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The_Lord_of_Midnight 14.12.2006 02:56

was ich schockierend finde ist die unglaubliche blindheit.
wie viele tschernobyls muss es noch geben ?
wie viele zwischenfälle mit reinem glück muss es noch geben ?
wann machen die menschen die augen auf und sehen die dinge die klar vor ihnen liegen genauso wie sie wirklich sind ?

nichts ist absolut fehlerfrei, gar nichts.

wie grenzenlos ist die geldgierigkeit und rücksichtlosigkeit und faulheit ?

ich bin wirklich schockiert, ich kanns nicht anders ausdrücken.
das ist der wirkliche horror, das reale gruseln.
da braucht man sich keinen horror-film anzusehen im kino.

super, ich habe mir schon wieder geld gespart, bau ma gleich noch ein paar kkws ;)

schichtleiter 14.12.2006 23:39

Ein Unfall in einem westlichen Atomkraftwerk ist völlig unwahrscheinlich.
Tschernobyl war möglich weil:
1.) Prinzipmängel (Siedewasserreaktor, Graphitmoderiert, Graphitspitzen der Regelstäbe, !!!positiver Void-Koeffizient!!! usw.)
2.) Bedienungsfehler
3.) Grobe Fahrlässigkeit des Bedienungspersonals
und, für die Langzeitschäden wohl am maßgeblichsten
4.) Kein Containment.

sogar Temelin ist mehr als hinreichend sicher, wenn jeder Fehler im Sekundärkreislauf einen Medienaufruhr verursacht wundert es mich nicht dass die Leute verunsichert sind (Anm: bei einem Druckwasserreaktor ist ein Dampfaustritt bei der Turbine sicherheitstechnisch etwa gleich relevant wie ein Versagen der Klospülung)
- die russische Technik, die keinerlei Wert auf Sicherheit legte, ermöglichte Tschernobyl. Solche Reaktoren gehören schnellstmöglich abgestellt, gegen neue westliche Reaktoren hingegen habe ich absolut nichts.

Das Atommüllproblem könnte auch gelöst werden, wenn man einen Weg fände, den Abfallprodukten ihre überschüssigen Neutronen zu entziehen; außerdem muss man es auch vom folgenden Standpunkt sehen:
Lieber Atommüll, der vielleicht in 1000 Jahren zum Problem wird, als CO2, das heute schon ein Problem ist und die Erde vielleicht in 200 Jahren schon unbewohnbar machen wird.
Zynisch vielleicht - aber nur praktisch gedacht.

Natürlich ist nichts fehlerfrei - aber ein westliches Atomkraftwerk ist so gebaut, dass der Reaktor in jeder Situation heruntergefahren werden kann.
Selbst wenn das gesamte Kühlwasser verdampfen sollte, falls es nicht zur Kernschmelze kommt SINKT die Reaktivität des Reaktors, weil er nicht mehr moderiert wird (=> Neutronen sind zu schnell um Kernspaltungen hervorzurufen).

Chrisi99 15.12.2006 00:32

Zitat:

Original geschrieben von schichtleiter
Ein Unfall in einem westlichen Atomkraftwerk ist völlig unwahrscheinlich.
Tschernobyl war möglich weil:
1.) Prinzipmängel (Siedewasserreaktor, Graphitmoderiert, Graphitspitzen der Regelstäbe, !!!positiver Void-Koeffizient!!! usw.)
2.) Bedienungsfehler
3.) Grobe Fahrlässigkeit des Bedienungspersonals
und, für die Langzeitschäden wohl am maßgeblichsten
4.) Kein Containment.

sogar Temelin ist mehr als hinreichend sicher, wenn jeder Fehler im Sekundärkreislauf einen Medienaufruhr verursacht wundert es mich nicht dass die Leute verunsichert sind (Anm: bei einem Druckwasserreaktor ist ein Dampfaustritt bei der Turbine sicherheitstechnisch etwa gleich relevant wie ein Versagen der Klospülung)
- die russische Technik, die keinerlei Wert auf Sicherheit legte, ermöglichte Tschernobyl. Solche Reaktoren gehören schnellstmöglich abgestellt, gegen neue westliche Reaktoren hingegen habe ich absolut nichts.

