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Don Manuel 17.05.2008 07:42

Selbstverantwortung kann man bis zu einem gewissen Grad lernen, Intelligenz nicht. Mit dem Auto ist jedem Fahrer eine derart energiegeladene Waffe gegeben, ein IQ-Test ist dafür aber genauso wenig Bedingung wie ein Test der Fähigkeit zur Selbstverantwortung.
Selbst bei aktuellen Gesetzen und ihrer eventuell strengen Kontrolle, ist das Risiko im Verkehr einem vorwiegend emotional gesteuerten Vollidioten zu begegnen sehr hoch. Ich persönlich habe den Vertrauensgrundsatz für mich daher dahingehend abgewandelt, vom anderen nicht die Einhaltung von Regeln zu erwarten, sondern das Maximum an Egozentrik, an mangelndem Überblick über die Situation und an Ausnützung der vermeintlich empfundenen persönlichen Freiheit.

The_Lord_of_Midnight 17.05.2008 08:12

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2277582)
Die großartig beschworene Selbstverantwortung kann nur als Ergänzung zur Gesetzgebung dienen! Denn genau da läßt ja auch der Gesetzgeber immer einen Spielraum: wenn du bei perfekten Bedingungen 140-150 (am Tacho!) fährst (mach ich auch ab und zu :engel:), wird dich keiner strafen.

Ja, das stimmt schon.
Und genau deswegen gibt es keinen Grund sich zu beklagen, meine ich.
Denn die "Schlinge" zieht sich jetzt wieder mal enger zu.
Wie gesagt, ab 20 Kmh zu viel gibt es jetzt Lenkererhebungen.
Und die Kontrollen werden meiner Beobachtung nach nicht weniger, sondern weiter verstärkt.
Die Disziplin der Lenker wird dadurch laufend besser.
Was nicht heissen soll, daß es nicht immer noch ein Stück besser geht.

The_Lord_of_Midnight 17.05.2008 08:17

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2277590)
Selbst bei aktuellen Gesetzen und ihrer eventuell strengen Kontrolle, ist das Risiko im Verkehr einem vorwiegend emotional gesteuerten Vollidioten zu begegnen sehr hoch.

Das Problem ist, man kann dem nur durch konsequentes Anzeigen entgegentreten.
Nur wer hat schon die Zeit, jeden Tag zur Polizei zu gehen und dann auch noch den Zeugen zu spielen wenn diese rücksichtlosen S... alles abstreiten ?
Ich halte das so, daß ich nur in krassen Fällen aktuer Lebensgefahr tätig werde.
Und nicht mal dafür habe ich Zeit.
Wer kennt nicht die Situationen, wenn jemand halsbrecherisch überholt und er gerade eine halbe Sekunde vor dem Tod noch rüberreissen kann ?
Das kommt leider viel zu oft vor.
Ich glaube man stumpft auch irgendwann ab und findet das alles normal.
Das ist genau das Problem, denn man akzeptiert einfach die permanente Lebensgefahr durch solche Leute, was im Grunde genommen niemals passieren dürfte, weil es zu einer falschen und absolut nicht angemessenen Toleranz führt.
Andere Leute in Lebensgefahr zu bringen dürfte eigentlich niemals toleriert werden.
Keine Sekunde und keinen Moment.

Don Manuel 17.05.2008 08:29

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2277600)
Andere Leute in Lebensgefahr zu bringen dürfte eigentlich niemals toleriert werden.
Keine Sekunde und keinen Moment.

Wenn das wirklich zu Ende gedacht wird, ist der Begriff der persönlichen Freiheit sehr zu überdenken, bzw. würde dann die Mehrheit der Menschheit sich in Zwangsjacken wiederfinden. Ein altes gesellschaftliches Dilemma.

Telcontar 17.05.2008 08:36

Ich denke das Problem ist das gewisse dinge im Strassenverkehr als Kavaliersdelikte gelten. Sicherlich auch deswegen weil der Strafrahmen bei uns doch sehr Gering ist.
Alle die ihren Führerschein <10jahren haben würden sich anders verhalten wenn wir Strafen wie in Norwegen hätten

Satan_666 17.05.2008 09:12

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2277605)
Wenn das wirklich zu Ende gedacht wird, ist der Begriff der persönlichen Freiheit sehr zu überdenken, bzw. würde dann die Mehrheit der Menschheit sich in Zwangsjacken wiederfinden. Ein altes gesellschaftliches Dilemma.

Die eigene Freiheit endet nun mal dort, wo sie in die Freiheit meiner Mitmenschen eingreift. Und wenn hier kein Konsens gefunden werdne kann, braucht es Gesetze. Und Gesetze haben nur dann einen Sinn, wenn deren Übertretung auch geahndet wird.

