WCM Forum

WCM Forum (http://www.wcm.at/forum/index.php)
-   So fliegt man richtig! (http://www.wcm.at/forum/forumdisplay.php?f=22)
-   -   Kopfflug mit der Mentor (http://www.wcm.at/forum/showthread.php?t=136988)

TobiEDDH 16.06.2004 00:57

Kopfflug mit der Mentor
 
Hallo !

Habe mir die tolle Mentor gekauft, und bin jetzt dabei den Flieger in allen möglich Fluglagen zu testen. ;) Dabei ist mir aufgefallen, daß bei Kopfflug oder Looping die Motorenleistung an einem gewissen Punkt stark nachlässt. Hängt das damit zusammen, daß der Motor weniger Fuel bekommt, oder welchen Grund hat das ? Habe mich bisher nicht mit solchen Manövern beschäftigt... :)

Danke !
Tobi.

Peterle 16.06.2004 10:55

Hallo Tobi
 
Erstmal: Ich kenn' die Mentor nicht. Dass die Motorleistung in Rückenflug und "nicht ganz sauberem" :D Looping zurückgeht, kann zwei Gründe haben:

1. Das Modell hat einen normalen Vergaser (wie alle "normalen" GA-Flugzeuge). Dann passiert es natürlich, dass im Rückenflug das Schwimmergehäuse leerläuft und der Motor (in Echt) sogar ausgehen kann. Der FS simuliert sowas. Man benötigt für Kunstflug spezielle Kunstflugvergaser oder Einspritzmotoren.

2. Die Treibstofförderung geschieht bei dem Modell nur durch die Schwerkraft, bei Sprit-Entnahme unten an den Tanks hilft dann auch die Treibstoffpumpe nicht mehr. Für Kunstflug brauchst Du lageunabhängige Spritzuführung, im Modell hilft oft das Anschalten der Treibstoffpumpen vor der Kunstflugfigur.

Wie gesagt - die speziellen Details der Mentor kenn' ich nicht.

Viele Grüsse
Peter

TobiEDDH 16.06.2004 11:59

Danke dir !

Werde es mal mit eingeschalteter Pumpe probieren. Laut Manual soll diese Pumpe nur eingeschlatet werden, wenn man startet, oder wenn die anderen Pumpem den Geist aufgeben... Aber was du sagst macht Sinn !

Gruß
Tobi.

Peterle 16.06.2004 13:01

Tobi, den Vergaser...
 
kannst Du in der aircraft.cfg umstellen unter [piston_engine]:

fuel_metering_type= x

mit x =

0=Fuel Injected,
1=Gravity Carburetor,
2=Aerobatic Carburetor

Ich hab' allerdings keine Ahnung, welche Ausstattung die Mentor in echt hat und ob sie überhaupt kunstflugtauglich ist.

Viele Grüsse
Peter

TobiEDDH 17.06.2004 17:22

Hallo Peter !

Vielen Dank für die Tips ! Hat allerdings alles nichts geholfen. Naja, der Motor geht ja nicht aus... :) Ob die Mentor in real Kunstfluhtauglich ist, weiss ich nicht. Denke ich aber einfach mal... ;) Nen Looping und ne Rolle ist ja auch kein richtiger Kunstflug. :D

Gruß
Tobi.

Andragar 18.06.2004 10:18

Ui, Vorsicht! :D

Natürlich IST ein Loop und auch eine Rolle Kunstflug.

Die Amerikaner definieren Kunstflug mit alles was die Lage des Flugzeugs über 60° aus der Normallage bringt.

Auch von den G-Kräften ist der Loop nicht ohne. Mit mindestens 3.5 G muss man in den Loop ziehen.

Nur die gesteuerte Rolle ist, wenn richtig geflogen, mit 1.5 G eine harmlose Figur. (Es sei denn man vergisst die Nase genug über den Horizont zu ziehen. Dann kanns ganz schnell abwärts gehen.)

(Eine gesteuerte Rolle ist auch der Boeing-Testpilot beim Vorführen der damals neuen 707 geflogen. Ich glaube da hat er die Manager ziemlich geschockt. ;) )

Markus 18.06.2004 13:54

Zitat:

Original geschrieben von Andragar

Auch von den G-Kräften ist der Loop nicht ohne. Mit mindestens 3.5 G muss man in den Loop ziehen.

Hi,

den Loop möchte ich sehen, da hat aber einer richtig am knüppel gerissen. Ich habe schon Loopings und auch Rollen mitgemacht, und musste feststellen, das ein Looping der "sauber" geflogen wird eigentlich lächerlich ist (als natürlich kein negativer looping)

Andragar 18.06.2004 16:13

Oh, zum EINLEITEN des Loops. Danach lassen die G-Kräfte ja wieder kontinuierlich nach. Erst beim Ausleiten hat man dann wieder kurz 3.5 bis 4 g.

