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Weini 06.05.2010 18:39

Zitat:

Zitat von FranzK (Beitrag 2414250)
Es ist offenbar für manche Leute zu schwierig, statt mit Wunschdenken mit Fakten zu argumentieren. Das ist mehr als mühsam.

Sollte das nur mit Agression zu lösen sein? :eek:

Zitat:

Zitat von FranzK (Beitrag 2414250)
LOMs Formulierung ist sicher überspitzt, hat aber mehr als nur einen wahren Kern.

Mag sein, aber (kommt gleich)...

Zitat:

Zitat von FranzK (Beitrag 2414250)
Privatpatienten zahlen deutlich mehr als ASVG-Patienten. Wer das in Abrede stellt, ist nur ein realitätsferner Phantast.

Hat meiner kurzen Durchsicht nach keiner. Es wurde nur angemerkt, dass auch Privatpatienten die Krankenkassen (mit dem Krankenkassenanteil) die Krankenkassen belasten (können), auf diese Weise keine Ersparnis am System auftritt (wie ursprünglich behauptet).

Ansonsten "Ein Hoch auf die Privatpatienten!", vor allem wenn sie die Kassenanteile nicht abrufen (was ich bei kurzen Behandlungen z.B. nicht tue, bei langfristigen aber schon).

Und, damit wir's nicht ganz vergessen: enjoy ist bestrebt, die Agression aus den Postings rauszunehmen. Einziges Problem: Ironie und scharfer Witz können dann schon ziemlich heikel werden...

The_Lord_of_Midnight 06.05.2010 23:44

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2414209)
LoM beruhige Dich, Deine Aufregung ist ja schon gefährlich für Deine Gesundheit ;)

Freut mich, daß du dir um meine Gesundheit Sorgen machst, aber das muss ich wohl doch selbst schaffen (oder auch nicht).
;)

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2414209)
Entspanne Dich, schau Dir beide Extreme und die Mitte an.

Ich sehe beide Extreme und ich sehe die Mitte.
Oder habe ich irgendwo die Abschaffung der Sozialversicherung gefordert ?

Offensichtlich gibts da aber Ansichten auf die Art von "der Privatpatient ist Schuld an Wartezeiten".
Nur vergisst man dabei, daß jeder Privatpatient, der zu einem Privatarzt geht, gleichzeitig die Wartezeiten im Vorzimmer des Kassenarztes verkürzt !
Immerhin ist die Anzahl der Kassenärzte streng begrenzt.
Da kann nicht einfach jeder kommen und Kassenarzt werden, da schaut die Krankenkasse sehr genau auf die Anzahl, so einfach ist das nicht.

Natürlich könnte man jetzt eine einseitige Vertragsänderung machen, die es den Kassenärzten verbietet, Privatpatienten zu behandeln.
Aber das haben die ach so bösen Angelsachsen schon längst probiert.
Und das hat ihnen absolut nicht gut getan, denn dann hats plötzlich einen Mangel an hochqualifizierten Ärzten in den Krankenhäusern gegeben.
Ausbaden tun das dann wieder nur die Patienten, auch diejenigen die privat bezahlen wollen, aber es gibt dann leider zu wenige qualifizierte Ärzte, da nützt dann die Privatversicherung auch nichts mehr.

Fazit:
Man muss schon alle Auswirkungen einer bestimmten Handlung beachten.
Sonst könnte es am Ende dazu kommen, daß man das Kind mit dem Bade ausschüttet.
Ein Schritt nach dem anderen, dann verändert sich was zum Besseren.

In unserem Land gibts offensichtlich Unzufriedenheiten mit den Wartezeiten.
Anders kann ich die entsprechenden Postings nicht verstehen, sonst wäre das ja alles nur völlig sinnloses Blabla.
Da wäre es aber dann angemessen, die VERANTWORTLICHEN zu kritisieren, nicht "den Klassenfeind".

Und bevor man es vergisst, wir sprechen hier über kranke Menschen.
Es geht niemand zum Arzt und bezahlt ein vielfaches von dem, was er zurückbekommt, nur weil es ihm Spaß macht.
Oder weil er dann auf "dicke Hose" machen kann:
Boah, ich kann mir einen Privatarzt leisten.
Wäre ziemlich dumm, wenn die Sozialversicherung ausreichende Leistungen zur Verfügung stellen würde.
Aber für solche Details bleibt natürlich keine Zeit, wenn man den Klassenfeind im Visier hat.

