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oitt 17.03.2007 05:55

Summsebienchen abgängig!
 
wem gentechnik und patente und das ganze zeug noch nicht die galle hochkommen lassen, hier etwas zu lesen:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/352/105247/
http://zappi.wordpress.com/2007/03/1...ie-apokalypse/

The_Lord_of_Midnight 17.03.2007 10:28

ja, die gentechnik ist eine furchtbare gefahr.
ich bin überzeugt davon, wir begeben uns in die große gefahr katastrophen biblischen ausmaßes hervorzurufen, so wie es in den artikel zitiert wird.
wenn man so wie ich seit 20 jahren im software-development und support beschäftig ist weiß man welche risiken das bedeuten.
und die biliologie ist noch mal unendlich komplexer.

nur was willst du jemandem erzählen der sagt ich kaufe meine lebensmittel möglichst billig beim hofer ?
da wird dann halt rücksichtlos gespart, keine "schandtat" ausgelassen.
für den "besten preis" wird alles getan, was nur möglich ist.
und dazu gehört sicher auch die gentechnik, wenn wir nicht endlich aufwachen und laut "stop !" schreien.

ps: nein, das war nicht die behauptung, daß der hofer an der gentechnik "schuld" ist oder gentechnisch veränderte lebensmitel verkauft.
sondern es war die behauptung, daß man für den "billigsten preis" alles aufs spiel setzt und keinerlei hemmungen mehr hat.
mit "man" meine ich jetzt den konsumenten, der vielleicht auch gar nicht begreift was er damit anstellt.

oitt 17.03.2007 11:07

ich, als reiner konsument, gebe natürlich anderen die schuld:
1.) bauern, welche sich weigern bioprodukte vermehrt anzubauen, wo die nachfrage ungebremst weitersteigt
2.) politiker/lobbyisten, welche vor den genmonopolisten/kartellen, zu boden kriechen...
3.) marktketten, welche den trend und die nachfrage nach gentechnikfreien und biologischen gütern nicht decken (wollen)...

:D ;)

PS: die Lebensmittel sind eh allesamt überzogen teuer, da würds im normalfall keinen unterschied mehr geben zu biologischer und gentechnikfreier ware, wenns die überall in massen gäbe, imo.

reini123 17.03.2007 11:11

Es gibt Gegenden, wo garantiert kein Mais angebaut wird und schon gar nicht irgend welche Genexperimente durchgeführt werden!
Ein Beispiel wäre die Wachau wo auch ein Rückgang der Bienenpopulation zu beobachten ist.
Ich will Gen-Technik nicht schön reden oder in Schutz nehmen, aber wir alle leben auf der "Müllhalde"-Erde und so wie wir selbige versaut haben, braucht es keinen expliziten Grund wie etwa Genmanipulierten Mais um einen hochsensiblen Organsimus zu schädigen! :eek:
Daher erlaube ich mir eine persönliche Meinung zu haben die nicht so ganz mit dem Artikel konform ist ;)

samc 17.03.2007 11:15

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
ja, die gentechnik ist eine furchtbare gefahr.
ich bin überzeugt davon, wir begeben uns in die große gefahr katastrophen biblischen ausmaßes hervorzurufen, so wie es in den artikel zitiert wird...

... wir sind auf dem besten weg dahin ...

tsunamis, hochwasserkatastrophen, dürre, etc etc etc
:( :( :(

XAVER 17.03.2007 11:15

Das mit dem "Billig Preis" stimmt .
Aber die vielgenannte "Entscheidung des Konsumenten" ist leider nicht mehr gegeben.
Wenn ich heute Tomaten aus natürlichem Anbau kaufe müßte ich einmal wissen woher der Stezling der Frucht stammt.
Alleine das Taferl "Bio" sagt schon lange nichts aus ,ob das Produkt aus Pestizidverseuchten Boden oder der Samen von Hybriden stammt.
Der Konsument kann nicht mehr erkennen welche Ware er kauft.
Die liebe FAO ( FOOD AND AGRICULTURE ORGANIZATION OF THE UNITED NATIONS) mit Sitz in Rom hat schon seit den 70 Jahren in diversen Forschungszentren in Novi Sad/YU ,Sofia/BG,Waageningen/NL an Gentechnisch veränderten Agrarprodukten gearbeitet dort wuchsen damals schon die Radischen und Paradeiser in Nährlösungen.Das Ziele waren nie " Die Gesundheit der Bevölkerung sondern der Höchste Gewinn mit geringem Risiko"
In der Getreidewirtschaft gibt es in Österreich nurmehr Hybrid Aussaaten.
Die Politk und die Wirtschaft haben die Zustände der Nahrungsmittelproduktion,die heute kritisiert werden unterstütz.
Selbst der Paradeiser am sogenannten "Bauermarkt" wird vom Standler am Grüngroßmarkt zugekauft.
Das Taferl wo "Inland" draufsteht ist schnell geschrieben ,wennst dann im LKW die Spanischen Kisten siehst kommen die Zweifel.
Denn die Kontrollen sind Mangelhaft.
Wenn ich in Andau beim Gemüsebauern die Glashausparadeiser kaufe ist die Qualität nicht die vom ehemaligen Freilandanbau.