Das Atommüllproblem könnte auch gelöst werden, wenn man einen Weg fände, den Abfallprodukten ihre überschüssigen Neutronen zu entziehen; außerdem muss man es auch vom folgenden Standpunkt sehen:
Lieber Atommüll, der vielleicht in 1000 Jahren zum Problem wird, als CO2, das heute schon ein Problem ist und die Erde vielleicht in 200 Jahren schon unbewohnbar machen wird.
Zynisch vielleicht - aber nur praktisch gedacht.

Natürlich ist nichts fehlerfrei - aber ein westliches Atomkraftwerk ist so gebaut, dass der Reaktor in jeder Situation heruntergefahren werden kann.
Selbst wenn das gesamte Kühlwasser verdampfen sollte, falls es nicht zur Kernschmelze kommt SINKT die Reaktivität des Reaktors, weil er nicht mehr moderiert wird (=> Neutronen sind zu schnell um Kernspaltungen hervorzurufen).

des hast jetzt aber ned du gschrieben.. oder spinn ich? Du kommst doch aus der Alternativecke... oder verwechsle ich dich jetzt??? :D

Moose 15.12.2006 01:12

Zitat:

Original geschrieben von Chrisi99
des hast jetzt aber ned du gschrieben.. oder spinn ich? Du kommst doch aus der Alternativecke... oder verwechsle ich dich jetzt??? :D
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

Übrigens, Temelin ist ein WWER1000, ist ein Siedewasserreaktor und hat in dem Sinn nur einen Primärkreislauf.

Die "Störfälle" waren aber alle im nicht nuklearen Teil angesiedelt (hab ich sogar in diesem Thread schon geschrieben). Es handelte sich dabei um Vibrationen des (von Skoda erstmal gefertigten) 1GW Generators.

schichtleiter 15.12.2006 02:16

Zitat:

Original geschrieben von Chrisi99
des hast jetzt aber ned du gschrieben.. oder spinn ich? Du kommst doch aus der Alternativecke... oder verwechsle ich dich jetzt??? :D
Man steckt voller überraschungen :p
Zitat:

Original geschrieben von Moose
Übrigens, Temelin ist ein WWER1000, ist ein Siedewasserreaktor und hat in dem Sinn nur einen Primärkreislauf.
Jetzt bin ich einigermaßen verwirrt... Wikipedia&Encarta haben die WWER-Reaktoren als Druckwasserreaktoren drin... :confused:
Auch auf der Greenpeace-Page stehns als Druckwasserreaktoren, und in meinen Physikunterlagen auch... sicher dass du dich nicht irrst bzw. sie mit den RBMKs verwechselst?

Chrisi99 15.12.2006 09:26

Zitat:

Original geschrieben von Moose
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?


weil die normaler Weise für Windkraft sind? :p

Moose 15.12.2006 10:44

Zitat:

Original geschrieben von schichtleiter
Man steckt voller überraschungen :p

Jetzt bin ich einigermaßen verwirrt... Wikipedia&Encarta haben die WWER-Reaktoren als Druckwasserreaktoren drin... :confused:
Auch auf der Greenpeace-Page stehns als Druckwasserreaktoren, und in meinen Physikunterlagen auch... sicher dass du dich nicht irrst bzw. sie mit den RBMKs verwechselst?

Sorry Du hast Recht, ich sollte zu später Stunde nix mehr posten.

Weiß nicht wie ich auf das gekommen bin.

Oli 15.12.2006 11:14

Zitat:

Original geschrieben von schichtleiter
Ein Unfall in einem westlichen Atomkraftwerk ist völlig unwahrscheinlich.

