Auch in Europa sollen Musiker in den gewonnenen 20 Jahren ihre Rechtewahrnehmung neu verhandeln können, wenn Stücke nicht mehr vermarktet werden. Wie das neue Geld für die darstellenden Künstler bei Ensembles verteilt werden wird, das hat die EU in die Hände der Verwertungsgesellschaften gelegt. (Monika Ermert) / (vza)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldu...A-1424175.html

Christoph 30.01.2012 17:46

Zitat:

Deutschland plant keine Internetsperren für Urheberrechtsverletzer

In Deutschland wird es voraussichtlich keine Internetsperren für Web-Piraten nach französischem Vorbild geben. "Den Internetzugang zu blockieren, ist keine Option für die Bundesregierung", sagte der parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Hans-Joachim Otto (FDP), am Montag auf der Musikmesse Midem in Cannes.

Für das erste Halbjahr 2012 kündigte er einen Gesetzesvorstoß zu Warnhinweisen für Urheberrechtsverletzer im Internet an.

Als Grundlage für die Entscheidung diene unter anderem eine Studie der Fachhochschule Köln, die verschiedene Warnhinweis-Modelle im Ausland untersucht habe. Sie soll noch in dieser Woche, "vermutlich Dienstag oder Mittwoch", vorgestellt werden. Beim nächsten Wirtschaftsdialog zur Bekämpfung der Internetpiraterie Mitte März sollen die Untersuchungsergebnisse mit den Beteiligten erörtert werden - das sind Rechteinhaber wie Musikverleger und Plattenfirmen ebenso wie Internetanbieter.

"Ich gehe davon aus, dass wir zu einer Art Stufenmodell kommen, dass auch aus datenschutzrechtlicher Sicht akzeptabel ist", sagte Otto der dpa. Beispielsweise müsste dann eventuell ein Internetanbieter nicht schon beim ersten Urheberrechtsverstoß den Namen des Nutzers nennen, sondern dieser könnte quasi anonym gewarnt werden.

Denkbar wäre also ein Verfahren, bei dem ein Internetnutzer eine Reihe von Warnhinweisen bekommt, wenn er gegen das Urheberrecht verstößt, beispielsweise durch den illegalen Musiktausch per Filesharing. Je nachdem, wie scharf so ein Gesetz formuliert wird, würde er dann beim soundsovielten Verstoß mit Sanktionen belegt - das kann ein Bußgeld sein oder - wie in Frankreich - eine Sperrung des Internetzugangs.

In Frankreich hat das sogenannte Hadopi-Verfahren - Hadopi nach der maßgeblichen Behörde - seit der Einführung 2009 viel Aufsehen erregt und nach Angaben der französischen Rechteverwerter auch Erfolge im Kampf gegen Online-Musikpiraterie gebracht. Doch bis heute ist es nach Branchenangaben bei den maximal zwei Warnhinweisen pro Nutzer geblieben; der dritte Schritt - also eine Sanktion wie ein Gerichtsverfahren mit Bußgeld oder Sperrung eines Internetzugangs - sei noch nicht gemacht worden, hieß es von Experten auf der Midem.
Quelle: http://www.magnus.de/news/deutschlan...r-1246345.html

Christoph 07.02.2012 16:37

Zitat:

Widerstand gegen US-Zensurgesetze hält an

Zahlreiche Organisationen fordern den US-Kongress in einem offenen Brief (PDF-Datei) auf, die Kritik an den umstrittenen Gesetzesvorhaben Stop Online Piracy Act (SOPA) und Protect IP Act (PIPA) ernstzunehmen. Sie fordern von den Abgeordneten, jetzt "Luft zu holen, einen Schritt zurückzutreten und das Thema mit einer anderen Perspektive anzugehen". Damit hält der breite Widerstand gegen die beiden vorerst gestoppten Gesetze an.
Unterzeichnet haben den Brief insgesamt 74 Organisationen und Internetanbieter, darunter auch Amnesty International (USA), die Electronic Frontier Foundation (EFF), Human Rights Watch, das Internet Archive, Mozilla, reddit und die WordPress Foundation. Sie erklären ihre Solidarität mit den Online-Protesten vom 18. Januar. Mehr als 115.000 Internetseiten hätten sich daran beteiligt und ihre Websites zum Teil für einen ganzen Tag abgeschaltet.

