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TONI_B 08.07.2011 21:20

Aufsteigen mit 1,2 oder3 Nichtgenügend?
 
Sachliche Diskussion über dieses Thema gewünscht? :engel:

Ich stelle mal die provokante These in den Raum, dass dieser Vorschlag, der in den letzten Wochen durch die Medien gegeistert ist, einzig und allein dem "Sparen" dient und die "pädagogischen Gründe" nur ein Vorwand sind! :cool:

c23 08.07.2011 21:47

Hi there!

Gut, dann werfe ich Gegenargumente in den Ofen.

Generell muss man ja sagen das es nur Oberstufen Gymnasium betreffen.

Hier muss auch gewährleistet sein, das er im Laufe des Jahres, wo der Schüler bereits neuen Stoff lernt, in Zusatzstunden die negative Note des Vorjahres ausbessert indem er dessen Stoff nachlernt.
Den normalen Unterricht muss er ja regulär absolvieren. Auch die negative Note muss er ja ausbessern mit zwei Teilprüfungen (eine pro Semester) um die negative Note auszubessern ... ist eben die negative Note ausgebessert gibt es den Grund des Wiederholens nicht.

Es werden also zwei Jahre zusammengelegt: Das Wiederholungsjahr (welches allerdings nur in dem negativen Schulfach zu absolvieren ist, wozu auch die anderen Fächer nochmal machen, das ist eh abstrus) und eben das Folgejahr.

Es sparen also beide: Der Schüler, der in einem Jahr 1-3 Fächer und sonst nix macht und sich fadisieren würd, und der Staat, weil er zig andere Fächer, die der Schüler sowieso positiv absolviert hat, nicht doppelt unterrichten muss.

TONI_B 08.07.2011 22:01

Zitat:

Zitat von c23 (Beitrag 2455080)
Hi there!

Gut, dann werfe ich Gegenargumente in den Ofen.

Generell muss man ja sagen das es nur Oberstufen Gymnasium betreffen.

Leider falsch! Es betrifft ALLE Schulen ab der 10.Schulstufe. D.h. auch alle HTLs und HAKs!

Zitat:

Zitat von c23 (Beitrag 2455080)
Hier muss auch gewährleistet sein, das er im Laufe des Jahres, wo der Schüler bereits neuen Stoff lernt, in Zusatzstunden die negative Note des Vorjahres ausbessert indem er dessen Stoff nachlernt.
Den normalen Unterricht muss er ja regulär absolvieren. Auch die negative Note muss er ja ausbessern mit zwei Teilprüfungen (eine pro Semester) um die negative Note auszubessern ... ist eben die negative Note ausgebessert gibt es den Grund des Wiederholens nicht.

Es werden also zwei Jahre zusammengelegt: Das Wiederholungsjahr (welches allerdings nur in dem negativen Schulfach zu absolvieren ist, wozu auch die anderen Fächer nochmal machen, das ist eh abstrus) und eben das Folgejahr.

Leider wieder falsch! Es wird nach Semestern abgerechnet werden. Wobei die Durchführungsbestimmung noch nicht da sind und viel Dinge absolut unklar sind.

Zitat:

Zitat von c23 (Beitrag 2455080)
Es sparen also beide: Der Schüler, der in einem Jahr 1-3 Fächer und sonst nix macht und sich fadisieren würd, und der Staat, weil er zig andere Fächer, die der Schüler sowieso positiv absolviert hat, nicht doppelt unterrichten muss.

Richtig - es geht ums Sparen.

Dumdideldum 08.07.2011 22:38

Bei einem Fünfer laß ich es mir ja noch einreden, bei 2 Fünfern wirds schon haarig, 3 sind zuviel des Guten.

Wenn jemand 3 Fünfer in einem Schuljahr aufreißt, dann hat er nicht das Rüstzeug, die bevorstehenden Aufgaben und Anforderungen der nächsten Schulstufe plus das Defizit des alten aufzuholen. Da würde eine Ehrenrunde sicher nicht schaden, auch wenn er die restlichen Fächer, die er positiv abgeschlossen hat, in vollem Umfang wiederholt.

