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Oli 08.06.2007 15:47

1.

Weil es am Sonntag sich genauso verhält, wie vorher am SA (vor einigen Jahren gabs nur 1x im Monat den langen SA, jetzt jedes WE).
Der lange DO z. B. hat sich in vielen Region schon wieder disqualifiziert, genauso wie das LateShopping in der Lugner City.

Und die RundumÖffnungszeiten in Berlin (Buchhandlung, etc.) kamen auch nicht über 2 Monate Bestehen hinaus.

Mir liegen hier Umsatzzahlen von 3 großen Textilketten in Österreich und Deutschland - Beobachtungszeitraum 12 Jahre - vor. Ja, es gab Umsatzsteigerungen, aber genaue Analysen zeigen, dass diese nicht durch die längeren Öffnungszeiten hervorgerufen werden. Im Gegenteil, wenn es nach den Kosten ginge, würde man sich wieder mehr auf die Kernzeiten beschränken. Geht aber nicht, da der Mitbewerb nicht mitspielt.

2.
Weil es nicht um den Geschäftsinhaber alleine geht, sondern auch um sein Personal. Und es ist leider nicht so, dass aufgrund langer Öffnungszeiten die Freizeit mehr wird, es gibt längere Pausen! Du kannst Dir sicher sein, wenn es Sonntags Arbeit gibt, und Dein/e Partner/in ist ebenfalls im Handel tätig, werdet Ihr, wenns blöd hergeht, kein Wochenende gemeinsam mehr frei haben (wenn der 2 Wochen-Turnuns lt. Gesetz wie am SA gilt und Ihr gegengleich arbeitet).

Und bitte jetzt nicht das Argument, mann muss ja nicht im Handel arbeiten, wenn man das nicht akzeptiert. Bitte was sollen die tausende Angestellten da machen, sich alle Umschulen lassen? Und wer macht dann die Arbeit. Ach ja die Ausländer. Man findet ja heute schon kaum noch Österreicher, die sich diese Arbeitszeit antun!!

3.
Das ist aber eine naive Frage. Natürlich laufen alle zum Baumarkt oder sonstwohin, wenn der SO auch aufsperrt. Wenn dann der Mitbewerb nicht mitspielt, bringst natürlich dem einen was. = Umsatzverschiebung;

3of4 08.06.2007 15:48

Zitat:

Original geschrieben von FearoftheDark
ähm.. denk mal logisch nach.. wenn geschäfte so lange offen haben wirst du dort nich 16h durcharbeiten.. oder? das wird dann eben im 2-schicht-betrieb ablaufen.. wenn die jetzt samstags auch arbeiten, dann werdens dort evt. einen teilzeit oder nur samstags-beschäftigten haben, der das ganze ausführt.. im grunde eine gute sache.. es werden arbeitsplätze geschaffen.. (klar, dass das auf keinen fall auf alle geschäftszweite zutreffen würde, würde man dort längere öffnungszeiten anbieten.. )
man sollte nur als unternehmer auch bedenken, das ich mit den "mehröffnungszeiten" auch soviel einbringen muss, dass ich das zusätzliche personal bezahlen kann...

glaub aber das ganze wurde hier eh schon vor mir eingeführt.. da wird ja fleißig geschrieben :D

ich habe logisch nachgedacht UND ich habe vorher die beiträge der anderen durchgelesen! wenn du liest, wirst du feststellen, dass nicht nur mehr leute eingestellt werden, sondern mitarbeiter auch zu abstrusen arbeitszeiten gezwungen werden! wie auch schon andere oben geschrieben haben: durch längere öffnungszeiten gibt es nicht mehr kunden und mehr umsatz, also wo soll das geld für mehr personal herkommen? (das ist eine logische überlegung)

FearoftheDark 08.06.2007 15:48

Zitat:

Original geschrieben von LouCypher
Blöde frage, aber mit welchen umsatzzahlen kannst du belegen das der sonntag nichts bringt wenn man am sonntag gar nicht aufsperren darf?

