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Ashape 11.01.2010 20:35

Nebenwecker an TDO-Dose
 
Ich hoffe das weiß hier jemand:

An eine TDO-Dose kann man ja an W2 und b einen Nebenwecker anschließen. Kann ich hier eine herkömmliche 60V Wechselstrom-Klingel direkt anschließen, oder noch besser ein 60V Wechselstrom-Relais ansteuern, mit dem ich eine beliebige Glocke/Hupe betreibe, oder gibt es da was besonderes zu beachten?

Danke!

Hawi 11.01.2010 21:29

Nebenwecker sind Gift für ADSL, habe ich gehört.

Ashape 11.01.2010 21:33

Das wär in dem Fall nebensächlich.

Mobiletester 13.01.2010 21:06

Grundsätzlich ist in der TST Dose ein Platz für den Wecker vorgesehen. Den braucht man nur hineinzustecken. Wenn kein Gerät angeschlossen ist,so läutet er.
Das mit W2 war einmal. Dazu brauchst du einen original Postapparat mit voll bestücktem TST Kabel aus den 80er oder davor. Sonst wird der Klingelstrom nicht herausgeführt.
Ganz easy ist es, den Klingelstrom mit einem Kondensator zu "extrahieren". Ob danach ein Optokoppler, ein kleines Relais oder ein stromsparenden Summer anschliesst ist Anwendungssache. Beim Klingeln hast du 24 bis 60 Volt Wechselspannung mit ca. 50 Hz. Sobald abgehoben wird wird die Wechselspannung abgeschalten und es liegen 6 bis 10 Volt DC mit überlagerter AC an. Wenn der Hörer aufgelegt ist hst du 24 bis 60 Volt DC. Das Ganze schliesst du am besten an A/B an, da die meisten Telefone das Signal nicht durchschleifen.

Ashape 13.01.2010 21:22

Hab schon sowas befürchtet, daß W2 vom angeschlossenen Apparat herausgeführt wird.
Es geht darum eine laute Klingel in der Werkstatt zu montieren, damit das Telefon auch bei laufenden Maschinen gehört wird.
Kannst du die angesprochene Möglichkeit etwas näher erläutern mit dem Extrahieren mittels Kondensator? Werde ein Relais verwenden und damit eine ordentliche "Bimmel" ansteuern, nur die Ansteuerung der Relaisspule ist mir jetzt nicht ganz klar...
Danke!

Mobiletester 13.01.2010 21:33

Miss einmal die Weckerspannung (AC während des klingelns) mit einem Multimeter im AC Bereich. Danach kannst du die Relaisspannung wählen. Gilt auch für ein Halbleiterrelais.

Nimm einen 1µF bipolaren Kondensator mit mind. 100 Volt Spannungsfestigkeit. Ein Ende an A das andere Ende an AC Brückengleichrichter. der zweite AC vom Brückengleichrichter an B An +/- vom Brückengleichrichter kommt ein DC Relais (=billiger). Bei einen Halbleiterrelais brauchst du noch einen Elko. Ich weiss nicht welcher Strom zugelassen ist, 20mA würde ich aber nicht überschreiten.

Wichtig ist eine sehr gute galvanische Trennung!!!! Besonderst bei Netzspannungsklingeln!!

Ashape 13.01.2010 21:38

Super, danke! 60V-Relais hab ich noch rumliegen, das müßte eigentlich passen, Kondensator muß ich erst besorgen.
Werd das bei nächster Gelegenheit ausprobieren! Melde mich dann wieder...

Mobiletester 13.01.2010 21:57

http://www.ebgymhollabrunn.ac.at/ipin/ph-rl-rc.htm
habe ich nachgerechnet, es sollte auch ein 0,1 µF Kondensator ok sein. Bipolar mit mindestens 100Volt ist wichtig!

Ashape 13.01.2010 22:15

Kannst du mir kurz verraten, wies der Kondensator eigentlich sein muß?

Ashape 14.01.2010 07:01

Korrektur:

Kannst du mir kurz verraten, wofür der Kondensator eigentlich sein muß? Strombegrenzung?

