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Marc 01.12.2004 11:59

Zitat:

Original geschrieben von Horst Klement

Da liegt eigentlich schonmal dein kompletter Fehler, gerade wenn du dich angeblich Quellen bezeihst, nur so viel:

Wenn du das ganze Werk lesen willst bitte:

Hallo Horst, ich kenne das UrhG, und hier geht es auch weniger um Veröffentlichung, sondern um Vervielfältigung und Verbreitung. Wenn jemand sein Werk als "frei" ettiketiert, räumt er sämtliche Nutzungsrechte ein; auf dieser Basis kann er dann punktuell diese wieder einschränken, z.B. in der Readme hinsichtlich des Verkaufs.
Es geht hier gerade um die Frage, wie das "freie" Werk aber prinzipiell zu verstehen ist, also ohne individuelle Einschränkungen im Einzelfall. Und "frei" ist im urheberrechtlichen Sinne eindeutig, gerade auch in Bezug auf Software.

Marc 01.12.2004 12:03

Zitat:

Original geschrieben von Matthias Lieberecht
ich finde es nett, sogar ein Kompliment, wenn meine Arbeit weit verbreitet wird. Ob dafür Geld verlangt wird, ist mir vollkommen egal, da ich es aus unten genannten Gründen als Freeware aufgespielt habe und ich somit auch nichts verdient hätte - sprich keinerlei Verlust für mich. ... Und wenn aus der Beschreibung hervorgeht, dass es sich um Freeware handelt hat für mein Verständnis auch niemand einen Schaden von der Sache. Der Käufer entscheidet sich dann zu dem Kauf um Downloadzeiten und Volumen zu sparen, was durchaus gerechtfertigt ist wenn man sich die Masse einer solchen CD einmal ansieht.
Hallo Matthias, schön, dass sich in dieser Diskussion auch jemand aus der Fraktion zu Wort meldet, um die es hier letztlich geht: Die Freewaew-Designer.

Dein Standpunkt ist deutlich und dürfte einige überraschen.

Noch einmal: Wieso empfindet es die gesamte und riesige Free Software Gemeinde gerade als Stärke ihrer Produkt, dass sie "frei" sind? Und wieso wollen einige Simmer dann dieses Prinzip in der Flugsimulator-Szene plötzlich umkehren?

Das ist ein falsch verstandener Dienst am Prinzip Freeware. Horst spricht davon, sich "auf die Seite der Designer zu stellen". Dass hier schon der erste Designer das Gegenteil von Horsts Standpunkt vertritt, ist doch interessant. Matthias versteht Freeware als das, als was sie im urheberrechtlichen Sinne gilt: Als frei. Das ist auch nicht, wie Horst es bezeichnet, eine "offenere Haltung", sondern der Normalfall:

Freeware zieht gerade seine Stärke daraus, dass es frei ist.

Meine Jahre alte Freeware-Szene war für damalige Verhältnisse sehr groß – ich habe mich über jede Verbreitung sehr gefreut. Die freie Verbreitung der Freeware war eine Stärke. Ich habe mich auch über Überarbeitungen gefreut. Z.B. gab es auf den Luftbildern einen leeren Stausee. Simmer haben mir überarbeitete Texturen geschickt, in denen sie den Stausee verändert hatte. Das fande ich super! Wieder hatte die Freiheit der Freeware hier seine Stärke bewiesen.

Das ist gerade das Prinzip der Freeware. Freeware heißt "frei".

Wenn ich nicht möchte, dass sich jemand anderes an meinen Werken bereichert, dann darf ich sie schon nicht zur Verfügung stellen. Denn schon die Nutzung ist eine Bereicherung.

Und – noch ein weiterer Diskussionsanstoß – was ist überhaupt mit all den Seiten wie AVSIM, Flightsim.com, FS Planet...? Da wird Geld verdient: Durch verkaufte Werbung, durch Premium-Zugänge... beim Hosten von Freeware.

Auch diese Seiten "bereichern sich" an den Werke der Freeware-Autoren, ohne dass diese z.B. im Rahmen einer pauschalen Ausschüttung beteiligt werden.