Das Problem ist wo bekomme ich Gute unverfälschte Ware. :bier:

The_Lord_of_Midnight 17.03.2007 17:36

Zitat:

Original geschrieben von oitt

PS: die Lebensmittel sind eh allesamt überzogen teuer, da würds im normalfall keinen unterschied mehr geben zu biologischer und gentechnikfreier ware, wenns die überall in massen gäbe, imo.

natürlich.
3% bekommt der produzent, 97% streift der zwischenhandel ein.
die produktionskosten sind zu vernachlässigen.
sparen könnte man nur noch bei allem was nach der produktion kommt.

Matchless 18.03.2007 23:24

da gibts noch ein paar Schmankerl aus dem Labor

The_Lord_of_Midnight 18.03.2007 23:46

z.b. ?

Christoph 19.03.2007 22:17

Ich bin absolut kein Freund von Gentechnik und Kernenergie, um nicht zu sagen ein Gegner, den Vorpostern kann ich weitestgehend zustimmen, die Risiken der beiden Technologien sind, für uns beschränkte Menschen, kaum abschätzbar.
Aber: man soll nicht alles über einen Kamm scheren!
Gentechnik ist nicht gleich Gentechnik. In der Landwirtschaft ist sie unnötig, wie Hybridsaatgut, in der Medizin kann sie Leben retten.

@XAVER:
"In der Getreidewirtschaft gibt es in Österreich nurmehr Hybrid Aussaaten."
Dem muß ich widersprechen, ich kenne genug Bauern die noch eigenes Saatgut verwenden, weil sie sich nicht in die Abhängigkeit von Konzernen begeben möchten, bzw. den eigenen Nachteil erkannt haben.

Leider regiert heute die Gewinnmaximierung, und das um jeden Preis.

Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter: Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.
Schweitzer, Albert

Hubman 19.03.2007 22:30

diese bienen, was ist nur mit den verdammten bienen los

The_Lord_of_Midnight 19.03.2007 22:45

Zitat:

Original geschrieben von Christoph
Gentechnik ist nicht gleich Gentechnik. In der Landwirtschaft ist sie unnötig, wie Hybridsaatgut, in der Medizin kann sie Leben retten.

auch in der medizin kann sie leben kosten.
stell dir mal vor es sterben 100.000 menschen gleichzeitig, nur weils einen "bug" im gen gibt.

schichtleiter 20.03.2007 01:03

das würden dann aber menschen sein, die ohne diese behandlung so oder so gstorben gewesen wären ;)

enjoy2 20.03.2007 01:04

Gentechnik gibt es seit Jahr Millionen, nennt man Mutationen

in der Süddeutschen steht nichts von Genmais, für den anderen Blog steht es als wissenschaftlich erwiesen fest, die Glaubwürdigkeit dessen, naja

Das Problem der Gentechnik ist nicht die Gentechnik an sich, das Problem ist, dass z.B. die Forschung nur in Richtung besserer Verträglichkeit von Spritzmittel geht und nicht eine natürliche Robustheit unterstützt.

Wie immer ist es aber leider eine Frage des Geldes, die Wirtschaft möchte mehr verkaufen (Spritzmittel, Dünger, Saatgut,...) somit wird in diese Richtung optimiert, die ökologische Sinnhaftigkeit, naja...

im Prinzip wurde früher auch die Gene manipuliert, durch Einsammeln der größten Ähren, die ausschließlich für den Anbau verwendet wurden, wurde auch eine Änderung der Gene (mehr Ertrag) gezielt gefördert, allerdings benötigte man dafür einen längeren Zeitraum

das Problem ist, dass nicht diese Ziele im Vordergrund stehen, sondern das Ziel ist mehr an Produkten der Industrie zu verkaufen, ökologisch ein Wahnsinn

allerdings populistisch ist es halt viel einfacher und ertragreicher die Gentechnik als Teufelszeug zu bezeichnen

