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The_Lord_of_Midnight 27.04.2011 10:57

Das Problem ist, daß Leute, die im Bereich Linux/Unix nicht qualifiziert sind, sich nichts anderes vorstellen können.
Natürlich kann es nicht sein, daß was anderes mal besser wäre.
Was sollen sie auch tun ?
Würde ja heißen, daß sie sich letztendlich selbst arbeitslos machen, weil sie im gefragten Bereich nicht qualifiziert sind.
Da wird dann eben die schlechtere Wahl empfohlen, nur damit man sein Zeug los wird.

Genauso ist es an den Schulen und in der öffentlichen Verwaltung.
Bevor die mal das seit Jahren unnötige Ms Office rausschmeißen, muss die Welt untergehen.
Da müssten ja erstmal die Lehrmittel aktualisiert werden, in Richtung offener Office-Pakete.

Und natürlich würden dann diverse Leute keine 100000 Euro im Jahr mehr geschmiert bekommen.
Ich will nicht wissen, wie viele Leute da als Verbrecher enttarnt würden, wenn da mal ernsthaft nachgeforscht würde, ob es bei den enstprechenden Entscheidungsträgern verdächtige Geldflüsse oder verdächtigen Reichtum gibt.

Es reicht, wenn man einen einzigen Sündenbock fertigmacht und alle sind wieder glücklich.
Oder wenn man sich an den angeblich so korrupten Griechen gütlich tut, und die gesamte westliche Welt kann wieder faul auf der Couch die Chips genießen.
Dabei wäre das erst der Anfang, die richtige Arbeit würde an dem Punkt doch erst beginnen.

Wenn da mal einer richtig und ernsthaft nachforschen würde, das wäre ein Jahrhundert-Skandal.
Fazit: Faulheit und Trägheit sind die größten Übel auf dieser Welt.

TONI_B 27.04.2011 14:30

Eigentlich sollte man ja auf deine paranoiden, pauschal verurteilenden Aussagen gar nicht mehr antworten! Aber es sei dir gesagt, dass gerade im universitären UND schulischen Bereich Linux eine wesentlich größere Verbreitung hat als in deiner ach so hoch gelobten Privatwirtschaft!

Und du glaubst ja nicht wirklich, dass MS einem Politikerwürschtel aus Ö 100000€ zahlt? Die Beschaffung der PCs und der Software fällt unter die Schulautonomie - da müsste MS schon jeden einzelnen Direktor bestechen.

Hast nicht gerade DU dich bitterlich beschwert, dass deine Töchter keine passende Office Version von der Schule erhalten haben?

Warum wohl? Weil die Schullizenzen auch von MS relativ teuer sind und daher viele Schulen auf open source umsteigen...

FranzK 27.04.2011 14:57

Zitat:

Zitat von boo (Beitrag 2449679)
...
Abgesehen davon, get real: Linux ist das Betriebssystem das praktisch jede Hardware unterstützt und das meistgenutzte Betriebssytem überhaupt.
Die Ausnahmen finden sich konzentriert beim Elektrodiskonter.
...

Ich schreibe von Kanzleien mit 5 - 10 Arbeitsplätzen. Dort findest du keine Geräte aus dem Elektronikmarkt. Da stehen ausgewachsene Multifunktionsgeräte von Canon, Konica-Minolta oder Kyocera herum. Und da die Kanzleien, die ich kenne, ausschließlich mit Windows-Netzwerken arbeiten, scheinen sich nach deiner Diktion im Grazer Raum ja einige der letzten gehäuften Windows-Bastionen zu befinden.

Aber das ist eben meine Realität...

:hallo:

The_Lord_of_Midnight 28.04.2011 00:11

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2449705)
Die Beschaffung der PCs und der Software fällt unter die Schulautonomie - da müsste MS schon jeden einzelnen Direktor bestechen.

Aber der Lehrplan fällt nicht unter die Schulautonomie, oder ?

