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alexf91 12.06.2009 14:20

DigiProtect und AON
 
Nachdem ich heute Vormittag voller Entsetzen einen Brief von der TA geöffnet habe, hätte ich eine Frage:

Die TA schreibt, dass die Frankfurter Firma DigiProtect bei ihnen wegen meiner Verbindungsdaten angefragt hätte.
Die TA gibt diese Daten aber nicht heraus, bis die rechtlichen Fragen geklärt sind.

Weiß jemand, wie das weiter abläuft?
DigiProtect schreibt auf ihrer Homepage:
Zitat:

Digiprotect hat bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige gegen den (bis dahin unbekannten) Inhaber der betreffenden IP-Adresse gestellt. Im Wege eines staatsanwaltschaftlichen Auskunftsverlangens nach § 113 TKG hat Ihr Provider der Staatsanwaltschaft die betreffenden Daten mitgeteilt. Als Anzeigeerstatter hat Digiprotect das Recht zur Akteneinsicht und hat auf diesem Wege ohne Verstoß gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen Kenntnis von Ihrem Namen und Ihrer Adresse erlangt.

ZombyKillah 12.06.2009 15:18

Also zunächst einmal:
Meines Wissens hat eine Person, egal ob eine Geselschaft oder ein Mensch nicht das Recht in die Akte einzusehen, weil diese die Anzeige gemacht hat ... zumindest bei einen Strafverfahren.

-> Was DigiProtect behauptet, dass sie die Daten bekommen dürfen ist in meinen Augen in Österreich verboten.

However bin kein Rechtsexperte ... würde dir auf jeden Fall die Kontaktaufnahme mit einen Anwalt empfehlen ...

Die einzigen, welche auf diese Daten zugreifen dürfen, ist die Polizei mit einen entsprechenden Beschluss.
Wird dieses missachtet könnte/muss ein Richter diese "Beweise" wenn diese überhaupt welche sind wegen Missachtung der Datenschutzbestimmungen als ungültig erklären.

könnte/muss deshalb:
Er muss ... aber ob der Richter das weiß ist mir unbekannt... es hat einen Grund warum ich Österreich als Bananenrepublik bezeichne.

ZombyKillah 12.06.2009 15:24

Was mir gerade aufgefallen ist ...
normalerweiße erfährt man nicht von der TA, dass eine Anzeige vorliegt, sondern von einen eingeschriebenen Brief von einer Behörde ...

Wobei meines Wissens gehen zur Zeit 10% aller eingeschriebener Briefe am Postweg verloren ...
Und wenn ich den Text richtig deute, hat dir die TA nichts anderes Geschrieben, wie dass DigiProtect wegen deiner Daten angefragt hat und die TA die Anfrage an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hat, weil sie wissen, dass diese Daten nicht weitergegeben werden dürfen ...

alexf91 12.06.2009 15:47

Also der Brief war eindeutig von der TA (jedenfalls war ein Logo drauf).
Mich hat das ganze auch ein wenig gewundert, da in allen anderen Foren eigentlich immer von Briefen direkt von DigiProtect und anderen Firmen/Kanzleien gesprochen wurde.

ZombyKillah 12.06.2009 16:07

DigiProtect weiß ja nur eine IP Adresse, bei der sie behaupten, dass sie eine Strafbare Handlung begangen hat.

Der Anschluss dahinter ist Ihnen unbekannt ... diese Auskunft kann nur die TA geben ... darf sie aber nicht direkt.

Daher können die dich nicht direkt anschreiben.

alexf91 12.06.2009 16:12

Stellt sich nur die Frage, ob die Daten nicht doch weitergegeben werden...

Ab wann kann man eigentlich von "Zurverfügungstellen" sprechen?
Ich bin mir nämlich 100% sicher, dass ich nie auch nur 20% eines heruntergeladenen Files hochgeladen habe, aber im Brief der Download nicht erwähnt wird.

ANOther 12.06.2009 17:05

> nur 20%

IIRC isses wurscht, ob du 1%, 20% oder 20x100% hochgeladen hast...

alexf91 12.06.2009 17:27

Hmm...

Was soll ich machen?
Abwarten, bis sich DigiProtect persönlich bei mir meldet, da ja noch keine Zahlungsaufforderung eingegangen ist oder schon vorher eine Unterlassungserklärung schicken und hoffen?

Baron 12.06.2009 17:40

Nur keine übermässige Hektik-und schon gar nix selber zugeben unterschreiben! Wenns was gibt kommt das vom Gericht als RSA/RSB Brief !
Sachen mit logo drauf kann heute ein jeder machen!
Cool down -tee drinken-meine empfehlung!;)

ANOther 12.06.2009 18:48

> Cool down -tee drinken-meine empfehlung!

säh ich ähnlich, allerdings - ein kostenloses beratungsgespräch beim rechtsverdrehers des geringsten misstrauens kann ned schaden...