PS: ein Mensch mit einen schweren Herzfehler würde sich sicher freuen, wenn die Medizin durch Genmanipulation bereits so weit wäre, dass ein Schwein für ihn ein Herz heranwachsen lassen würde, um ein Beispiel zu bringen
leider wird wahrscheinlich auch hier mehr in Richtung besseren Verkauf von Medikamenten geforscht werden
:(

The_Lord_of_Midnight 20.03.2007 10:08

Zitat:

Original geschrieben von schichtleiter
das würden dann aber menschen sein, die ohne diese behandlung so oder so gstorben gewesen wären ;)
und was ist wenn jemand stirbt nur weil er kurzsichtig war und sich durch die behandlung erhofft hatte, keine brille mehr zu benötigen ?
und was ist, wenn z.b. dann plötzlich extrem formuliert einfach so 1 milliarde menschen sterben, weil jemand einen "kleinen" fehler gemacht hat ?

The_Lord_of_Midnight 20.03.2007 10:12

Zitat:

Original geschrieben von enjoy2
Gentechnik gibt es seit Jahr Millionen, nennt man Mutationen
nein, diese aussage verfehlt den kern des problems absolut.
das problem ist nicht die veränderung des erbmaterials.
das problem ist, daß bei der gentechnik dinge in großem stil STANDARDISIERT werden.
wenn da irgendwas schief geht, dann rottet sich die halbe menschheit auf einen schlag selbst aus.
nur diejenigen, die nicht manipuliert wurden, überleben dann.
nur wer weiss wie viele dann noch übrigbleiben, weil die menschen die nicht manipuliert wurden, können ja einen partner gehabt haben, der bereits manipuliert ist.
das wäre ein mögliches extrem-szenario.

TONI_B 20.03.2007 10:20

Die Mutation mit Gentechnik gleichzusetzen setzt voraus, dass jemand bewusst eine Änderung vorgenommen hat! Wer? Der liebe Gott? Das wird enjoy2 wohl kaum glauben, oder?

Es ist auch ein Riesenunterschied, ob man durch Kreuzungen gewisse genetisch bedingte Eigenschaften von Pflanzen oder Tieren verstärkt, oder ob man ganz bewußt artfremde(!!) Gene einbaut.

Wenn man in eine Pflanze ein Gen (das vorher gar nicht vorhanden war!) einbaut, damit die Pflanze gegen ein Insektizid immun wird, dann ist das Gefahrenpotenzial enorm.

Wobei natürlich die Gentechnik a priori nicht "schlecht" ist - die Grenzen festzulegen, was ethisch erlaubt ist und was nicht, ist das Problem.

Christoph 20.03.2007 22:01

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B
Die Mutation mit Gentechnik gleichzusetzen setzt voraus, dass jemand bewusst eine Änderung vorgenommen hat! Wer? Der liebe Gott? Das wird enjoy2 wohl kaum glauben, oder?

Es ist auch ein Riesenunterschied, ob man durch Kreuzungen gewisse genetisch bedingte Eigenschaften von Pflanzen oder Tieren verstärkt, oder ob man ganz bewußt artfremde(!!) Gene einbaut.

Wenn man in eine Pflanze ein Gen (das vorher gar nicht vorhanden war!) einbaut, damit die Pflanze gegen ein Insektizid immun wird, dann ist das Gefahrenpotenzial enorm.

Wobei natürlich die Gentechnik a priori nicht "schlecht" ist - die Grenzen festzulegen, was ethisch erlaubt ist und was nicht, ist das Problem.

:ja:
Du hast es auf den Punkt gebracht, der verantwortungsbewußte Umgang sollte VOR der Gewinnmaximierung stehen.
Und daß Gene, besser Gensequenzen, auch über Sortengrenzen weitergegeben werden können ist bereits erwiesen.

@LOM:
Die von Dir postulierte Massenausrottung wird nicht so leicht stattfinden, das Erbmaterial hat eine Reparaturfunktion und erkennt Fehlstellen in der Basenfolge.
Auch bei anderen Behandlungsmethoden, Medikamenten, Operationstechniken und neuen Technologien kommt und kam es zu Todesfällen; denk mal an Rossegers Meinung zur Dampfeisenbahn. ;)

oitt 20.03.2007 22:32

imo:

Gentechnik hat zu hohes gefahrenpotential. was bringts selbst in der medizin eigentlich? wem bringts was? wem soll damit eigtl geholfen werden?
schon vergessen, dass die gentechnik dazumals den kritikern entgegenhielt und die gentechnik damit bewarb, daß die armen nie mehr hunger leiden müssten? daß in wüsten die menschen ab sofort mit nahrung besser versorgt werden könnten usw usf...
was wurde daraus?
reinste patentwirtschaft und gewinnmaximierung, richtig.
näheres zum thema (auch die ganzen negativen auswirkungen durch die genlobby, inkl bauernmassensuizide, enteignung,...)): https://www.attac.de/wissensallmende...text/index.php

und in der medizin, bringts doch eh nur den reichen was - wenn überhaupt. davon abgesehen dass genpatente sowieso echte genforschung in sich verhindern.
und wer denkt bei 7(?) Milliarden Menschen auf der Welt an gesunde Menschen??? Eher an Krieg wird da gedacht und an Biowaffen (Genwaffen?)...
der mensch ist das dümmste was gibt, imo, denn er greift nach den sternen, wo er noch nichtmal gehen kann und sein bettchen noch zukackt, sodaß er selber zu erstinken droht...wenn ihr wißt was ich meine.
geht doch nur um kohle, und wer das nicht glauben will, sskm.

The_Lord_of_Midnight 20.03.2007 23:24

Zitat:

Original geschrieben von Christoph
@LOM:
Die von Dir postulierte Massenausrottung wird nicht so leicht stattfinden, das Erbmaterial hat eine Reparaturfunktion und erkennt Fehlstellen in der Basenfolge.
Auch bei anderen Behandlungsmethoden, Medikamenten, Operationstechniken und neuen Technologien kommt und kam es zu Todesfällen; denk mal an Rossegers Meinung zur Dampfeisenbahn. ;)

Aha, interessant.
Ich bin natürlich kein Experte, ich versuche das ganze nur mit logischem Denken zu verstehen.
Ich habe keine Ahnung, kann so eine "Reparaturfunktion" es wirklich schaffen eine bewusst herbeigeführte Genmanipulation zu "repareiren" ?
Nach dem was du behauptest, wäre ja jegliche Genmanipulation sowieso wirkungslos und unmöglich, weil diese sowieso sofort wieder "repariert" wird ?
Ich glaube wir reden da von verschiedenen Dingen ?

Bezüglich der Todesfolgen gibt es einen "qualitativen" Unterschied.
Und zwar sind diese Todesfälle auf einzelne Fälle begrenzt.
Die neue Gefahr die viele Menschen sehen sind jedoch "Empfindlichkeiten", die die halbe Menschheit ausrotten würden.
Und das IST eine reale Bedrohung und kein Hirngespinst.
Zumindest sehe ich eine Bedrohung.

Tarjan 21.03.2007 09:20

Was hier wieder vorgetragen wird ist nichts als populistisches und unreflektiertes nachplappern der Argumente von Gentechnikgegnern. Wie so vieles kann die Gentechnik zu guten und schlechten Verwendet werden.

Was bringt die Gentechnik? In der Medizin zB. Heilung von Krebs, von bisher nicht heilbaren Vireserkrankungen, Reparatur von Gendefekten etc. Sicher gibt es auch die Seite die zur Gewinnmaximierung herangezogen wird. Tut das der Mensch nicht bei allen?

Und das jemand eine Augenkorrektur durchführen lässt und dabei die halbe Menschheit ausgerottet wird. Wohl zuviel Stephen Kind gelesen?

oitt 21.03.2007 10:14

Zitat:

Original geschrieben von Tarjan

Was bringt die Gentechnik? In der Medizin zB. Heilung von Krebs, von bisher nicht heilbaren Vireserkrankungen, Reparatur von Gendefekten etc. Sicher gibt es auch die Seite die zur Gewinnmaximierung herangezogen wird. Tut das der Mensch nicht bei allen?

tja das habe ich auch einmal gehofft...aber bitte lese erstmal die realen umstände der heutigen gentechnik in dem link. es ist nicht mehr spekulation und populistisches gedankengut der gentechnikgegner sonder gesammeltes faktenwissen der zustände hervorgerufen durch gentechnikpatente.

Tarjan 21.03.2007 10:19

Also wo sind Fakten dass die Bienen durch Gentechnik ausgerottet werden?
Im ersten Link von Dir steht nichts davon, der zweite ist ein persönliches Blogg.

oitt 21.03.2007 10:25

Zitat:

Original geschrieben von oitt
https://www.attac.de/wissensallmende...text/index.php


Tarjan 21.03.2007 10:30

Nach dem Inhalt zu schließen geht es da aber um das Problem von patenten aller Art (auch um Genpatente, aber auch im Softwarebreich und Urheberrecht). Ein Fakt für das Bienensterben ist das nicht.

oitt 21.03.2007 10:33

*g* ich bezog deinen text auch auf meinen letzten und nicht meinen ersten post ;)

das mit den bienen mag so nicht ganz stimmen, wie der blogger vortrug, klar.
vielmehr wird die globale erwärmung schuld sein.

aber das was ich in bezug auf gentechnik zuletzt schrieb habe ich gut durchdacht.
hab mich auch schon etwas damit beschäftigt.

