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3of4 08.06.2007 12:47

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Das ist doch kein Widerspruch.
Willst du dich dann auch darüber beschweren, daß du als Familienvater nicht für 5 Jahre ins Ausland gehen kannst ?
Ich meine, ist das nicht eine private Entscheidung welchen Beruf man ergreift ?
Natürlich muss man sich dabei nach seinen eigenen Möglichkeiten richten.
Und selbstverständlich sollte man selbst lebenslang an seiner Qualifikation arbeiten, damit man eben nicht unvermittelbar ist.
Warum übernehmen die Menschen nicht selbst die Verantwortung für die eigene Qualifikation ?

Meine Frau muss um 3 Uhr morgens aufstehen, damit die Leute schon um 6 Uhr morgens frisch ihr Brot und Gebäck haben können.
Daher übernehme ich die Versorgung der Kinder, damit sie rechtzeitig in die Schule kommen.
Jeder hat so seine Schwierigkeiten und Herausforderungen im Leben, dafür kann man doch nicht die anderen verantwortlich machen ?

Natürlich hat jeder selbst Verantwortung für seine Berufswahl und Qualifikation! Deine Frau hat aber z.B. bei ihrer Wahl schon gewusst, dass sie frühmorgens aufstehen muss! Eine Bekannte von mir hat bei einem Geschäft begonnen, mit ganz normalem Vormittagsdienst (Teilzeit 25h). Inzwischen wurde sie schon mehrmals von ihrem Filialleiter vor die Wahl gestellt, ob sie lieber unangenehmere Dienste übernehme oder freigesetzt wird, damit eine willigere Arbeiterin eingestellt wird! Inzwischen ist es sogar schon so, dass sie während der Mittagsflaute nicht arbeitet (weil sonst zu viel Personal im Geschäft wäre) dafür morgens und abends einspringt. Dazwischen liegen 3h, zu wenig um heim zu fahren und zu kochen, zu viel um es im Caffee zu verbringen.
Betriebsrat und Co. kann man vergessen, solange die Läden die Möglichkeiten haben länger offen zu haben, werden sie ihre Mitarbeiter unter Druck setzen länger zu arbeiten! Und witzigerweise wehrt sich niemand dagegen, dass ein andere Berufszweig am Samstag arbeiten muss, erst wenn es einen selbst betrifft merkt man, wie man daran hängt!

TONI_B 08.06.2007 12:48

Wenn ich mir diese Diskussion so anschaue, dann komme ich immer mehr zur Überzeugung, dass die "Gehirnwäsche" der Politiker wirkt! Aber nicht so, wie es LoM meint bei den Konzernen und Billigprodukten, sondern beim "Auseinanderdividieren" von Bevölkerungsgruppen.

Da werden die "braven" Privatangestellten gegen "bösen" Beamten aufgehetzt.

Die braven Schicht- und Wochenendarbeiter gegen die "normal" Tätigen.

Die Handelsangestellten gegen die Käufer.

usw. usw.

Warum? Damit kein Gemeinschaftsgefühl aufkommt? Damit man überall was wegnehmen kann?

Für den einen ist es gut, wenn die Geschäfte länger offenhalten können (dürfen, müssen?), für den anderen bedeutet es Mehrarbeit. Aber keiner will dafür bezahlen! Alle wollen die perfekte Bildungspolitik, ein perfektes Gesundheitssystem , aber keiner will dafür zahlen. Das Wort "Steuererhöhung" darf nicht erwähnt werden!

"Geiz ist geil". Überall? Genau so wenig, wie die Produkte (wenn auch nicht alle!), die man in solchen Läden kaufen kann, perfekt sind, wenn sie wenig kosten - genau so wenig gut sind die "Produkte" eines Staates, wenn man nicht bereit ist, genug zu investieren.

holzi 08.06.2007 13:28

Toni, du sagst es.

Erinnert mich irgendwie an meine Studienzeit, wenn man Verbesserungen einführen wollte...gerade die "eigenen Leute" (also die Studenten) waren die ärgsten Gegner ("Natürlich ist so wie's is ein Schaß, natürlich wärs kein Problem es besser zu machen, aber ich musste da durch, sollen die anderen auch leiden...") - dass sie sich damit in eigene Fleisch schneiden war ihnen egal, hauptsache die anderen sollens nicht besser haben :(

So ähnlich läufts heute nun mal, mittlerweile schaffens einige in einer Wahlrede jeden gegen jeden aufzuhetzen, und die Leute jubeln, hauptsache die anderen sind schuld - 5 min nachher ist man dann selber "der Böse", aber das geht dann unter...

...und ja, viele Beamte sind faul (und gar nicht weit von MA2412 entfernt) - aber ebenso gibts viele Beamte, die fleißig arbeiten. Aber in der Privatwirtschaft nicht anders.

FearoftheDark 08.06.2007 14:04

Zitat:

Original geschrieben von 3of4
Es ist nicht nur, dass der Postbote früher kommt, es ist generell, dass der Samstag mehr und mehr zu einem regulärem Arbeitstag verkommt!
Bei Tourismusgebieten, Restaurants und auch noch Tankstellen seh ich eine Sonntagsöffnung ein, aber wozu muss der Postbote am Samstag laufen? Wozu müssen die Geschäfte bis 17 Uhr offen haben? (Oder unter der Woche bis 22 Uhr)?
Es ist unötig und für Eltern überhaupt unmöglich! Weder gibt es einen Kindergarten, Hort oder eine Tagesmutter, die bis 21:30 da wäre, noch kann man sich jeden Tag ein Kindermädchen leisten! Ich bin eigentlich ein Verfechter der Leistungsgesellschaft, aber noch mehr bin ich ein Kämpfer für eine familienfreundliche Gesellschaft!