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2414209)
Zahlt sich doch nicht aus, deswegen eine Sperre zu riskieren.

Sollen sie es machen, ich werds überleben.
Aber es wäre eine Schweinerei, wenn andere Personen für die gleiche Sache nicht gesperrt werden.

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2414209)
denn Du hast hier seit ein paar Postings jede sinnvolle Diskussion verlassen.

Wieso nicht sinnvoll ?
Weils manchen nicht in den Kram passt, daß die erstrebenswerte Lösung nicht die Verschlechterung, sondern die Verbesserung der Gesundheistvorsorge sein sollte ?

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2414209)
In der Ruhe liegt die Kraft, und niemand hier hat ganz recht oder ganz unrecht.

Mir fehlen von einer bestimmten Person die Vorschläge, wie man was verbessern könnte.
Das Herumjammern ist mir zu wenig.

TONI_B 07.05.2010 07:18

Zitat:

Zitat von FranzK (Beitrag 2414238)
Träum' weiter! Selbständige bekommen von der Krankenkasse nur jene Beträge zurück, die im Tarifmodell der Krankenkasse aufscheinen. Und das kann ein Bruchteil der tatsächlichen Kosten sein.

:hallo:

Hab ja auch überhaupt nichts anderes behauptet. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie "hoch" bei manchen Behandlungen der Kassenanteil ist. Mir gings ja nur darum, dass die Privatpatienten, wenn sie sich den Kassenanteil zurückholen, nicht wirklich das System entlasten.

TONI_B 07.05.2010 07:24

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2414301)
Nur vergisst man dabei, daß jeder Privatpatient, der zu einem Privatarzt geht, gleichzeitig die Wartezeiten im Vorzimmer des Kassenarztes verkürzt...

Nur ist es halt leider so, dass die meisten Kassenärzte auch Privatpatienten behandeln - und da wird der Privatpatient bevorzugt und der Kassenpatient muss warten.

Bei einem reinen Privatarzt stellt sich diese Problematik ohnehin nicht.

Und warum die Zahl der (Kassen)-Ärzte begrenzt sein muss, verstehe ich auch nicht! Zählt hier nicht das Argument des freien Marktes und der "belebenden" Konkurrenz? Gäbe es mehr Ärzte, wären die Wartezeiten geringer und nach der Theorie der freien Marktwirtschaft müssten die Preise sinken und die Qualität steigen. Das wird uns doch sonst überall verkauft. Warum in diesem Bereich nicht?

Vielleicht weil dann für jene, die es geschafft haben (warum auch immer), der Verdienst auf einmal geringer wäre? Es geht in diesen Dingen nicht um die Gesundheit, sondern schlicht und einfach um möglichst hohe Einkommen für die Ärzte...

The_Lord_of_Midnight 07.05.2010 08:07

Was bei dem ganzen immer wieder übersehen wird ist, daß niemand freiwillig zum Privatarzt geht.
Das hat doch Gründe, und man muss ich fragen, warum das so ist ?

Und warum niemand das System der Sozialversicherung verbessert, wenns offensichtlich so viele Lücken gibt, daß selbst Leute, die besseres mit ihrem Geld anfangen könnten, auch noch ein vielfaches für die private medizinische Versorung bezahlen (müssen).

Leute, die so vor Geld stinken, daß es ihnen völlig egal ist, ob sie im Jahr ein paar Tausender für private Behanldungen ausgeben, werden wohl die absolute Minderzahl sein.
Mal abgesehen davon, daß es grundsätzlich schon mal nichts mit einer "Elite" zu tun hat, wenn jemand chronisch krank ist, und sich von unserem öffentlichen "Gesundheitssystem" nicht zufriedenstellend versorgt sieht.