Na wenn schon, dann gibts die Möglichkeit, sich mehr auf die Schwächen zu konzentrieren bzw. die anderen Fächer besser abzuschließen.

ANOther 08.07.2011 22:58

meine meinung:
ziel nicht erreicht: zurück an den start

Hawi 08.07.2011 23:26

Durch die semesterweise Beurteilung wird es für faule Schüler enger.
Die Hemmschwelle, ein Nichtgenügend zu geben, das dem Schüler ein Jahr kostet, wird geringer bzw. fällt weg. Man kann also wirklich nicht sagen, dass diese Regelung leistungsfeindlich ist.

J@ck 09.07.2011 00:55

Ich hoffe, dieses Experiment glückt...

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2455077)
Ich stelle mal die provokante These in den Raum, dass dieser Vorschlag, der in den letzten Wochen durch die Medien gegeistert ist, einzig und allein dem "Sparen" dient und die "pädagogischen Gründe" nur ein Vorwand sind! :cool:

Ich stimme dem voll und ganz zu, sage aber auch, dass es für die heutige Zeit (Technik, Kommunikation, Motivation der Schüler) keine brauchbaren (kurz- bis mittelfristigen) Alternativen gibt.
Der Schulstoff erscheint heutzutage sehr langweilig. Die heutige Zeit ist knappe Fachliteratur gewohnt, kurze Texte im Kommunikationsnetzwerk (Internet, SMS, etc.).
Wir hätten heutzutage die Möglichkeit, den gesamten Stoff mittels Multimediaeinbindung wesentlich interessanter zu gestalten -> dann kommt das Lernen ganz von alleine.
Ich gab einem Schüler bis vor kurzem Nachhilfe (maturierte). Notebookklassen sind ein Anfang. Absurd aber doch: Die Schüler verlangten (auch) eine Klimaanlage in der Klasse :D

Meine Meinung :)

TONI_B 09.07.2011 06:47

Neben meiner provokanten These, die leider auf Erfahrung beruht, habe ich natürlich auch noch eine eigene Meinung: Sitzenbleiben ist speziell im Pflichtschulbereich bis zur 9.Schulstufe wirklich pädagogisch nicht sehr sinnvoll und dort gibt es auch defacto kaum Wiederholungen. Anders sieht es aber im Oberstufenbereich und speziell im BHS-Bereich aus! Wie soll ein Schüler, der das Lehrziel nach beispielsweise einem Semester nicht erreicht hat, diesen Rückstand aufholen? Wie soll er NEBEN dem "normalen" Schulalltag und der daraus folgenden Belastung diesen zusätzlichen Lernaufwand aufbringen?

Es klingt ja toll, wenn man hört, dass das am "Nachmittag" zu geschehen hat - nur leider haben BHS-Schüler maximal 1-2 freie Nachmittage, wenn überhaupt. Und der Lehrer hat zu dieser Zeit Unterricht, also wer soll diese Lernbetreuung übernehmen?

Also prinzipiell bin ich dafür, dass man sich 1-2 negative Noten im Semester so ausbessern kann. Nur muss man die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen! Und die Aussage, das könne "Aufkommensneutral" geschehen, ist schlicht und einfach eine gefährliche Drohung! Auf gut Deutsch: es gibt kein zusätzliches Geld dafür...

Satan_666 09.07.2011 10:26

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2455077)
Sachliche Diskussion über dieses Thema gewünscht? :engel:

gerne - einzig, mir fehlen zu viele fakten in dieser frage. das, was man aus den medien kennt, scheint mir nicht ausreichend zu sein, um sich eine eindeutige meinung darüber bilden zu können.