Du schreibst aber einen gewaltigen Blödsinn. Es hat bereits mehrere Unfälle, auch mit Verstrahlungen, in westlichen Atomkraftwerken gegeben (Three Miles Island, etc.). Wieviele Pannen nur knapp an einer Katastrophe vorbeigingen, wird gerne verschwiegen - ausser der heuer in Schweden.

Also bitte Hirnkastel einschalten und vorher recherchieren, bevor man was schreibt.

Ciao Oliver

Moose 15.12.2006 11:24

Nein, bitte selber Hirnkastl einschalten. Bei Unfall von Three Mile Island ist keine Strahlung an die Umgebung abgegeben worden, es blieb alles im Containment.

Forsmark, auch schon hier im Thread behandelt, bitte nachlesen.

Verheimlicht wird nichts, dafür laufen in diesen Werken zuviele Menschen vom TÜV etc. rum. Außerdem wird wohl jede Strahlung sofort festgestellt.

TONI_B 15.12.2006 13:56

Deine Naivität ist grenzenlos...

"Verheimlicht wird nichts..." Friedensnobelpreis für die Atomlobby?

Sogar die USNRC (U.S. Atombehörde) spricht von einer ("vernachlässigbaren") Strahlenbelastung. Also ist nicht alles im Containment geblieben.

Moose 15.12.2006 14:09

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B
Deine Naivität ist grenzenlos...


Na wenigstens was oder? :lol:

Und ein paar µS bringen schon niemanden um :D, da sind unsre heiß geliebten Kohlekraftwerke nix besser ;)

TONI_B 15.12.2006 14:19

Es tut mir leid, aber ich finde die Dinge nicht sonderlich lustig - schon gar nicht, wenn man sie derart verniedlicht...

Moose 15.12.2006 14:24

Was erwartest Dir jetzt von mir? Schon ein bisserl schwachsinnig oder? ;)

Tarjan 15.12.2006 14:52

Wenn ich hier so Argumente lese dass das Endlagerungsproblem gelöst wird wenn man einen Weg findet die überschüssigen Neutronen zu entziehen, dann zeigt das wie viele hier wirklich Ahnung von Atomphysik haben.

Genauso halte ich die Aussage dass alle westlichen Reaktoren absolut sicher sind für bedenklich. Sicher sind westliche Reaktoren nach einen anderen Sicherheitsstandard gebaut wie die Schrottreaktoren des Ostens. Aber absolut sicher ist gar nichts.

Ich bin selbst kein Gegner der Atomkraft. Es muss immer das für und wieder abgewogen werden, nur mit Verharmlosung kommt niemand weiter.

Moose 15.12.2006 15:01

Genausowenig mit sinnloser Panikmache bzw. gezielter Falschinformation, wie auf z.B. diesen Flyern.

mendaxx 15.12.2006 15:05

Also ich möchte da man als relativ unparteiischer Mensch dazwischenhüpfen und die Diskussion vielleicht wieder ins Sachliche lenken.

Ich bin noch recht jung - wurde ein Jahr vor Tschernobyl geboren - und hab mir bisher keine eindeutige Meinung zu Atomkraftwerken bilden können.

Die Kontrapunkte wiegen natürlich sehr schwer, denn ein definitives Endlager für den Atommüll ist nicht in Sicht, und wenn es einen richtigen Unfall (GAU) gibt, was ja trotz aller Sicherheitsmaßnahmen nie auszuschließen ist, dann dürfen wir wieder keine Pilze pflücken etc.

Allerdings darf man die Vorzüge gegenüber andersartiger Energiegewinnung, die teils recht deutlich sind, nicht außer Acht lassen. Wer sich bei Gelegenheit einmal informiert hat, welche gewaltigen Areale durch Wasserspeicherkraftwerke zerstört werden, dem kann das doch auch nicht egal sein. Wenn man hier liest, dass die radioaktive Kohle aus kalorischen Kraftwerken uns täglich ins Gesicht weht, dann regt das natürlich auch zum Nachdenken an: Ist es besser eine geringfügige Verstrahlung in Kauf zu nehmen, um die mögliche Gefahr einer einmaligen starken Verstrahlung abzuwenden?