Christoph 21.03.2007 22:34

Also ich möchte mich den Statements von Tarjan mal grundsätzlich anschließen.
Die Gentechnik ist ein zweischneidiges Schwert, wie vieles in unserer modernen Zeit, jedes Ding hat bekanntlich zwei Seiten.

Sobald wissenschaftliche Erkenntnisse, von allgemeinem Interesse, durch Patente gesichert werden können steht Geld dahinter und dann wird´s problematisch; siehe z.B. Software und Saatgut.

Mittels gentechnischer Veränderungen an niedrigen Organismen (Viren, Bakterien, Hefen) sind Möglichkeiten eröffnet worden die bis dato unmöglich waren (z.B. Medikamentenproduktion), bei höheren Organismen sind die Risken ungleich höher.

@LOM:
Ohne jetzt die Risken verharmlosen zu wollen, die Ausrottungskapazität der Gattung Homo sapiens, durch die Gentechnik, würde ich deutlich niedriger einschätzen als durch Kriege, Umweltverschmutzung, Autoverkehr, .....
Zur Reparaturfunktion: es kann natürlich nicht alles repariert werden, gewisse Modifikationen können aber nicht greifen, der modifizierte Organismus muß auch die begleitenden Ressourcen mitbringen.
Extrembeispiel: man wird eine Bienen (aus dem Titel) durch gentechnische Manipulation kaum dazu bringen können statt Wachs Spinnenseide oder Äthanol aus Pollen zu machen.

The_Lord_of_Midnight 21.03.2007 22:59

Zitat:

Original geschrieben von Tarjan
Was hier wieder vorgetragen wird ist nichts als populistisches und unreflektiertes nachplappern der Argumente von Gentechnikgegnern.
das ist eine bösartige unterstellung !

ich betone, daß diese sorgen meine eigenen echten sorgen sind und ich sicher NICHT den ganzen tag auf irgendwelchen gentechnik-gegner-seiten herumsurfe !

lass mich raten, du bist auch einer dieser "experten" und meinst jetzt, alle anderen haben nicht das recht, kritische fragen zu stellen und skeptisch zu sein ?
:idee:

The_Lord_of_Midnight 21.03.2007 23:05

Zitat:

Original geschrieben von Christoph
Ohne jetzt die Risken verharmlosen zu wollen, die Ausrottungskapazität der Gattung Homo sapiens, durch die Gentechnik, würde ich deutlich niedriger einschätzen als durch Kriege, Umweltverschmutzung, Autoverkehr, .....

ja, das mag sein.

ich habe nur deswegen so schwerstwiegende bedenken, weil selbst bei der atomwaffen-software erwiesenermassen bekannte bugs existieren.
wer was von software versteht, weiß welche furchtbaren folgen software-bugs haben können.

und kein mensch, der auch nur ein minimum von den dingen versteht, wird abstreiten, daß die biologie nochmal unendlich viel komplexer ist.

oitt 21.03.2007 23:15

und vor allem die natur aufeinander bereits abgestimmt, im gegensatz zu den neuen erfindungen, namens gensaat...

enjoy2 22.03.2007 00:03

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
ja, das mag sein.

ich habe nur deswegen so schwerstwiegende bedenken, weil selbst bei der atomwaffen-software erwiesenermassen bekannte bugs existieren.
wer was von software versteht, weiß welche furchtbaren folgen software-bugs haben können.

und kein mensch, der auch nur ein minimum von den dingen versteht, wird abstreiten, daß die biologie nochmal unendlich viel komplexer ist.

nun, ich habe kurz Genetik studiert, ich durfte etwas in die Materie schnuppern

deine DNA, genauso wie meine und all der anderen Lebewesen auf der Erde (und vielleicht auch wo anders) strotzt nur so von Fehlern, dass dagegen Vista ein fehlerfreies und sicheres Produkt ist.

allerdings sind, wie schon gepostet, die Sicherheitsvorkehrungen der Zellen, die sich zum Schutz vor Fehlern aufgrund von Mutationen (z.B. UV-Strahlung zerstört teil von DNA, bzw. verändert) gebildet haben, fangen diese Fehler zumeist problemlos auf
wenn nicht, so ist das z.B. Krebs

WENN nicht Profitgier der treibende Motor wäre, wäre die Gentechnik sogut wie ohne Risken, wenn ich aber auf bestimme Extreme "züchte", dann können diese auch in andere Richtungen ausschlagen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass durch eine Genmanipulation die Welt zugrunde geht, ist nur eine biologische Wahrscheinlichkeit.