Autrob 09.07.2011 12:49

ich führe mal folgenden vergleich heran.

ich hatte die htl für holztechnik besucht, dort ist einer der schwerpunkte der konstruktive holzbau und somit statik.

wenn ich also in der 2 klasse nicht lerne, einen träger auf zwei stützen zu berechnen und die schnittgrößen und spannungen zu ermitteln, steige trotz dieses nicht genügends jetzt auf, wie bitte soll ich denn in der dritten klasse die praktische anwendung erlernen? und ein sparren vom dach hat meist eben drei lager und eine auskragung. ich fürchte, dieser schüler wird wohl oder übel die klasse im dritten jahr noch mehr aufhalten, als er es in der zweiten eh schon getan hat.

und bevor mir niemand erklärt, wie sich das lösen lassen soll, ist mir die anzahl der fünfer völlig egal

Satan_666 09.07.2011 15:22

wie oben schon geschrieben: ich habe einfach zu wenig einblick in die materie - aber ich könnte mir eine art von asynchronem lehrmodell vorstellen.

sozusagen: es gibt verschiedene unterrichtsfächer und diese müssen allesamt positiv abgeschlossen werden, um das abschlusszeugnis zu erhalten. wenn jemand beispielsweise in deutsch und chemie und geografie gut ist, sich jedoch in mathematik und physik schwer tut, warum soll man ihn dazu zwingen, den stoff für deutsch, chemie und geografie zu wiederholen?

mitunter habe ich so das gefühl, dass das dem modell entspricht, welches unsere derzeitige unterrichtsministerin im auge hat. es gibt für jedes lernfach eine menge an lektionen, die man positiv erledigen muss, und wann der schüler diese positiv erledigt spielt keine rolle. so könnte man beispielsweise alle deutsch-lektionen innerhalb von 9 monaten erledigen, danach alle mathematik-lektionen usw. oder man macht deutsch in 18 monaten, mathematik in 30. und geografie in 12 usw.

und so gesehen gäbe es dann gar kein sitzenbleiben ...

pc.net 09.07.2011 16:09

also hin zur ausbildung auf kurs-basis und weg vom starren auf schulstufe ausgerichteten lehrplan ...

IMHO kann das aber erst ab der oberstufe sinnvoll funktinieren ...

Autrob 09.07.2011 17:48

Zitat:

Zitat von pc.net (Beitrag 2455138)
also hin zur ausbildung auf kurs-basis und weg vom starren auf schulstufe ausgerichteten lehrplan ...

IMHO kann das aber erst ab der oberstufe sinnvoll funktinieren ...

das setzt vor allem eine starke eigenverantwortung der schüler voraus. und ob die vorhanden ist, bezweifel ich mal stark

TONI_B 09.07.2011 19:50

Ein Kurssystem wäre in der Oberstufe und speziell im BHS-Bereich wirklich sinnvoll und damit könnte ein sinnloses Wiederholen mit dem entsprechenden Zeitverlust in vielen Fällen vermieden werden!

ABER: ein Kurssystem kostet wesentlich mehr! Derzeit sitzen zwischen 20 und 36 Schüler in einer BHS-Klasse. In einem Kurssystem wären es wesentlich kleinere Klassen. Und das würde auch zusätzliche positive Effekte ergeben.

Nachdem aber trotz aller vollmundigen Erklärungen:"Wir investieren in Forschung und Bildung" in den letzten Jahren immer nur gespart wurde, sehe ich keine Chance für solch ein System. :(

Christoph 09.07.2011 21:03

Grundsätzlich finde ich das Aufsteigen mit einem Fleck noch OK, zwei bestenfalls 1 Haupt- und 1 Nebengegenstand.

Mir fehlt in der ganzen Diskussion die Erklärung was passiert, wenn der Schüler im nächsten und übernächsten Jahr noch immer nicht aufgeholt hat???
Wie lange kann er die Wissendefizit mitnehmen?

TONI_B 09.07.2011 22:09

Es gibt leider noch keine klaren Durchführungsbestimmungen!