...und wieso soll ein geschäftsinhaber nicht entscheiden dürfen wann er seine waren verkauft? Wieso sollte es mir verboten sein am sonntag irgendwas zu verkaufen, inwiefern macht das die welt schlechter?

wieso müssen die anderen mitziehen um nicht auf der strecke zu bleiben, wenn sowieso kein bedarf an der sonntagsöffnung besteht; wenn die leute sowieso nicht mehr kaufen und sowieso nicht mehr geld haben?


stimmt.. also ich wäre froh, wenn man in österreich, wie in vielen anderen ländern auch, ein 24h-geschäft hätte.. dann müsste man den doppler nachts auch nicht bei der tankstelle um das 3-fache kauefn :D

LouCypher 08.06.2007 16:16

Zitat:

Original geschrieben von Oli

2.
Weil es nicht um den Geschäftsinhaber alleine geht, sondern auch um sein Personal. Und es ist leider nicht so, dass aufgrund langer Öffnungszeiten die Freizeit mehr wird, es gibt längere Pausen! Du kannst Dir sicher sein, wenn es Sonntags Arbeit gibt, und Dein/e Partner/in ist ebenfalls im Handel tätig, werdet Ihr, wenns blöd hergeht, kein Wochenende gemeinsam mehr frei haben (wenn der 2 Wochen-Turnuns lt. Gesetz wie am SA gilt und Ihr gegengleich arbeitet).

d.h. weil die politik bzw. die arbeitnehmervertreter versagen ist sonntagsöffnung schlecht? Ich bin mir sicher das es möglich ist am sonntag offen zu haben und gleichzeitig faire arbeitsbedingungen zuschaffen. Ausserdem darf ja nicht mal der inhaber allein hinter der budl stehen, warum, wo liegt darin der sinn?

Das auländer argument lass ich nicht gelten weil diese "ausländer" ja meist auch eu bürger sind. Ob die nun einen job haben oder irgendein österreicher ist doch absolut egal oder?

FearoftheDark 08.06.2007 17:40

Zitat:

Original geschrieben von 3of4
ich habe logisch nachgedacht UND ich habe vorher die beiträge der anderen durchgelesen! wenn du liest, wirst du feststellen, dass nicht nur mehr leute eingestellt werden, sondern mitarbeiter auch zu abstrusen arbeitszeiten gezwungen werden! wie auch schon andere oben geschrieben haben: durch längere öffnungszeiten gibt es nicht mehr kunden und mehr umsatz, also wo soll das geld für mehr personal herkommen? (das ist eine logische überlegung)

ich weiß das es oft der fall ist, dass angestelle unfairer weise zu überstunden getrieben werden.. andererseits hat hier auch der staat sorge zu tragen, das menschen unter fairen bedingungen wo arbeiten.. da sollten die kontrollen eben verstärkt werden..

;)

holzi 08.06.2007 17:49

Zitat:

Original geschrieben von FearoftheDark
.. andererseits hat hier auch der staat sorge zu tragen, das menschen unter fairen bedingungen wo arbeiten.. da sollten die kontrollen eben verstärkt werden..

;)

Wir könnten die Supermarktangestellten pragmatisieren ;) :p

3of4 08.06.2007 18:00

Zitat:

Original geschrieben von FearoftheDark
ich weiß das es oft der fall ist, dass angestelle unfairer weise zu überstunden getrieben werden.. andererseits hat hier auch der staat sorge zu tragen, das menschen unter fairen bedingungen wo arbeiten.. da sollten die kontrollen eben verstärkt werden..

;)

der staat hat aber auch für vollbeschäftigung zu sorgen (auch wenn der begriff in letzter zeit zu oft verwendet und strapaziert wurde, vollbeschäftigung hat das ziel zu sein) und darf daher nicht zu restriktive gesetze erstellen ==> siehe zb. behindertenschutz, der öfters auch mal die einstellung behinderter verhindert...
das ganze ist ein schmaler grad, der je nach politischer coloeur von der liberalen seite oder nicht angegangen wird!