Wie hoch diese sein wird, erkläre ich am besten so, wie dies ein Professor für theoretische Biologie erklärt hat:

Wenn sie ein Stück Kreide auslassen und sich in diesem Moment, alle Atome dieses Stück Kreides in dieselbe Richtung nach Oben ausrichten würde und im selben Moment die Temp. im Raum auf den absoluten Nullpunkt fallen würde, dann würde dieses Stück Kreide zur Decke schweben. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert, ist eine biologische Wahrscheinlichkeit.

Gefährlicher ist hier imho die Nanotechnologie, wenn sich einzelne Moleküle selbst reproduzieren können, dass ein "Grey Goo" entsteht http://en.wikipedia.org/wiki/Grey_goo
wovon wir imho aber auch noch sehr weit entfernt sind

enjoy2 22.03.2007 00:06

Zitat:

Original geschrieben von oitt
und vor allem die natur aufeinander bereits abgestimmt, im gegensatz zu den neuen erfindungen, namens gensaat...
du hast mein Posting gelesen?

eine Mutation, welche durch Umwelteinflüsse entsteht, ist ebenfalls nicht auf die Natur abgestimmt, sie überlebt, weil sie besser gedeiht, oder sie stirbt.

Die Gefahr ist, dass man aus Profitgier immer mehr spritzmittelresistente Pflanzen züchtet und damit ungewollt auch ein hoch resistentes Unkraut züchtet, welches durch Mutation entsteht.
Von der Abhängigkeit gegenüber der chem. Industrie, in die man sich damit begibt, ganz zuschweigen.

oitt 22.03.2007 00:11

jetzt kommen wir aber dann in den glaubensbereich, denn warum haben sich asexuelle oder zwittrige arten nicht eher durchgesetzt, obwohl die doch überlegener sind? ;) ...lassen mas... ;)

enjoy2 22.03.2007 08:24

dadurch würde es weniger genetische Kombinationen, dadurch weniger Vielfalt, weniger Möglichkeiten sich anzupassen, geben

auf den ersten Blick ist eine asexuelle Vermehrung vielleicht vorteilhaft, nur ich vermehre dadurch nur immer denselben Genpool, durch sexuelle Vermehrung frische ich jedes Mal den Genpool auf. Kann natürlich auch negative Auswirkungen haben, diese werden allerdings durch die Selektion ausgesiebt


Es ist schade, dass die Gentechnik generell durch Halbwissen zerstört werden soll.
Wie immer gibt es nicht nur 2 Seiten, schwarz und weiß, leider wird es aber vielfach auf dies reduziert

enjoy2 22.03.2007 08:26

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschle..._Fortpflanzung

http://de.wikipedia.org/wiki/Ungesch...che_Vermehrung

oitt 22.03.2007 09:44

jo oder durch halbwissen in der welt verbreitet werden soll...wie mans sieht ;)

die evolutionstheorie -immer noch eine theorie - besagt, daß das stärkste und egoistischte am ende siegen/stehen wird.
also wenn asexuelle fortpflanzung oder zwittrige (nicht ungeschlechtlich! sondern beidgeschlechtlich) da nicht voll reinpassen würden.
nene die evolutionstheorie stinkt, und zwar an noch mehr enden ;)

aber wir tolerieren die verfechter dieser theorie. jedem eben seine religion ;)

LG.