Dazu muss gesagt werden, dass ich über keinerlei Fachwissen in dieser Richtung verfüge. Natürlich gibt es auf jeder Seite Lobbyisten und der eine Wirft dem anderen vor, dies und jenes aufzubauschen, bzw. Fakten zu verheimlichen etc. etc.

Vielleicht könnte man auch die Benutzung von Fachausdrücken etwas einschränken, bzw. sie mit kurzen Erklärungen versehen. Ich möchte nicht unbedingt bei jedem Akronym raten oder suchen müssen, wofür es steht.

Danke sehr :-)

TONI_B 15.12.2006 18:45

@moose:
Was ist schwachsinnig???

Was ich von dir erwarte? Wenn du schon dein Halbwissen als "Wahrheit" verkaufen willst, solltest du es wenigstens ernsthaft machen und nicht einen lachenden smiley dazugeben.

spunz 15.12.2006 18:48

http://englishrussia.com/?p=520 :D

TONI_B 15.12.2006 18:53

Na, super - und solche Typen gewährleisten die Sicherheit, die moose so anpreist? Gute Nacht...

Rundumadumleuchtn 15.12.2006 18:57

Na bitte komm, wenn man dich ernst nehmen soll ist das doch kein Kriterium.

TONI_B 15.12.2006 19:00

Tut mir leid, das verstehe ich nicht!

Moose 15.12.2006 19:01

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B
Na, super - und solche Typen gewährleisten die Sicherheit, die moose so anpreist? Gute Nacht...
Die Sicherheit wird vorrangig durch Einrichtungen gewährleistet die autom. anspringen bei irgendwelchen Fehlfunktionen. Der Mensch überwacht diese Vorgänge, vom Prinzip her.
Du hast Dir noch nie einen Scherz erlaubt in der Arbeit? Du weißt wieviel zu tun ist bei normalem Leistungsbetrieb eines Reaktors?

Du schließt von einem Video, welches angeblich in einem KKW gedreht wurde auf die Kompetenz der Mitarbeiter und meinst dass ich Halbwahrheiten als Fakten ausgebe? Gehts noch ... ?

Und tut mir Leid, die Frage was an den Flyern falsch ist, ist einfach nur lächerlich. Alleine wie die Wahrscheinlichkeit für einen GAU ausgerechnet wurde (und dann der GAU als Super GAU verkauft wird) ist grob fahrlässig und sollte jedem auffallen. Außerdem beträgt der Anteil an der Stromproduktion nicht nur locker lässig 2,3%, sondern um die 18%.

Also, was Du hier aufführst ist ja wohl wirklich grob schwachsinnig, und diesmal schreib ich es ohne Smilies.

TONI_B 15.12.2006 19:07

Das mit schwachsinnig hab ich vorhin schon auf mich bezogen, weil du es ja schon VOR dem post mit den flyern geschrieben hast. Also bezog sich mein returnpost NICHT auf die flyer! Die hab ich auch nicht gelesen!

Und ich sehe absolut nicht ein, dass du meine Meinung oder mich als schwachsinnig bezeichnest!!!

Moose 15.12.2006 19:17

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B
Das mit schwachsinnig hab ich vorhin schon auf mich bezogen, weil du es ja schon VOR dem post mit den flyern geschrieben hast. Also bezog sich mein returnpost NICHT auf die flyer! Die hab ich auch nicht gelesen!

Und ich sehe absolut nicht ein, dass du meine Meinung oder mich als schwachsinnig bezeichnest!!!

Okay, dann wars ein doppeltes Missverständnis, das erste schwachsinn bezog sich darauf dass wir den Thread von vorne aufrollen, das Zeite auf deine Meinung im Bezug auf den lässigen Dancer (siehe voriges Posting) und darauf dass die Flyer für bahre Münze zu nehmen sind.

