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trodat 01.09.2010 20:13

Analoge Fotografie
 
Hi!

Fotografiert hier eigentlich noch jemand mit analogen Kameras - und wenn ja, warum?

Gruß,
trodat

Christoph 01.09.2010 20:44

Ich und meine Schwiemu z.B., weil sie die Bilder in ihre div. Alben für die Nachwelt erhalten möchte und ich weil ich noch Dias mache und eine gute Ausrüstung haben.

trodat 01.09.2010 23:51

Kannst Du Dir vorstellen, mal ganz auf analog zu verzichten?

Lg,
trodat

alterego100% 02.09.2010 07:38

Auch mein Vater fotografiert noch analog, aber der ist 76 Jahre alt und hat keinen Comuter.
Ich glaube nicht, daß er in absehbarer Zeit umsteigt. ;)

riesermauf 02.09.2010 18:21

Ich lomografiere auch noch analog, mit einer Lomo LCA und
laß mir beim entwickeln gleich alle Bilder digitalisieren.

Christoph 02.09.2010 20:39

Grundsätzlich ja, es müßte aber die Datensicherheit deutlich besser werden und die Datenformate auch in Zukunft bestehen und lesbar bleiben.

trodat 02.09.2010 21:50

Interessant, für mich hat die analoge Fotografie eine sehr eigene (höhere) Qualität - angefangen beim Prozess des Fotografierens, über das Material bis hin zum Ergebnis. Da kann das digitale Bild niemals hinkommen.

Ihr scheint das aber schon überwunden zu haben ;-)

lg,
trodat

TONI_B 02.09.2010 21:53

Zitat:

Zitat von trodat (Beitrag 2427069)
Da kann das digitale Bild niemals hinkommen.

Das ist aber eine sehr gewagte Theorie! Ich habe jahrzehntelang analog fotografiert aber mMn sind die modernen Optiken und Sensoren der analogen Technik bei weitem überlegen.



Das Problem der Lagerung oder Datensicherheit ist ein ganz anderes!

trodat 02.09.2010 22:05

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2427070)
Das ist aber eine sehr gewagte Theorie!

:D - deshalb wollte ich sehen, ob die jemand teilt mit mir!
Für mich persönlich sind das effektiv 2 Paar Schuhe, analoge und digitale Fotografie haben miteinander nix zu tun. Würdest Du von Dir sagen, dass Du ein analoges von einem digitalen Bild unterscheiden kannst - oder nicht?

Satan_666 03.09.2010 07:58

obwohl ich jetzt schon über 35 jahre mehr oder weniger aktiv fotografiere - aber so richtig begeistert hat mich dem chemischen film nie. auf der einen seite hat es mich ausnahmslos immer gestört, wenn im film irgendwo ein kratzer war und man diesen dann im fertigen bild oder auf der leinwand gesehen hat (gerade beim negativfilm war es praktisch unmöglich, ohne kratzer auszukommen), auf der anderen seite hat mich auch immer wieder das korn bei den negativfilmen massiv gestört. ein bild mit iso-100 film auf din-a4 vergrößert sah für mich einfach nur schrecklich aus.

ich habe dann den zwischenweg über einen filmscanner gemacht, womit ich dann schon deutlich bessere ergebnisse erzielt habe, weil man die kratzer damit wegretouschieren und auch das filmkorn halbwegs brauchbar rausrechnen konnte.

aber erst die digitale fotografie hat mir gezeigt, was tatsächlich in bildern stecken kann. im vergleich zum chemischen film sind aufnahmen mit iso-400 quasi rauschfrei, ich kann bequem von bild zu bild mit der iso-zahl hantieren, ich sehe meine aufnahme und auch das histogramm der aufnahme sofort, die kamera zeigt mir ausgefressene lichter, ich brauche mir keine belichtungsdaten merken (die software am pc zeigt mir sogar, worauf scharf gestellt wurde) - mit einem wort: die digitaltechnik hat mir vieles gebracht, auf das ich 30 jahre verzichten musste.

