Zitat:
Zitat von TONI_B
(Beitrag 2467772)
Und wie ist es mit den Daten, die ich verlinkt habe? Alles Müll?
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ist in dieser statistik auch die qualität berücksichtigt? beispiel schweinefleisch (schnitzel): meiner erinnerung nach war das schnitzel in den 80er jahren deutlich besser als heute - oder: wenn ich heute die selbe qualität kaufen möchte, zahle ich mit sicherheit in etwa das selbe wie damals.
die wifo-studie vergleicht meiner meinung nach gute äpfel mit fauligen birnen.
Zitat:
Zitat von TONI_B
(Beitrag 2467772)
ABER: ich stimme nicht in das Geraunze ein, dass es uns jetzt ach so schlecht geht! Denn wenn ich mir anschaue (auch ohne den Daten aus meinem Link), was ich mir jetzt leisten kann und was ich mir vor 20 Jahren leisten konnte - dann geht es mir(!) zum Glück nicht so schlecht.
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das hat einerseits nichts mit "geraunze" zu tun, sondern das sind nun mal fakten. fakten, die einige zwar gerne mit untauglichen argumenten vom tisch wischen möchten, die aber einfach nicht zu leugnen sind. und dass es einige gibt, die (aus welchen gründen auch immer) eine andere entwicklung mitgemacht haben als der durchschnitt, ist nur allzu logisch. ich könnte jetzt mich als beispiel nennen, der heute noch immer um gut 25% weniger einkommen hat als noch vor 10 jahren. aber um einzelne personen geht es nun mal nicht.
Zitat:
Zitat von TONI_B
(Beitrag 2467772)
jeder hat selbstverständlich ein Handy, eine Flachbildfernseher, Computer usw. Genau für diese "Luxusgüter" muss man jetzt viel weniger lang arbeiten als noch vor 20 Jahren. Das kannst du nicht wegdiskutieren!
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klar: ich kaufe mir ja nur alle 15 jahre mal eine semmel, aber täglich möchte ich mir einen neuen fernseher ins wohnzimmer stellen. genau das sind die gründe, warum die arbeitnehmervertreter so vehement gegen den derzeitigen warenkorb wettern, weil er zu wenig rücksicht nimmt auf die tatsächlichen ausgaben, mit denen man TÄGLICH konfrontiert ist.
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Zitat von enjoy2
(Beitrag 2467778)
wie wird eigentlich die Zukunft in, sagen wird 50 Jahren, aussehen, wenn wir uns immer mehr leisten können?
wollen wir dann noch arbeiten, wenn wir uns alles leisten können, bzw. wer arbeitet dann noch?
bzw. wo ist die Grenze, des "ewigen" Wachstums?
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manche kriegen NIE den hals voll; das zeigen ja die geldgierigen dieses planeten, die mit allen nur denk- und undenkbaren mitteln versuchen, möglichst viel vom mammon einzusackeln. und dann gibt es leute, die es nicht verstehen, dass es welche gibt, die lieber backgammon spielen als sich wegen des geldes gesundheitlich zu ruinieren. mir persönlich gefällt die lebensphilosophie der griechen bei weitem besser als die der banker und investoren. die wissen wenigstens noch, was LEBEN heißt.
und ganz ehrlich: für diesen planeten wäre es ein segen, würden wir alle so denken!
Zitat:
Zitat von TONI_B
(Beitrag 2467781)
Ich würde sagen, es sprechen ein paar Naturgesetze dagegen! Warum uns das immer wieder auch von Wirtschafts-"Wissenschaftlern" verkauft wird, verstehe ich nicht. Ein System, das permanent wächst, kann es nicht geben! Wer daran glaubt, wird damit untergehen!
