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Betto 21.11.2006 01:51

Übertakten
 
Ich bin in einem anderen Ordner gefragt worden und will mal kurz meine Erfahrungen zum Thema "Übertakten" (Overclocking) zusammenschreiben. Vorweg: Pauschale Empfehlungen kann man nicht geben (z. B. "setz' die CPU auf 2.7 GHz"), da man sich an die individuellen Grenzen seiner eigenen Hardware herantasten muß. Das gründlich zu machen dauert mindestens einige Stunden, wenn nicht Tage.

Grundsätzlich: Es ist zwar leicht, aber nur für Leute, die wissen, was sie tun und die in der Lage sind, sich genau zu merken, was sie getan haben und den Ursprungszustand wiederherstellen können. ;) Man kann seine teure Hardware auch unwiederbringlich "verbraten", auch wenn mir persönlich das noch nie passiert ist. (Ich bin eher vorsichtig.)

Die einfachste Methode, seine CPU zu übertakten, ist das Heraufsetzen des sogenannten "Frontside Bus" (FSB) (bzw. beim Athlon64 des Taktgenerators) im BIOS. (Wer nicht weiß, wie er dahin kommt: RTFM (Handbuch lesen) vom Mainboard. :D Das empfiehlt sich sowieso, damit man weiß, was man tut.)

Liegt der FSB standardmäßig beispielsweise bei 200 MHz, dann empfehlen sich zunächst 5%-Schritte, also 210 MHz, 220 MHz, etc., später 2%-Schritte, z. B. 220 MHz, 225 MHz, ... Nach dem Hochsetzen um einen Schritt startet man ganz normal Windows (ich gehe mal von WinXP aus). (Geht das nicht einwandfrei, stellt man gleich wieder die nächstniedrigere Frequenz ein, eventuell nach einem Hardware-Reset.)

Die eigentlichen Tests, ob der Prozessor und das RAM, das am FSB mit dranhängt, diese Geschwindigkeit noch fehlerfrei vertragen, finden mit Testprogrammen statt. Ich verwende z. B. den 3DMark2000 (Helikopter; sehr speicherkritisch und 3D-Now!-kritisch), den 3DMark2001 SE (Autos; Grafik-Shader bei GPU-Tuning) und 3DMark05 (komplett; DX9-Funktionen werden belastet), die gibt es bei > Futuremark < kostenlos, zumindest die Demos. Der 3DMark06 ist auch mit teurer Hardware FPS-mäßig zu frustrierend. ;)

Der wichtigste Test ist aber > Prime95 <. Dieses Programm berechnet Primzahlen und vergleicht sie mit gespeicherten Ergebnissen, um Rechenfehler zu entdecken. Man geht dazu unter "Options" auf "Torture Test..." und läßt zu Beginn "Small FFTs" laufen. Damit wird hauptsächlich der Prozessor belastet und sofort entlarvt, wenn er unzuverlässig rechnet, d. h. instabil ist. Geht ihr in kleinen (!) Schritten die MHz-Leiter hoch (s. o.), dann müßt ihr keine Angst haben, daß die CPU zerstört wird, da sie lange vorher anfängt unzuverlässig zu werden und Prime95 eine sehr empfindliche Methode bietet, das nachzuweisen.

Ist das System mindestens 2 Minuten Prime95-stabil, kann man zunächst abbrechen, neu starten und den nächsten Schritt erhöhen, so lange, bis das Programm Fehler meldet. Dann geht man in kleineren Schritten wieder "nach unten", und läßt so lange Tests auf das System los, bis sie fehlerfrei durchlaufen. Es sollte wirklich jeder kleine Fehler dazu führen, den FSB wieder niedriger zu takten, bis man keinen einzigen Fehler mehr nachweisen kann, mit keinem der genannten Programme.