oitt 22.03.2007 11:06

sorry wen ich bissl seltsam rüberkam, aber ich finds nicht in ordnung von dir, dass du in gewisser weise alle gentechnikgegner oder sagen wir besser kritiker als diletanten denunzierst.
Wie schon bereits in dem thread erwähnt, ist keiner wirklich strikt für ein verbot von gentechnik, nichtmal ich, auch wenn ich so rüberkam, aber die fragen zu welchem nutzen und unter welchem gefahrenpotential hat die "wissenschaft" ja bereits bestätigt. zu hoch bei wenig nutzen. nun könnte man sagen, das wären nur kinderkrankheiten der gentechnik.
allerdings bin ich mir nicht gewiss ob irgendjemand diese technik wirklich beherrscht wenn er in die natur eingreift und behauptet, das ginge schon und wäre sicher. sieht man ja, dass die gentechnikfirmen ihr werk nicht unter kontrolle haben.
im breich medizin habe ich auch bereits erwähnt, dass die gentechnikpatente wirkliche forschung sogar verhindern.
also diese fakten lassen die gentechnikindustrie mal in einem zwielicht erscheinen.
es ist nicht jeder blöd, der gegen die gentechnik ist. hausverstand sagt einem da acuh eine warnung aus, wenn natur verändert werden soll...hm erinnert mich jetzt an den film serenity...
gentechnik an sich wird wohl noch lange diskutiert werden, was auch gut ist, denn wenn sie nicht immer wieder hinterfragt werden würde, hätten wir gentechnische "globale erwärmung" in 100 jahren, aufgrund von unwissen über die folgen ganz einfach. und man kanns wirklich nicht abschätzen. so dachte man bei benzin, es wär gut, bei synthetischen aus erdöl erzeugten molekülen,....

LG.

enjoy2 22.03.2007 14:21

sorry, dass ich deine Gedanke nicht lesen kann, so wie ich deine Postings verstanden habe, waren sie ein Vortrag von populistischen, inhaltslosen Floskeln

diese habe ich reltiv scharf "angegriffen" ja, dazu stehe ich auch, weil Diskussionen im Umfeld von Gentechnik leider fast ausschließlich mit derartige Floskeln von statten gehen

Zu dem Vorwurf, dass ich alle Kritiker der Gentechnik für Diletanten halte, nein, ganz und gar nicht, allerdings für alle, die haltlose, populistische Phrasen herunterleiern, drängt sich mir dieser Verdacht sehr stark auf

Der Vorwurf die Gentechnik ist schlecht, weil die Profitgier des Menschen diese ausnutzt, ist imho eine Themenverfehlung.
Geld ist schlecht, da es den Charakter von Menschen verändert?
Dadrum sollten wir Geld verbieten und wieder Tauschhandel betreiben?

Nutzen der Gentechnologie, ein guter Bekannter und ehemaliger Arbeitskollege ist an einem angeborenen Herzfehler gestorben, er hätte imho einen Nutzen gehabt, wenn die Gentechnik weiter wäre und z.B. ein Schwein für ihn aus seinen Genpool ein Herz heranwachsen lassen hätte. Gentherapie bei verschiedensten Krankheiten zeigen vielversprechende Ansätze, um später Heilung zu bringen, usw..
Nun könnte man der Meinung sein, diese Probleme führen zur weiteren Überbevölkerung der Welt, wenn jemand von einer derartigen schweren Krankheit, etc. betroffen ist, so ist es eben Schicksal.
Die meisten, die dieser Meinung sind, sind es nur solange, solange es "jemand" und nicht einem persönlich betrifft ...

der fade Nachgeschmack deines ersten Postings ist, dass du darin behauptest, die Bienen sterben aufgrund von Gentechnik aus, ob du es so gemeint hast oder nicht, dieser Schluß drängt sich auf

Möglich, dass du vielleicht gemeint hast, die Industrie, welche gentechnische Forschung betreibt und diese durch Patente, fragwürdige Versuche, zuwenig Grundlagenforschung, etc., eigentlichen Fortschritt und Hilfe sogar behindert und nur auf Profitsteigerung ziele, sei anzuprangern, kritisieren, eventuell auch zu bekämpfen (auf demokratischen Wege), dafür hast du meine Zustimmung.

für eine Pauschalverurteilung der Gen-Technik, dafür hast du sicher nur Unverständnis von mir

bzw. wegen der Bienchen http://diepresse.at/home/techscience...chaft/index.do
die hier angeführte Erklärung, dass die Bienen aufgrund des zumilden Winters bei der Futtersuche sterben ist imho sicher der Wahrheit näher, als der verlinkte Blog

http://de.wikipedia.org/wiki/Gentechnik hier finden sich einige Erklärung, bzw. auch Kritikpunkte
Meiner Meinung nach ist es sicherer, gezielt Gene in einen DNA einzubauen, als mit Bestrahlung eine Mutation auszulösen und zu schauen, was passiert
Andererseites kann genau dieses gezielte Eingreifen die Gefahr sein, z.B. Züchtung von neuen Viren als Waffe
hier ist aber imho auch nicht die Gentechnik ansich das Problem, sondern die fehlende Ethik der Menschen, bzw. Konzerne, Regierungen, die solche Versuche durchführen/in Auftrag geben

und bezüglich der "Theorie" Evolution, eigentlich bin ich Verfechter des fliegenden Spagettimonsters http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegen...aghettimonster ;) :D
hat dieselbe Aussagekraft wie andere göttliche Theorien

oitt 22.03.2007 14:56

rhülps...*miteinerserviettediespaghettirestevommun dwische*
scnr...war eben zu passend ;)
naja jedem seine religion eben...und den wenigen die wahrheit, die sie erstreben.

