| Potassium |
07.01.2004 13:51 |
Zitat:
Luft
Bez. für das die Erde umhüllende Gasgemisch (die „Atmosphäre“, vgl. Geochemie, S._1528), das aufgrund seiner Zusammensetzung nicht nur das Leben auf der Erde ermöglicht, sondern das auch wegen seines Gehalts an techn. wichtigen Gasen eine bedeutende Rohstoffquelle darstellt. Die mittleren physik. Daten von L. sind: MG. (aus der Zusammensetzung berechnet) 28,96, D. 1,2928 (Litergew. bei 0°, 1013_mbar), kein Schmp., Sdp. –194,35° (78,8K). Weitere Daten, wie Kompressibilität, Wärmekapazität, Viskosität, Löslichkeit etc. findet man in Lit. u. Kirk-Othmer (Lit.);
zur Definition der sog. Normatmosphäre s. DIN ISO 2533 (Dez. 1979). Die chem. Zusammensetzung der L. ist in Grundzügen schon von Cavendish (20,84Vol.-% O2) aufgeklärt worden. Da der Feuchtigkeits-Gehalt der L. sehr von der Temp. abhängt (vgl. relative Luftfeuchtigkeit), gibt man (wie in der Tab.) im allg. die Zusammensetzung nach dem Trocknen an. Daß die L. außer in geograph. begünstigten Gebieten nicht mehr die in der Tab. angegebene Zusammensetzung hat, ist auch eine Folge der Luftverunreinigung (s. dort zur Analytik der L., Maßnahmen der L.-Reinhaltung etc.). Die Bestandteile der – auch in komprimierter Form (Druckluft) genutzten – L. können durch L.-Verflüssigung u. L.-Zerlegung isoliert werden. Hierunter versteht man die Auftrennung des Gemisches L. durch fraktionierte Dest. der flüssigen Luft; Näheres s. bei Stickstoff, Sauerstoff, Argon u.a. Edelgasen. Zum Gehalt der L. an Ionen u. zu deren biol. Wirkung s. Lit. .
Die physik. Erforschung der obersten L.-Schichten mit ihren durch die Strahlung der Sonne bewirkten Ionisations- u. Dissoziationserscheinungen (Lit. ) ist Aufgabe der Aeronomie, während die Meteorologie die physik. Vorgänge in den unteren Schichten u. ihren Einfluß auf Klima u. Wetter untersucht. Die Aerobiologie (Lit. ) befaßt sich vorwiegend mit der L. als Träger von Bakterien, Sporen, Pollen, anthropogenen Substanzen, Aerosolen etc. u. ggf. mit deren Einfluß auf die Umwelt. Temp. u. Feuchtegehalt der L. spielen nicht nur eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden des – heute meist in geschlossenen Räumen lebenden – Menschen, sondern können auch von erheblichem Einfluß auf industrielle Prozesse sein, weshalb die Klimatechnik inzwischen zu einem eigenen Wissenszweig herangewachsen ist. Zahlreiche org. u. anorg. Substanzen sind luftempfindlich (Autoxidation). Daher kommt in solchen Fällen dem Arbeiten unter L.-Abschluß (z.B. unter Inertgasen = Schutzgasen od. in der sog. Glove-Box) erhebliche Bedeutung zu (Lit. ). S.a. die folgenden Stichwörter.
Lit.: 1_Encycl. Gaz, S._61–84. 2_Naturwiss. Rundsch. 26, 204–208 (1973); 27, 194f. (1974). 3_Acc. Chem. Res. 14, 327ff. (1981). 4_Böhm u. Leuschner (Hrsg.), Advances in Aerobiology (Experientia Supplement 51), Basel: Birkhäuser 1987. 5_Shriver, The Manipulation of Air-Sensitive Compounds, New York: McGraw-Hill 1969.
allg.: Battina, Nitrogen and Air (Solubility Data Series 10), Oxford: Pergamon 1983 ï Brimblecombe, Air, Composition and Chemistry, Cambridge: Cambridge Univ. Press 1986 ï Butcher u. Charlson, Introduction to Air Chemistry, New York: Academic Press 1972 ï Goldberg, Atmospheric Chemistry, Berlin: Springer 1982 ï Hommel Nr._510 ï Kirk-Othmer (3.) 1, 598–624; 12, 251 ï Landolt-Börnstein, Gr._5, Bd._4B, Physikalische u. Chemische Eigenschaften der Luft, Berlin: Springer 1988 ï Massey u. Bates, Atmospheric Physics and Chemistry, New York: Academic Press 1982 ï Ullmann (4.) 6, 223–242 ï Wagener, Entwicklung der irdischen Atmosphäre durch die Evolution der Biosphäre (N233), Opladen: Westdtsch. Verl. 1973 ï s.a. flüssige Luft, Gase, Geochemie, Luftverunreinigungen u. die L.-Inhaltsstoffe.
E = F air
I aria
S aire
Quelle: CD Römpp Chemie Lexikon – Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1995
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