und selbst bei der präsentation gibt es vorteile. ok, mag sein, dass ein dia rein objektiv einen besseren eindruck an der leinwand macht - aber wer mal eine audiovisions- oder gar multivisionsschau (mehrere beamer) gesehen hat, welche möglichkeiten man damit hat, der hat für eine diaschau von anno dazumal nicht mal mehr ein müdes lächeln übrig. von bild zu bild überblenden, evenuell die lampe flackern lassen und dann ist es mit den möglichkeiten auch schon gewesen ... nö, darauf hab ich nun wirklich keinen bock mehr. soooo gut kann das stehende bild an der leinwand technisch gar nicht sein.

es geht also gar nicht um die frage, ob man ein analoges von einem digitalen bild unterscheiden KANN. es geht darum, welche möglichkeiten einem geboten werden. und da ist die digitaltechnik nun mal meilenweit voraus.
und die frage der datensicherheit ist auch nur eine vorgeschobene. ich habe jahrelang meine bilder auf CD bzw später auf DVD gespeichert und diese dann von den scheiben auf eine externe festplatte kopiert. hatte den vorteil, dass ich kontrollieren konnte, ob die daten auch lesbar sind und gleichzeitig hatte ich eine zweit-sicherung. mittlerweile speichere ich die bilder ausnahmslos immer auf 2 externe festplatten, die ich von zeit zu zeit komplett umkopiere. und die frage, ob dann überhaupt noch die formate gelesen werden können: seit diese frage das erste mal gestellt wurde (und das ist jetzt schon etliche jahre her) hat sich diesbezüglich überhaupt nichts getan. die JPGs meiner ersten digitalen bilder sind auch heute noch problemlos les- und verarbeitbar. und ich denke, daran wird sich auch so rasch nichts ändern.

alterego100% 03.09.2010 08:22

Ich kann den satanischen Versen nur vollinhaltlich zustimmen. :)

Auch ich speichere die Daten zur Sicherung auf 2 unabhängige Festplatten.
Es ist, bei mir, in den vergangenen 15 Jahren noch zu keinem einzigen Totalverlust einer Datei gekommen.
Die Frage der Datensicherheit ist letzlich nur eine Frage Der Datensicherung.

Es ist außerdem noch zu erwähnen: Die digitale Fotografie hat für viele Menschen das Fotografieren finanziell erst möglich gemacht. Das war früher nämlich ein teures Hobby.

Don Manuel 03.09.2010 09:11

Ich muss die Möglichkeit sofort nutzen - in ihrer Seltenheit ;) und wenn ich auch nichts wirklich zusätzliches @topic beitragen kann - und Satan voll zustimmen :-)

trodat 03.09.2010 10:05

Es geht ja nicht nur um Datensicherung! Es geht doch primär ums Ergebnis - für mich erreicht ein digitales Bild nicht die Qualität eines analogen.

Aber ich dachte mir eh, dass ich da recht alleine dastehe mit der Meinung ;-)

lg,
trodat

Don Manuel 03.09.2010 10:13

Meinungen sind gut und schön, aber wo sind die sachlichen Argumente auf denen diese Meinung aufbaut? Und wir sprechen schon von halbwegs aktueller Technik und nicht von vor >4 Jahren?

Satan_666 03.09.2010 10:43

Zitat:

Zitat von trodat (Beitrag 2427096)
Es geht ja nicht nur um Datensicherung! Es geht doch primär ums Ergebnis - für mich erreicht ein digitales Bild nicht die Qualität eines analogen.

Aber ich dachte mir eh, dass ich da recht alleine dastehe mit der Meinung ;-)

lg,
trodat

rein objektiv und wissenschaftlich betrachtest wirst du schon recht haben.

aber ich fotografiere ja nicht, um das technisch höchstmögliche ergebnis zu erzielen. ich fotografiere in erster linie zum spaß. und der war noch nie höher als mit der digitalen fotografie.

meine derzeitigen objektive überfordern in gewisser weise sogar meinen body, was so viel heißt wie: die kamera löst deutlich schlechter auf als das objektiv. ich habe hier also noch viel spielraum für nachfolgende modelle.

