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Eigentlich wollte ich ja nichts mehr schreiben, aber die Zahlenspiele und der Unterton ("man muss Wollen...") von Peterle lassen mir keine Ruhe.
Ich weiss nicht ob in Deutschland nicht vielleicht andere Verhältnisse herrschen. Aber so schaut´s in Österreich aus: Das Österreichische durchschnittliche Jahresnettoeinkommen der unselbstständig Erwerbstätigen liegt bei etwa ATS 199800 ,- (also etwa ATS 14300,-). Das ist bitte der DURCHSCHNITT aller Berufsgruppen, der durchschnitts Arbeiter verdient weniger. Der Privatpilotengrundkurs + Sprechfunk kostet in Österreich etwa zw. ATS 100600,- (Fliegergruppe w.) und 140000,-. Das sind also etwa 9.8 Monatsgehälter. Die jährlichen Kosten: Eine Flugminute C172 kostet in LOAN etwa ATS 38,-. Angenommen man fliegt 30std/jahr dann sind das ATS 68400,-. Wie viele landungen werden das sein? 40? Das wären dann nochmal 40 x 240,- Gebühren = 9600,- Dann noch 3000,- Jahresbeitrag. Das macht zusammen: 81000,- Für eine Dreizimmerwohnung muss man im Schnitt etwa mit ATS 5000,- bis 8000,- pro Monat rechnen. Macht etwa ATS 85000,- pro Jahr aus. Wenn man also von 199800,- 85000,- abzieht bleiben 114800,- übrig. Das sind etwa ATS 314,- / Tag. Davon soll dann zusätzl. Betriebskosten, Lebensmittel, Reinigung, Körperpflege, Bekleidung usw. bezahlt werden. Und da glaubt irgendwer dass dann jemand von diesen 114800,- Schillingen ganze 81000,- für privatfliegerei übrig hat? Lächerlich.... Es zeigt ja auch die zahl der ausübenden von flugsport in österreich, dass nur eine verschwindende Minderheit diese hobby betreibt. Sicher nicht deshalb, weil alle anderen Fliegen als so unangenehm oder fad empfinden.... Du hast geschrieben dass eine Woche schiurlaub in österreich so unheimlich viel kostet. Da gebe ich dir recht, die Mehrheit der Österreicher kann sich keinen Schiurlaub im eigenen Land leisten, oder es müssen halt Tagesausflüge sein. Ich könnte mir auch keinen regelmässigen Schiurlaub im 4* Hotel leisten, ich muss gott sei dank für meine unterkunft am Urlaubsort nie was bezahlen (finde bei privatquartieren d. Verwandtschaft unterschlupf). Und die liftkarten sind so teuer nicht, ich zahle für meine saisonkarte in Saalbach etwa ATS4100,-, und kann den ganzen winter Schifahren. Dein freund der mit über 30 noch einen job bekommen hat, lebt bestimmt in Deutschland. In Österreich gibts nicht viele Fluglinien, daher auch eine andere Situation. Am grössten ist Austrian, die nehmen nur Leute unter 24, wenn sie CPL/IFR oder besser haben bis 26 J. - darüber geht nichts mehr, egal mit welchem schein. (wer´s nicht glaubt: http://offices.aua.com/jobs/job_detail.asp?job=15 ) Einge wenige im jahr (wenn überhaupt) haben noch mit CPL/IFR bei der tyrolean eine Chance, ob allerdings ein über 30jähriger wirklich eine realistische Jobchance hat sei dahingestellt. Sicher man kann immer Beispiele von Einzelpersonen bringen, bei denen das oder jenes doch irgendwie funktioniert, aber das ist nicht wirklich aussagekräftig. Was ein segelclub an Jahresbeiträgen verlangt weiss ich nicht, aber ich weiss aus Erfahrung dass in Jugensportvereinen die Eltern ab etwa ATS 800,- / jahr bereits jammern und bei vieleicht 2000,- Gesamtkosten / Jahr die oberste Schmerzgrenze liegt. Wenn dafür der Segelclub drinn´ ist, dann bitte... |
Hallo alle miteinander!