Ein wirklich stabiles System kann den Prime95-Torture-Test "Blend" mindestens 2 Stunden lang fehlerfrei absolvieren, auch im Hochsommer. Bei meinem PC fühlte ich mich erst nach bestandenen 6 Stunden Dauertest im Sommer zufrieden. Sonst weiß man nicht, ob der nächste System-Absturz auf die Software (Flusi, ...) oder auf die überlastete Hardware zurückzuführen ist.

Das Finden der optimalen Frequenz, die das persönliche System noch fehlerfrei mitmacht, ist ein mühsamer Prozeß, der einen stundenlang immer wieder die gleichen Dinge tun läßt. Aber manche basteln gern oder haben Ehrgeiz, das letzte Quentchen Leistung herauszukitzeln - dann lohnt es sich.

Meine momentane CPU habe ich als Athlon64 3700+ gekauft (Kern: San Diego, 1 MB 2. Level Cache, 2.2 GHz) und auf 2.8 GHz hochgeschraubt, mußte sie aber wieder stufenweise heruntertakten, bis sie bei 2.7 GHz im diesjährigen heißen Sommer alle Tests ohne Fehler absolvierte. Immerhin - für diese Leistungsklasse hätte ich damals etwa 700 € statt 220 € ausgeben müssen.

Was kann schiefgehen? Prozessor, RAM, der Chipsatz auf dem Mainboard oder dessen Stromversorgung der CPU können sich überhitzen. Darum sind eine vernünftige Kühlung und ein Monitoring-Tool eine gute Idee, ich verwende > SpeedFan <. Welche Parameter es auslesen kann, hängt sehr von Eurem Mainboard ab. Aber nochmals: Wenn Ihr Eure Schritte klein genug wählt, wird das System zuerst instabil, bevor es sich unwiederbringlich grillt.

Für Leute, die gerne etwas mehr Risiko eingehen, gibt es noch die Möglichkeit, die Stabilität durch Erhöhung der Kernspannung zu unterstützen. Bei mir wurden die Spannungswandler des Mainboards bei 1.5 V dann zu warm (> 55°C).

Die Grafikkarte zu übertakten ist ungleich einfacher, da man das komplett mit Software machen kann - meist im Treiber. Es entfällt also das zeitraubende Hoch- und Runterfahren des Rechners, nur um einen Parameter zu ändern. Natürlich gilt hier dasselbe wie bei der CPU: Kleine Schritte und immer wieder testen, in dem Fall mit den 3DMarks. (Prime95 testet nur RAM und CPU.)

ATI bietet in der Vollinstallation seines Catalyst-Treibers die Möglichkeit, sowohl GPU- als auch Speichertakt im "Control Center" heraufzusetzen. Dazu muß man in den Modus "Advanced" wechseln und im Baum links unten "ATI Overdrive" auswählen, der Rest erklärt sich praktisch von selbst.

Nvidia habe ich lange nicht mehr in den Fingern gehabt, dort gibt es ebenfalls die Möglichkeit im Original-Treiber die Taktraten zu ändern, allerdings erst nach Freischaltung in der Registry. (Richtig?) Sucht mal nach "Coolbits" und "Nvidia". Außerdem gibt es jede Menge Tools, die das ebenfalls können, z. B. RivaTuner u. a.

Soviel für heute, ich muß ins Bett. :zzz:

Garmin196 21.11.2006 03:27

Hallo Betteo,

benutzt Du Luft oder Wasserkühlung ?

Ich habe einen AMD 64 X2 4800+ Toledo mit Luftkülung auf 2400@3050 Mhz hoch gekitzelt, mit dieser Frequenz läuft er stabil.
Allerdings habe ich 6 Lüfter im Tower

Dazu eine ATI X1950XTX mit 670@2050 Mhz,
damit lässt sich der FSX ganz vernünftig betreiben FPS=>28 / 1600 x 1200

aber damit gebe ich mich nicht zufrieden
der FS9 läuft bei mir auf 1600 x 1200
mit gelockten 92 FPS, egal welche Addon Szenen überflogen werden.