Warum ist es verfänglich, für ein paar Euro dem Flusi-Fan bequem eine CD zu verkaufen, aber kein Problem, einen Premium Account zu verkaufen?

Boykottieren die "Freeware-Beschützer" dann auch all diese Seiten, die mit Werbung, Zugängen... Geld verdienen?

Oder sind diese Einnahmen plötzlich nur "Unkosten"? Warum gilt dann diese Unkosten-Wertung nicht für eBay-Auktionen?

Verdient nicht sogar letztlich auch FXP Geld damit, dass wir Berichte über Freeware als Heft verkaufen?

Freeware heißt "frei" imm Sinne sämtlicher Nutzungsrechte. Dass aus falsch verstandenem Einsatz hier einige Mitglieder der Community ganz punktuelle Einschränkungen vornehmen wollen, ist doch schon gar nicht praktisch zu halten. Und zur juristischen Sicht habe ich bereits Quellen genannt.

Wenn ich nicht will, dass andere aus meinen Werken eine Bereicherung ziehen (durch Nutzung, Verkauf, mittelbare durch Werbung...) dann muss ich im Einzelfall das detailiert regeln. Ich kann aber nicht einerseits meine Werke als "frei" bezeichnen und andererseits mit den Folgen nicht einverstanden sein.

Welpert 01.12.2004 12:06

Und jetzt komm ich.....

ohne jegliche Kenntinsse der Rechtslage usw. Also eigentlich ziemlich Ahnungslos.

Hier meine Frage:

Wie verhält sich das mit der Freeware, welche ich bei FXP bestellen kann, auch da muss ich eine Aufwandsentschädigung zahlen (was ja auch völlig ok ist), ist das sooo viel anders (okay es is ne Auktion, aber man könnte sich das ganze ja auch als "sofort-kauf" vorstellen) als der hier beschriebene Fall?

Horst Klement 01.12.2004 12:34

Zitat:

Original geschrieben von Bengel
DU sprichst mit obigem Satz eine Vorverurteiung aus, definitiv eine unredliche Handlung, erlaubst Dir aber, anderen ohne Kenntnis der Sachlage eine unredliche Handlung zu unterstellen, nicht korrekt, oder?.
Es handelt sich hier weder um eine Vorverurteilung noch um sonst etwas, ist zwar jetzt Haarspalterei. Aber wenn ich den Verdacht habe, kann ich diesem Nachgehen, da ist nichts unredlich dran.

Richtig ich kenne die Fakten nicht, es könnte sein, es kann auch nicht sein. Jetzt will ich die Fakten wissen, also frage ich nach oder lasse das überprüfen.

Um mehr ging das nicht...

Wobei ganz ehrlich, wenn das um ein CD von einer Privatperson geht, ist schon etwas penibel.

@Marc:
a) Was das Thema Freeware betrifft, wissen wir doch alle um was es sich da handelt.
Auserdem ist die Bezeichnung gar nicht so falsch, die Ware (Software / Programm / Komplemierter Code) ist frei, jedoch nicht die geistige Leistung die dahinder steht.
Wenn ich jemanden ein Bild schenke, berechtig es den Schenker auf keinen Fall mein Bild zu verändern - Ich wäre dann stocksauer.
Und ich denke das Matthias auch etwas anderst reagieren würde, wenn FPX sein Panel mit 29,--¤ verkaufen würde, als die CD incl. Versand mit 5,--¤ zu berechnen.


b) Ich bin nicht M.G. - Ich weis nicht was genau die Gründe waren. Aber das ist auch egal.
Al Capone wurde auch nur wegen Steuerhinterziehung verurteilt, weil ihm die Hauptdelikte nicht nachzuweisen waren.
Und das ein Mitmieter eine bessere Kenntniss über den Eingang von Mietzahlung hat wie der Vermieter halte ich für extremst unwahrscheinlich.

Stellen wir die Sache anders dar: Der nachbar prügelt sehr laut, die Frau weigert sich ihn anzuzeigen - Beweise gibt es nicht, also würde ich keine Probleme haben ihm wegen Ruhestörung die Polizei vorbeizuschicken. Ist zwar ein Vorwand(bzw. das kann schon stören) aber wenn die Polizei erst mal in der Wohnung ist wird der Vorwand eventuell mehr erreichen.