Wo jetzt von mehreren Seiten das Kostenargument (in meinem Sinne) angeführt worden ist, fühle ich mich in meinem Verdacht (Flugangst, jedenfalls ein kleines bisschen) nur weiter bestätigt. Ich gebe ja gern zu, dass ich Euch etwas provozieren wollte, aber die zahlreichen Postings zu: Hilft der Sim beim realen fliegen usw. zeigen IMHO dass doch immer wieder der Bezug zwischen Simmen und realer Fliegerei gesucht wird. Es wäre ja auch komisch, wenn nicht! Gerade das Verhältnis DM pro Simulatorstunde zu DM pro Flugstunde hat mich doch so stutzig gemacht! Und wenn man nur einfach mal mit dem eigenen Hintern in die Luft will, ist es egal ob es eine kleine Cessna/Piper, Motorsegler, UL oder Segelflugzeug ist! Das Argument, eine komplette Ausbildung und die nachfolgende Inübunghaltung/Scheinerhaltung sei sehr teuer, zählt hier nicht, es ging mir um einen Schnupperflug - wer will schon in einem Full-Flight-Simulator eine Musterberechtigung für das entsprechende Flugzeug erwerben? Das würde nämlich schon etwa so teuer wie vier bis fünf PPLs. Um auch ganz sicher nicht missverstanden zu werden: Ich bin der letzte, der jemandem unser Hobby vermiesen möchte!!! Mich interessieren einfach die Hintergründe. Happy landings! HP |
.....das habe ich ja versucht zu erklären, warum das deinen Verdacht bestätigt dass wir Flugangst hätten ist mir ein Rätsel....(ich steigert in eine Bücker Jungman zum Kunstflug auch ein, wenn mich wer lassert; ich bin einer der den spacemountain 5x hintereindander fährt...von mir aus reite ich auf einer Kanonenkugel...verkauft´s mei´ G´wand i´ fahr´ in Himmel...)
Der Punkt ist doch der: Wozu dient denn ein Schnupperflug? (ob so einer in österreich überhaupt erlaubt ist weiss ich übrigens gar nicht) Antwort: Um Lust auf eine PPL zu machen. Das heisst: ich soll allenernstes Geld für etwas ausgeben, was mir Lust auf ein Hobby machen soll, welches ich mir nicht leisten kann???? Das ist aber wirklich "Tantalosqualen leicht gemacht" (anm. tantalosqual: der unglückliche Held dieser gr. myth. saga musste zum schluss in einem teich aus süsswasser stehen. Der ging ihm bis zum Hals. Wenn er sich bückte um zu trinken, verschwand das wasser immer - er durstete im wasser stehend. Über seinem kopf ein zweig voll Obst. wenn er reinbeissen wollte - hebet dieser sich und er musste hungern...) Warum du da Flugangst vermutest ist mir vollkommen schleierhaft... Im übrigen ist mir persönlich nicht wirklich wichtig, wie´s um den Vergleich des realen Fliegens zum simmen steht. Es ist mir auch wurscht ob die steuerkräfte am Sim denen eines realen Flugzeuges entsprechen. Es macht keinen Unterschied, da ich niemals in meinem Leben feststellen werde ob es den Unterschied gibt oder nicht. Die Realitätsnähe des Sims sehe ich da, dass ich Instrumenten Proceduren erlernen kann, mehr und mehr Verständnis entwickle wie die Verkehrsfligerei abläuft, was Systeme können usw. Ob der Yoke einer 777 weicher in der hand liegt als ein XY Sim produkt ist dabei egal. Genauso wie es sinnlos und uninteressant ist, ob ein Flightsimmer einen Jumbo landen kann wenn die Fischvergiftung da ist,- weil der Fall niemals in erscheinung tritt. Aber ein erfahrener Simmer wird schmunzeln und sich auf die Stirne greifen, wenn er am Nebensitz im Flugzeug ein Gespräch belauscht zwischen zwei "fachsimpelnden" Fluggästen, die die einfachsten Dinge missverstehen... aber was soll´s... Ich komm´da nimmer mit..... SR |
Hi Stefan, Du FXP´ler von Anfang an!