Dann ist das geklärt und weder Du noch Deine Meinung ist schwachsinnig, nur der Nukular Dancer :D

TONI_B 15.12.2006 19:19

OK :engel:

schichtleiter 15.12.2006 21:05

Zitat:

Original geschrieben von Moose
Die Sicherheit wird vorrangig durch Einrichtungen gewährleistet die autom. anspringen bei irgendwelchen Fehlfunktionen. Der Mensch überwacht diese Vorgänge, vom Prinzip her.
Genau. Tschernobyl war nur möglich weil alle automatischen Sicherheitssysteme für einen hochriskanten Versuch deaktiviert waren :rolleyes:

The_Lord_of_Midnight 16.12.2006 10:52

Zitat:

Original geschrieben von Moose

Und ein paar µS bringen schon niemanden um

Also so viel weiß ich das sehr wohl Menschen sterben.
Auch heute noch sterben angeblich TAUSENDE und ZIGTAUSENDE Menschen als Spätfolge von Tschernobyl.
Man kann zwar nicht sagen wer konkret betroffen ist und wer auch ohne Tschernobyl gestorben wäre, weil die Dinge nur aufgrund von Wahrscheinlichkeiten berechnet werden können.
Also eine direkte Zuordnung zu einem konkreten Menschen ist nicht möglich.
Aber ist es deswegen weniger tragisch ?
Oder ist das auch eine Falschinformation ?

Ps:
Um jetzt wieder ein unnötiges "Hin und Her" zu vermeiden.
Ja, es stimmt.
Auch durch Kohlekraftwerke sterben Menschen, keine Frage.
Wäre auch mal interessant zu erfahren wie viele das sind ?

holzi 16.12.2006 11:01

die folgen von tschernobyl bestreitet niemand - aber darum gehts nicht. es geht um aktuelle atomkraftwerke - und dort das fehlen einer klopapierrolle gleich mit tschernobyl zu vergleichen ist eine falschinformation und hat nix mit menschenleben zu tun. genausogut kann ich für ein wasserkraftwerk szenarien mit einer "mega-flut" und millionen toten erfinden, ist genauso unfug wie diverse anti-atomkraft-"informationen". wenn dann soll man sachlich bleiben, sonst ist eine sinnvolle diskussion nicht möglich. jeder kann seine eigene meinung haben - wenn eine seite nun meint den boden der tatsachen verlassen zu müssen, bedeutet das nur, dass sie keine ahnung hat und dagegen is, weils halt grad in mode ist gegen irgendwas zu sein.

TONI_B 16.12.2006 11:07

Das mit den µSv (µS ist was anderes) ist durchaus richtig, weil es unter der natürlichen Strahlenbelastung liegt. Die Frage ist halt nur, ob die Belastungen wirklich in diesem niedrigen Bereich liegen und lagen. Und das bezweifel ich, denn warum gibt es dann gerade im Umkreis von Wiederaufbereitungsanlagen usw. eine erhöhte Krebsrate.

Und dass auch von Kohlekraftwerken eine (wenn auch äußerst geringe)Gefahr ausgeht, steht außer Zweifel. Aber nur weil die eine Technologie (Kohle) eine geringe Gefahr darstellt, leitet man dadurch die moralische Erlaubnis ab, eine wesentlich gefährlichere Technologie zu pushen???

Und zum wiederholten Male: der Betrieb eines KKW mag (mit sehr viel Glück) über Jahre und Jahrzehnte keine Gefahr darstellen. Da vertraue ich durchaus auf die Technik und die Techniker. Aber die Endlagerung ist ABSOLUT NICHT gelöst! Es ist PERVERSER ZYNISMUS dieses Problem vielen Generationen nach uns zu überlassen! Für unseren Energiehunger(="Lebensstandard") gehen wir die Gefahr ein, dass unsere Kinder und Enkel und deren Nachkommen in ihrer Existenz massiv gefährdet sind.