Obwohl ich ziemlich an der Quelle sitze, sind auch meine Informationen mehr als dürftig. Nachdem die Gesetzesvorlage erst in der Begutachtungsphase ist, kann sich auch noch sehr viel ändern - leider wurden (wie immer?) keine Leute von der Basis gefragt.

c23 09.07.2011 22:30

Hi there!

Es wäre aber ein Schritt in diese Richtung. Und wäre ein Schritt in diese, von mehreren Personen hier durchaus positiv beurteilte Richtung, nicht auch positiv?
Sprich wenn er in einem Fach hinkt, er trotzdem die anderen Fächer weitermachen darf?

e-t-c 10.07.2011 00:27

Hm, kommt auf die Fächer an. Max. 2 Fleck in Einzelfällen.
"Faule Säcke" können ja durchaus aufholen (i waas wovon i red) ... *pfeif* ^^

pong 10.07.2011 08:14

Toni hats schon erwähnt, dass die einzig vernünftige Lösung ein Kurssystem wäre. Nur eben ist die österr. Regierung nicht fähig und willens Geld in ein solches System bzw. die radikale Reform des Ist Zustandes zu stecken.

Warum scheint nun soetwas so radikal? Weil eben in den letzten 20 bis 30 Jahren keinerlei Veränderung stattgefunden hat. Hätte man vor 15 Jahren sukzessive mit einer schleichenden Änderung begonnen, gäbe es eine solche Sommerlochdebatte nicht.

Ein Fleck darf gar nicht dazuführen, dass ein Fach als bestanden gilt. Allerdings muss er verhindern, dass ein Schüler einen darauf aufbauenden Kurs besuchen kann bzw. den endgültigen Schulabschluss erreichen kann. Denn jemanden aus seinem sozialen Umfeld zu reißen, ist die wirklich große Gefahr die ein Fünfer und die daraus resultierende Ehrenrunde mit sich bringt.

Wie immer in den Medien wird nur ein kleiner Teil einer Idee massengerecht aufbereitet. Ein Nachdenken über den Tellerrand oder gar Auflistung aller Fakten und Punkte ist ja gar nicht gern gesehen.

pong

TONI_B 10.07.2011 10:49

Das Argument mit dem sozialen Umfeld gilt natürlich in einem Kurssystem auch nur beschränkt, da die Schüler dann auch nicht 4 oder 5 Jahre im selben Klassenverband sind. Meine Erfahrung ist auch jene, dass es individuell sehr verschieden ist, ob sich ein Klassenwechsel durch ein Wiederholen negativ oder positiv auswirkt. Und die positiven Seiten überwiegen sogar, weil ein Repetent aus seinem Trott herausgerissen wird.

Noch ein Gedanke zum Wiederholen: bei den meisten Schülern liegt es nicht am Können oder an der Intelligenz, sondern der Wille fehlt schlicht und einfach! Und ob da dieses System mit semesterweisen Prüfungen greifen kann, bezweifel ich: denn wenn die Lust und der Wille zum Lernen fehlt, wird das Nachholen in der Freizeit noch schwieriger werden - von der Motivation her.

Und es ist ja auch jetzt schon so, dass die "unschuldig" schwachen viele Möglichkeiten (einschließlich der Wiederholungsprüfung bzw. dem Aufsteigen mit einem Nichtgenügend) geboten werden. Da "tragen" wir viele durch...

Nur wenn einer nicht will? Was sollen wir da machen? Da wird auch das neue System scheitern!

Atomschwammerl 10.07.2011 11:20

Ein Kurssystem wäre sicherlich sinnvoll...

Wenn ich daran denke wie wenig ich in den ersten 2 HTL Jahren gelernt habe, weil das Niveau der Klasse angeglichen werden musste.

Somit könnten starke Schüler kurse früher abschließen und weiter machen, und möglichweise früher die Schule beenden.