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 18:01

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B
Da werden die "braven" Privatangestellten gegen "bösen" Beamten aufgehetzt.
Nein, das darfst du nicht so vereinfachen.
Warum sollte ein Mensch deshalb schlechter sein, nur weil er Beamter ist ?
Beamte gehören genauso zum Staatswesen und ohne geht es schlichtweg nicht.

Die Frage ist eher, ob es wirklich und unbedingt der Unkündbarkeit bedarf und ob man die allermeisten Staatsbediensteten nicht doch als Vertragsbedienstete anstellen muss/kann/soll.
Darüber kann man diskutieren.

Und wenn schon wer "böse" ist, dann doch wohl derjenige der das System geschaffen hat.
Die müssten dafür zur Verantwortung gezogen werden.
Denn selbstverständlich wird kein Mensch nein sagen, wenn er das "unmoralische" Angebot der Unkündgbarkeit bekommt.
Denn der Beamte darf ja kündigen, nur der Staat nicht.

3of4 08.06.2007 18:08

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Nein, das darfst du nicht so vereinfachen.
Warum sollte ein Mensch deshalb schlechter sein, nur weil er Beamter ist ?
Beamte gehören genauso zum Staatswesen und ohne geht es schlichtweg nicht.

Die Frage ist eher, ob es wirklich und unbedingt der Unkündbarkeit bedarf und ob man die allermeisten Staatsbediensteten nicht doch als Vertragsbedienstete anstellen muss/kann/soll.
Darüber kann man diskutieren.

Und wenn schon wer "böse" ist, dann doch wohl derjenige der das System geschaffen hat.
Die müssten dafür zur Verantwortung gezogen werden.
Denn selbstverständlich wird kein Mensch nein sagen, wenn er das "unmoralische" Angebot der Unkündgbarkeit bekommt.
Denn der Beamte darf ja kündigen, nur der Staat nicht.

Was war der ursprüngliche Sinn der Pragmatisierung
Beamte sollten unbestechlich, unerpressbar werden und auch nicht bei einem Regierungswechsel einfach ausgewechselt werden können!
da ist natürlich die frage, wer dann alle pragmatisiert gehört: vom hohen (staatlichen) konzernchef, über die beamten (insbesondere die) mit all ihren facetten (zb. müssen imho auch professoren und lehrer pragmatisiert bleiben) bis hin zur putzfrau (wobei die dafür zb. alle büros und mistkübel durchsuchen könnt und damit auch ein tolles ziel ist)

TONI_B 08.06.2007 18:09

Es ist schon ok, wenn eine Firma glaubt, dass sie unbedingt 24/7 geöffent haben muss. ABER - und gibt es in den letzten Monaten und Jahren ohnehin immer wieder Streit zwischen Gewerkschaft und Industrie bzw. Handel - es geht immer auf Kosten der Angestellten!

Der Handel fordert "flexible Arbeitszeitmodelle" - warum sagt man gleich:"Wir wollen den Leuten viel weniger für gleiche Leistung zahlen" bzw. "Wir wollen den Leuten am SA und SO nicht mehr zahlen". Darum geht es letztlich. Und jene, die unbedingt 24/7 einkaufen wollen (oder auch müssen!) sollen halt mehr dafür zahlen! Wäre nur fair jenen gegenüber, die dann arbeiten müssen.

FoTD hat es ja in seiner Naivität ausgesprochen:"Bei der Tankstelle muss er für den Doppler 3-4x so viel zahlen". Recht so! Hoffentlich bekommt der Tankwart, der mitten in der Nacht Dienst machen muss, auch genügend bezahlt dafür. (Wahrscheinlich aber, nicht! Er wird froh sein überhaupt einen Job zu haben uns nicht aufmucken...).

Ich würde mir überhaupt viel mehr Solidarität und Fairness der arbeitenden Bevölkerung (und das sind auch die Beamten! ;) ) untereinander wünschen - denn dann wäre es nicht so leicht möglich, die Berufs- oder Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen oder gegeneinander aufzubringen.


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