Wenn man's nicht macht schafft man die Kurve oben nicht sonder fällt aus dem Loop heraus - oder man macht einen Loop der kein Loop ist sondern irgend was anderes was nicht wie ein Loop aussieht. :D

Schau beim nächsten Loop mal auf das g-Meter. :)
Das mit "nicht ohne" meinte ich im Vergleich zur gesteuerten Rolle.

(p.s. Ich kann ja noch einmal unsere Kunstflieger fragen, aber die Lehrbücher sind sich da alle einig. Unter 3.5 auf dem G-Meter wird's nix mit dem Loop.)

Markus 18.06.2004 21:18

Hi Micha,

ich habe das bis jetzt nur im Segelflugzeug mitgemacht. Natürlich hat man beim Einleiten höhere G-Werte. Der G-Messer im Segelflugzeug merkt sich die max. G-Kräfte und nach dem Loop waren wir definitiv nicht über 3 G.

Der Loop war aus meiner Sicht sehr sauber geflogen.

Wie das in ner Extra oder so aussieht kann ich nicht beurteilen.

Andragar 19.06.2004 07:03

Ja, nur aus dem Flieger selbst kann man das schlecht beurteilen ob ein Loop sauber geflogen ist. Ok, man merkt wenn man heraus fällt und gröbere Fehler bestimmt auch. Aber ob der Loop nun rund ist, überall den gleichen Radius hat und vor allem ob man auf der selben Höhe wieder heraus kommt sieht man eigentlich nur von außerhalb - es sei denn man trifft seine eigene Luftverwirbelung durch den Probeller. ;)

Aber du magst mit dem Segelflieger recht haben, dazu kann ich nichts sagen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dort geringere Kräfte ausreichen. Es hängt ja außerdem noch von der Eingangsgeschwindigkeit ab.

Bei Motorkunstfliegern bleibe ich aber dabei, 3.5 g sollten es schon sein.

Andragar 20.06.2004 15:23

So... jetzt muss ich mich mal korrigieren.

Rollen.

Ich habe oben von den gesteuerten Rollen gesprochen. Die Boeing 707 ist aber mit Sicherheit eine Querruderrolle geflogen, was auch eine geringere Belastung als die gesteuerte Rolle verursacht.

Also:

Querruderrolle (auch Fassrolle):
Wir ziehen die Nase je nach Flieger 30° über den Horizont und rollen dann mittels Querruder. Dabei verläßt das Flugzeug die horizontale Linie und fliegt quasi in Fassform bis es die Rolle wieder auf der gleichen Höhe ausleitet.

Gesteuerte Rolle (Slow-Roll):
Ziel ist es den Flugweg bei der Rolle auf der Horizontalen zu halten. Hier muss man unter anderen mittels Seiten- und Querruder das Flugzeug je nach momentander Schräglage auf der Horizontalen halten. (Bei einem Kunstflugwettbewerb werden keine Querruderrollen sonder gesteuerte Rollen geflogen.)

"Snaproll" oder auch gestoßene oder gerissene Rolle:
Bei relativ langsamer Fahrt wird das Flugzeug durch starkes anstellen (negativ oder positiv) nahe an die Stallspeed gebracht und durch treten des Seitenruders eine Fläche in den Stall gebracht. Dadurch "Snappt" das Flugzeug extrem schnell um die Längsachse, allerdings mehr wie ein Brummkreisel, dessen Stift einen Kreis beschreibt.

:) Ich tendiere derzeit mehr zu den englischen Ausdrücken, deswegen hab ich es oben nicht gleich gemerkt.

EFP055 21.06.2004 01:41

Simuliert der FS2004 unterschiedliche Strömungen an beiden Tragflächen oder ist das Verhalten nur von der Geschwindigkeit irgendwo in der mitte abhängig (im FS natürlich), denn ich hatte so etwas ähliches mal mit der SA-3 BULLDOG von PSS probiert es hat nicht richtig funktioniert. Außerdem scheinen irgendwie die Ruder nicht zu funktionieren wenn man in der Luft "steht", obwohl der Propeller volle Leistung den Quirl eigentlich auf das Seitenleitwerk bläst, und das Heck ausschlagen sollte.

[edit]
Habe ganz vergessen: Man kann auch Kunstflug mit maschinen machen, die KEINE negativen G-Kräfte erfahren dürfen, weil sie sonst ausgehen würden. Man muss bestimmte Regeln beachten, und aufpassen, dass man immer im Positiven bereich bleibt. Zum Beispiel bei einer Rolle wird hoch gepitcht, und dann ständig beim rollen am Höhenruder gezogen, oder nach einem starken aufwärtsflug legt man sich auf den Kopf, um wieder schneller runter zu kommen, und nicht in die Gefahr zu laufen, bei zu langsamer Geschwindigkeit in Strömungsabriss zu gelangen oder seitlich auszubrechen und keine positiven G-Kräfte mehr hat.
MFG

Andragar 21.06.2004 08:25

Hallo Daniel.