Alladin 01.12.2004 12:40

Zitat:

Original geschrieben von Horst Klement
Aber wenn ich den Verdacht habe, kann ich diesem Nachgehen, da ist nichts unredlich dran.

Genau, wenn er falsch war muß es Dich ja nicht kümmern wenn der Ruf des Verdächtigden erstmal hin ist.
Hauptsache die ganzen kleinen Sherlocks sind befriedigt.

wolftech 01.12.2004 12:51

Man Man Man... wie kann man sich über so ein Thema nur so auslassen!

Und ich setze da sogar noch einen drauf ;)

Ein Kumpel hatte einen Datencrash und leider das ganze schöne Freewarezeug nur auf dieser Platte - natürlich ohne Backup.

Soll er sich nun wieder stundenlang hinsetzen und alles nochmal erneut herunterladen?

Denkt man vielleicht auch mal an die Leute, die kein DSL haben?

Was ist also verwerflich daran, wenn ich die Freeware, die ich mir downgeloadet habe und auf DVD gesichert habe, diesem Kumpel kopiere und dafür einen Unkostenbeitrag verlange. Habe ich nicht das Recht dazu, meinen eigenen Aufwand und meine eigenen Ausgaben ersetzt zu bekommen??? Meiner Meinung nach betrifft es in diesem Fall gar nicht die Freeware, die sich auf dem Datenträger befindet.

Und meine persönliche Meinung:
Es wird soviel Mist in EBAY verkauft, woran sich keiner stört - auch EBAY selbst nicht. Und dann muss man sich bei so einer Kleinigkeit natürlich direkt an EBAY wenden und den Kollegen verpfeifen. Habt ihr denn nichts bessere zu tun??? Sorry, ich habe als kleines Kind sicherlich auch mal in die Büsche gepinkelt - das war/ist sicherlich auch illegal... na, wer will mich verpfeifen?

Vorschlag:
Wer sich wegen solch unscheinbarer Fehler anderer gleich als Besserwisser und Kontrolleur aufspielen muss - es gibt da einen H. Eichel, der er uns schon seit Jahren verar...t! Vielleicht sollten diejenigen Ihre Motivation mal auf diese Person lenken! Mich regt es einfach auf, wenn man wegen jedem kleinen Mist so einen Radau machen muss, wo es doch viel wichtiger Dinge im Leben gibt.

Ciao,
Olli

wolftech 01.12.2004 12:54

Ach, noch etwas:

Ich bin nicht dieser EBAY-Verkäufer, der zu Beginn erwähnt wurde!

Aber mich hat auch mal so ein kleiner Sherlock in EBAY angemacht, weil ich etwas verkauft wollte und einen Link zum Hersteller in die Beschreibung mitaufgenommen hatte. Hat mir dann auch gleich gedroht, dass ich umgehend die Auktion stoppen solle und er EBAY auf mich aufmerksam gemacht hätte....

FXP 01.12.2004 13:09

Zitat:

Original geschrieben von Thomas-P
Was würdest du sagen, wenn du in mühevoller Arbeit ein Freewareprodukt entwickelst, zum kostenlosen Download bereitstellst und ein anderer diese Freeware für 500 € (nur mal als übertriebene Hausnummer) verscherbelt?
Na, ich würde mich (bei der Summe) vielleicht über mich selbst ärgern, weil ich nicht auf die Idee gekommen bin...
Oder aber ich mache das ohnehin nur aus Spass an der Freude, dann freut es mich, dass ein anderer auch noch Geld verdient damit und mein Werk aufwertet...
Alles Andere wäre doch einfach Neid...



In diesem Zusammenhang:

Ein dreifach Hoch auf Matthias Lieberecht
einen der letzten wahren Freewareautoren. Bleib so "altmodisch" wie Du bist!!!