aber der clou: ich BRAUCHE diese qualität eigentlich gar nicht. für mich ist es nicht sooo wichtig, möglichst viele details zu erkennen, mir geht es viel mehr um die unschönheiten von früher, die ich JETZT nicht mehr in kauf nehmen muss. wenn du pech hast und im labor genau vor dir eine filmpatrone aufgezogen wird, wo dem "fotografen" die filmpatrone beim wechseln in den sand vom meeresstrand gefallen ist, kannst damit rechnen, dass dein film maßlos zerkratzt ist. und nicht nur deiner, sondern vermutlich noch zig filme danach. kann also gut sein, dass diese eine patrone all deine fotos ruiniert. und genau DAS kann mir bei der digitalen fotografie nicht passieren.

wer fragt bei all den vorteilen der digitalen fotografie, ob diese technisch besser oder schlechter ist als die analoge? das ist in meinen augen einfach irrelevant.

entscheident ist vielleicht in diesem zusammenhang: wo hat die analoge fotografie ihrer vor- und nachteile und wo die digitale. und von individuum zu individuum sind diese kriterien unterschiedlich gewichtet und deswegen wird es zu unterschiedlichen meinungen kommen.

und: es gibt (noch) jede menge an leuten, die 2-gleisig fahren - also sowohl digital als auch analog fotografieren. was ja auch ok ist.
:hallo:

Satan_666 03.09.2010 10:53

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2427097)
Meinungen sind gut und schön, aber wo sind die sachlichen Argumente auf denen diese Meinung aufbaut? Und wir sprechen schon von halbwegs aktueller Technik und nicht von vor >4 Jahren?

gewisse probleme hat man auch heute noch nicht in den griff bekommen. beispiel: die verteilung der gradationskurve ist beim digitalen medium leider linear, beim film flacht diese am oberen ende deutlich ab, weswegen es dort seltener zu ausgefressenen lichtern kommt. gerade bei extremen gegenlichtaufnahmen empfinde ich die digitalen bilder selten als schön. auch das blooming gibt es beim chemischen film nicht.

Baron 03.09.2010 11:11

Zitat:

Zitat von trodat (Beitrag 2427096)
Es geht ja nicht nur um Datensicherung! Es geht doch primär ums Ergebnis - für mich erreicht ein digitales Bild nicht die Qualität eines analogen.

Aber ich dachte mir eh, dass ich da recht alleine dastehe mit der Meinung ;-)

lg,
trodat


Wie entscheidest das? Ich mein auf 9x13 Papierfotos oder auf Plakatwänden oder in Projektion?

Imho kannst bei 2 identischen aufnahmen (gleiches Motiv-gleich Belichtung-Papier) das auf 9x13 nie entscheiden-Voraussetzungen wie Don schon sagte DLSR mit>8mio und im Raw gemacht!

Zusätzliche Vorteile der Digitalfotos : HDR-Panorama und dann z.B. noch die Kombination aus beiden.
Und der Preis nicht zu vergessen -passt was nicht wirds gelöscht-gibt platz für ein Weiteres Bild. Kannst sofort entscheiden-musst nicht wrten bis der Film aus dem Labor kommt-wos dann von 36 20 Weghaust-aber Bezahlt hast!

alterego100% 03.09.2010 11:18

Zitat:

Zitat von trodat (Beitrag 2427096)
Es geht ja nicht nur um Datensicherung! Es geht doch primär ums Ergebnis - für mich erreicht ein digitales Bild nicht die Qualität eines analogen.

Aber ich dachte mir eh, dass ich da recht alleine dastehe mit der Meinung ;-)

lg,
trodat

Auf welchem Niveau ziehst du deinen Vergleich zwischen digital und analog? Will meinen, welche Kameras, Objektive, Ausarbeitungen usw.

Man muß schon sehr genau aufpassen um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Ein Foto mit der Grösse von 10x15 auf gleichwertigem Papier und mit gleichwertigen Kameras (Objektiven) aufgenommen, zeigt da imho keine Unterschiede, bis auf dem Preis, der beim digitalen Foto wesentlich günstiger kommt.

spunz 03.09.2010 14:05

Zitat:

Zitat von trodat (Beitrag 2427096)
Es geht ja nicht nur um Datensicherung! Es geht doch primär ums Ergebnis - für mich erreicht ein digitales Bild nicht die Qualität eines analogen.