EDIT:

die seite der firma ( http://dontknow.me/at/?http://www.digiprotect.org/ ) lässt bei eingeschaltetem scriptblocker keinen blick aufs impressum zu. ist das eigentlich legal?

The Cynic 12.06.2009 19:26

Gefunden in Netzwelt.de:

Hallo Leute,
auf Empfehlung von einem anderem User bin ich auf euer Board gestoßen und muss sagen es ist echt Spitze! So aber nun zum Thema. Ich hab da ein Problem mit Digiprotect und Kornmeier den ersten Brief von Digiprotect habe ich komplett ignoriert und auch nix bezahlt. Die geforderte Summe war ca. 330€ für eine MP3 von Kool Savas. So dann kam der zweite Brief ungefähr 90 Tage später in der Kornmeier und Partner Digiprotect vertretet. Jetzt wollten die ja schon über 640€ haben, auf diese Forderung habe ich daraufhin die modifizierte UE abgegeben die auch akzeptiert wurde. Der Brief sah dann so aus:


Ist wohl wieder so ein dubioser Verein die über gekaufte Anwälte abzocken wollen.
Über solche Anwälte und Internetplatformen gabs in der letzten Zeit zuhauf bei AKTE 09 auf Sat1 zu sehn.
Diese Firmen bestehen nur aus Postfachnummern. Büros sind meistens leer. Wenn sie mal jemanden antreffen, werden die sofort agressiv und schlagen auch gerne mal zu.
In Deutschland bemüht man sich jetzt endlich solchen Firmen und Anwälten den Garaus zu machen.

Ich persönlich habe aber kein Mitleid mit Menschen die sich bei jedem Scheiß im Internet anmelden ohne vorher die AGB's zu lesen, so sehr sie auch versteckt sein mögen.

Heimwerkerkönig 20.06.2009 10:10

wird von dieser firma das angeblich angebotene zeug auch inhaltlich überprüft? es könnte sich ja theoretisch auch um einen fake handeln :p

alexf91 20.06.2009 13:03

Ich denke, dass dabei mit Prüfsummen gearbeitet wird

Windfux 23.06.2009 20:49

is des odeer?

http://derstandard.at/fs/12444609541...dien-Industrie

ZombyKillah 23.06.2009 23:24

DigiProtect wird aber ein rechliches Problem in Österreich haben.

Es ist sehr sicher, dass DigiProtect ein Interresse daran hat Böse Kriminelle Personen zu finden.
Nun stellt sich die Frage, ob deren Beweise fälschbar sind.
-> Daten -> Fälschung leicht möglich

Nachdem DigiProtect nun keine Behörde ist und die Angestellten keine Beamten und DigiProtect entsprechend sicher auch nicht Server der Polizei einsetzt, auf die sie selber keinen Zugriff haben läßt sich nur ein Schluss zu:

Am Ende steht Aussage gegen Aussage.
Beide Aussagen müssen gleich gewertet werden.
Mit dem Unterschied, dass die welche ein solches Dokument erhalten haben vermutlich eine viellzahl im Vergleich zu DigiProtect ist.

->Vielleicht eine Sammelklage wegen komerziellen Betruges *gg*

ANOther 24.06.2009 05:29

> Es ist sehr sicher, dass DigiProtect ein Interresse daran hat Böse Kriminelle Personen zu finden.

ich denke, es ist sicher, dass dp ein interesse hat, urheberrechtsverletzungen aufzuzeigen (und sich diese vergüten zu lassen). IMHO nicht verwerflich, und recht, allerdings ob jemand, der ein paar lieder ausm netz lädt, kriminell ist... i weiss ned...


> -> Daten -> Fälschung leicht möglich

ne

ZombyKillah 24.06.2009 06:48

Wenn der Staatsanwalt intelligent ist, so ist er sich dieser Situation auch bewust.
In folge muss er auch gegen beide Seiten ermitteln.

Heißt ... die Polizei wird vom Staatsanwalt den Auftrag bekommen, diese Sünder unter die Lupe zu nehmen ... wie auch immer.
Gleichzeitig muss aber auch dp unter die Lupe genommen werden.

watumba28 28.06.2009 01:25

hallo!

ich bin auch sehr gespannt was dabei rauskommt, falls wer zufällig wo news drüber liest wärs lieb die zu verlinken, ich hab eh auch schon gegoogelt ect. aber "n" augen sehn mehr als 2 :D

AndreasN95 25.10.2010 18:06

Hallo Leute!!

Ich wollte mal wissen ob aus diesen Warnbriefen schon mehr entstanden ist. Also eine Abmahnung oder dergleichen??

ZombyKillah 25.10.2010 20:10

Ich habe noch von keinen Fall in Österreich gehört.

Was ich vor kurzem gehört habe, ist dass ein Betrüger im Namen eines Anwaltes aus Deutschland Mahnbriefe nach Österreich verschickt hat ... natürlich ohne Wissen des Anwaltes und ohne Beweisen irgendeiner Art.