Den FSX werde ich von jetzt 28 auf min. 40 FPS bringen, dazu bedarf es noch einiger Hardware Tests !

+++++++++++++
Der 3DMark06 ist auch mit teurer Hardware FPS-mäßig zu frustrierend.
+++++++++++++

Richtig erkannt, aber
ich finde das ist die Hausnummer für den FSX
den 3DMark06 nehme ich persönlich als Referenz für den FSX

"Auf die Dauer hilft nur Power"

Mike

Betto 21.11.2006 13:03

Moin Mike,

ich habe Wasserkühlung – allerdings mit dem Ziel minimaler Lautstärke und nicht maximaler Kühlung. Trotzdem kommt meine CPU jetzt im Herbst nie über 45°C (beim Surfen: max. 3°C über Zimmertemperatur) und die Grafikkarte nie über 55°C, die Festplatten haben immer Zimmertemperatur.

Meine CPU ist leider ein gutes Beispiel, daß nicht nur die Wärmeentwicklung die Übertaktbarkeit begrenzt, sondern auch das elektronische Timing innerhalb des Chips, ich habe ein nicht so gutes Exemplar erwischt. Ich hätte die CPU mit weiterer Erhöhung der Kernspannung noch höher takten können, allerdings hätte ich dann den Lüfter hochdrehen müssen, der bei meinem Mainboard auf die Spannungswandler bläst – und das wollte ich nicht. Meine Lüfter sind alle bis auf einen und bis auf das Netzteil 120er Papst (F2GLL) und laufen bei 7V.

Ich würde den Spruch abwandeln: "Auf die Dauer hilft nur Kohle!" ;)

Betto



PS. Übrigens habe ich auch einen Rechner, den ich gezielt "underclocke". Das ist mein Mail- und Proxy-Server, der aus 2 Celeron 400 auf einem Abit BP-6 besteht, die selbst passiv gekühlt nur selten über 50°C kommen, obwohl der ganze Rechner in einem kleinen Schrank steht. Der Nebeneffekt ist ein hoffentlich geringerer Stromverbrauch, da er 24/7 läuft.

Garmin196 22.11.2006 04:49

Hallo Betto,

da muss ich wohl Glück gehabt haben, der

4800+ war einer der letzten von Alternate

Und Dein Mail- und Proxy-Server läuft hoffentlich mit LINUX.

Bei mir werkelt noch ein AMD 800
als FIREWALL etc.

Mache sowie so alles mit UBUNTU, XP benutze ich nur zum Spielen



Mike

günther 22.11.2006 16:07

Hallo Betto!
Erstmal vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort auf meine Frage in dem anderen Ordner. Werde mich mal ganz vorsichtig dranmachen. Wenn nötig werde ich Deine Hilfe nochmals in Anspruch nehmen.
Zur Graka hätte ich allerdings noch direkt eine Frage: Habe auch den Catalyst-Treiber (Download vor ca 2 Monaten), finde aber das von Dir erwähnte Control-Center nicht. Soll ich neu installieren?
Günther

Bernd Rinne 22.11.2006 19:48

Hallo und guten Abend,

oft schreibe ich nicht in diesem Forum, aber dieser Beitrag hat mein
Interesse doch soweit geweckt, dass ich mich dazu entschlossen habe,
meine CPU (Athlon 64 2400 MHz)einmal versuchsweise zu übertakten. Habe
mich hierbei bis zu 225 MHz FSB vorgewagt. Das MSI Core Center gab
Temparaturen von nicht über 35 Grad Celsius an. (Habe eine großen
Tower mit sehr guter Belüftung) Auch beim Prime95 Test lag die CPU Temperaturnicht über 36 Grad C. Leider meldete dieses Programm:

FATAL ERROR: Rounding was 0.5, expected less than 0.4
Hardware Failure detected, consult stress.txt file
Torture Test ran 0 minutes - 1 error, 0 warnings

Nun zu würde ich als Laie eigentlich denken, dass ein ein "Abrauchen" bei den gen-
nannten Temperaturen nicht zu befürchten ist. Nur sicher bin ich mir da natürlich
nicht. Für einen sachdienlichen Hinweis wäre ich dankbar.

