![]() |
Fliegt man große Jets hauptsächlich mit Autopilot ???
Hallo Leute !!!
Ich wollte wissen, ob man große Jets eigentlich größtenteils mit Autopilot fliegt ??? Ich kann mir nämlich schwer vorstellen , dass man eine 747-400 ganz ohne Autopilot fliegt , obwohl das ja eigentlich schöner wäre, denn sonst hockt man ja im Grunde "nur" daneben ( evtl. bis auf die Landung und den Start ! )! Mfg,Dave. |
Hi !
Einen Jet in größeren Höhen zu Steuern wäre bei einer Boeing 747 undenkbar. Wer würde den 8h am Stück knüppeln? Ein weiterer Grund für den Autopiloten in der Luft ist, dass er wesentlich "smoother" fliegt. Die Ruderauschläge sind genauer und es ist angenehmer für den Passagier in der Kabine. Der Airbus A320 wird z.B: bis 900' Feet AGL per Hand geflogen und danach wird auf A/P gewechselt. Die Landung führen heutzutage viele Piloten wenn mögllich selber durch. Man kommt ja sonst nie ran... Hoffe ich konnte deine Frage beantworten. Alex EDIT: Zitat:
|
Auch, wenn nicht sogar der Grund ist die Wirtschaftlichkeit.
Ein Flugzeug verbunden mit dem FMC kann um einiges Wirtschaftlicher fliegen, als ein Pilot von Hand. Zitat:
TLF (A320/A340 Pilot aus diversen Foren) fliegt z.b. gerne ab/bis 10.000 Fuß von Hand. Dazu meine ich, das bei LH erst die Flapps up sein müssen, bevor das AP angeht. Flieg, wenn Du es nachmachen willst so, wie Du es am besten hälst. Wenn der AP das ILS besser einfangen kann als Du, lass es doch den AP machen. Wenn Du glaubst es besser zu können, dann mach es selber :) Macht ja dann auch mehr spass oder? ;) |
Zitat:
Beim Landenaflug kommt es halt drauf an. Meist fliegen sie in Flughafennähe sowieso mit HDG Select - und spätestens 500ft AGL wird der AP ausgeschaltet. Es kann aber auch vorkommen, dass sie vorher schon länger einfach händisch fliegen, meist wenn sie knapper anfliegen. |
Man kann jedes mir bekannte Flugzeug komplett von Hand fliegen (wenn man mal die zwischengeschalteten Steuerungscomputer ignoriert). Und jeder Pilot muß auch jede Flugphase von Hand beherrschen, die Automatik könnte ja mal spinnen.
Soweit ich weiß, durfte bei Aeroflot zu Sowjet-Zeiten nur der Reiseflug per AP geflogen werden, der Rest, auch Steig-/Sinkflug per Hand. (Wahrscheinlich war es in der UdSSR billiger, die Piloten gut auszubilden als zuverlässige Elektronik zu bauen. ;) ) Grüße, Betto |
Hi !
@Niko: Die 900' Feet AGL stehen aber so im AOM des A320. Der Rest sind ja persönliche Veränderungen. Standart laut AOM ist nunmal 900 Feet AGL ;) . Aber Ja, viele machen es halt anders. Wie beim Auotfahren. Da bleibt auch nicht jeder bei Rot stehen...:D :lol: Alex |
Hi Dave,
stimmt alles, was die anderen schreiben, aber in gr0ßen Höhen fliegt nur der A/P, da es für einen Piloten sehr schwierig ist das Flugzeug ruhig zu halten. Habe es auf einem 4 Stunden Flug selbst erlebt nach dem sich beide A/P nicht aufschalten lassen wollten und das über eine Stunde lang nicht. Der PIC sehr erfahren, hatte arge Probleme mit dem austrimmen. Die 737 sank mal langsam um nach kuzer Zeit wieder zu steigen und so ging es fast die ganze Zeit. Noch eine Bemerkung am Rande der A/P läst sich erst ab einer Höhe von 400 feet AGL einschalten nur A/T läst sich schon am Boden engagen. Gruß Claus |
Selbstverständlich kann...
... jedes (fast jedes ;) ) Flugzeug vollständig manuell geflogen werden. Das eigentliche Problem ist dabei, die geforderten Limits einzuhalten (Höhenabweichungen, Komfort usw).
Grundsätzlich habe schwere, besonders aber schnelle Maschinen naturgemäss nur eine geringe Nickdämpfung. Bis die Maschine eine kleine Störung endlich selbsttätig ausgeregelt hat, steigt und fällt sie halt um viele(!) 100 Fuss, schwingt viele lange Minuten um die Sollage. In grosser Höhe ist das natürlich noch ausgeprägter (geringe Dichte, vergleichsweise geringere IAS). Der Pilot kann diese Schwingungen prinzipiell natürlich abkürzen.... prinzipiell. Der AP kann's besser. Stört man eine kleine Maschine willkürlich (z.B. Knüppel kräftig ziehen und wieder loslassen), so dauert es leicht eine Minute und mehr, bis die vorherigen Werte wieder konstant werden. Um wieviel länger dauert es da bei einer hundertmal schwereren und 10mal schnellern Maschine (v^2-Abkängigkeit!). Viele Grüsse Peter P.S. In bestimmten Bereichen der Fliegerei tendiert man zugunsten höherer Manövrierfähigkeit in steigendem Masse dazu, die Forderung nach aerodynamischer Eigenstabilität gänzlich fallen zu lassen und die ganze Regelung einem Rechner zu überlassen. Ein solches Flugzeug wäre für den Piloten manuell dann so "leicht" zu fliegen, wie ein Hubschrauber ;). Auch in der Zivilfliegerei denkt man über solche Dinge nach. |
Hallo,
es ist sogar Forschrift einen Autopilot fuer die Hoeheneinhaltung bei RVSM(etwa north atlantic track system) zu haben. |
wobei es RVSM (Reduced vertical seperation minima) nicht nur auf den NAT Tracks gibt, sondern auch größtenteils im anderen Luftraum.
