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Guru 12.11.2003 13:39

Zitat:

Original geschrieben von ruffy_mike
Lieber Guru, geht deine Kritik vielleicht etwas genauer? Dann könnte ich vielleicht sogar drauf antworten - ich sehe es mal als Kritik an.


Es hat im Debattierklub einen sehr langen Thread gegeben, wo um das Thema ÖBB-Reform diskutiert wurde - da ist auch Gurus unmaßgebliche Meinung nachzulesen.

Gurus Kritik an Deiner Person richtet sich nach dieser Zeile:

Zitat:

Ich gebe ehrlich zu, ich weiß nicht, weswegen die _genau_ streiken - was wird's wohl sein, Geld, Frühpensionen, sonstige "Zuckerl" wie günstige Miete, whatever.
Und jetzt fragt Guru ganz einfach und simpel, trocken heraus: willst Dich nicht informieren oder hältst Du es mit vielen anderen Österreichern, die nur meinen, es reicht, wenn sie zwar nicht informiert sind, aber matschkern können?

Letztendlich zusammengefaßt geht es um die Rechtssicherheit von Verträgen, und zwar privatrechtlichen, und um einen staatlichen Eingriff in Verträge - alles andere sind Nebenfronten, Demagogik und Polemik.

Guru

Guru 12.11.2003 13:43

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
ich versteh die ganze aufregung nicht. es wird auch in zukunft öffentliche verkehrsmittel geben. folglich auch jobs. aber nur solange unser staat noch nicht vollends pleite ist. daher müsste man eigentlich zu 100% solidarisch mit der regierung sein.

nur so als denkanstoß für die "solidarischen".

Guru möchte nur feststellen, dass Deine Sichtweise halt die Deine ist (und sich mit Gurus Sichtweise nicht deckt). Was Guru viel interessanter findet, ist folgendes:

Die Kronenzeitung übertitelt die heutige Ausgabe mit in etwa starker Ablehnung des Streiks durch die Österreicher.
Auf der eigenen Homepage www.krone.at gibts eine Abstimmung, wo aber 56% aller abstimmenden FÜR den Streik sind - das nennt man dann Polemik,oder?

Guru

Guru 12.11.2003 13:56

Zitat:

Original geschrieben von fredf
Hat schon vor 20 Jahren eine Studie gegeben im Auftrag der Bundesregierung und nach der wären beinahe die Hälfte der damals 60.000 Eisenbahner entbehrlich gewesen. Die Studie wurde damals schnell unter den Teppich gekehrt. Hätten schon viel früher Reformen angesetzt gehört bei dem starren Betrieb. Sicher gibt´s etliche die fleissig arbeiten, aber auch etliche die z.b. ab 10 Uhr vormittags nichts mehr zu tun haben da ihr Tagessoll schon erreicht ist und dann wird die Zeit totgeschlagen beim Karten spielen, viele davon nervt das sogar aber mehr wird nicht gewünscht das getan wird.

Sollten lieber mal was tun für ihre Kunden die Öbbler. Als kleines Beispiel: Bekannte wollte Onlinetickets für ihre Kinder bestellen, 2 Tage lang nicht möglich daher dann zum Westbahnhof(kein Pimperlbahnhof) und wollte eine Stunde vor Abfahrt des Zuges am Ticketautomaten die Karten lösen. Was war: alle Ticketautomaten bis auf einen waren ausser Betrieb und vor diesem eine riesige Schlange. 10 Minuten vor Abfahrt des Zuges ist sie aus der Schlange raus und hat die Karten beim Fahrkartenschalter gekauft.
Onlineticketpreis: 16€
Ticketautomat: 20€
Fahrkartenschalter: 23€
bei 3 Karten eine Differenz von 21€
Auf das höflich aufgesetze Beschwerdemail an die ÖBB mit Bitte um Rückerstattung der Differenz wurde nur lakonisch mitgeteilt das der Server für den Onlineticketkauf 3 Tage ausser Betrieb war, kein Bedauern, kein Goodwill zeigen geschweige denn Erstattung des Differenzbetrages.
So tritt man die Kunden mit Füssen.