Mobiletester 14.01.2010 09:18

Der Kondensator ist zur Gleichstromtrennung. Nachdem auf der Leitung im Ruhezustand 24 bi 60 Volt anliegen, würde das Relais theorethisch immer anziehen. Allerdings erkennt die Zentrale den Stromfluss (entspricht dem abheben des Höhrers) und schaltet die hohe Spannung weg und auf die Audio Verbindung um. Du benötigst ja nur das Wechselstromsignal des Weckers. Ein Kondensator stellt für Wechselspannung (fast) keinen Widerstand dar, ist aber für die Gleichspannung ein unüberwindliches Hindernis. Deswegen ist eine korrekte Auslegung wichtig, sonst dämpfst du das Sparachsignal zu stark (=Wechselspannung). Auch ADSL hat damit grosse Probleme. Falls es zu leise wird, kannst du in Serie zum Relais eine Spule schalten. Die ist für DC praktisch kein Widerstand, aber für die AC ein Hindernis.

Ashape 14.01.2010 20:45

Wow, da kennt sich aber einer gut aus!
Ich muß mir nur noch einen geeigneten Kondensator besorgen, dann werd ich das mal testen.

Danke!

Mobiletester 14.01.2010 20:57

Was lernt man nicht alles in der Schule....
Und was fehlt nennt sich "training on the job"

Ashape 16.01.2010 16:20

Bei Conrad gibt es bipolare Kondensatoren mit diversen Kapazitäten, mit der Angabe
100 V/DC, 35 V/AC für die Spannungsfestigkeit.
Ist das in Ordnung?

Mobiletester 16.01.2010 17:19

Du hast 60 V AC. Deshalb wähle einen für mind 60 V AC.
Ich vermute du hast die Audio Kondensatoren gefunden. Sind alt teurer als standard MKS oder ähnlice Kondensatoren

Ashape 16.01.2010 19:26

Aha, MKS muß ich suchen, ich fühlte mich in der Tat gleich bei der Rubrik "Bipolar" wohl.
Danke!

Mobiletester 16.01.2010 21:51

Du kannst die verwenden: http://shop.conrad.at/ce/de/overview...-Kondensatoren
oder die:http://shop.conrad.at/ce/de/overview...nkondensatoren

Auch andere sind ok, aber sicher teurer. Die 400 Volt DC Typen kosten nicht viel.
Ich weiss nicht wo du in Tirol bekommst, aber der Bauhof hat alte Fernseher, da ist oft was passendes drinn.

PS: Das bipolar habe ich deswegen dazugeschrieben, da bei 1µF oft ein Elko verwendet wird, weil der kleiner und meist billiger ist. und Elkos sind gepolt.

Ashape 16.01.2010 21:56

Danke für den Hinweis, die nächste Bestellung bei Conrad kommt bestimmt, da werden dann ein paar solcher Kondensatoren dabei sein. Extra bestellen lohnt sich hinsichtlich der Einzelpreise eher nicht. Ist ja nicht ganz so eilig...

Ashape 31.01.2010 11:44

Die Kondensatoren sind angekommen, habe einen mit 1,0µF und einen mit 0,1µF genommen zum Probieren. Hab das ganze dan mal an einer Telefondose ausprobiert, erst mit den 0,1µF, da hat das nicht funktioniert, das Relais hat nur kurz gezuckt, dann mit dem 1,0µF, da hat das Relais während des Läuteimpulses 2x länger gezuckt. Also hab ich noch versucht, mit beiden Kondensatoren parallel, da hat das Relais dann einwandfrei angezogen im Intervall des Läutesignals. Multimeter sagt übrigens 58VAC während des Läutens.
Nun hab ich das noch an der Tel.-Dose ausprobiert, an der es dann in Betrieb gehen soll, leider zuckt hier das Relais wieder 2x, es fällt zwischendrin ganz kurz aus.
Da muß ich wohl noch mit ein paar anderen (etwas größeren) Kapazitätswerten experimentieren...

Aber an sich ist das der richtige Weg. Vielen Dank noch mal an Mobiletester!!!

Mobiletester 07.02.2010 21:18

Freut mich das es funktioniert.
Offensichtlich befindest du dich am Limit. Dann sollten 2,2 µF oder 3,3µF ok sein. Oder ein empindlicheres Relais (ist vermutlich schwieriger zu bekommen).