Aber ich dachte mir eh, dass ich da recht alleine dastehe mit der Meinung ;-)

lg,
trodat

datensicherung, qualität, handling,... spricht alles gegen analog. gerade die qualität ist bei digital dslr ein riesen vorteil. selbst sündhaft teure diafilme wirken vergleisweise unscharf und grobkornig. möglicherweise ist dein vergleich schon ein wenig älter, die dslr technik ist nicht stehengeblieben.

wer seine bilder für die nachwelt sichern möchte, kommt um digital nicht herum. ein kleiner fehler, einbruch, brand,... reicht aus um alle analog/digital fotos zu vernichten. digitale bilder können aber kinderleicht auf der anderen seite der erde gelagert werden oder bei verwandten/freunden auf einer externen festplatte. mit analogen bildern ist dies nicht nur teuer, sondern braucht auch eine menge platz.


eine mechanische slr wie eine alte nikon fm2 hat vielleicht für polarforscher noch einen reiz - bei dauerhaft niedrigen temperaturen geben die akkus irgendwann auf...

trodat 03.09.2010 15:20

Ich gebe Euch recht, dass die digitale Fotografie NATÜRLICH viel mehr Vorteile hat. Das steht auch für mich außer Frage.

Was die Argumente mit Kratzern und Sand angeht... naja, aufpassen muss man auf eine digitale Kamera auch und ich hab' sehr selten beschädigte Negative gehabt.

Ich finde, dass ein digitales Foto in den Weiß- und Schwarzbereichen nicht an ein analoges hinkommt, Lichtverhältnisse werden anders wiedergegeben und speziell wenn man eher "künstlerische" Aufnahmen macht, bringt eine analoge Kamera die besseren Ergebnisse. Abgesehen davon, finde ich, dass die Möglichkeiten, die die digitale Fotografie bietet, viele Menschen dazu verleitet, einfach nur abzudrücken und den Rest am PC hinzubiegen - DAS ist für mich keine Fotografie ;-)

Wie Satan_666 gesagt hat, es kommt auf den Standpunkt drauf an.
PS: Ich selber fotografiere mit einer Zeiss Ikon zur Zeit, die hat schon 50 Jahre auf dem Buckel :-). Bin aber auch ein großer Fan von MIttelformatkameras.

lg,
trodat

Baron 03.09.2010 15:25

Zitat:

Zitat von trodat (Beitrag 2427128)
Abgesehen davon, finde ich, dass die Möglichkeiten, die die digitale Fotografie bietet, viele Menschen dazu verleitet, einfach nur abzudrücken und den Rest am PC hinzubiegen - DAS ist für mich keine Fotografie ;-)

Wie war das noch mit dem -es geht ums Ergebnis?:confused:
Jetzt nicht mehr?:rolleyes:

TONI_B 03.09.2010 17:10

Zitat:

Zitat von trodat (Beitrag 2427096)
Es geht ja nicht nur um Datensicherung! Es geht doch primär ums Ergebnis - für mich erreicht ein digitales Bild nicht die Qualität eines analogen.

Aber ich dachte mir eh, dass ich da recht alleine dastehe mit der Meinung ;-)

lg,
trodat

Bei gleicher Sensor/Filmgröße ist digital sicher überlegen! Aber wenn du Mittel-/Großformat mit APS-C oder noch kleiner vergleichen willst...

TONI_B 03.09.2010 17:13

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2427102)
gewisse probleme hat man auch heute noch nicht in den griff bekommen. beispiel: die verteilung der gradationskurve ist beim digitalen medium leider linear, beim film flacht diese am oberen ende deutlich ab, weswegen es dort seltener zu ausgefressenen lichtern kommt. gerade bei extremen gegenlichtaufnahmen empfinde ich die digitalen bilder selten als schön. auch das blooming gibt es beim chemischen film nicht.

Aber gerade liegt doch auch ein großer Vorteil der digitalen Technik. Moderne Kameras haben einen Spielraum von ca. 12 Blendenstufen! Kein Film der Welt konnte/kann das. Was man da aus einem RAW vielleicht auch noch mit HDR rauskitzeln kann - da kommt kein chemisches Medium mit.