Heißt eigentlich nur das man früher ab einer bestimmten Höhe die Flightlevels in 2000 Fuß Abständen hatte, mit RVSM sind es nur noch 1000 Fuß. Notwendig dafür ist eben unter anderem auch funktsfähiger Autopilot. |
Hi,
RVSM ist in schon in vielen europ. Staaten eingeführt worden. Eine gute karte kann man unter .http://www.ecacnav.com/rvsm/map.htm finden. RVSM-airspace ist über FL290 und unter FL410 (beides inkludiert), sollte ein Aircraft nicht RVSM-approved sein, muß es unter 290 sinken. Ausnahme: Military und State Aircraft, die muß der Controller dann mit 2000 ft zum restlichen verkehr staffeln |
Apropos nicht immer vorhandene aerodynamische Eigenstabilität:
Irgendwo habe ich mal für die F-16 die Bezeichnung "Atari-Flieger" gelesen, weil die immer zugeschalteten (!) Steuerungsomputer alle aerodynamischen Unregelmäßigkeiten so radikal wegbügeln... Man soll das Gefühl haben, einen stark vereinfachten Simulator zu fliegen, obwohl das Ding extrem manövrierfähig ist. Hm. Kommt mir bekannt vor. ;) |
Zitat:
Also so kann ich das nicht stehen lassen. Du tust so, als wäre es ein Vergehen, wenn man den A/P nicht bei 900 ft. AGL aktiviert. Dem ist nämlich absolut nicht so. Der Hersteller (in diesem Fall Airbus) gibt gewisse Limitations (z.B. Autopilot darf erst ab frühestens 400 ft. AGL eingeschalten werden, darunter ist die sichere Steuerung nicht gewährleistet etc.), jedoch kann die Company innerhalb der Limitations eigene (sogenannte SOPs oder Company Procedures) Verfahren einführen. Liebe Grüße, Bernd |
Re: Fliegt man große Jets hauptsächlich mit Autopilot ???
Zitat:
Im Grunde genommen kann jede Cockpit-Crew innerhalb bestimmter Vorschriften selbst entscheiden, wann sie den AP aufschaltet und wann händisch gesteuert wird. Ob es schöner ist, 8 oder mehr Stunden am Stück per Hand zu fliegen oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden, idR werden im Reiseflug wohl die APs das Steuer übernehmen. Die Crew hat dann auch noch genug zu tun. Abgesehen davon, wer die Maschine steuert, AP oder Pilot, werden am AP immer die Eingaben gemacht, um den Flightdirector zu füttern, dh alle Werte wie Höhe, Steigrate, Heading, VNAV und LNAV, Geschwindigkeit usw werden in den AP eingegeben auch wenn der Pilot das Steuer führt. Der Flightdirector gibt somit immer die Flugmanöver vor, wer sie ausführt (Pilot oder AP) ist der Crew überlassen. Wann nun der AP aufgeschaltet wird und wann er wieder ausgeschaltet wird, ist sicher von vielen Faktoren abhängig und nicht pauschal zu sagen. So hängt es auch vom Wetter ab, ob man zB eine automatische Landung durchführt oder nicht. Bei sehr böigem Wind wird zB der AP nicht benutzt, da er nicht schnell genug reagieren kann oder auch überreagiert. Man stelle sich einen Landeanflug vor, bei dem sich die Aerodynamischen Verhältnisse für sehr kurze Zeit ändern: zB Überflug einer breiten Strasse an einem heissen Sommertag kurz vor der Schwelle, dort wird es starke Aufwinde geben, die den Flieger für sehr kurze Zeit erfassen und nach oben drücken. Wenn da der AP gegensteuert, hat man ein Problem. Der erfahrene Pilot macht in dem Fall einfach mal gar nix und die Maschine pendelt sich von selbst wieder ein und setzt ein paar Meter später auf. Man kann aber davon ausgehen, dass beim grösste Teil der Flüge die SID und der gesamte Anflug händisch gesteuert wird. Die 10.000 ft Grenze ist da wohl ein guter Anhaltspunkt. Händisch gesteuert heisst aber: Nach den Vorgaben des Flightdiretors, denn der ist immer zugeschaltet. Damit ist es auch möglich per FMC wirtschaftlich händisch zu fliegen. Ausserdem macht das Fliegen von Hand den meisten Piloten zu viel Spass, als das sie sich diesen von einer Maschine nehmen lassen. Bis dann Robin |
Zitat:
Bei sehr schlechter Sicht ist es manchmal sinnvoller den Autopilot bei der Landung länger (z.B. bis Landebahn in Sichtweite ist) aktiviert zu lassen. Gruß, Andy |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:27 Uhr. |
Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
© 2009 FSL Verlag