Der Anwalt hat Anzeige gegen Fremd erstattet ...

Was ich nicht verstanden habe, denn eigentlich wäre es logisch dass die Opfer Anzeige erstatten ... und im Zuge der Ermittlungen festgestellt wird, dass die Briefe nichts mit dem angeblichen Absender zu tun haben.

Wenn du willst such ich den Artikel raus ...

AndreasN95 26.10.2010 14:47

Hallo ZombyKillah, dass von den betrügerischen Emails (wo es um 100€ geht) habe ich schon gelesen.

Mir geht es eigentlich nur um diese Warnemails von Aon, weil ja im Brief steht das Aon zwar nicht den Namen hergegeben hat, aber die "Sache auch nicht vom Tisch" ist.

alexf91 26.10.2010 15:40

Bei mir ist bis jetzt alles ruhig

AndreasN95 26.10.2010 16:31

Hallo alexf91,

mich hätte es auch gewundert wenn etwas gekommen wäre. Da ja meines Wissens die Ö-Provider, Namen an Anwälte, nicht ohne richterlichen Beschluss geben dürfen.

In Deutschland schaut es ganz anders aus. Dort läuft eine Abmahnwelle... Wahnsinn. Fast jeden Tag kommen neue Werke hinzu die von Anwälten abgemahnt werden. Da werden auch meist Unschuldige abgemahnt oder auch Eltern wo die Kinder über 200 MP3s heruntergeladen haben, denen droht pro Lied Geldstrafen bis zu 800€!!!!!!

ZombyKillah 26.10.2010 18:10

In Österreich sieht die rechtliche Situation ganz anders aus.
Hier einen kleinen Überblick, wo mein persönlicher Wissensstand ist:
(persönlicher Wissensstand ... es gibt also keine Garantie dafür dass dem auch so ist ... mein Wissen ist oft sehr Lückenhaft)

In Deutschland sind die Provider per Gesetz dazu gezwungen, einen Teil der Daten der User weiterzugeben, wenn der, der die Daten anfordert behauptet, dass die IP Adresse von Ihm geschützes Material gesaugt hat.
Dieses erfordert nur die Behauptung, es müssen keine Beweise vorhanden sein.

In Folge werden diese Abmahnwellen möglich ... neben anderen persönlichen Ausforschungen ...welche ja eigentlich nicht erlaubt sind, aber nicht verhindert werden können ... da jeder ein Geschützes Werk erschaffen kann.

Das Problem am ganzen:
Das Wort des Angeklagten hat den selben Wert wie das dessen der die Anzeige macht.
In Folge heißt dass wenn sich fünf finden, welche eine Anzeige wegen komerzielen Betrug machen und das durchziehen hat die Abmahnfirma ein Problem ...
Die einzige Voraussetzung ist, ein ausreichendes Budget die Firma vor Gericht herauszufordern.
ach ja ... es lebe die anarchie


In Österreich ist es den Providern verboten Kundendaten an dritte weiterzugeben ... also den Abmahnfirmen ... der Provider darf eine solche Information nur der Polizei übergeben, wenn was weiß ich was vorliegt ...

Das worauf der Provider aufmerksam gemacht hat ist, dass bei Ihm eine Anfrage gekommen ist er aber deine Daten nicht weitergeben durfte.
Es kann aber sein, dass die Abmahnfirma den Amtsweg geht und eine Anzeige erstattet ... dann der Polizei die entsprechenden Beweise übergibt ... welche dann zu arbeiten beginnt
d.h.: die Polizei prüft erstmal ob die Beweise tatsächlich solche sind, überprüft auf mögliche Manipulation, etc.

Wenn eine Firma in Österreich tatsächlich eine Abmahnung dieser Art zustellen würde, könnte man diese Firma nach Österreichischen Recht wegen Nötigung anzeigen ...

AndreasN95 26.10.2010 19:09

Vielen Dank für deine Info, ZombyKillah

Ich habe gleich wie ich das mit dem Abmahnwahn in Deutschland erfahren habe gleich alles über das Thema im Inet "aufgesaugt" (wobei es aber Kopfschmerzen bereitet;))

2008 hat es ja so was auch in Österreich geben. Da bekammen viele eine Abmahnung wegen einem "Über18-Film" (Gibt hier im Forum auch einen Thread). Da hätte der Provider die Daten auch nicht so einfach herausgeben dürfen, kurze Zeit später gab er keine Daten mehr weiter und die ISPA hat Richtlinien für die Weitergabe ausgesendet.

Nur eines kam mir komisch vor, wie in Berichten geschrieben wurde, lag die Zeit zwischen dem Herunterladen und der Abmahnung manchmal über 6 Monate. Das heißt ja dann, dass der Provider die IP-Daten länger als 6 Monate speichert!!!! Zu dem Zeitpunkt gab es die Vorratsdatenspeicherung aber nicht (jetzt auch noch nicht).


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