Und wenn ich an Sportaufnahmen denke: ISO1600 oder noch mehr und kaum ein Korn!

Nein, für mich ist Analog vorbei!

Klar gibt es Puristen, die unbedingt eine Schallplatte brauchen und keine CD oder mp3. Oder den chemischen Film...
ICH nicht!

Baron 03.09.2010 18:13

Und auch im Mittelformat gibts alternativen-die muß man sich halt leisten können.:rolleyes:
Aber so 50 -60 Megapixel....;):D
http://www.heise.de/newsticker/meldu...te-798145.html

Satan_666 03.09.2010 20:21

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2427150)
Aber gerade liegt doch auch ein großer Vorteil der digitalen Technik. Moderne Kameras haben einen Spielraum von ca. 12 Blendenstufen! Kein Film der Welt konnte/kann das. Was man da aus einem RAW vielleicht auch noch mit HDR rauskitzeln kann - da kommt kein chemisches Medium mit.

der film BRAUCHT keine 12 blendenstufen. der clou ist doch, dass die helligkeitverteilung im mittenbereich nicht so wichtig ist. das ist ja der große nachteil von digitalen aufnahmen, dass gerade die lichter hoffnungslos ausfressen. wenn ein pixel voll ist, ist es voll. einen film kannst du nie so voll machen, als dass er nicht noch immer kleine helligkeitsnuancen hat. als beispiel dieses bild: ich finde die hellen stellen im fell dieses schwarzschwanz-präriehundes einfach nur hässlich - das wäre beim schlechtesten film um längen besser geworden. und du bekommst hier keine chance, mehrere bilder zu machen, um später ein HDR/DRI zu basteln.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2427150)
Klar gibt es Puristen, die unbedingt eine Schallplatte brauchen und keine CD oder mp3. Oder den chemischen Film...
ICH nicht!

das hat mit purismus nichts zu tun. den eindeutig wärmeren klang hat nun mal die schallplatte. aber die CD hat dafür eindeutig mehr reinheit und klarheit im klang und hat vor allem keine nebengeräusche (knistern, kratzen, rumpeln, ...). außerdem ist sie deutlich einfacher zu behandeln, nutzt sich normalerweise nicht ab durchs abspielen, braucht weniger platz usw usw.

aber wie schon oben geschrieben: all die vorteile, die das analoge medium beim fotografieren auch hat - ICH konnte mich zeit meines lebens damit nie wirklich anfreunden.

@ trodat:

du wirst doch jetzt hoffentlich nicht wirklich eine analoge mittelformat-kamera mit einer digitalen kleinbild- oder gar aps-c kamera vergleichen wollen?

spunz 04.09.2010 08:16

Zitat:

Zitat von trodat (Beitrag 2427128)
Ich finde, dass ein digitales Foto in den Weiß- und Schwarzbereichen nicht an ein analoges hinkommt, Lichtverhältnisse werden anders wiedergegeben und speziell wenn man eher "künstlerische" Aufnahmen macht, bringt eine analoge Kamera die besseren Ergebnisse. Abgesehen davon, finde ich, dass die Möglichkeiten, die die digitale Fotografie bietet, viele Menschen dazu verleitet, einfach nur abzudrücken und den Rest am PC hinzubiegen - DAS ist für mich keine Fotografie ;-)

wenn du mit "künstlersische" aufnahmen korniges zeug meinst, gebe ich dir voll recht. diese "effekte" kann man bei einer digitalen nur per bildbearbeitung mit viel aufwand einbringen.

übrigens, die alten maler haben sicher mal das selbe über die ersten fotografen gesagt :D

Alufranz 30.09.2010 08:27

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2427070)
Das ist aber eine sehr gewagte Theorie! Ich habe jahrzehntelang analog fotografiert aber mMn sind die modernen Optiken und Sensoren der analogen Technik bei weitem überlegen.

Die Frage ist mMn nicht so ganz einfach zu beantworten. Immer noch ist die Mehrzahl der verkauften Knipsen dem Bereich "Kompaktkamera" zuzuordnen. Und da kommt die Qualität nicht an die analoge (bessere Definition: chemische) Fotografie heran.

