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Christoph 22.01.2012 18:12

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2467803)
und in der biologie spricht man vom krebsgeschwür, wenn bestimmte zellen mehr der zur verfügung stehenden nahrungsmitteln einheimsen, als ihnen eigentlich zusteht.

Leider nein, in der Biologie herrscht noch immer fressen und gefressen werden, ich kenne keine Zelle die auf andere in ihrer Umgebung Rücksicht nimmt, sowas gibt´s erst bei höheren Individuen.
Bei Krebszellen ist, nur zur Klarstellung, das Zellwachstum entartet und die Apoptose ausgeschaltet.

Satan_666 22.01.2012 18:16

@ toni:

stimmt - so kommen wir nicht weiter. solange man sich nur einzelne rosinen rauspickt, so lange werden wir auf keinen grünen zweig kommen.

wenn du die wifo-studie genau liest, wirst du feststellen, dass benzin seit 1990 keine preisliche änderung widerfahren hat. benzin ist allenfalls seit 1980 billiger geworden, und auch nur deswegen, weil die INDUSTRIElöhne seitdem exorbitant gestiegen ist. denn deine wifo-studie zeigt die entwicklung ausschließlich für industriearbeiter. der damalige industrielle boom hat sich eben stark auf die löhne dieser branche ausgewirkt.

die AK-statistik geht aber von allen branchen und auch von angestellten und arbeitern aus, richtet sich nach der offiziellen inflationsrate und ist imho univereller zu sehen.

The_Lord_of_Midnight 22.01.2012 22:52

Zitat:

Zitat von enjoy2 (Beitrag 2467669)
was ich bei dem Posting nicht verstehe, was meinst du mit Chance für die Griechen?
was sollen sie derzeit beitragen, wenn nix da ist?

Eine Chance für die Griechen im Sinne von Investitionen und Arbeitsplätzen.

Aber das werden die Deutschen nie zulassen, die glauben anscheinend noch immer an das Märchen, daß man nur immer die Exporte maximieren muss.

Nur wenn irgendwann kein anderes Land mehr da ist, daß einem seine Waren abkaufen kann, dann bricht das einfache Modell zusammen.

Die Chinesen haben das auch bereits erkannt.
Jetzt versuchen sie eben, sich mit ihren immens großen Geldvorräten bei uns einzukaufen.
Den Euro und den Dollar sofort zu zerstören würde ihnen jedenfalls nichts bringen.
Denn wer kauft dann ihre Waren ?

Genau das haben die Deutschen und auch viele andere übersehen.
Schimpfen tut man gerne über die Griechen, aber man denkt nicht genug daran was passiert, wenn in immer mehr Ländern wirklich alles den Bach runtergeht.
Die nächsten sind vielleicht wir, wenn die Exporte und der Fremdenverkehr zusammenbrechen.

The_Lord_of_Midnight 22.01.2012 22:55

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2467678)
Ich habe aber nie von den Griechen, sondern von unserem Einkommen und dessen Wertigkeit gesprochen!

Wie gesagt, meiner Meinung sollte in Zukunft die Frage wichtiger werden, wer welchen Beitrag leistet.
Die Frage, wer wen finanziert ist auch nur ein Umweg, nicht wahr ?

The_Lord_of_Midnight 22.01.2012 23:00

Zitat:

Zitat von enjoy2 (Beitrag 2467778)
PS: wäre auch eine gute Frage an Börse/Banken/etc.

Die Börse und die Banken kannst du das nicht fragen.
Die interessiert das nicht, die wollen einfach nur möglichst viel Gewinn machen.
Das musst du die Regulierungsstellen fragen, das musst du den Gesetzgeber fragen.
Eine Bank und eine Börse wurden nicht gewählt, die machen maximal Lobbyismus.

The_Lord_of_Midnight 22.01.2012 23:07

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2467787)
Dann frage ich mich aber schon warum die Menschen - als (angeblich!?) vernunftbegabte Wesen - immer noch daran glauben, dass es permanentes Wachstum geben kann, ja sogar geben muss, damit es funktioniert.

Ich denke, das hängt damit zusammen, daß wir uns alle in einer Deadlock-Situation befinden.
Die Politiker wissen ganz genau, daß sie sofort weg vom Fenster wären, wenn sie das Wachstum stoppen.
Welcher Wähler würde es sich denn gefallen lassen, daß er für alle Zeiten keine Gehaltserhöhungen mehr bekommt ?
Man sieht das doch auch an den Diskussionen hier in diesem Thread ?

Und nicht zu vergessen, wie will man das denn in einer sich ständig verändernden Welt überhaupt realisieren ?
In einer Welt, die wir ganz bestimmt nicht alleine kontrollieren können ?
Und wer würde denn so eine Welt wollen, wo immer alles gleich ist.