Angeblich simuliert der FS9 den einseitigen Abriss nicht. Trotzdem bekommt man so etwas wie eine Snap-Roll oder auch das Trudeln - zwar nicht so wie es sein müsste aber doch - irgendwie hin. (Sogar die Stall-Warnung kommt.)
Bei der Snap-Roll habe ich allerdings noch ein großes Richtungsproblem. eine 360° Rolle sollte eigentlich in der gleichen Richtung enden. Meistens bin ich aber um ca 45° aus der Richtung.

Auch das Flugverhalten bei "Stillstand" in der Luft ist nicht unbedingt MS Stärke. Allerdings komme ich mit der Extra doch inzwischen ganz gut klar. Beim Stall-Turn muss ich aber etwas Power raus nehmen, sonst kann ich die Prop-Effekte nicht genügend kompensieren. Ruderkräfte sind gering aber vorhanden. Ich nehme an, die SA-3 könnte da etwas Nacharbeit in der FD vertragen. Ausprobiert habe ich den aber nicht.

Ach ja, zu deinem Edit: Ganz wichtig ist bei solchen Maschinen das Betriebshandbuch. Dort steht exakt beschrieben welche Manöver erlaubt sind. Alle anderen sind verboten und man spielt Testpilot wenn man sie ausprobiert. (Wir im Sim habens da natürlich einfacher... ;) )

Carl Josef 21.06.2004 23:23

Faßrolle - Barrel Roll
 
Zitat:

Eine gesteuerte Rolle ist auch der Boeing-Testpilot beim Vorführen der damals neuen 707 geflogen.....
Ich habe oben von den gesteuerten Rollen gesprochen. Die Boeing 707 ist aber mit Sicherheit eine Querruderrolle geflogen, was auch eine geringere Belastung als die gesteuerte Rolle verursacht.
@andragar
Hallo Michael,

zu diesem Thema habe ich folgende Informationen:

As the big plane bore down on the race course, Johnston pulled back on the yoke and the aircraft entered a gentle climbing turn. The turn steepened dramatically, and it became apparent to the cheering masses that they were about to witness something extraordinary. With the bank angle now exceeding 90-degress, the aircraft arced through a graceful and fully-controlled barrel roll, reaching the inverted position at approx. 1,500 ft. Returning to level flight, Tex pulled up into a perfect Chandelle, reversed direction, and headed back to the lake for the other half of his routine. Repeating his astonishing performance, he rolled the airplane a second time....
Quelle: Wayne Peterson, Zeitschrift WINGS April 2004 Seite 21

The barrel roll is a precise maneuver in which the airplane is rolled around an imaginary point at 45° to the original flight path. A positive-g level is maintained throughout the maneuver, and the ball in the turn and slip or turn coordinator stays in the middle...... it's a precise maneuver requiring particular airplane attitudes at particular reference points, and it can be difficult to do properly at first....This maneuver can be considered an exaggeration of the wingover, only instead of starting to shallow the bank at the 90° position the pilot must steepen it continually until the airplane has rolled 360° and is back on the original heading at the completion of the maneuver. ...... The roll and turn are continued until the airplane is headed in the original direction with the wings level......From behind this maneuver looks as though the airplane is being flown around the outside of a barrel.
Quelle: William K. Kershner: The Basic Aerobatic Manual. Ames:Iowa State University Pres, 1991 ISBN 0-8138-0063-3

"On August 7, 1955, Alvin M. "Tex" Johnston stuns the crowd at the Seafair Gold Cup hydroplane race on Lake Washington by barrel (or aileron) rolling the prototype Dash-80, the precursor to the Boeing 707, thus launching the era of the modern commercial jet. (What Johnston did with the airplane was called a barrel-roll but some consider it an aileron roll in which a plane rotates on its long axis, rather than describing a "barrel" loop. However, unlike a conventional aileron, or snap, roll, Johnston maintained positive gravity through the maneuver.)"
Sources:
Robert McG. Thomas Jr., "Tex Johnston, Daring Jet Test Pilot, Dies at 84," The New York Times, November 14, 1998, A16; Robert Douglas, "Pioneers in Aviation" video (Aiolos Productions, Ltd., 2001. Note: The designation of Johnston's maneuver as a barrel or aileron roll remains a souce of ongoing discussion among pilots and engineers. To lay observers of the film record, it looks like a little of each.

Quelle: Hsitory link.org The Online Enyclopeia of Washington State University http://www.historylink.org/_output.CFM?file_ID=390

Externe Video-Aufnahme (22MB)
http://www.alexisparkinn.com/photoga...707%20Roll.mpg
Link aus einem Forumsbeitrag [Flightgear-users] The Famous 707 Barrel Roll http://baron.flightgear.org/pipermai...er/006632.html

Gruß
Carl

Andragar 22.06.2004 11:03

Hallo Carl, schön wieder mal von dir zu hören.
Genau das habe ich gemeint, danke für die Links und die Recherche.

Was macht das Yak-Projekt?


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:33 Uhr.

Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
© 2009 FSL Verlag