Nachdem ich mir erst mal Dein: "...verkauft´s mei´ G´wand i´ fahr´ in Himmel..." buchstabierend und sozusagen in Lautschrift zu Gemüte führen musste, möchte ich Dir auf gut deutsch zurufen: Don´t think twice, its allright! (Ja, ja. Mr. Dylan läuft dank mp3 im Hintergrund ;) doch im Ernst, ich bin sicher, wir verstehen uns! ) Aber ein Schnupperflug sollte nur zeigen wie es ist wenn man sich schaukelnd, wackelnd oder sonstwie in die dritte Dimension begibt. Zu den Neben- oder auch Nachwirkungen befrage bitte Deinen Forumsnachbarn oder Banker. Apotheker nehmen gesalzene Preise. Was das Geld ausgeben angeht, Du hast es ja selbst angesprochen: Warum viel Geld für eine Simulatorschnupperstunde statt für eine Flugschnupperstunde ausgeben? Das ist hier die Frage. Happy landings! HP |
PS:
Mir wird schon schlecht, wenn ich eine Kunstflugmaschine am Boden stehen sehe. HP |
Max an Uli
Hi Uli,
auf deine frage, "was muss ein UL-pilot in österr. können" kann ich dir mitteilen, dass die UL ausbildung in Österreich der einer vollwertigen PPL-lizenz entspricht, d.h. theorie und praxis wie bei euch PPL-A). Die einschränkung besteht lediglich im fluggerät (UL sind genau im gesetz definiert). Das bedeutet, dass die man hier bei uns eine ausbildung auf gleich hohem qualitätsniveau bekommt wie ein (bei euch sogenanner) E-klasse pilot. Und das ist schon ein bisschen mehr als eure UL-lizenz, oder täusch ich mich? Max |
Hallo Stefan,
meine Worte "man muss nur wollen" waren missverstaendlich: Ich bezog mich auf den mir bekannten ATPLer (er ist der Sohn meines Freundes) - wir haben NIEMALS fuer moeglich gehalten, dass er all die Huerden zur Fliegerei schafft. Jedoch: Er ist noch immer auf Jobsuche - zur Zeit ist ziemliche Pilotenschwemme und "Rationalisierung" bei den Airlines, es bleibt also schwierig. Aber gerade sein Beispiel hat mir Mut gemacht, trotz meiner galoppierenden Vergreisung wieder von einer UL-Ausbildung zu spinnen. Das Laender-Thema: In Oesterreich ist die Situation halt wirklich schwierig, flug-buerokratisch UND finanziell :( Zu Hans-Peter's Frage nach der Sim-Motivation: Ich glaub' noch immer nicht, dass Flugangst ein ausschlaggebender Faktor ist - ich selbst haette allerdings bei einer Einladung in eine Extra oder Suchoi gerne etwas Bedenkzeit :D . Und voellige Desorientierung - Null Sicht UND total spinnendes Gleichgewichtsorgan - ist schon ein Horror. Soviel ich weiss, sogar fuer manche "altgediente" Piloten. Ist andererseits keine Schande. Man stirbt nicht dran und der naechste "Traumflug" entschaedigt mehrfach dafuer. Es ist wohl einfach eine Frage der individuellen Prioritaeten und Gelegenheiten. Bei mir hatte der Job Vorrang, der naechste Platz machte dicht usw. Also virtuelles Fliegen. Aber ganz ohne die Moeglichkeit, wenigstens ab und an mal einen Gast/Schnupper/Rundflug zu machen und richtig wackelnde Luft zu spueren waers fuer mich nur der halbe Spass. Nichtmal der halbe. Fuer mich dient ein Schnupperflug nicht dazu, mir Lust zur PPL zu machen, die hab' ich eh. Andersrum wirds was: Bei einem Schnupperflug kann ich auch ohne PPL fliegen (Aber nicht weitersagen, sonst darf ich nicht mehr - die Flugschulen wollen ja leben und muessen verstaendlicherweise Kandidaten "koedern" :D ). Das ist meine Sicht der Dinge - nicht wertend, nicht