Gruss
Bernd

Garmin196 23.11.2006 01:18

Hallo Bernd

das ist ein eindeutig ein arithmetischer Rundungsfehler

die Register einer CPU reagieren allergisch auf überhöhte Spannungen

eine CPU besteht ja aus Mill. von Transistoren, welche auf einem
Siliziumträger, zu Rechenwerk, Speicher , Schieberegister etc.
verknüpft sind .

Wenn nun die Spannung, die für den Transistor zul. Wert übersteig,
dann schaltete der Transistor nicht mehr korrekt.
Das geschieht natürlich auch durch unzulässige Erwärmung,
bedingt durch eine zu hohe Spannungen.
Das führt dann zu besagten Rechenfehlern.


Allerdings habe ich es noch nicht geschafft, eine CPU durch
zu hohe Erwärmung zu killen.
Deine Angaben über die Core Temp. sind noch im zulässigen, erst bei
90 Grad oder mehr wird es kritisch, je nach CPU Typ


Mike

Bernd Rinne 23.11.2006 11:05

Hallo Mike,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe den FSB jetzt mit
214 MHz getaktet. Hierbei läuft die CPU mit 2580 MHz, was für den
FS9.1 mit diversen AddOns keine nennenswerte Verbesserung bringt.
Ich werde nun unter häufiger Beobachtung der Temperaturen wieder
auf den genannten Wert hochtakten. Ich gehe davon aus, dass hierbei
nichts schlimmes passieren kann. Falls es dann öfters zu Systemab-
stürzen kommen sollte, muss ich halt wieder heruntertakten. Bei
225 Mhz FSB und 2700 MHz CPU macht mir der FS jedoch gleich viel mehr Spaß. (No risk, no fun).

Gruss
Bernd

flightsim-at 23.11.2006 16:55

Re: Übertakten
 
Zitat:

Original geschrieben von Betto

Die einfachste Methode, seine CPU zu übertakten, ist das Heraufsetzen des sogenannten "Frontside Bus" (FSB)


Stimmt nicht, die einfachste Methode ist das erhöhen des CPU-Multiplikators.

Geht aber nur noch bei den sündhaftteuren Extreme-Editions oder Athlon FX.

günther 23.11.2006 18:39

Übertakten des FSB haut nicht hin
 
Habe im Bios die CPU FSB Frequenz original auf 200 MHz stehen, der CPU-Takt ist dabei 2400 MHz. Habe nun versucht, die FSB-Frequenz im von Betto enmpfohlenen 5er Schritt zu erhöhen, also auf 210. Nach Neustart nochmals im Bios kontrolliert, die neue FSB-Frequenz wird mit 210 MHz angezeigt. Habe nun mit TuneUp die Frequenzen kontrolliert: Es werden immer noch 200 für den FSB und 2400 für die CPU angezeigt, auch die Temperaturen sind nach wie vor gleich geblieben. Also keinerlei Reaktion auf meine Bemühungen.
Habe ich vielleicht noch irgendwo was einzustellen, damit die Änderung wirksam wird?
:confused: :confused: :confused:
Günther

Stef_EDDH 24.11.2006 06:43

Re: Re: Übertakten
 
Zitat:

Original geschrieben von flightsim-at
Stimmt nicht, die einfachste Methode ist das erhöhen des CPU-Multiplikators.
Bei etlichen Boards sind aber keine Einstellmöglichkeiten für den Multiplikator vorhanden, den FSB kann man aber dort sehr wohl erhöhen.

der.Eddy 24.11.2006 08:42

Zitat:

Original geschrieben von Bernd Rinne
Hallo und guten Abend,

oft schreibe ich nicht in diesem Forum, aber dieser Beitrag hat mein
Interesse doch soweit geweckt, dass ich mich dazu entschlossen habe,
meine CPU (Athlon 64 2400 MHz)einmal versuchsweise zu übertakten. Habe
mich hierbei bis zu 225 MHz FSB vorgewagt. Das MSI Core Center gab
Temparaturen von nicht über 35 Grad Celsius an. (Habe eine großen
Tower mit sehr guter Belüftung) Auch beim Prime95 Test lag die CPU Temperaturnicht über 36 Grad C. Leider meldete dieses Programm:

FATAL ERROR: Rounding was 0.5, expected less than 0.4
Hardware Failure detected, consult stress.txt file
Torture Test ran 0 minutes - 1 error, 0 warnings

Nun zu würde ich als Laie eigentlich denken, dass ein ein "Abrauchen" bei den gen-
nannten Temperaturen nicht zu befürchten ist. Nur sicher bin ich mir da natürlich
nicht. Für einen sachdienlichen Hinweis wäre ich dankbar.

Gruss
Bernd

Servus Bernd,

du musst die Geschwindigkeit des RAM anpassen, sonst läuft der RAM außerhalb der Spec., d.h. deutlich schneller als 200 Mhz.

Schau dir mal meine Screenshots an. Da siehst du, dass ich den RAM auf 166 Mhz runtergesetzt habe, damit er nach der CPU wieder 200 Mhz hat. Der Speicherkontroller ist in den Athlon64 Prozessoren in der CPU implementiert und nicht wie früher auch dem Board.

http://www.wcm.at/forum/showthread.p...hreadid=205421

Hier noch ein paar gute Links zum Thema:

http://www.planet3dnow.de/vbulletin/...d.php?t=182086

http://www.pc-erfahrung.de/prozessor...cathlon64.html

http://www.hardwareecke.de/overclocking/athlon64oc.php

Gruß

günther 24.11.2006 10:09

Hallo Betto, Bernd, Stef oder wer sonst immer!
Hat nicht vielleicht doch jemand eine Idee zu meiner Frage vom 23.11.?
Günther

flightsim-at 24.11.2006 11:33

Re: Re: Re: Übertakten
 
Zitat:

Original geschrieben von Stef_EDDH
Bei etlichen Boards sind aber keine Einstellmöglichkeiten für den Multiplikator vorhanden, den FSB kann man aber dort sehr wohl erhöhen.


Es wurde hir auch nicht darauf eingegangen mit welcher Hardware-Voraussetzung dies möglich sei, sondern welche die einfachste Möglichkeit darstellt. Und dies ist das Erhöhen des Multiplikators.

Abgesehen davon sei noch bemerkt, dass jedes, einigermassen qualitative Mainboard diese Funktion unterstützt.

Mentos79 24.11.2006 13:40

Zitat:

Original geschrieben von günther
Hallo Betto, Bernd, Stef oder wer sonst immer!
Hat nicht vielleicht doch jemand eine Idee zu meiner Frage vom 23.11.?
Günther

Hallo Günther,
verwende mal CPU-Z . TuneUp zeigt oft Murks an. Im Zweifel würde ich eher dem BIOS vertrauen. Falls Du irgendwelche Tuningtools laufen hast, oder in Windows sonst wo Übertaktest hast, deaktiviere das alles mal und verstell nur im Bios und überprüfe mit CPU-Z.

günther 24.11.2006 15:58

Hallo Nils.
Habe mir CPU-Z mal heruntergeladen und werde es heute abend ausprobieren. Erst mal besten Dank für den Tipp. Melde mich nochmals hier, wenn etwas nicht klappt. :-)
Günther

günther 26.11.2006 18:33

Hallo Betto!
Vielleicht meldest Du Dich noch mal, habe Dir auch eine pn geschickt.
Günther

Betto 27.11.2006 22:53

N'abend Günther,

sorry, daß ich mich ein paar Tage nicht gemeldet habe.