ähm.. denk mal logisch nach.. wenn geschäfte so lange offen haben wirst du dort nich 16h durcharbeiten.. oder? das wird dann eben im 2-schicht-betrieb ablaufen.. wenn die jetzt samstags auch arbeiten, dann werdens dort evt. einen teilzeit oder nur samstags-beschäftigten haben, der das ganze ausführt.. im grunde eine gute sache.. es werden arbeitsplätze geschaffen.. (klar, dass das auf keinen fall auf alle geschäftszweite zutreffen würde, würde man dort längere öffnungszeiten anbieten.. )
man sollte nur als unternehmer auch bedenken, das ich mit den "mehröffnungszeiten" auch soviel einbringen muss, dass ich das zusätzliche personal bezahlen kann...

glaub aber das ganze wurde hier eh schon vor mir eingeführt.. da wird ja fleißig geschrieben :D

holzi 08.06.2007 14:12

Das mit den "es werden so viele neue Arbeitsplätze geschaffen" ist ein Märchen. Es wird ja deswegen nicht viel mehr gekauft, oder kaufst du 2 Packerln Milch statt einer, nur weil länger offen ist?
Die Arbeitszeit wird eben mehr verteilt mit vielen Pausen dazwischen, s. post von 3of4

FearoftheDark 08.06.2007 14:16

Zitat:

Original geschrieben von holzi
Das mit den "es werden so viele neue Arbeitsplätze geschaffen" ist ein Märchen. Es wird ja deswegen nicht viel mehr gekauft, oder kaufst du 2 Packerln Milch statt einer, nur weil länger offen ist?
Die Arbeitszeit wird eben mehr verteilt mit vielen Pausen dazwischen, s. post von 3of4


wie gesagt.. es trifft nicht auf alle zweige zu.. dein beispiel ist schon richtig..

im fall der "post" zum beispiel dürfte es sich wohl auszahlen.. den mit einem zusätzlichen tag können sie mehr pakete ausliefern, was zu einer höheren anzahl pro monat kommt (nur mal so als beispiel), was wieder mehr gebühren einbringt und wo es sich sehrwohl rentiert ;)..

LouCypher 08.06.2007 14:25

Zitat:

Original geschrieben von holzi
Es wird ja deswegen nicht viel mehr gekauft,
Kannst du diese aussage beweisen oder ist das nur eine behauptung? Wenn leute nur kaufen würden was sie grad brauchen sähe es aber traurig aus mit unserer wirtschaft. Das ist genauso ein unfug wie das argument das die leute durch längere öffnungszeiten nicht mehr geld hätten und somit nicht mehr ausgeben könnten. Als ob es uns so schlecht geht das wir immer unsere gesamtes monatseinkommen zu 100% zum überleben brauchen und es keinen freiraum für spontankäufe gibt.

Glaubst du im ernst das wochenendtouristen am sonntag nichts kaufen würden?

Wenns am sonntag unerwartet schön ist und mir nach grillen ist würd ich, und da bin ich sicher nicht allein essen einkaufen das ich sonst nicht gekauft hätte. Von

holzi 08.06.2007 14:32

Es ist aber so. Wenn du am Samstag nicht grillst, ißt du eben etwas anderes. Und Fernseher kaufst auch nicht extra zwei.

Umsatzzahlen, die das belegen, hab ich übrigens zahlreiche, aber ich denke die Geschäfte hätten etwas dagegen, wenn ich die hier veröffentliche ;)

Oli 08.06.2007 15:23

Zitat:

Original geschrieben von holzi
Das mit den "es werden so viele neue Arbeitsplätze geschaffen" ist ein Märchen. Es wird ja deswegen nicht viel mehr gekauft, oder kaufst du 2 Packerln Milch statt einer, nur weil länger offen ist?
Die Arbeitszeit wird eben mehr verteilt mit vielen Pausen dazwischen, s. post von 3of4

Genau so ist es. Das Problem ist eben, dass einer anfängt, länger offen zu halten, die anderen müssen dann - um nicht auf der Strecke zu bleiben, auch länger offen halten. Leider können sich diese langen Öffnungszeiten nur die großen Ketten leisten, da die besser mit dem Personal disponieren können.

Ich kann jetzt nur als Beispiel den Textilhandel nennen. Hier wird mit aller Macht gedrängt, länger offen zu halten, z. Teil mit unfairen Arbeitsbedingungen (sprich Fensterzeiten, etc.). Mehr Personal wird kaum eingestellt, max. ein paar geringfügig Beschäftigte. Umsatzsteigerungen sind hier jedenfalls aufgrund der längeren Öffnungszeiten (egal welcher Standort, Center, Stadt, Wien, OÖ, Vlbg.) kaum zu machen. Ausnahmen sind hier vielleicht Standorte, wo viel Tourismus herrscht.

Lg Oliver

LouCypher 08.06.2007 15:27

Blöde frage, aber mit welchen umsatzzahlen kannst du belegen das der sonntag nichts bringt wenn man am sonntag gar nicht aufsperren darf?

...und wieso soll ein geschäftsinhaber nicht entscheiden dürfen wann er seine waren verkauft? Wieso sollte es mir verboten sein am sonntag irgendwas zu verkaufen, inwiefern macht das die welt schlechter?

wieso müssen die anderen mitziehen um nicht auf der strecke zu bleiben, wenn sowieso kein bedarf an der sonntagsöffnung besteht; wenn die leute sowieso nicht mehr kaufen und sowieso nicht mehr geld haben?



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