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Moose 07.01.2006 13:00

Weil man den RBMK (Tschernobyl) Reaktor absolut, nicht mal im geringsten mit den "heutigen" (sind ja auch schon alt) WWERs, Konvois, N4s etc... vergleichen kann.

Die RBMK sind graphitmoderierte "Plutoniumbrüter". Nur Tschernobyl als das Killerargument gegen Kernenergie zu bringen ist nicht, denn wie gesagt, hier bewegen wir uns auf einem ganz anderen Reaktorkonzept.
Positiver Void Koeffizient, Brenntstäbe die sich viel zu langsam bewegten etc...

Und für Tschernobyl bin ich nicht zu jung, ich bin ein gebranntmarktes Kind weil ich nicht in der Sandkiste spielen durfte ;).

Übrigens, die anderen Blöcke von Tschernobyl waren bis 2000 aktiv und am Netz!

Moose 07.01.2006 13:02

Zitat:

Original geschrieben von Neo
Gehen wir für dich einmal davon aus, das der Betrieb unproblematisch ist.

A) Was nützt dir die ganze Betriebssicherheit bei terroristischen Angriffen?

B) Was nützt dir die ganze Betriebssicherheit bei Naturkatastrophen?

C) Wer garantiert dir, das nicht wieder ein "Experiment" wie in Tschernobyl durchgeführt wird?

ad A.: wie soll so ein Angriff ablaufen? Einen Flieger reinschmeißen wird nicht viel bringen. Aber wenns um diesen Punkt geht darf man gar keine Hochtechnologie verwenden.

ad B.: das Containment hält einiges aus, außerdem kann man den Reaktor herunterfahren bei Erdbeben etc..., sehe ich kein Problem.

ad C.: Tschernobyl ganz anderes Thema, nicht vergleichbar.

Ottwald 07.01.2006 13:30

schön...
 
...dass ich so viele Antworten auf meine ursprüngliche Frage bekomme!

Moose 07.01.2006 13:35

Mach doch ein neues Thema auf :p

Neo 07.01.2006 13:59

Moose, leihts du mir deine Kristallkugel?

Es ist ja recht toll für dich, wenn du dich in absoluter Sicherheit wiegst.

Leider verhält es sich mit der Sache so, wie mit dem Airbag-System in deinem Auto.
Der Hersteller und der Verkäufer werden dir sagen, klar funktioniert das System und löst bei einem Unfall ganz sicher aus.
Ob das stimmt kannst du selbst in der Praxis nicht nachprüfen, du musst also auf die Versprechen die dir gegeben wurden vertrauen.

Fakt ist, das solche Systeme obwohl in 1000 Situationen problemlos ihren Dienst verrichten, beim 1001 mal durchaus einen Aussetzer haben - sagt dir dein Autofahrerclub, der das ganze testen hat lassen.

Jetzt kommst du und sagst - naja, Im Test versagte ein Airbag-System vom Golf III, aber die Technik ist ja mittlerweile viel ausgereifter und im Golf V kann sowas unmöglich passieren - sagt dir zumindest der VW-Verkäufer.

Eines Tages fährst du unbesorgt gegen eine Wand und kommst nachdem sich das schicke Sportlenkrad in deinen Brustkorb gebohrt hat drauf, das auch die beste Technik versagen kann.

Das Problem: Dein Crash betrifft maximal dich und deine Mitfahrer. Bei einem AKW betrifft so ein Malheur nicht nur dich und deine Mitfahrer sondern auch deine Familie, Freunde, Haustiere, Stadt, Land, Fluss, ...

Und wir wissen alle (auch die Befürworter wenn sie sich ehrlich sind), DAS etwas schief gehen kann und schon einiges schief gegangen ist.
Unter welchen Umständen ist eigentlich gleichgültig, da die grundlegende Gefahr auch durch die fortschrittlichste Technik nicht beseitigt werden kann.