In der gehobenen Klasse schaut das natürlich anders aus. Aber auch erst dann, wenn nicht das standardmäßig im Set angebotenen Objektiv verwendet wird. Beim Vergleich ist auch zu berücksichtigen, dass in der "guten alten" Zeit der chemischen Fotografie Festbrennweiten eingesetzt wurden. Im Vergleich dazu kann ein noch so modernes Zoom nicht mithalten. Und wenn ich meine digitale SLR mit Festbrennweiten ausrüsten möchte, dann wird das ganz schön teuer.

Meine Sätze beziehen sich schwerpunktmäßig auf SW - Fotografie. Ich habe damals als Filmmaterial den Adox KB 14 verwendet und selbst entwickelt (Brenzkatechin - Entwickler). An den damit erreichten Dynamik - Umfang kommt kein Sensor heran. Gute SW - Bilder kann auch kaum jemand selber ausdrucken. Wer hat schon den dafür erforderlichen Spezialdrucker mit verschieden gedeckten Grau-Tinten?

TONI_B 30.09.2010 10:17

Zitat:

Zitat von Alufranz (Beitrag 2429531)
Die Frage ist mMn nicht so ganz einfach zu beantworten. Immer noch ist die Mehrzahl der verkauften Knipsen dem Bereich "Kompaktkamera" zuzuordnen. Und da kommt die Qualität nicht an die analoge (bessere Definition: chemische) Fotografie heran.

Man sollte halt nur Gleiches mit Gleichem vergleichen (schöner Satz...:lol:). Eine heutige APS-C Kamera kommt mit einer analogen 24x36 Kamera in etwa mit. Eine neue FF-DSLR ist sicher besser als zu analogen Zeiten - gleiche Objektive natürlich voraosgesetzt!

Zitat:

Zitat von Alufranz (Beitrag 2429531)
In der gehobenen Klasse schaut das natürlich anders aus. Aber auch erst dann, wenn nicht das standardmäßig im Set angebotenen Objektiv verwendet wird. Beim Vergleich ist auch zu berücksichtigen, dass in der "guten alten" Zeit der chemischen Fotografie Festbrennweiten eingesetzt wurden. Im Vergleich dazu kann ein noch so modernes Zoom nicht mithalten. Und wenn ich meine digitale SLR mit Festbrennweiten ausrüsten möchte, dann wird das ganz schön teuer.

Wie gesagt, die Optikrechner haben gewaltige Fortschritte gemacht. Heutige Zooms sind besser als so manche festbrennweite von annodazumals. Wobei es natürlich klar ist, dass man all diese Dinge nicht verallgemeinern kann.

Zitat:

Zitat von Alufranz (Beitrag 2429531)
Meine Sätze beziehen sich schwerpunktmäßig auf SW - Fotografie. Ich habe damals als Filmmaterial den Adox KB 14 verwendet und selbst entwickelt (Brenzkatechin - Entwickler). An den damit erreichten Dynamik - Umfang kommt kein Sensor heran. Gute SW - Bilder kann auch kaum jemand selber ausdrucken. Wer hat schon den dafür erforderlichen Spezialdrucker mit verschieden gedeckten Grau-Tinten?

Das mit dem Dynamikumfang ist auch so eine Sache. Moderne HDR-Technik?

Alufranz 02.10.2010 08:48

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2429536)
Wie gesagt, die Optikrechner haben gewaltige Fortschritte gemacht. Heutige Zooms sind besser als so manche festbrennweite von annodazumals. Wobei es natürlich klar ist, dass man all diese Dinge nicht verallgemeinern kann.

Ein Zoomobjektiv kann niemals mit einer Festbrennweite mithalten. Nicht von ungefähr galt das gute, alte Tessar (oder Jena T) mit seinen 4 Linsen als unerreicht hinsichtlich Schärfe und Brillanz. Der Knackpunkt ist, dass das Zoom bauartbedingt aus wesentlich mehr Linsen besteht. An jeder Linsenfläche entsteht Lichtbeugung, die auch ein Rechner nicht weg korrigieren kann.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2429536)
Das mit dem Dynamikumfang ist auch so eine Sache. Moderne HDR-Technik?