Die Unterzeichner verweisen auf die zahlreichen Bedenken, die verschiedenen gesellschaftliche Gruppen gegen SOPA und PIPA ins Feld führen. Diese Vorbehalte seien zu fundamental und zu zahlreich, als dass ihnen voreilige Änderungen an SOPA und PIPA gerecht werden könnten. Auch Verhandlungen hinter verschlossenen Türen seien nicht angemessen. Deshalb sollen die Abgeordneten den Gesetzgebungsprozess jetzt unterbrechen.

Darüber hinaus verlangen die Unterzeichner, der Kongress müsse den wirklichen Schaden von Rechtsverletzungen im Internet feststellen lassen. Dieser solle anhand unabhängiger Quellen mit den ökonomischen und sozialen Folgen neuer Urheberrechtsgesetze verglichen werden. Diese Abwägung müsse dann in das Gesetzgebungsverfahren einfließen. Der Kongress dürfe sich diesbezüglich nicht einfach auf die Schätzungen der Industrie verlassen, vor allem da bereits gezeigt worden sei, wie unzuverlässig diese sind.

Künftige Debatten über die Gesetzgebung hinsichtlich geistigen Eigentums dürfen deswegen nicht nur die Interessen einer einzigen Industrie beachten. Man müsse auch immer beachten, wie bestehende Gesetze bereits die freie Meinungsäußerung und Innovation eingeschränkt hätten. Künftige Gesetzgebungsverfahren sollte man deshalb offen, transparent und abwägend führen. Ansonsten würde man die bei SOPA und PIPA gemachten Fehler nur wiederholen. (mho)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldu...n-1429627.html

Christoph 07.04.2012 20:01

Zitat:

Kehrtwende eines SOPA-Verfechters

Knapp zwei Wochen nach seinem Fortgang von der MPAA, dem Branchenverband US-amerikanischer FIlmproduzenten, hat sich deren ehemaliger Chief Technology Policy Officer Paul Brigner offen von seinem bisherigen Standpunkt abgewandt. Brigner hatte die Anfang 2011 eigens für ihn geschaffene Stelle bei der MPAA angetreten, um deren Strategie zur Durchsetzung des umstrittenen Gesetzentwurfs SOPA auszuarbeiten. Jetzt gab er aber ein öffentliches Statement ab, in dem er sich gegen SOPA und die Verpflichtung technischer Amtsinhaber für den Copyrightschutz ausspricht.

Brigner, der seine Position bei der MPAA gegen einen Job bei der Internet Society eingetauscht hat, erklärt, seine Zeit bei der MPAA habe ihn zu der Erkenntnis geführt, Gesetze zur Blockade mutmaßlich piratischer Websites würden schlichtweg nicht funktionieren. Er schäme sich nicht zuzugeben, dass seine Auffassung erst während der vergangenen zwölf Monate gewachsen sei, und schreibt des Weiteren: "Je besser ich mit der Realität dieser Angelegenheiten vertraut wurde, um so deutlicher kam ich zu dem Verständnis, dass sich eine vorgeschriebene technische Lösung dafür nicht mit der Unversehrtheit des Internets vereinbaren lässt." Die MPAA wollte die Kehrtwende ihres Ex-Managers ausdrücklich nicht kommentieren. (hps)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldu...s-1517425.html

Undertaker 07.04.2012 23:59

Zitat:

Zitat von Christoph (Beitrag 2471980)
(...)

Ich krieg mich nicht mehr :lol:.

Einer weniger und weiter werden folgen.....


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