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FranzK 21.06.2010 13:27

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2419189)
Zum Glück gibt es Gerichte, Regierungen, Länder und Menschen, die das anders sehen als du.

Die was anders sehen?



Zitat:

Wenn Google keine Geschäfte damit machen würde bzw. machen wollte, dann hätten sie diese Informationen nicht sammeln müssen.
Ja und? Ich finde z.B. Google Earth eine phantastische Sache. Wenn Google es schafft, dies über Zusatzdienste auch als Einnahmequelle zu nutzen, haben sie meine vollste Zustimmung. Aber der Rest der Internet-Welt kann dieses wunderbare Werkzeug kostenlos nutzen. Darüber willst du dich aufregen?

Bei den SSIDs sehe ich auch kein Problem, es sei denn du kannst mir das konkret erläutern anstatt inhaltslose Floskeln zu verbreiten. Eine SSID ist eine anonyme Kennung, die nur mit ihrer Position einen Inhalt bekommt. Und wenn darauf basierend Mobiltelephone und ähnliche Geräte ihre Position bestimmen und damit Dienste anbieten können, die sonst nicht möglich wären, sehe ich noch immer kein grundsätzliches Problem. Schon gar nicht bezüglich der Privatsphäre. Denn was ist an einer SSID privat? Schließlich kann sie jeder sehen. Und wenn du dich darüber beschweren willst, dass jemand Information aufliest, die du selbst verbreitest, dann fällt mir dazu nur ein Wort ein - naiv.



Zitat:

Aus Menschenfreundlich tun sie das mit Sicherheit nicht.
Und damit sind sie natürlich von vornherein suspekt. ;)
Mein Problem mit solchen allgemeinen Anschuldigungen: ich nutze schon seit Jahren deren Dienste und ich meine, dass Firmen wie Google den allgemeinen Nutzen des Internets im letzten Jahrzehnt dramatisch erhöht haben, ohne dass es dabei spürbare Nachteile für den einzelnen Internet-Benutzer gibt. Oder kann mir die jemand erklären?



Zitat:

Das zielgerichtete Werbeprogramm von Google ermöglicht Unternehmen unabhängig von ihrer Größe messbare Erfolge und verbessert gleichzeitig die allgemeine Weberfahrung für die Nutzer.
Ja und? Unser gesamtes Wirtschaftssystem beruht auf dem Prinzip, ständig besser und größer zu werden. Anders funktioniert es nicht. Es ist also müßig, jemandem vorzuwerfen, dass er Geld verdienen will. Und etwas erstaunlich, ihm vorzuwerfen, dass er öffentlich erhältliche Information sammelt. Klar ist, dass man dabei abgrenzen muss, was erlaubt und was nicht erlaubt ist. Das Sammeln darf nicht zum Spionieren werden und diese Dinge gehören natürlich juristisch formuliert.

Aber die Angst der Datenschützer, dass Google die Privatsphäre verletzt, erscheint mir überzogen. Die sollten ihre Aktivitäten in Aufklärungskampagnen konzentrieren, um den Leuten die richtige Verwendung ihrer IT-Geräte beizubringen. Für mich ist der neugierige Nachbar eine viel größere Gefahr für mein ungeschütztes WLAN-Netz als ein draußen einmal vorbeifahrendes Google-Auto.

:hallo:

LouCypher 21.06.2010 14:22

[quote=Don Manuel;2419233 Sind wohl alle modernen Sklaven selber schuld, oder was?[/quote]

damit legst du mir eine provokante aussage vor auf die ich gerne eingehe aber erst morgen jetzt hab ich einen termin.

The_Lord_of_Midnight 21.06.2010 23:39

Zitat:

Zitat von FranzK (Beitrag 2419259)
Die was anders sehen?

Informier dich bezüglich der Anklage gegen Google.

The_Lord_of_Midnight 21.06.2010 23:45

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2419208)
Tja LoM, mit etwas Verwunderung nehme ich war, dass Du die Privatwirtschaft heute zumindest aber einer gewissen irrwitzigen Dimension auch schon erheblich kritischer siehst.

Genau genommen sehe ich nicht die Privatwirtschaft als solches kritisch.
Die tun auch nur das, was von ihnen verlangt wird.
Nämlich im Rahmen des gesetzlich möglichen ihre Geschäfte zu betreiben.
Bzw. sollten sie das tun und nicht die ganze Welt über einen Kamm scheren, sondern sich in den betreffenden Ländern über die gesetzlichen Bestimmungen informieren, bevor sie derartige Dinge machen wie Wlan-Netzwerke zu veröffentlichen.

Ich sehe ganz besonders die Regierungen und Politiker sehr kritisch.
Denn die stellen ihre eigenen Interessen leider viel zu oft über die ihrer Bürger.
Denn wenns ihnen nicht um die eigene Korruption und Bestechlichkeit und die eigene Versorgung ohne Maß und Ziel gehen würde, dann hätten sie nichts dagegen, weltweit zu koopieren, zum Nutzen ihrer Bürger.