Siehe auch "Und täglich grüßt das Murmeltier"
http://de.wikipedia.org/wiki/Und_t%C...das_Murmeltier
und "Pleasantville"
http://de.wikipedia.org/wiki/Pleasan...m_wahr_zu_sein
.

Viel interessanter finde ich die Frage, wie ein solches Modell der Zukunft aussehen könnte, wo es kein Wachstum mehr gibt.
Also welche Konsequenzen hätte das für uns alle ?
Wer würde da mitmachen ?
Ist es in einer globalen Wirtschaft überhaupt noch möglich, sich abzuschotten und seine eigenen Regeln zu machen ?

Man sieht doch, welche Wirtschaftskriege es bereits entfacht, wenn man nur endlich die bereits seit Jahrezehnten überfälligen Steuern auf Flugzeugtreibstoffe einführen will.
Das ist die irrste Ressourcen-Verschwendung, die man sich nur denken kann.
Wie will man das realisieren, wenn der größte Umweltsünder überhaupt, der Flugverkehr, völlig steuerfrei weiter wuchern kann ?
Da müsste man mal mit den Ökosteuern anfangen.

Nur sind wir dann wieder dort, wer kann das umsetzen, ohne sofort von der halben Welt sozusagen gelyncht zu werden ?

TONI_B 23.01.2012 07:14

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2467848)
@ toni:

stimmt - so kommen wir nicht weiter. solange man sich nur einzelne rosinen rauspickt, so lange werden wir auf keinen grünen zweig kommen.

wenn du die wifo-studie genau liest, wirst du feststellen, dass benzin seit 1990 keine preisliche änderung widerfahren hat. benzin ist allenfalls seit 1980 billiger geworden, und auch nur deswegen, weil die INDUSTRIElöhne seitdem exorbitant gestiegen ist. denn deine wifo-studie zeigt die entwicklung ausschließlich für industriearbeiter. der damalige industrielle boom hat sich eben stark auf die löhne dieser branche ausgewirkt.

die AK-statistik geht aber von allen branchen und auch von angestellten und arbeitern aus, richtet sich nach der offiziellen inflationsrate und ist imho univereller zu sehen.

Ich arbeite ja bekanntlich nicht in der Industrie, aber auch viele meiner Bekannten und Freunde haben in den letzten 20-30 Jahren (seit unseren gemeinsamen Schulabschlüssen) eine deutliche Steigerung ihres Lebensstandards durchgemacht. Um das zu sehen, brauche ich keine Studie!
Als mein Vater 1974 den ersten Farbfernseher gekauft hatte, musste er 2-3 Monatsgehälter hinlegen. Und das war ein "billiges" kleines Modell. Ich habe mir voriges Jahr (nach 20 Jahren CRT!) einen LCD gekauft (82cm) um 800€ - dafür muss ich aber nur ein paar Tage arbeiten. Und das gilt nicht nur für Luxusgüter, sonder auch zB. für Lebensmittel, denn damals gab es Wurst nur 1x pro Woche, weil sie zu teuer war. Denkt man heute darüber nach, ob man Wurst kauft oder nicht?

Es kann natürlich sein, dass du das nicht so miterlebt hast. Aber wenn ich mir zB. meine "Kunden" ansehe, dann hat jedes Kind ein Handy, einen Laptop, gehen jeden Tag zum Maci usw. usw. also kann es wohl nicht so sein, dass die gesamte Bevölkerung am Hungertuch nagt.

TONI_B 23.01.2012 07:17

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2467868)
Wie gesagt, meiner Meinung sollte in Zukunft die Frage wichtiger werden, wer welchen Beitrag leistet.
Die Frage, wer wen finanziert ist auch nur ein Umweg, nicht wahr ?

Ja, schön - aber das war nicht unbedingt das Thema. Warum du da immer wieder die Griechen ins Spiel bringst...?

Satan_666 23.01.2012 09:04

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2467874)
... aber auch viele meiner Bekannten und Freunde haben in den letzten 20-30 Jahren (seit unseren gemeinsamen Schulabschlüssen) eine deutliche Steigerung ihres Lebensstandards durchgemacht ...

du pickst schon wieder rosinen raus - und das bringt nix, wie du selbst geschrieben hast.

wenn du den lebensstandard an der menge an fernsehern im wohnzimmer festmachst, dann ist das deine sache. ich tu das jedenfalls nicht. mir geht es im leben um ganz andere werte als den, mir technische sachen kaufen zu können.

TONI_B 23.01.2012 16:06

Der Fernseher war als Beispiel gedacht. Ich bin überzeugt, dass unser Lebensstandard zur Zeit viel höher ist als vor 20-30 Jahren.

Wenn du das nicht so siehst, ist es ok. Aber du könntest konkrete Beispiele nennen, warum es deiner Meinung nach nicht so ist - und die Qualität von Schnitzelfleisch ist wohl auch kein Maßstab für Wohlstand...


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