uebertragbar. Ich erklaere nur meine Motivation. Ich ahne naemlich durch das Forum etwas fuer mich Neues: Dass die Flugsimulation fuer mehr und mehr Leute eine sehr ernsthafte "Sache fuer sich" ist, auch ganz ohne Bezug zu einer eigenen Realfliegerei. Wohl laengst nicht jeder Simmer ist ein "verhinderter Flieger". Das erklaert mir dann aber auch, warum so viele Leute einen Mordsspass an einer Session im Gross-Simulator haben und gerne dafuer weit mehr Geld ausgeben, als ein Realflug kostet. Viele Gruesse Peterle |
meine Motivation zum PPL
Hallo zusammen
hier noch meinen Senf zur Sache, bin ja in diesem Ordner bereits vorerwähnt worden. Mein erster intensiver Interessenskontakt zur Fliegerei war der FS98 in einem Warenhaus! Gekauft - ohne grosse Ahnung gespielt - aufs FXP-Forum gestossen - dank Pilotentraining P.G. theoretisch simmend fliegen gelernt. Im vergangenen August habe ich meinen ersten Schnupperflug in der konkreten Absicht der anschliessenden PPL-Ausbildung gemacht. Wir haben hier in der Schweiz leider keine UL-Zulassungen und nur noch JAR-FCL Schulungen mit allem Drum und Dran. Dass diese Ausbildung schlussendlich auch eine Kostenfrage ist, war mir klar, worauf ich einige andere Ansprüche abgesetzt habe. Ob nun Flusi, Full-Motion Simulator oder reale Fliegerei : alle drei haben andere Massstäbe und Voraussetzungen und lassen sich deshalb nicht direkt vergleichen. Etwa wie beim Sport : Fussball , Tennis, Golf - alles Sport aber jeweils mit anderen Voraussetzungen. Demnach jedem dasjenige - was er will und/oder kann, dann stimmt die Sache für jeden individuell. Aufwand und Ertrag hin oder her. Gruss Heinz Richner noch Fliegerlehrling, Stufe Prüfungsvorbereitung |
Hallo ihr, Heinz hat Recht und ich wiederhole mich hier selbst: es sind verschiedene Paar Schuhe, die da verglichen werden. Jeder erfreut sich halt an seiner Sache, wie teuer diese auch sein mag. Heinz hat Fußball, Tennis und Golf verglichen. Ich möchte ein anderes Beispiel anbringen und dadurch auch versuchen HPs Frage nach dem "Wieso-denn-bloß-in-einen-soo-teuren-full-motion-simulator?" zu beanworten. Nehmen wir an, dass es einen ähnlich aufwändigen Simulator für Formel1 Autos gäbe, natürlich zu einem ähnlich hohen Mietpreis. Meint ihr, dass man jemanden, der einmal in seinem Leben Schumacher spielen möchte und dabei über 90% (mir wurde gesagt, dass dies der Realtiätsgrad von den LH Simulatoren ist) von diesem feeling mitkriegen kann, dass man diesen guten Mann davon abbringen könnte mit der Begründung, er sollte doch lieber zu einem Fahrlehrer gehen, das wäre doch viel billiger und der Fahrlehrer würde ihn sicher zwischendurch auch mal heimlich am Steuerrad drehen lassen. Schließlich ginge es doch da wie dort ums Autofahren. Bitte keine Steinigung! Ich weiß, dass Vergleiche hinken - aber vielleicht spürt der eine oder andere, was ich meine. Gruß an alle René |
Ahhhh.. Suuuper...endlich wieder jemand zum Steinigen! :D
Nee, im Ernst, Rene, Dein Argument kann ich nachvollziehen. Wenn man das Fliegen eines Verkehrsjets als Motiv hat, dann bleibt wohl tatsaechlich nur der Gross-Simulator als Realitaetskontrast zum Flusi. Mein Traum ist halt das "urspruengliche" Fliegen, da hab' ichs' einfacher. Viele Gruesse Peterle |
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