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ich werde mal ein beispiel nennen: noch bevor ich den schritt ins arbeitsleben gewagt habe (mitte der 1970er jahre), habe ich mir schon gedacht, wie es ewiges wachstum geben kann. und damals hatte ich auch gedacht, das wäre unmöglich. am beispiel fernseher habe ich das damals aufgemacht: was passiert, wenn in jedem wohnzimmer ein fernseher steht? gut, damals hatte ich noch gedacht, dann kauft man halt noch einen zweiten - und später einen dritten. aber EWIG wird sich das doch nicht machen lassen - dachte ich. heute ist es doch klar, oder? nach dem SW-fernseher kam der farbfernseher - danach der stereofernseher - dann die trinitron-röhre - danach der flachbild-fernseher und digital-TV - zuerst HD-ready, später full-HD - dann 3D-TV - in zukunft wird es noch höher auflösendere geräte geben ... also möglichkeiten ohne ende.
sprich: so lange den ingenieuren neue ideen kommen, so lange ist auch wachstum möglich. das alte wird rausgeschmissen, das neue kommt rein ins wohnzimmer. so einfach ist es in wahrheit. früher hatte man allenfalls einen vierteltelefonanschluss im wohnzimmer, heute haben alle familienmitglieder nicht nur ein eigenes handy - nein, manche haben zwei oder drei davon. und einen tablet-pc. und ein notebook. und einen desktop. und ein streaming-system, wo alle TV-geräte vernetzt werden können. überall mit suround-anlage.
nee, an ein schrumpfen der wirtschaft glaube ich schon lange nicht mehr. allenfalls dann, wenn die investoren übertreiben und den konsumenten ihren gerechten anteil am wirtschaftlichen erfolg vorenthalten. denn genau dann gehen die käufer verloren. aber so lange es genügend leute gibt, die ernsthaft glauben, uns allen geht es ja so gut, so lange besteht diesbezüglich keine gefahr.
Zitat:
Zitat von Christoph
(Beitrag 2467784)
In der Biologie spricht man dann von allgemeinem Nahrungsmangel und dem dadurch verusachten Absterben.
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und in der biologie spricht man vom krebsgeschwür, wenn bestimmte zellen mehr der zur verfügung stehenden nahrungsmitteln einheimsen, als ihnen eigentlich zusteht.
Zitat:
Zitat von TONI_B
(Beitrag 2467787)
Dann frage ich mich aber schon warum die Menschen - als (angeblich!?) vernunftbegabte Wesen - immer noch daran glauben, dass es permanentes Wachstum geben kann, ja sogar geben muss, damit es funktioniert.
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siehe oben: weil dem homo sapiens immer neue ideen kommen, die sich vermarkten lassen. deshalb!
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Zitat von Christoph
(Beitrag 2467789)
Ich bin der Ansicht, daß nicht unbedingt der Umsatz wachsen muß, auf Kosten der Produktqualität, sondern der Gewinn auch mit besseren Produkten wachsen kann, und damit wahrscheinlich auch die Zufriedenheit der Kunden.
Aber: da kommt wieder die Einstellung: Hauptsache billig.
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dieses "hauptsache billig" kann ich schon nicht mehr hören. würde man mir den mir fair zustehenden anteil am wirtschaftlichen erfolg zubilligen, wäre ich nicht gezwungen, jeden cent mehrmals umzudrehen, bevor ich ihn ausgebe. hätte ich die kohle, würde ich auch zu den luxus-gütern greifen.
der angebliche wohlstand ist schon lange keiner mehr. siehe oben, stichwort fleischqualität!
Zitat:
Zitat von TONI_B
(Beitrag 2467799)
Nur, wie lange kann der Gewinn wachsen? Energie ist tlw. beschränkt (mit Ausnahme der Sonnenenergie, die haben wir noch für einige Mrd. Jahre ;)), Rohstoffe sind auf jeden Fall beschränkt, daher muss auf die Produktion, der Umsatz und damit auch der Gewinn beschränkt sein...
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das problem ist, dass den leuten die geduld ausgegangen ist. heute MUSS man einfach alles haben, und das möglichst sofort. psychologisch höchst interessant, wie ich finde.