Zitat:

Original geschrieben von Bengel
an wem soll ich mich dann reiben? ;)
[/b]
Bin ja schon da!!!!! :D :D :D

Oooops....
Da gibt's in Deinen Postings ja für mich gar nix zu kritisieren...
Pech... musst Du Dir doch wen anderen suchen... :D :D :D




Damit habe ich auch meinen Senf zu diesem Thread gegeben...

Duckundnixwieweg... :LOL:

sergio 01.12.2004 13:27

Hallo Matthias,

ist wirklich sehr schön, solche klare und großzügige Statements zu hören.

Ich möchte nur etwas zu den Einschränkungen hinzufügen, die manchmal unsinniergweise von Freeware-Autoren auferlegt werden. Ich beziehe mich auf das sehr bekannte Aerodynamik-Editor AirEd.
In der ReadMe-Datei von AirEd steht ein interessanter Satz:

"AirEd may NOT be used for any for-profit purpose. This means no editing for-sale aircraft."

Klar, oder? Payware darf man mit AirEd nicht entwickeln.
Ich weiss aber nicht, wie viele Add-ons wir in den letzten sechs Jahre (so alt ist AirEd inzwischen) gekauft haben, die mit diesem Tool bearbeitet wurden. Und ich weiss auch nicht, wie viele der Payware-Produzenten sich dieser "Straftat" schuldig gemacht haben. Aber wenn ich die Postings in den einschlägigen Foren durchblättere, gewinne ich den Eindruck, dass fast alle großen Flight Dynamic-Designers AirEd verwenden oder verwendet haben.
Nein, ich meine nicht alle. Einige benutzen AAM, das ebenfalls kostenlos ist aber kommerzielle Anwendungen erlaubt. Und von einem sehr bekannten Designer weiß ich, dass er aus eben diesem Grund vor Jahren (also vor AAM) seinen eigenen AIR-Konverter programmiert hat. Es übersetzt die AIR-Datei zu einer Excel-Datei und umgekehrt.

Man kann an einer AIR-Datei nicht ansehen, ob sie mit AirEd, AAM oder einem anderen Tool bearbeitet wurde. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die allermeisten Payware-Flugzeuge rechtlich auf wackeligen Füßen stehen. Und vielleicht ist dies auch der Grund, warum William Roth sein Programm nie weiter entwickelt hat.

Damit möchte ich nicht die Designer anprangern, im Gegenteil. Sie waren in einer ziemlich hoffnungslose Situation: Es gab endlich ein Tool, um eine vernünftige Aerodynamik zu entwickeln, sie durften es aber nicht benutzen. Was hätte ich wohl in dieser Lage getan?

Ich möchte damit nur zeigen, was für ein sinnloses, einengendes Verständnis von "Free" und "Freeware" manchmal offenbart wird. Um so mehr schätze ich deine Offenheit sehr.

Andragar 01.12.2004 13:39

Zitat:

vielleicht über mich selbst ärgern, weil ich nicht auf die Idee gekommen bin...
Na, da schaut aber schon wieder der "gierige Publisher" durch, der möglichst viele Designer unter seine Fittiche nehmen möchte. ;) :p :D

Im Ernst. Es gibt diverse kommerzielle Anbieter, die auch Freeware Software zur Verfügung stellen. (Die Aerobatic-Box in Kaunas z.B.)

Ich denke schon, dass man da gewisse Bedenken hätte wenn nun ein anderer her ginge und diese Geschichte bei EBay z.B. für 19.95 vertreiben würde.
Ich finde, das wäre sogar Betrug; Betrug am Kunden. Das wäre so, als ob ich zu meinem Nachbarn ginge und ihm sein Auto noch einmal verkaufen würde.

Für mich persönlich - und das ist der Hauptgrund meiner Ergänzungen in der ReadMe - ist einfach, dass ich meine Software nicht auf Sammel-CDs sehen möchte wo alles mögliche drauf sein kann. (Das kann von schlüpfrigen Bildschirmschonern bis zu Viren gehen.)

Deswegen möchte ich gerne vorher gefragt werden, was mit der Software gemacht wird. Ich sehe da eine ähnliche Verantwortung, wie wenn ich einen Link auf meiner Homepage zu einer anderen Seite mache, deren Inhalt ich nicht kontrollieren kann.


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