Daß Dir zwei verschiedene Frequenzen angezeigt werden, kann ich mir auch nur durch eine Fehlfunktion einer der beiden Anzeigen erklären oder daß der FSB nach dem Booten noch verändert wird. (Ich weiß, daß es Tools gibt, die das von WindowsXP aus können, also kann man das nicht ganz ausschließen.) Bist Du sicher, daß Du den Wert beim Verlassen des BIOS-Menüs gespeichert hast? (Manchmal passieren einem ja die blödesten Flüchtigkeitsfehler. -Hüstel- :rolleyes: )

EDIT: Apropos Flüchtigkeitsfehler :lol: : Ich habe überlesen, daß Du die Frequenz nochmals korrigiert hattest... Dann weiß ich auch nicht. Vielleicht steht was dazu im Motherboard-Handbuch? Manche Motherboards starten automatisch neu, wenn sie nicht richtig booten können: Ist das so? Ansonsten habe ich gerade auch keine bessere Idee.

Ein Programm, das ebenfalls die Kernfrequenz der CPU ausliest, ist das DirectX-Diagnoseprogramm, eingebaut in WinXP. Man startet es mit Start / Ausführen... -> 'dxdiag'. Ansonsten benütze ich auch CPU-Z.

Darüber hinaus hilft vielleicht, einen CPU-lastigen Benchmark laufen zu lassen (z. B. den von Prime95 oder 3DMark2000 in der Renderer-Einstellung "Software") und dessen Ergebnisse vor / nach dem Tuning zu vergleichen. Allerdings sind 5% häufig gerade mal die Meßtoleranz der Benchmarks, so daß man eventuell mehrere Durchläufe mitteln muß ... (?)

Die Multiplikatoren sind bei Athlon und Athlon64 fest eingestellt, da kann das Mainboard nichts dran machen. Man kann oft zwar den Wert verändern, der hat aber keine Auswirkung. Eine Ausnahme gibt es ab Werk nur für die jeweiligen Top-Prozessoren (also die für >500€), deren Multiplikator veränderbar ist. Manchmal gibt's die auch gebraucht, ich hatte mal so einen Athlon 3200+.


@ Bernd:

Diese Fehlermeldung sagt, daß Dein System nicht mehr unter allen Umständen zuverlässig rechnet - meist ist das aber noch weeeiiit vom "Abrauchen" entfernt, besonders, wenn Temperaturen und Spannungen im normalen Bereich sind. Die Meinung von Eddy auf den Arbeitsspeicher als Fehlerquelle teile ich auch. Man kann den Fehler etwas einkreisen, indem man den Torture Test in Prime95 anpaßt (small FFTs, ...) und schaut, wann es Fehler gibt.