TONI_B 28.04.2011 06:35

Abgesehen davon, dass es auch im Bereich des Lehrplans eine gewisse Autonomie gibt (zumindest in den höheren Schulen) hat das mit deinen Vorwürfen der Bestechlichkeit nichts zu tun. Also lenke nicht ab!

Warum steigen die Firmen denn nicht auf Linux um? Da geht es doch immer um Profitmaximierung, oder?

Oder vielleicht ist der Grad der Bestechlichkeit in der Privatwirtschaft doch noch höher als in den Schulen?

Don Manuel 28.04.2011 07:34

In der Privatwirtschaft gibt es keine Bestechung, da ist sowieso alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist.

Und im Lehrplan steht kein Softwareprodukt sondern z.B. der Begriff "Textverarbeitung".

TONI_B 28.04.2011 10:26

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2449742)
In der Privatwirtschaft gibt es keine Bestechung...

Der war gut! :lol::lol::lol::lol::lol:

Da nennt man das dann Lobbyismus...:cool::engel:

Don Manuel 28.04.2011 10:54

Nein, Lobbyismus nennt man es, wenn die Privatwirtschaft Politiker besticht. Aber dass ein Unternehmen das andere besticht, wird selten stattfinden. Denn Unternehmen lassen sich ungern was wegnehmen und haben bei der Durchsetzung ihrer Interessen gegenüber bestechlichen Mitarbeitern alle rechtlichen Möglichkeiten - brauchen sich nicht mal die Finger schmutzig machen. Während die Bestechlichkeit von der Öffentlichkeit verpflichteten Organen ein globales Problem darstellt, das von Entwicklungsländern bis in Industrienationen reicht.

Du brauchst da den Staat nicht über Gebühr in Schutz nehmen; ganz gewiss kann gesagt werden, dass aufgrund des riesigen Apparates des Bildungswesens gepaart mit verhältnismäßig knappen Budgets dort relativ wenig zu finden sein wird.

Es gibt genug Problemfelder, in denen die Wirtschaft an den Ohren gezogen gehört, aber Bestechung zählt da im B2B-Bereich nicht wirklich dazu.

TONI_B 28.04.2011 12:23

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2449749)
Nein, Lobbyismus nennt man es, wenn die Privatwirtschaft Politiker besticht. Aber dass ein Unternehmen das andere besticht, wird selten stattfinden.

Ach ja, richtig - das sind dann die "Absprachen"...:lol:

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2449749)
Du brauchst da den Staat nicht über Gebühr in Schutz nehmen; ganz gewiss kann gesagt werden, dass aufgrund des riesigen Apparates des Bildungswesens gepaart mit verhältnismäßig knappen Budgets dort relativ wenig zu finden sein wird.

Keine Angst - es ist mir vollkommen klar, dass es in der Politik genug an Bestechung gibt und ich sicher niemand in Schutz nehmen werde. Warum auch?

Und wie du richtig sagst, ist es gerade im Schulbreich auch kaum möglich.

Aber warum steigen dann die Firmen nicht wirklich auf open source um? Da könnte man sich ja Unsummen ersparen, oder?

Wahrscheinlich schafft es MS auch ohne "Bestechung": "Ausbildungsseminare" an schönen Orten usw. :cool:

Don Manuel 28.04.2011 12:40

Es gibt ja genug Unternehmen, die das sehr wohl begriffen haben. Aber bedenken wir, dass Unternehmen nicht in erster Linie progressiv, innovativ usw. sind. Nur wenn sich anders keine Gewinne machen lassen. Dazu kommt ein geringeres Angebot an Linux-Fachkräften am Markt, die meisten teuer bezahlt Geschulten sind MS-qualifiziert. Ach, da gibt es viele Gründe. Und bis sich die Vorurteile vom OS, das nur eingeweihten Freaks verständlich sein kann und sonst kaum bedienbar ist, von mangelnden Treibern, zu wenig Software etc. überwinden lassen, dauert es - nur allzu menschlich auch.


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