The_Lord_of_Midnight 07.01.2006 23:20

Zitat:

Original geschrieben von Moose
Die Endlagerung scheint technisch nicht das Problem zu sein, eher politisch.
Also du würdest keinerlei politischen oder auch keinen anderen Widerstand leisten, wenn direkt bei dir zu Hause gleich nebenan eine Endlagerstätte errichtet würde ?
Wenn doch, wer hat gefälligst zu akzeptieren, daß das gleich nebenan bei ihm erfolgen soll ?

enjoy2 08.01.2006 01:50

@moose, wenn ich mir ansehe, wie sich die Leute die Zukunft vor 100 Jahren vorstellten, bzw. vor 50 Jahren, ist derselbe Irrglaube, wie wir uns die Zukunft vorstellen.

imho gibt es genügend technische Probleme, die nicht gelöst sind, auch wenn die Menschheit einen Teil davon lösen kann, es werden neue auftauchen, soviel sollten wir aus der Geschichte gelernt haben (Analogie zur Softwareprogrammierung - ein Loch wird gepatcht, andere treten auf)

http://www.google.at/search?q=proble...search&start=0
zur Untermauerung meiner Bedenken
http://www.castor.de/material/broschuere/zursache3.html
http://www.castor.de/diskus/castor/berichtkfz.html

Zitiert von http://www.kernenergie-online.de/kernenergie.htm
Zitat:

Längerfristige Eignung des Gorlebener Salzstockes de facto irrelevant

Gorleben ist nach unserer Einschätzung wirklich der perfekte Standort für eine unterirdische Lagerung von Atommüll. Wir finden es jedoch eine Zumutung, irgendwelche Aussagen über den längerfristige geologische Sicherheit abgeben zu sollen, speziell im Hinblick aus Zeiträume von vielleicht 10.000 Jahren! Selbstverständlich kann kein einigermaßen seriöser Geologe garantieren, dass auch nur in einigen Hundert Jahren der Gorlebener Salzstock so überhaupt noch existiert oder das direkt an der Elbe liegende unterirdische Endlager nicht durch ein neues Jahrhundert-Hochwasser überflutet wird und »absäuft«. Aber, wen stört es? Selbst wenn im Jahr 2100 durch eine Katastrophe im Zwischen- oder Endlager halb Norddeutschland theoretisch unbewohnbar würde, was macht es schon? Erstens leben wir dann nicht mehr und zweitens wird die Welt, so wie wir Sie kennen, in einigen Jahrzehnten wohl ohnehin nicht mehr existieren: Beispielsweise durch einen Atomkrieg wird sich die Menschheit mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst ausgerottet haben. Außerdem haben wir spätestens in einem Jahrhundert subtropisches oder tropisches Klima hier in Mitteleuropa und dann bleibt kein Stein mehr auf dem anderen (auch nicht im elbnahen Salzstock Gorleben). Kümmern wir uns um wichtigere Dinge als die ungelöste Entsorgungsfrage, sorgen Sie sich nicht um Sachen, die Sie sowieso nicht ändern können und machen Sie sich ein schönes Leben, nicht zuletzt dank des günstigen Atomstroms hier bei uns in Deutschland!
irgendwie fehlen mir die Ironietags bei diesem Text ...

TONI_B 08.01.2006 06:50

Also wenn "kernenergie-online.de" kein Fake ist...
Die Links zu castor.de sind gut - lies das mal, moose!

maxb 10.01.2006 16:22

Zitat:

Original geschrieben von maxb
http://tarifkalkulator.e-control.at/...tor/TKStart.do
hmmm, ich könnt' mir 40€ ersparen wenn ich zum Verbund wechsle. :rolleyes:

Ist nicht viel, aber da die Wienstrom 5% teurer werden will, quasi ein muss. weiß jemand wie lange so ein wechsel dauert, ich mein Kündigungsfristen und so. :confused:

spunz 14.01.2006 09:49

http://www.reyl.de/tschernobyl/osteuropa.html


mal wieder eine sehr "anti atomkraft" gefärbte seite. was mich aber besonders aufregt:

"Mit Finanzhilfen der EU soll der vierte Block fertiggestellt werden."

"Mit Finanzhilfen der EU soll der zweite Block fertiggestellt werden."


dank der europäischen atomlobby wird auf unsere kosten kräftig gebaut? :rolleyes:


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