Grüße,

Betto

günther 28.11.2006 16:27

Hallo Betto,
schön, dass Du Dich nochmals meldest. Zu Deinen Vorschlägen:
Es geht nicht um das Auslesen der Frequenzen, da habe ich everest und cpuz, die mir eigentlich zuverlässig genug die derzeitige Frequenz der CPU anzeigen. Es geht vielmehr um die Tatsache, daß ich keinerlei Reaktion habe, wenn ich die FSB-Taktfreuenz im Bios erhöhe, es passiert einfach nichts.
Dazu einige Infos:
AMIBIOS Version08.00.09 Vom Juni 05.
Unter ADVANCED findet sich:
CPU-KONFIGURATION - dort aber kann nicht die FSB-Frequez verstellt werden, es findet sich dort nur HYPER TRANSPORT CONFIGURATION (die steht aber schon auf dem höchsten Wert 800), MEMORY CONFIGURATION (dort steht alles auf AUTO) Und AMD COOL&QUIET CONFIGURATION (ist deaktiviert).
Die Möglichkeit den FSB-Takt zu verändern findet sich unter ADVACED / JUMPERFREE CONFIGURATION.
Dort findet sich: CPU FSB FREQUENCY (steht original auf 200, hatte sie schrittweise erhöht, wie gesagt ohne Reaktion. Dann gibt es da noch CPU SPEED/VOLTAGE SETTING (steht auf Auto). Wenn ich hier auf Manual gehe, könnte ich die CPU-SPEED (was ist das eigentlich für eine Geschwindigkeit??) erhöhen (steht auf 800 MHz, die Zahlenreihe geht aber bis auf 2400 MHz mit jeweils 100 MHz-Schritten) und die CPU-SPANNUNG verändern (steht auf 1.400 V). Weiters gib es da noch DDR-, AGP- und V-LINK - Spannungen zu verändern und am Ende steht PERFORMANCE-MODE (steht auf AUTO, könnte noch auf Standard und Turbo gehen, weiß aber nicht, was dann passiert).
So sieht mein BIOS aus. Was ich nicht begreife ist "CPU-SPEED" die auf 800 steht aber im Betrieb von allen Tools mit 2400 angezeigt wird. Ist dort vielleicht eine Fehleinstellung und ich sollte mal hoch auf 2400 gehen? Oder zerschieße ich dadurch mein System?
Soviel mal zunächst als Info. Vielleicht fällt Dir oder einem Anderen, der das liest etwas ein.
Wie gesagt mein Problem ist, daß ich beim Verändern der FSB-Frequenz keine Reaktion habe.
Günther

Betto 30.11.2006 22:35

Hallo Günther,

ich fürchte, das sieht dann nicht sehr vielversprechend aus.

Kurz zur Erklärung: Ich hatte mich oben etwas vereinfacht ausgedrückt. Den "Front Side Bus" im klassischen Sinne gibt es beim Athlon64 nicht mehr. (Ich dachte, ich könnte die Feinheiten unter den Tisch fallen lassen.) Das war die Verbindung (= elektrischer Bus), an der sowohl Chipsatz als auch Speicher hingen, die immer mit derselben Bandbreite angesprochen wurden.

Beim Athlon64 gibt es sehr viele Frequenzen, die eingestellt werden können:

- Clock Signal: Das ist das Signal, aus dem die CPU alle anderen Frequenzen ableitet, es hat darüber hinaus keine weitere Funktion und dient nur als Referenz.
- Memory Bus: Hier liegt die größte Veränderung gegenüber der Intel-Architektur, da der Speicher direkt vom Prozessor angesprochen wird, nicht mehr vom Chipsatz (Northbridge). Oft ist die Frequenz gleich dem Clock Signal, aber nicht zwingend. Sie ist auch unabhängig von dem Bus, mit der CPU und Chipsatz kommunizieren:
- Hyper Transport (HTT): Verbindung der CPU zum Chipsatz und damit zu allen anderen Komponenten wie Grafik, Festplatte etc.; sie ist meistens mit dem Multiplikator x4 aus dem Clock Signal abgeleitet (also 800 MHz bei 200 MHz Clock).
- Internal Clock (Core Speed): Das ist die Frequenz, mit der der CPU-Kern intern betrieben wird, sie hängt über den "Multiplikator" mit dem Clock Signal zusammen, bei Dir offenbar x12.

Jetzt können wir anfangen zu raten, was was ist in Deinem BIOS:

"Hyper Transport" ist klar, den zu übertakten bringt gar nichts, weil die Bandbreite schon in der Grundeinstellung großzügig dimensioniert ist.

"Cool&Quiet" ist eine Energiespar-Technik von AMD, hier werden die Werte eingestellt, die der Prozessor annehmen soll, wenn nichts zu tun ist (Word, Internet browsen, ...). Die meisten Overclocker deaktivieren diese Funktion, weil sie nur bei wenigen Motherboards auch mit übertakteten CPUs funktioniert (z. B. bei meinem, Glück gehabt).