Dann stellt sich auch noch die Frage, wie das mit der bevorzugten Behandlung von Privatpatienten wirklich ist.
Man kennt das ja.
Da gibts zb. den Arzt, der nebenbei noch "Metabolic Balance" macht, und sich natürlich ein schönes Nebeneinkommen damit erwirtschaftet.
Aber wird dabei wirklich jemand aufgehalten ?
Und macht das nicht vielleicht nebenbei die Sprechstundenhilfe, und die eigentliche Arbeit des Arztes passiert dann am Abend ?
Oder zu Zeiten, wo die offizielle Sprechstunde schon längst beendet wäre, und man eigentlich die Patienten längst heimschicken müsste ?

Das es sich um Korruption handelt, wenn ein Privatpatient während der regulären Ordinationszeiten ohne ersichtlichen Grund vorgereiht wird, ist sowieso klar.
Nur muss man da über ernsthafte Korruptionsbekämpfung nachdenken.
In Griechenland, einem der korruptesten Länder überhaupt, ist es wie gesagt notwendig zu schmieren, wen man nicht in allen Dingen des öffentlichen Lebens sehr lange warten möchte.
Wenn wir dieselben Zustände nicht auch bei uns wollen, dann dürfen derartige Dinge nicht toleriert werden.
Aber wie gesagt:
Vorsicht mit Vorwürfen in konkreten Fällen, es sieht aus Sicht des Patienten oft ungerecht aus.
Aber aus Gründen der Arbeitsteilung ist es oft nicht anders möglich.
Oder z.b. müssen oft Blutabnahmen zu bestimmten Zeiten erledigt sein, damit das Blut noch ins Labor geht.
Ich will hier niemand verteidigen, ich würde nur sehr aufpassen, bevor ich im Wartezimmer einen Aufstand mache, ohne wirklich genau über die Arbeitsabläufe bescheid zu wissen.

Bezüglich der Begrenzung der Kassenärzte:
Mir hat das mein praktischer Arzt mal erklärt, das ist ganz einfach.
Im Kassenvertrag gibt es eine Staffelung.
Bei der ersten Behandlung eines bestimmten Patienten im Quartal gibt es einen festgelegten Betrag.
Der wird dann laufend immer weniger, je öfter der Patient kommt.
Daher wirst du auch von jedem Arzt nach Hause geschickt, wenn du im selben Quartal schon mal bei einem anderen gleichartigen Arzt (also Hausarzt, HNO etc) warst.
Die Krankenkasse zahlt nämlich immer nur einem Arzt was, der zweite würde leer ausgehen.

Und wenn du mal etwas auf die Termine aufpasst, das ist auch genau der Grund, warum man nach Möglichkeit vom Arzt immer erst nach dem Beginn des nächsten Quartals wiederbestellt wird.


Der nächste Aspekt bei dem ganzen ist, daß natürlich aufgrund der Begrenzung des Angebotes auch bestimmte Wartezeiten bewusst in Kauf genommen werden.
Und manche Leute gehen aufgrund der oft sehr langen Wartezeiten gar nicht mehr zum Arzt.
Erst dann, wenns wirklich nicht mehr anders geht.

Der Endeffekt ist:
Je weniger Ärzte, desto geringere Kosten für die Krankenkasse.
So einfach und so schlecht ist das.

TONI_B 07.05.2010 08:38

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2414311)
Was bei dem ganzen immer wieder übersehen wird ist, daß niemand freiwillig zum Privatarzt geht.

Wie kommst du auf diese Weisheit? Klar gehe ich freiwillig zum Privatarzt! Wer zwingt dich dazu?

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2414311)
Das es sich um Korruption handelt, wenn ein Privatpatient während der regulären Ordinationszeiten ohne ersichtlichen Grund vorgereiht wird, ist sowieso klar.

Ach so? Ist aber so.

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2414311)
Nur muss man da über ernsthafte Korruptionsbekämpfung nachdenken.
In Griechenland, einem der korruptesten Länder überhaupt, ist es wie gesagt notwendig zu schmieren, wen man nicht in allen Dingen des öffentlichen Lebens sehr lange warten möchte.

Nicht nur im öffentlichen Leben! Wieder eine bewußte Auslassung? Dort musst du auch im privaten Sektor bestechen.