Guru hat in den 80er Jahren selbst Aussendungen des ÖGB gesehen, in denen von "vernünftigen Reformen" die Rede war. Zum damaligen Zeitpunkt war die Politik aber eher in die Richtung "Erhaltung von Arbeitsplätzen" unterwegs und hat daher nur geringe Reformen durchgezogen. Der Personalstand ist übrigens (Quelle ÖBB Pressestelle) seit 1970 von 71.000 auf 2002 47.000 Bedienstete gefallen. Gleichzeitig hat aber die Transportleistung im Personenverkehr +120%, im Güterverkehr etwa +500% erreicht. Dies ist auf Reformen, die seit den 90er Jahren (Übleis, Draxler) durchgeführt werden, zurückzuführen.
Es spricht ja niemand gegen Veränderungen und Reformen - nur es gibt halt graduelle Unterschiede zwischen Reformen und Zerschlagung des Unternehmens und Vertragsbruch.


Beschwerden würde Guru an michael.hlava@kom.oebb.at richten - dort wirken sie ganz gut...

Guru

red 2 illusion 12.11.2003 14:18

Zitat:

Original geschrieben von PioneerSuX
ehm öbb rult

=> keine schule heute

Was glaubst wie froh die sind, daß du frei hast.

TheltAlpha 12.11.2003 14:47

Zitat:

Original geschrieben von Herr Karl
ÖBB boykoitieren ?

würde es was bringen?
wenn alle ihre netzkarten zurückgeben u. vorerst 2 mon. auf die bahn verzichten?
würde ihnen dann die erleuchtung kommen?

Entschuldigung, ich glaube, du hast da was falsch verstanden. Glaubst du, wir tun den ÖBB einen Gefallen, wenn wir mit der Bahn fahren und infolgedessen machen wir sie traurig, wenn wir sie nicht benutzen?:rolleyes: Die ÖBB sind ein Dienstleistungsbetrieb und tun somit uns einen Gefallen, nämlich uns zu transportieren. Oder ich habe dich falsch verstanden, und du hast gemeint, ob dann den Befürwortern der Zerschlagung die Erleuchtung kommt. Das wäre dann wirklich einen Versuch wert.
Zitat:

Original geschrieben von red 2 illusion
Hab keine Zahlen, aber würd sagen 1von10 zahlt, alle anderen sind Bahnmitarbeiter&Familie, Schüler, Kinder oder haben einen Freifahrtschein.
Und das ist auch gut so, denn die ÖBB haben auch einen sozialen Auftrag, nämlich auch sozial nicht so gut gestellten Personen die Beförderung per Bahn zu ermöglichen. Ein in den freien Markt hineingestoßenes Unternehmen wird es sich wohl nicht mehr leisten können, diese Unterstützung zu gewähren (siehe Telekom Austria: Abschaffung des Minimumtarifes).
Zitat:

Original geschrieben von maXTC
ich boykotiere die ÖBB schon immer... ich habe ja ein auto :D
Auch, wenn ein Smiley dahinter ist: diese Aussage ist ein Armutszeugnis.
Zitat:

Original geschrieben von -=[n0t mY daY]=-
de scheiss wappla :mad: wegn denen kann i heut nu tanken fahrn un dmorgen mim auto fahrn :motz:
Ein bisschen weiterzudenken als nur bis morgen, könnte vielen nicht schaden (siehe Schluss meines Postings).
Zitat:

Original geschrieben von ruffy_mike
Ich gebe ehrlich zu, ich weiß nicht, weswegen die _genau_ streiken - was wird's wohl sein, Geld, Frühpensionen, sonstige "Zuckerl" wie günstige Miete, whatever.
Dann solltest du dich einmal informieren.
Zitat:

Original geschrieben von ruffy_mike
Die ÖBB'ler sollten aufwachen, wir leben im 21. Jahrhundert, die Zeiten sind lange vorbei, in denen Eisenbahner Knochenjobs sind und die Kohleschaufler im Winter am Zug erfroren sind.
Auch hier würde es dir helfen, wenn du dich zuerst informierst und dann postest.
Zitat:

Original geschrieben von klane
:roflmao: wer fährt schon bahn? :lol: :D
Leute, die kein Auto haben. Sozial bedürftige. Umweltbewusste. Leute, die sich eine lange Autofahrt nicht antun wollen. Kurz gesagt: Genug.
Zitat:

Original geschrieben von maXTC
österreicher, der - raunzen und neid zählen zu seinen wichtigsten und stärksten eigenschaften

:D

Hier Zustimmung:ja:.
Zitat:

Original geschrieben von DiabloII
wieso regen sich immer alle auf wenn irgendwo gestreikt wird?
Weil jeder glaubt, dass die Streiks gegen ihn gerichtet sind und niemand weiß, warum überhaupt gestreikt wird. Weil es viel einfacher, angenehmer und gemütlicher ist, sich der Propaganda hinzugeben, als kritisch zu hinterfragen und informieren.
Zitat:

Original geschrieben von DiabloII
ein bischen mehr solidarität und "kampfbereitschaft" würd dem land denk ich gut tun weil dann die obigen sehen würden das man doch nicht alles machen kann.
Liebe(r) "DiabloII", wie soll Solidarität und Kampfbereitschaft entstehen in einem Land, in dem der Verstand der Bevölkerung mit Radio Wien, Starmania und Millionenshow so abgestumpft wird (von der Kronenzeitung brauchen wir gar nicht reden)? Wie soll man von der Bevölkerung eines Landes, in dem "Schifoan ist des Leiwandste, wos ma si nur vurstellen konn" zur Hochkultur zählt, erwarten, dass es die Sinnhaftigkeit und Hintergründe eines Streiks versteht? (Ausnahmen gibt es natürlich immer.)
Zitat:

Original geschrieben von eAnic
So ein Streik ist ja gut und schön, aber wie schon erwähnt, sollte er nicht auf Kosten der Pendler (wie ich einer bin) ausgetragen werden.
Bitte nicht persönlich nehmen, aber auch du solltest versuchen, nicht nur einen Tag in die Zukunft zu schauen, sondern langfristiger. Natürlich, so ein Streik ist für dich in der augenblicklichen Situation blöd, aber wenn du darüber nachdenkst, warum überhaupt getreikt wird, wirst du erkennen, dass dir dieser Streik langfristig dienlich ist und auch für dich geführt wird.
Zitat:

Original geschrieben von eAnic
Ich für meinen Teil allerdings verlange eine entsprechende Gutschrift für die bisher aufgelaufenen Kosten.
Aber bitte an der richtigen Stelle die Gutschrift verlangen, nämlich an den Urhebern und Verursachern des Streiks, den "Bahnreformierern".
Zitat:

Original geschrieben von eAnic
Und wenns trotz Mahnungen ned zahlen wollen, dann gäbe es ja noch andere Alternativen (1 Woche Schwarzfahren, die Zugs Toiletten überschwemmen...) :D
Damit schneidest du dich ins eigene Fleisch, weil Nichteinnahmen, die durch Schwarzfahren entstehen, mit deinen Steuern ausgeglichen werden (ist übrigens auch bei den Wiener Linien so und wahrscheinlich bei jedem öffentlichen Verkehrsunternehmen).
Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
ich versteh die ganze aufregung nicht. es wird auch in zukunft öffentliche verkehrsmittel geben. folglich auch jobs. aber nur solange unser staat noch nicht vollends pleite ist. daher müsste man eigentlich zu 100% solidarisch mit der regierung sein.

nur so als denkanstoß für die "solidarischen".

Wieder die Bitte, es nicht persönlich zu nehmen, aber das ist ja wohl das verquerteste Posting dieses Threads.
Zitat:

Original geschrieben von PioneerSuX
ehm öbb rult :hehe:

=> keine schule heute :engel:

Nur eine bestandene Matura rult :hehe:

=> Nie wieder Schule :engel: ;)


(Fortsetzung siehe nächstes Posting.)

TheltAlpha 12.11.2003 14:48

(Fortsetzung des vorigen Postings.)