Ja, moderne HDR - Technik ...... dann stellt sich aber auch die Frage nach der Belichtungszeit bei Aufnamen schnell bewegter Objekte. Und da ich mich ganz speziell auf selbst ausgearbeitete SW - Fotografie bezogen habe: der spezielle Drucker für SW wäre mir einfach zu teuer. So wie mir "anno dazumals" die Laboreinrichtung für Color - Ausarbeitung zu teuer und zu umständlich gewesen wäre.

Weini 02.10.2010 10:51

Zitat:

Zitat von Christoph (Beitrag 2427056)
Grundsätzlich ja, es müßte aber die Datensicherheit deutlich besser werden und die Datenformate auch in Zukunft bestehen und lesbar bleiben.

Der war ja gut! Wie willst du ohne Glaskugel feststellen, welche aktuellen Dateiformate in vierzig Jahren noch bestehen, wenn dir z.B. TIFF (seit 1986) nicht "sicher genug" erscheint?

Christoph 02.10.2010 21:16

Das ist ein "altes" EDV-Problem, ich habe etliche Dateien die ich heute nicht mehr öffnen kann, weil´s das Progi nicht mehr gibt; z.B. alte Corel-, Graphwriter-, .... -dateien.

Eine Glaskugel hilft da nix, ein archiviertes Negativ kann man auch in 100 Jahren noch ansehen, außer unsere Augen, oder das Licht, ändern sich grundsätzlich, ggf. durch den übermäßigen Umgang mit PC-Monitoren. ;)

Weini 02.10.2010 23:26

Zitat:

Zitat von Christoph (Beitrag 2429694)
Eine Glaskugel hilft da nix, ein archiviertes Negativ kann man auch in 100 Jahren noch ansehen, außer unsere Augen, oder das Licht, ändern sich grundsätzlich, ggf. durch den übermäßigen Umgang mit PC-Monitoren. ;)

Das ist leider ziemlich falsch. Viele Negative haben die mittelmäßige Entwicklung (z.B. mit schlechten oder zu kurz eingesetzem Fixierer) auch nur um fünf bis zehn Jahre überlebt. Ja, ich war auch erschüttert. Die Belichtungen mit UV-Lichtschutzlack halten da schon besser, sind aber bei normalem Gebrauch auch nach hundert Jahren Kilometer von ihrer farblichen Bestform entfernt.

Alufranz 03.10.2010 08:26

Zitat:

Zitat von Weini (Beitrag 2429711)
Das ist leider ziemlich falsch. Viele Negative haben die mittelmäßige Entwicklung (z.B. mit schlechten oder zu kurz eingesetzem Fixierer) auch nur um fünf bis zehn Jahre überlebt. Ja, ich war auch erschüttert. Die Belichtungen mit UV-Lichtschutzlack halten da schon besser, sind aber bei normalem Gebrauch auch nach hundert Jahren Kilometer von ihrer farblichen Bestform entfernt.

Der Mangel an Qualität ist ein Phänomen unserer Zeit. 2000 habe ich noch mit meiner Canon AT fotografiert. Ein Satz Farbnegative aus dieser Periode ist leider völlig verdorben. Was bei Farbnegativen zu diesen Schäden führt, das weiss ich nicht. Bei Scharz/Weiss ist die häufigste Ursache von verdorbenen Negativen unzureichendes Wässern nach dem Fixiervorgang. Durch sorgfältige Selbstausarbeitung konnte der engagierte Fotoamateur diese Fehlerquelle zuverlässig ausschließen.

TONI_B 03.10.2010 09:31

Zitat:

Zitat von Alufranz (Beitrag 2429647)
Ein Zoomobjektiv kann niemals mit einer Festbrennweite mithalten. Nicht von ungefähr galt das gute, alte Tessar (oder Jena T) mit seinen 4 Linsen als unerreicht hinsichtlich Schärfe und Brillanz. Der Knackpunkt ist, dass das Zoom bauartbedingt aus wesentlich mehr Linsen besteht. An jeder Linsenfläche entsteht Lichtbeugung, die auch ein Rechner nicht weg korrigieren kann...