Burschi 10.07.2011 12:02

Zitat:

Zitat von J@ck (Beitrag 2455108)
Absurd aber doch: Die Schüler verlangten eine Klimaanlage in der Klasse

DAs kommt mir nichit absurd vor. Wir hatten in den warmen Monaten oft bis zu 28 Grad in der Klasse, abei war das eine alte Schule mit dicken Mauern. In den Holzpavillons wars noch heißer. Unter diesen Umständen ist kein vernünftiger Betrieb mit Kindern (6 - 10 Jahre) möglich. Aber auch bei älteren Schülern wird es sicher schwieriger.

TONI_B 10.07.2011 14:56

Aktive Raumbelüftung, damit der MAK-Wert beim CO2 nicht überschritten wird, wurde bei uns mit der Begründung, dass im Sommer ohnehin Ferien sind, abgelehnt! :mad:

Diese Entscheidung ist sicher im Sinne der Schüler und Eltern!

Baron 10.07.2011 17:02

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2455214)
Diese Entscheidung ist sicher im Sinne der Schüler und Eltern!

Ah ja darum verlangen sies ja weil sies nicht wollen!:rolleyes:
Super Argumentation....:hammer:

TONI_B 10.07.2011 18:21

Der Begriff Sarkasmus ist dir aber schon bekannt, oder? :p:hammer::lol:

Baron 10.07.2011 18:35

Nö wieso auch -Lehrer meinen alles so wie sie es sagen-das sind doch Vorbilder -die 2. Götter in weis- nach den Doktoren-die mit dem Persilschein ausgestattet sind-die machen nix falsch-darum sind sie auch Pragmatiesiert!;):D:D:D

enjoy2 10.07.2011 22:54

wie einfach es doch ist, mit Vorurteilen und Unwissen Meinungen darzubringen, man braucht nicht nachdenken darüber, es bedarf keiner Beweise, nichts woran man Gedanken verschwenden müsste ...

dachte ich zuerst, ich hasse dies, so ist es vielmehr so, dass es mich traurig stimmt

TONI_B 10.07.2011 23:55

@Baron
1. Sind nicht alle Lehrer pragmatisiert!
2. Wäre es schön, wenn Lehrer wirklich Vorbilder wären und dann auch als solch akzeptiert werden.
3. Was machst du mit einem Lehrer, der auch Doktor ist?

Hinweis: nicht jeder Doktor ist auch Arzt...:lol:

Satan_666 11.07.2011 07:33

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2455206)
Noch ein Gedanke zum Wiederholen: bei den meisten Schülern liegt es nicht am Können oder an der Intelligenz, sondern der Wille fehlt schlicht und einfach!

was ist deiner meinung nach der grund für die zunahme des unwillens der schüler?

TONI_B 11.07.2011 07:51

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2455259)
was ist deiner meinung nach der grund für die zunahme des unwillens der schüler?

Nicht so einfach zu beantworten, aber mMn eine Zeitgeisterscheinung: es wird von vielen Seiten (zB. Medien, aber auch Eltern) suggeriert, dass es nicht unbedingt notwendig ist, Leistung zu erbringen und sich zu bemühen, dass man selbst für sich sorgt. "Der Staat" liefert eine Mindestsicherung, die Eltern verdienen gut usw.

Ohne jetzt "die gute alte Zeit" zu bemühen, war es doch so, dass es vor einigen Jahren klar war (für die meisten), dass man durch eine gute Ausbildung wesentlich bessere Startbedingungen ins Berufsleben hat - dementsprechend höher war die Motivation, speziell im Berufsbildenden Schulwesen.