Ashape 07.02.2010 21:22

Ich werd einfach bei der nächsten Conrad-Bestellung noch ein paar Kondensatoren mit verschiedenen Werten ordern und versuchen, den idealen Wert herauszufinden. Kosten ja nicht die Welt, diese Kondensatoren.
Als Relais habe ich ein Multifunktionsrelais (24-230V AC/DC) in Verwendung.

Mobiletester 07.02.2010 21:29

Ist das ein Halbleiterrelais?

Ashape 07.02.2010 21:35

Eher nicht... So ein Multifunktionsdings halt, mit den übliche Funktionen wie Einschaltverzörung, Ausschaltverzögerung, Blinken usw. Ich hör da drin eindeutig ein konventionelles Relais schalten.

Mobiletester 07.02.2010 21:56

Dann wundert es mich. Normalerweise sind die Eingänge solcher "Relais" sehr hochohmig und brauchen selten mehr als 1 mA. Miss einmal direkt an den Anschlussklemmen des Relais, ob sich deine ca. 60 Volt von der Telefondrahtseite "wiederfinden". Wenn ja, brauchst du keinen grösseren Kondensator, dann hats ein anderes Problem.

Ashape 07.02.2010 22:01

Werd ich mal bei Gelegenheit messen. Wo kann ggf. das "andere" Problem liegen?

Mobiletester 07.02.2010 22:06

Da muss ich erst meditieren.
Was für ein Multifunktionsrelais hast du im Einsatz?

Ashape 07.02.2010 22:08

Da muß ich morgen nachsehen, hab's grad nicht in Reichweite...

Ashape 09.02.2010 19:48

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Es ist ein Tele E1ZM10

Mobiletester 10.02.2010 13:22

Habe mir das Datenblatt angesehen.
http://www.tele-online.com/medialibr..._e1zm,e1z1.pdf
Wenn du das relais mit 60 Volt versorgst, ist es ok. Darunter kannst du den Eingang zerstören, darüber wird es nicht funktionieren.

Ashape 10.02.2010 21:19

Wie meinen?

5. Versorgungskreis
Versorgungsspannung: Klemmen A1(+)-A2
E1Z... 12-240VAC/DC: 12 bis 240V AC/DC

Mobiletester 10.02.2010 22:03

Schau dir das Datenblatt auf der 3. Seite an! Schaltet nur wenn A1 und B1 verbunden sind. Demnach fällt die Netzversorgung flach, sonst setzt du da Telefonnetz unter Hochspannung. Du kannst folgendes versuchen. 24 oder 48 Volt netzgetrennte Versorgung einen Widerstand mit 10 kOhm vor B1 schalten und daran die Kondensaren der Telefonschaltung. An A2 den 2. Pol der Telefonleitung

Ashape 10.02.2010 22:18

Kann's sein daß du da was falsch siehst?
B1 (Steuerkontakt) braucht man nur für Anwendungen wie Abfallverzögerung usw. Für die Relais-Funktion (= einschaltverzögert mit 0sek) braucht man nur A1 und A2. Von daher sollte es kein Problem sein, zumal es ja an einem Telefonanschluß (in der Stadt) funktionierte, nur hier in der Pampa kurze Aussetzer zu beobachten sind (evtl Spannungsabfall wegen hoher Entfernung zum nächsten Wählamt?).
Hab die Spannung hier noch nicht gemessen, werd aber trotzdem bei Gelegenheit andere Kondensatoren probieren.

Mobiletester 11.02.2010 12:03

Ich wäre nie darauf gekommen, dass du das Zeitrelais als "normales" Relais betreibst. Sorry.
Miss einmal die Spannung wenn das Relais angeschlossen ist die Spannung vor und nach den Kondensatoren. Vermutlich hast du zuwenig Spannung wie du vermutest.

Ashape 11.02.2010 19:30

Ist eben ein Multifunktionsrelais;-) Der Intervall kommt ja schon vom Tel-Netz, da brauch ich in dem Fall nur die Relais-Funktion.
Muß bei nächster Gelegenheit mal wieder das Multimeter mitnehmen, und die Spannung vor und nach dem Kondensator messen. Etwas verwundert bin ich doch, da das Relais eigentlich ab 12V sowieso schalten müßte. Mal sehen...


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