TONI_B 16.12.2006 11:39

@holzi:
Kein Mensch verbindet das Fehlen von Klopapierrollen mit der Gefährdung durch KKW - genau diese Polemik lehne ich ab. Der Vergleich mit dem Wasserkraftwerk ist auch der absolute Nonsens! Bei keinem Wasserkraftwerk leben Millionen von Menschen, die durch einen Dammbruch gefährdet werden könnten. Auch die zeitlichen Gefährdungen sind extrem unterschiedlich. Keine konventionelle Technologie gefährdet die Menschheit über mehrere Tausend Jahre.

Was sind für dich Tatsachen? Woher nimmst du deine Information? Wie kannst du sicher sein, dass deine Infos stimmen und nicht manipuliert sind?

Deine Logik in Ehren, aber: du sagst, jeder kann seine eigene Meinung haben, aber wenn es deinen "Boden der Tatsachen" (was ist das?) verläßt, dann hat er keine Ahnung???

Und wenn du so gut informiert bist, dann erkläre mir mal, was die Menschheit mit mehreren Million Tonnen Atommüll machen soll, der eine Halbwertszeit von einigen Tausend Jahren hat!

The_Lord_of_Midnight 16.12.2006 11:40

Ja, das ist das größte Problem an dem ganzen Thema.
Solange ein Problem an die anderen abgeschoben werden kann, tun es die meisten Menschen.
Und da gibt es keine Skrupel, das geht soweit das eine Steigerung der Rücksichtlosigkeit nicht mehr möglich seint.
Aber es gibt immer wieder eine Steigerung.

Und das schlimmste, wirklich das allerschlimmste ist daran, daß man selbst einfach nur ein bissal mehr Komfort gewinnt.
Man ist einfach nur bequem, das ist alles.
Und viele andere Menschen müssen dafür mit dem Leben bezahlen.

Das sind die bitteren Tatsachen, die viele Menschen nicht sehen wollen oder zumindest nicht zugeben woillen.
Da reden wir noch nicht mal von den Konsequenzen die man daraus ziehen müsste.

The_Lord_of_Midnight 16.12.2006 11:44

Zitat:

Original geschrieben von holzi
die folgen von tschernobyl bestreitet niemand - aber darum gehts nicht. es geht um aktuelle atomkraftwerke - und dort das fehlen einer klopapierrolle gleich mit tschernobyl zu vergleichen ist eine falschinformation und hat nix mit menschenleben zu tun. genausogut kann ich für ein wasserkraftwerk szenarien mit einer "mega-flut" und millionen toten erfinden, ist genauso unfug wie diverse anti-atomkraft-"informationen". wenn dann soll man sachlich bleiben, sonst ist eine sinnvolle diskussion nicht möglich. jeder kann seine eigene meinung haben - wenn eine seite nun meint den boden der tatsachen verlassen zu müssen, bedeutet das nur, dass sie keine ahnung hat und dagegen is, weils halt grad in mode ist gegen irgendwas zu sein.
Tschernobyl ist eine Tatsache und wird es für immer bleiben.
Und sie wird mit absoluter Sicherheit nicht die einzige Tatsache bleiben.
Selbst wenn es jetzt nicht gleich wieder einen Gau gibt.
Aber kein vernünftiger Mensch kann behaupten, daß damit das Problem erledigt ist, wir uns zufrieden zurücklehnen können, und die "hochqualifzierten Atomtechniker" jetzt alles im Griff haben.

LouCypher 16.12.2006 12:23

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B

Und dass auch von Kohlekraftwerken eine (wenn auch äußerst geringe)Gefahr ausgeht, steht außer Zweifel.

erzähl das mal den vielen tausend menschen die jährlich beim kohleabbau draufgehen - zb in china.