Don Manuel 22.06.2010 10:43

Du wirst es nicht glauben, aber selbst Dein erster Satz entspricht im wesentlichen meiner Auffassung: auch ich halte die Privatwirtschaft für eine wichtige und gute Sache.
Allerdings sind für mich globale Konzerne nicht mehr in einen Topf zu werfen mit Klein- und Mittelbetrieben.
Die können ganze Staaten kaufen und haben ihren Mitarbeitern gegenüber doch erheblich weniger Verantwortung. Wenn sie aber ganze Staaten kontrollieren können, sind sie wesentlicher Teil des Problems, das Du in Deinem letzten Absatz beschreibst.

The_Lord_of_Midnight 22.06.2010 23:12

Es ist einfach tragisch, daß alle Politiker dieser Welt offensichtlich mittlerweile mitbekommen haben, daß sie alleine gegen weltweite Konzerne nichts ausrichten können.
Aber aus irgendeinem Grund sind sie nicht bereit dazu, ihr eigenes Ego zurückzustellen, zum Wohle der Leute, die sie eigentlich gewählt haben und sie für den Rest ihres Lebens fast schon unanständig versorgen.

Don Manuel 23.06.2010 07:50

Solange "Lobbying" sich auch in der EU massiv ausbreitet und in den USA alles dominiert, kann ich mir vorstellen, dass die üppigen Zuwendungen des Amtes gar nicht der Hauptgewinn für unsere "gewählten Häupter" sind. Schon zur Amtszeit fließt manches, aber das Schlaraffenland winkt erst nachher, vorausgesetzt man hat noch im Amt die "richtige" Politik gemacht. Aber nicht einmal das scheint wesentlich, sieht man z.B. die schöne Karriere von Joschka Fischer, dem einstigen Paradegrünen, heute "Berater" von Nabucco und Siemens. Hier bedürfte es sowohl eines Verbotes von Lobbying, also dessen Bloßstellung als völlig undemokratische Konzernherrschaft, sowie eines Berufsverbotes für Politiker nach ihrer Amtszeit in der Industrie (eventuell via der vielgehassten "Politikerpension"?). Aber heute erscheint das realpolitisch leider völlig weltfremd.

The_Lord_of_Midnight 23.06.2010 08:47

Ich kann mir natürlich auch sehr gut vorstellen, daß man da leicht schwach werden kann.
Selbst wenn man beruflich erfolgreich ist.
Wen würde das nicht reizen, wenn er z.b. einen Sitz im Nationalrat angeboten wird.
Man bekommt ein ordentliches Gehalt, praktisch garantiert für einige Jahre.
Wenn man sich nicht zu sehr exponiert und sich auf der Hinterbank ruhig verhält, dann schafft mans wahrscheinlich auch in eine zweite Legislaturperiode.
Und schon hat man lebenslangen Anspruch auf eine Nationalratspension.
Finanzielle Sorgen hat man dann eher nur noch, wenn man unter unkontrollierbarer Verschwendungssucht leidet.
Solche bedauernswerten Menschen gibts ja leider auch sehr viele in der heutigen Zeit.

Wie hoch ist derzeit das Gehalt des Nationalrates ?
Sieht man das irgendwo ?
Ich habe das auf die Schnelle nicht gefunden mit der Suchmaschine.

Wir die Nationalratspension sofort nach Ausscheiden aus dem Nachtionalrat ausbezahlt oder erst nach dem Erreichen des Pensionsalters, also mit 65 Jahren ?
Ich weiß, eine provokative Frage, aber das ist es ja, was sie uns als arbeitenden Steuerzahlen zumuten.

In diesem Lichte erscheint es gar nicht mehr so edel, wenn die "alte Garde" angeblich "den Jungen" Platz machen, weil jetzt eine neue Generation ans Ruder gelassen werden muss.
Ich unterstelle jedenfalls vielen von denen, daß sie freiwillig ausscheiden, weil sie bereits Anspruch auf die Politikerpension haben und gar nichts mehr arbeiten müssen, egal wie alt sie derzeit sind.

Don Manuel 23.06.2010 09:00

Ich habe aber von etwas anderem gesprochen: dem Politiker der nach seiner politischen Amtszeit dann im Konzern erst wirklich abhebt. Dagegen sind die Politikergehälter und -pensionen nur ein süßer Vorgeschmack.

The_Lord_of_Midnight 23.06.2010 09:11

Naja, das ist dann der Bonus zum Bonus.
Da kommt man dann als Berater oder PR-Beauftragter zurück ins Unternehmen und verdient das zehnfache vom alten Gehalt.
Ist sicher eine Perspektive, der viele nicht abgeneigt sind.


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