Zitat:

Original geschrieben von Centeuro
angefangen hat es mit der zerschlagung der post,nur hmben sie es dort gescheiter gemacht ,weil dort haben sie den leuten geld geboten und sind ahnungslos auf den schmäh reingefallen weil kurz danach auch schon der blaue brief unterwegs war.und jetzt versucht man das ganze mit den öbb,und wenn die das nicht abwenden können wer kommt dann als nächster an die reihe.auch wenn es euch jetzt noch nicht betrifft ,irgendwann seid dann ihr an der reihe.
Stimmt, die Post ist ja ein Paradebeispiel für Zerschlagung:eek:. Da bin nicht einmal ich daraufgekommen! Schaut euch an, was mit der Post passiert ist, nachdem sie (übrigens von den Rosanen, samt Zustimmung der Gewerkschaft) zerschlagen wurde: Verteuerung, Verschlechterung, Schließung von Postämtern etc. Wer das nicht versteht, sollte einmal nach "Quersubventionierung" googlen.

--------------------------------------------------------------------------------------

Zitat:

Reformen braucht die Bahn
Ausgehungert werden muss die Bahn.
Zitat:

ÖBB neu. Wann, wenn nicht jetzt.
Und zwar noch schnell bevor wir abgewählt werden.
Zitat:

Für attraktive Verbindungen
Wo es sich nicht mehr rentiert, fährt die Bahn nicht mehr hin.
Zitat:

Für modernes Service-Denken
Für kapitalistisches Gewinn- und Markt-Denken (und nicht mehr Versorgungs-Denken).
Zitat:

Für eine leistbare Bahn
Bahnfahren nur mehr für die, die es sich leisten können. (Aber würden die nicht sowieso mit ihrem Mercedes fahren?)

--------------------------------------------------------------------------------------

Zum Abschluss noch ein Zitat aus dem ÖVP-Forum zur Bahnreform, über das jeder nachdenken sollte (und zwar nicht nur in Bezug zum ÖBB-Streik, sondern zu allen Streiks der letzten Zeit):
Zitat:

Alle, die über die ÖBBler schimpfen, weil sie heut oder morgen nicht mit der Bahn fahren können, sollten bedenken, dass sie bei einer Zerschlagung der Bahn bald gar nimmer oder nur zu überhöhten Preisen öffentlich fahren können.

Dimitris

P.S.: Wann wird der Debattier-Club wieder geöffnet?

Alex1 12.11.2003 15:09

TheltAlpha, Du hast mir einiges an Schreibarbeit abgenommen, danke.

wizard 12.11.2003 15:11

Auch meinen Senf dazugeb:

Die EDV-Abteilung der ÖBB (waren auch Beamte) wurde breits vor einem oder zwei Jahren "entpragmatisiert" bzw. als Privatfirma ausgegliedert, da hat sich keiner aufgeregt, jetzt wo es den andern an den "Kragen" geht, schreit die Gewerkschaft.

Weiters finde ich, warum muss ein Beamter am Schreibtisch wirklich pragmatisiert sein und kann mit 55 (ist doch so oder?) in Pension gehen.

Meiner Meinung nach, muss schön langsam ein Umdenken angestrebt werden, die "fetten" Jahre sind vorbei PUNKT.

Und genau die, die es seit 30 Jahren ver***** haben, regen sich am meisten auf.

UND NEIN ICH BIN KEIN SCHÜSSEL bzw. SCHWARZ-BLAU Anhänger.

Weiters habe ich gelernt (bitte um Berichtigung) Beamte (und das sind ÖBB-Mitarbeiter, oder?) haben KEIN Streikrecht, zumindest bei der Gemeinde ist es so.

mfG:

TheltAlpha 12.11.2003 15:11

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
TheltAlpha, Du hast mir einiges an Schreibarbeit abgenommen, danke.
Hat auch recht lange gedauert;)

Dimitris:)

Cindy 12.11.2003 15:34

Zitat:

Original geschrieben von wizard
Weiters habe ich gelernt (bitte um Berichtigung) Beamte (und das sind ÖBB-Mitarbeiter, oder?) haben KEIN Streikrecht, zumindest bei der Gemeinde ist es so.
es gibt in österreich generell kein streikrecht.

lg
cin


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