TONI_B 16.12.2006 14:34

Was soll das komische Argument?
Bei jeder Arbeit verunglücken leider Menschen! Das hat doch nichts damit zu tun, ob dann von einem Kraftwerk eine Gefahr ausgeht - und nur die war gemeint! Oder glaubst du Uran fällt vom Himmel? Auch das wird abgebaut und auch da sterben Menschen...
Es geht um die Gefahr durch den Betrieb von Kraftwerken und die Endlagerung vom Atommüll.

schichtleiter 16.12.2006 16:35

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B

Und wenn du so gut informiert bist, dann erkläre mir mal, was die Menschheit mit mehreren Million Tonnen Atommüll machen soll, der eine Halbwertszeit von einigen Tausend Jahren hat!

Atommüll wird vielleicht in 1000 Jahren ein Problem. CO2 (welches Kernkraftwerke im Gegensatz zu anderen kalorischen Kraftwerken nur in vernachlässigbarer Menge produzieren), ist heute schon ein Problem und könnte in 200 Jahren die Erde völlig unbewohnbar machen.
Welches der beiden Probleme hier zu bevorzugen ist, ist zumindest für mich keine schwere Entscheidung.

holzi 16.12.2006 16:46

man bedenke auch wie gesund die abgase der kohlekraftwerke sind ... einfach genug bauen und die sorge ob wir jemals eine pension kriegen erübrigt sich ;)

miro17 16.12.2006 17:11

Zitat:

Original geschrieben von schichtleiter
Atommüll wird vielleicht in 1000 Jahren ein Problem.
Atommüll ist bereits jetzt ein Problem. Der heute produzierte Atommüll muß mindestens 3000 Jahre lang gekühlt gelagert werden. Es ist einfach unverantwortlich von den jetzt lebenden Menschen, den folgenden 120 Generationen diese Verantwortung für den hoch strahlenden Müll zu überlassen. Wer garantiert eigentlich, dass die Kühlkette in den nächsten Jahrtausenden nie unterbrochen wird?

TONI_B 16.12.2006 18:21

@schichtleiter:
Woher hast du die Weisheit, dass der Atommüll erst in 1000 Jahren ein Problem wird? So einen Blödsinn habe ich überhaupt noch nie gehört! Aber ich nehme an, du hast Physik studiert und dich auf Atom- und Kernphysik spezialisiert, oder? Sagen dir Begriffe wie Halbwertszeit überhaupt etwas?

red 2 illusion 16.12.2006 21:58

Zitat:

Original geschrieben von schichtleiter
Welches der beiden Probleme hier zu bevorzugen ist, ist zumindest für mich keine schwere Entscheidung.
Da müßte man von der Grundhaltung ausgehen die Menschheit würde sich so weit enwickeln, um den AtomAbfall in Zukunft kontrolieren zu könen. Diese Kontrolle ist jedenfalls nicht auf der Erde möglich. Die Weiterendwicklung zu Göttern, also LebensRaum schaffender Menschheit, immer vorausgesetzt. Ansonsten bleibt nur die Flucht vom blauen Planeten.:heul:

Die Menschheit ist vorallem durch plötzliche Veränderungen gefärdet. Eine plötzliche Freisetzung von AtomStrahlung führt zu mehr Schäden als eine zunehmende Verseuchung der Atemluft über Jahrhunderte, da der Mensch Träge ist und Anpassung Zeit braucht.
Die Schäden an der Atemluft bekommen wir jeden Tag zu spühren, während der AtomAbfall 10.000Jahre als ZeitBombe in der Erde liegt.

Somit bin ich sicher der Westen wird sich weiter für AtomKraft entscheiden, aussen hui innen pfui. (Windräder und Solaranlagen sind ja so unschön)

The_Lord_of_Midnight 25.12.2006 17:58

http://www.unmoralische.de/zitate/zitate1.htm
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: 'Das ist technisch unmöglich!'
(Sir Peter Ustinov, engl. Schauspieler und Schriftsteller, *1921)


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