Aus deiner letzten Anmerkung muss ich folgern, dass du dich noch nicht intensiv mit Optikrechnung beschäftigt hast. Beugung passiert NICHT an der Linsenfläche, sondern ist durch die begrenzte Öffnung bedingt. An der Linsenfläche entsteht LichtBRECHUNG, nicht Beugung.

Viele Optiken sind weitgehend "beugungsbegrenzt" d.h. die optischen Eigenschaften werden durch den begrenzten Linsendurchmesser bestimmt und nicht durch die optischen Fehler. Auch moderne Zooms sind ab einer gewissen Blende (zB 8 oder 11) zumindest nahe der optischen Achse beugungsbeschränkt.

Es gehört zu den urban Legends, dass ein Vierlinser perfekte optische Abbildungen erzeugen kann. Wenn man die Seidel´sche Fehlertheorie kennt, weiß man wie viel optische Flächen man braucht um alle Fehler erster Ordnung korrigieren zu können. Von den Fehlern höherer Ordnung ganz zu schweigen!

Nochmals: klar ist eine gute neu(!) gerechnete Festbrennweite einem Zoom überlegen. Aber pauschal zu sagen alle Zooms werden durch uralte Vierlinser geschlagen, ist Nonsens.

Weini 03.10.2010 10:23

Zitat:

Zitat von Alufranz (Beitrag 2429716)
Der Mangel an Qualität ist ein Phänomen unserer Zeit. ... Durch sorgfältige Selbstausarbeitung konnte der engagierte Fotoamateur diese Fehlerquelle zuverlässig ausschließen.

Ad 1: Du kannst auch hier nachlesen, dass heute ein gut eingekaufter Preis viel wichtiger ist als ein qualitativ hochwertiges Produkt (welches zu erkennen den meisten heute die Erfahrung fehlt).

Und nein, ich habe diesen Satz genauso geschrieben, wie ich ihn meinte. ;)

Ad 2: Nicht jeder Autofahrer möchte seine Werkstattarbeiten selbst machen.

Christoph 03.10.2010 12:17

Zitat:

Zitat von Weini (Beitrag 2429711)
Das ist leider ziemlich falsch. Viele Negative haben die mittelmäßige Entwicklung (z.B. mit schlechten oder zu kurz eingesetzem Fixierer) auch nur um fünf bis zehn Jahre überlebt. Ja, ich war auch erschüttert. Die Belichtungen mit UV-Lichtschutzlack halten da schon besser, sind aber bei normalem Gebrauch auch nach hundert Jahren Kilometer von ihrer farblichen Bestform entfernt.

Da magst Du recht haben, aber sowohl Negative als auch Dias meines Vaters (bis zu 60 Jahre alt) haben überlebt. Eine ordentliche Verarbeitung ist natürlich Voraussetzung, besonders für selbst ausgearbeitete.

Bei einige ganz alten Farbdias sind die Farben etwas blasser geworden.

Weini 03.10.2010 13:35

Zitat:

Zitat von Christoph (Beitrag 2429737)
Bei einige ganz alten Farbdias sind die Farben etwas blasser geworden.

Wenigstens das kann uns bei digitalen Fotos nicht mehr passieren. :D

Christoph 03.10.2010 20:40

Na wart´s ab, wer weiß wie natürlich die EDV noch werden wird. ;)

Baron 04.10.2010 14:57

Nach bio chips-kommt dann Bio Tiff?:eek:
"Qualitätsmerkmal von B-tiff ist der natürliche Farbverfall im Verhältnis zur zeit....!";):D:D
Vielleicht kann man als Variable dann auch noch den "Vorbildfilm" (agfa, Kodak, Perutz Illford...) einstellen-da mits ja wieder so "schön" wird wie anlog!:rolleyes:
Retro über alles!;):D:D

enjoy2 04.10.2010 15:44

http://www.heise.de/newsticker/meldu...n-1072676.html

über Ablaufdatum bei Daten wird schon nachgedacht, imho auch teilweise gerechtfertigt


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