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2414311)
Aber wie gesagt:
Vorsicht mit Vorwürfen in konkreten Fällen, es sieht aus Sicht des Patienten oft ungerecht aus.
Aber aus Gründen der Arbeitsteilung ist es oft nicht anders möglich.
Oder z.b. müssen oft Blutabnahmen zu bestimmten Zeiten erledigt sein, damit das Blut noch ins Labor geht.
Ich will hier niemand verteidigen, ich würde nur sehr aufpassen, bevor ich im Wartezimmer einen Aufstand mache, ohne wirklich genau über die Arbeitsabläufe bescheid zu wissen.

Das hat aber mit einer "Zweiklassenmedizin" nicht sehr viel zu tun.

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2414311)
Bezüglich der Begrenzung der Kassenärzte:
Mir hat das mein praktischer Arzt mal erklärt, das ist ganz einfach.
Im Kassenvertrag gibt es eine Staffelung.
Bei der ersten Behandlung eines bestimmten Patienten im Quartal gibt es einen festgelegten Betrag.
Der wird dann laufend immer weniger, je öfter der Patient kommt.
Daher wirst du auch von jedem Arzt nach Hause geschickt, wenn du im selben Quartal schon mal bei einem anderen gleichartigen Arzt (also Hausarzt, HNO etc) warst.
Die Krankenkasse zahlt nämlich immer nur einem Arzt was, der zweite würde leer ausgehen.

Nachdem ich durch den 20% Selbstbehalt immer eine Abrechnung bekomme, sehe ich genau, was jeder Arzt für seine erbrachten Leistungen bekommt. Tatsächlich ist die Erstbehandlung mehr wert. Es ist aber nicht so, dass die Zweitbehandlung kostenlos ist. Also leer geht da keiner aus, aber es bringt weniger. Daher der Termin im nächsten Quartal.

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2414311)
Der nächste Aspekt bei dem ganzen ist, daß natürlich aufgrund der Begrenzung des Angebotes auch bestimmte Wartezeiten bewusst in Kauf genommen werden.
Und manche Leute gehen aufgrund der oft sehr langen Wartezeiten gar nicht mehr zum Arzt.
Erst dann, wenns wirklich nicht mehr anders geht.

Der Endeffekt ist:
Je weniger Ärzte, desto geringere Kosten für die Krankenkasse.
So einfach und so schlecht ist das.

Ja und? Warum soll hier nicht das Prinzip der freien Marktwirtschaft greifen? Oder ist es nicht so, dass die Ärztekammer drauf schaut, dass ihre Mitglieder möglichst viel verdienen und keinerlei Wettbewerb aufkommt? Wie wäre es mit einer Liberalisierung? Hat doch in anderene Bereichen soooo super funktioniert!

Medizinstudenten gibt es genug.

Baron 07.05.2010 08:55

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2414315)
Medizinstudenten gibt es genug.

Ja -aber die gehen dann wieder nach Hause - nach "minderösterreich" (BRD);)

Don Manuel 07.05.2010 09:43

Es arbeiten sehr viele (geborene) deutsche Ärzte in der Schweiz und bei uns, habe ich kürzlich irgendwo den Medien entnommen.

FranzK 07.05.2010 13:09

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2414308)
Hab ja auch überhaupt nichts anderes behauptet. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie "hoch" bei manchen Behandlungen der Kassenanteil ist. Mir gings ja nur darum, dass die Privatpatienten, wenn sie sich den Kassenanteil zurückholen, nicht wirklich das System entlasten.

Du übersiehst da aber ein wichtiges Detail. Bei der Rückvergütung wird strikt nach Tabelle verrechnet. Das ist immer der Minimalfall. Gehst du aber in die Krankenkasse zur Behandlung, wird dort natürlich nach Diagnose und dort festgestelltem Bedarf behandelt. Und das wird in der Regel dann viel mehr ausmachen, als in irgendeiner Tabelle angeführt ist!

:hallo:

TONI_B 07.05.2010 13:27

Wie kommst du denn da drauf?

Der Arzt schreibt eine Honorarnote, auf dem seine Leistungen vermerkt sind. Genau für diese Leistungen bekomme ich dann den Kassenanteil zurück. Warum sollte das ein Minimalfall sein?

Behandlung aufgrund einer Diagnose. Was soll da anders sein zwischen der Krankenkassa und dem Privatarzt?


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