Das ist auch gar nicht so sehr ein Vorwurf an den Einzelnen, sondern ein gesellschaftspolitisches Problem. Frag mich aber nicht nach einer "einfachen" Lösung...:engel:

Satan_666 11.07.2011 08:30

ich habe schon mit einer ähnlichen antwort gerechnet.

kenne da selber einen fall persönlich, wo die eltern bereits dem 6-jährigen töchterlein eingetrichtert haben, es bräuchte keine angst vor den lehrern haben, weil die ihr absolut nichts tun dürfen. das ist so weit gegangen, dass bei allen schulischen problemen der schulinspektor behelligt wurde. da wurde ein regelrechter krieg eltern vs lehrer ausgefochten - mit dem erfolg, dass das arme kind so gut wie nichts von der schule mitgenommen hat.

meiner meinung nach gehört in solchen fällen den eltern sofort das erziehungsrecht entzogen, denn wirklich leidtragend ist das kind, welches es später mal verdammt schwer haben wird in der gesellschaft.

einzig das problem ist es, sowas als außenstehender objektiv festzustellen.

TONI_B 11.07.2011 09:06

Solche Extremfälle darf man natürlich nicht verallgemeinern, zeigen aber doch welche Entwicklungen derzeit im Gange sind.

Es gibt zum Glück noch sehr viele Eltern, denen klar ist, dass man für den Erfolg selber verantwortlich ist und dementsprechend ihre Kinder unterstützen aber auch fordern.

c23 11.07.2011 11:40

Hi there!

Solche Fälle kenne ich mehrere. Zumindest aus Überlieferung von Lehrern. Statement eines Lehrers schlussendlich: "Ich gebe keine Nicht Genügend mehr!". Weil so oft Einspruch, mit Erfolg, des Landesschulinspektors durchgeführt wurde (angeblich funktioniert dieses in NÖ mit sehr hoher Erfolgsrate).
Was dies wiederum mit dem Niveau macht kann man sich denken.

pc.net 11.07.2011 12:46

zum thema nö-landesschulinspektor gabs letzten samstag grad was beim bürgeranwalt:
Bürgeranwalt in der ORF TVThek

Hawi 11.07.2011 13:18

@c23
Eine Berufung ist nur gegen das Nichtaufsteigen in die höhere Klasse möglich, nicht gegen ein einzelnes Nicht genügend.

alterego100% 11.07.2011 14:49

Toni hat es im Post 30 schon angeschitten.

Die Frage die sich mir stellt ist:
Was vermitteln wir unseren Kindern mit solchen Regelungen?

Es scheint so als hätte nichts, was die nächste Generation tut (oder auch nicht tut)
eine Konsequenz.

Ob wir mit der Vermittlung dieser Botschaft unseren Kindern Gutes tun
wage ich heftig zu bezweifeln. Wenn wir unseren Nachfolgern nicht darlegen
können, daß jede Aktion eine Reaktion nach sich zieht, werden sie es ím
weiteren Leben - wesentlich härter - lernen müssen.

Ich bin mir nicht sicher, wem wir hier das Leben erleichtern möchten.
Der nächsten Generation oder doch lieber uns, indem wir uns um die
notwendige (unangenehme) Erziehungsarbeit herumdrücken?

Baron 11.07.2011 15:09

Ich versteh den Hintergedanken zu der ganzen Aktion irgendwie nicht. Was soll das bringen? Dann rutscht man so Jahr um Jahr mit einigen 5ern durch die schule und wartet bis vorbei ist? :confused:
Da hätte ich überhaupt nix gelernt-wozu auch? Andererseits wird das niedrige Ausbildungsniveau bemängelt.:rolleyes:

c23 11.07.2011 16:33

Hi there!

Baron du hast es ned verstanden, er hat einfach nur länger Zeit den 5er auszubessern, nach lernen muss er es aber trotzdem!

Baron 11.07.2011 16:50

Aha, da hat er es nicht geschafft einen oder 2 oder 3 5er auszubügeln und dass soll er dann zusätzlich zum aktuellen Stoff schaffen? Hat er dann im nächsten Zeugnis eben die 3 5er in 3 anderen Fächern weil die zu kurz gekommen sind -und weiter geht die Chose...
Ich verstehs wirklich nicht....

Hawi 11.07.2011 16:56

Der "Schuss vor den Bug" kommt in Hinkunft schon nach einem Semester. Da hat sich noch nicht soviel zum Aufarbeiten angesammelt.


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