Schuld an dieser Misere sind eben die, die zu wenig Rücksicht auf Andere nehmen.

Don Manuel 17.05.2008 09:19

Imho ist es müßig, den Begriff Freiheit auszudiskutieren. Imho eine pubertäre Illusion. Das Phänomen des Lebens entsteht in einem unglaublich vielfältigen Netz von Abhängigkeiten und wer an freie Entscheidung des menschlichen Bewußtseins glaubt, hat sich einfach noch wenig mit Psychologie oder der Funktion unseres Gehirnes befaßt.
Oder anders gefragt: wie kann die reale Erkenntnisfähigkeit des Menschen in jedem Moment genügen, die Auswirkungen auf die Welt anderer wirklich zu begreifen?

Telcontar 17.05.2008 09:32

Ohne weiteren Komentar:
http://content2.totallycrap.com/media/wreckedporsche/
oder Aktueler gestern 16.05.20008 in Österreich
http://www.krone.at/krone/S25/object...cms/index.html
Zitat:

Zitat von Krone
Überholender Porsche kostet Biker das Leben

http://www.krone.at/krone/S25/object.../hxcms/1x1.gif
Ein Todesopfer hat Freitagnachmittag ein schlimmer Verkehrsunfall in Niederösterreich gefordert: Das Opfer ist ein 38-jähriger Beamter, der mit seinem Motorrad bei einem Ausweichmanöver tödlich zu Sturz kam und sich dann unter einem Auto auf der Gegenfahrbahn verkeilte. Der Biker hatte einem Autofahrer ausweichen müssen, der in einer Kurve überholt hat. Der Porschefahrer, der den Unfall mit seiner Aktion provozierte, hat den Crash entweder nicht bemerkt oder - wahrscheinlicher - er flüchtete vom Unfallort.

Der 38-Jährige war mit seinem Motorrad auf der Tullner Straße im Gemeindegebiet von Scheiblingstein unterwegs, als ihm in einer langgezogenen, unübersichtlichen Kurve der unbekannte Porschefahrer mit Wiener Kennzeichen entgegenkam. Der Motorradlenker versuchte dem silberfarbenen Sportwagen nach links auszuweichen, kam dabei jedoch zu Sturz und rutschte von seinem Motorrad.
Während das Bike in eine Böschung schlitterte und im Gras landete, blieb der 38-Jährige auf der Straße und rutschte unter die vordere Stoßstange eines Pkws auf der Gegenfahrbahn. Das von einem Pensionisten gelenkte Auto war bereits schon fast zum Stillstand gebracht worden, der Zusammenprall jedoch unaufhaltbar.
Polizei: Er war sofort tot
Der Motorradfahrer kam mit dem Kopf voran unter die Stoßstange, wobei sich der Helm verkeilte. Der Mann konnte nur mit Hilfe eines Wagenhebers vom nachkommenden Fahrzeuglenker befreit und vor das Auto gezogen werden. Reanimationsversuche, auch durch ein Notarztteam des Rettungshubschraubers, waren jedoch zwecklos. Er dürfte nach dem Aufprall sofort verstorben sein, teilte die Sicherheitsdirektion Niederösterreich mit. Von dem Porschefahrer fehlte am Unfallort jede Spur.


TONI_B 17.05.2008 09:42

Der Porsche-Fahrer hat doch das Risiko genau einschätzen können, er hat doch seine Freiheit in Anspruch genommen und in Selbstverantwortung gehandelt, da braucht man sich nicht an Gesetze halten, die stören doch nur, oder etwa nicht, lieber ZED...

TONI_B 17.05.2008 09:51

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2277597)
Ja, das stimmt schon.
Und genau deswegen gibt es keinen Grund sich zu beklagen, meine ich.
Denn die "Schlinge" zieht sich jetzt wieder mal enger zu.
Wie gesagt, ab 20 Kmh zu viel gibt es jetzt Lenkererhebungen.
Und die Kontrollen werden meiner Beobachtung nach nicht weniger, sondern weiter verstärkt.
Die Disziplin der Lenker wird dadurch laufend besser.
Was nicht heissen soll, daß es nicht immer noch ein Stück besser geht.

Ich beklage mich auch nicht über die Toleranz, die es bei Kontrollen gibt - die ist vollkommen in Ordnung. Das ist genau das Maß an Selbstverantwortung, das ich akzeptieren kann. Und mehr Kontrollen würden die Situation sicher weiter verbesser - vor allem dann, wenn dort kontrolliert, wo es wirklich gefährlich ist!


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