"Memory Configuration": Der verwendete Speicher muß die dort eingestellte Frequenz auch verkraften können - logisch. Wenn man die Kernfrequenz hochsetzen möchte und andere Fehlerquellen ausschließen will, kann man hier temporär langsame Timings einstellen. Ich hab's bei mir auch auf "Auto", weil mein Speicher bis 250 MHz spezifiziert ist.

"CPU Voltage": Das ist die elektrische Spannung, mit der der Kern der CPU betrieben wird. Ich glaube, bei den meisten Athlon64 sind das 1.40 V, ich mußte sie auf 1.47 V hochsetzen, damit ich bei Prime95 keine Fehler bekomme. Aber hier muß man die Temperatur besonders gut im Auge haben, da man mit zu hohen Spannungen die CPU schneller zerstört als mit zu hohen Taktraten.

"CPU Speed" / "CPU FSB Frequency": Tja...!? Könnte beides dasselbe sein, nämlich das Clock Signal, das ich in meinem ersten Beitrag gemeint hatte, als ich davon sprach, beim Athlon64 den "Taktgenerator" hochzusetzen. - Ich spekuliere mal, daß dieser hier mit "FSB" gemeint ist. (Dann hätte sich allerdings bei Deinem System etwas tun müssen.) "CPU Speed" könnte dagegen die interne Taktfrequenz sein, die aus dem Taktgenerator per Multiplikator erzeugt wird. Bei den meisten BIOSsen, die ich kenne, gibt es allerdings dafür eine direkte BIOS-Option (à la 'x11', 'x12', ...), auch wenn sie in 99% von der CPU sowieso ignoriert wird.

Wenn es allerdings genau andersherum ist, dann müßte man mal die "CPU Speed" erhöhen, um das zu testen. Wie gesagt: Eine Erhöhung von 5% - 10% dürfte jedes System wegstecken, ohne "abzurauchen", (Vorteil: es ist gerade Winter!) eine zu niedrige Einstellung bewirkt höchstens, daß die CPU dann gar nicht richtig anläuft. In letzterem Fall muß man eventuell per Jumper das BIOS-SRAM zurücksetzen, um wieder mit Standardwerten zu starten.

Wie gesagt: Ich traue mich eigentlich immer, an irgendwelchen Parametern herumzuspielen - weil ich vorsichtig bin und nie sofort auf Extremwerte stelle, sondern immer in kleinen Schritten vorgehe. Das einzige, was mir im Laufe der Jahre passiert ist, war ein zerschossenes BIOS, nachdem ich eine neue Version aufspielen wollte (hat aber nix mit Overclocking zu tun) und ein kaputter Prozessor, weil das nagelneue Mainboard defekt war - auch nix "getuned" oder "tiefergelegt". Übertakten mache ich schon seit dem AMD K6 233 (FSB: 66 MHz), den ich auf 250 MHz bei 100 MHz FSB gebracht hatte - damals eine echte Rakete. ;) Aber deswegen habe ich mir noch nie meine Hardware zerstört!*)

Wenn in Deinem BIOS ein "Performance-Mode" verfügbar ist, würde ich den ruhig mal ausprobieren (und mit Prime95 die Stabilität testen). Der Mainboard-Hersteller wird schon dafür gesorgt haben, daß das Ergebnis nicht allzu drastisch ausfällt.

Tja, ich weiß nicht, ob Dir die vielen Worte genauso viel bringen, aber ich hoffe, sie haben wenigstens die verschiedenen Optionen etwas erhellt.

Viel Spaß bei den Experimenten und wenn der nächste Klärungsbedarf ansteht, melde Dich wieder - mal sehen, ob ich dann besser helfen kann.

Grüße,

Betto


*) Mein bestes Ergebnis war der damals legendäre Celeron, dessen 400 MHz-Version bei mir mit 550MHz lief. Der Prozessor läuft übrigens immer noch 24/7 in meinem Proxy-Server, allerdings wieder mit 400 MHz, weil ich Energie sparen will. :cool:


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