hoffentlich finde ich mal die ganze wahrheit raus ;)
doch hoppla, was wenn ich die ganze wahrheit weiss? würds mir wer glauben?
ach ne, das gibt ja religionen, auf welche sich die leute verhärten...traurig...kanns niemanden dann sagen, was wahr ist, weil mich jeder als dumm und lügner bezichtigen wird...

christian.i 23.03.2007 12:04

Software, Gentechnik, Atomwaffen, Religionen…. Ich glaube, die größte Gefahr für alle Lebewesen geht von unserem aberwitzig hohen Verbrauch fossiler Brennstoffe aus. Allein durch diese Diskussion wird wahrscheinlich mehr Energie verbraucht als mein Großvater vor 50 Jahren im Monat zur Verfügung hatte. Diesen Luxus können wir uns aber nur deswegen leisten, weil der Wohlstand weltweit äußerst ungerecht verteilt ist. Als großzügige und nicht neidische Weltbürger setzen wir uns natürlich dafür ein, dass alle für die gleiche Leistung gleich viel bekommen. Wenn jetzt aber ein chinesischer Facharbeiter den gleichen Lohn wie ein österreichischer bekommen würde und beim Transport rund um die halbe Welt auch die ökologischen Folgekosten berücksichtigt würden, wie viel kostet dann z. B. ein neuer Laptop?

Was wollen wir also? Billig einkaufen ODER ein ruhiges Gewissen?

Aus meiner Sicht gibt es mehrere Arten, mit dem Problem umzugehen:

1. Wir verteidigen unser wohl erworbenes Recht auf Luxus mit allen Mitteln, d. h. wir nutzen jede Chance, die uns das Leben leistbar macht (siehe GW Bush)(funktioniert aber nicht, siehe GW Bush)

2. Wir wollen unseren Lebensstil nicht verändern, spüren aber, dass es so nicht weitergehen kann. Unser bohrendes Gewissen beruhigen wir, in dem wir die Schuldigen nicht bei uns sondern im Zwischenhandel, im Kapitalismus, in den Religionen, bei der Gentechnik, in der Geiz ist geil-Mentalität (der Anderen), usw. usf., suchen. (funktioniert, aber womöglich nicht mehr sehr lange)

3. Wie steigen aus! Wir verkaufen all unsere Habe und erstehen mit dem Erlös ein Grundstück am Lande (z. B. http://www.wohnnet.at/www/ireds/P-29...=23315348=4019) und leben von dem, was der Boden hergibt. Sollte noch etwas Geld übrig sein, können wir in der Nähe noch ein kleines Stück Wald erwerben, dann sind wir auch energiemäßig autark. Für die Versorgung mit höherwertigem Eiweiß kann man hier reinschauen. http://www.google.com/url?sa=L&ai=B1...yV4tu9sAkoVvw=
Wie wir von dieser vernünftigen und ökologisch sinnvollen Lebensweise unsere Partner überzeugen können und ob wir letztlich selber damit zufrieden wären, weiß ich nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es unter unseren Grünen viele gibt, die damit klarkommen würden. (funktioniert nur theoretisch)

4. Wir nehmen`s, wie es kommt! Wir können zwar versuchen, in Punkto Ökologie und Ökonomie ein gutes Vorbild zu sein, wahrscheinlich wird sich aber doch unsere Bequemlichkeit durchsetzen. Die kleinen Freuden (Urlaub, ein neues Auto/Computer/Camera) sollten aber nicht selbstverständlich werden. Unser Lebensstil ist nicht unveränderbar und wir sollten uns längerfristig auf Punkt 3 vorbereiten. (funktioniert (vielleicht nur bei mir?))



Wir selber (und sonst keiner!) sind für die Folgen unserer Handlungen verantwortlich und jeder einzelne von uns hat in kleinem Rahmen die Möglichkeit, auf seine Umwelt und Umgebung gestaltend einzuwirken.

Letztlich wird sich aber die Masse durchsetzen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Masse nicht so dumm ist, wie viele behaupten, ABER

ob die Bienen oder vielleicht sogar wir Menschen aussterben ist für das Ökosystem der Erde kein großer Beinbruch.

Ich finde, wir nehmen uns selbst viel zu wichtig!;)



lg christian.i


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