"...so fordert die benediktinerregel aus dem 6 jahrhundert, dass alle mönche, die ihnen aufgetragene arbeit als pflicht betrachten. arbeitsscheue brüder werden gewarnt, müssiggang sei aller laster anfang. die mönche sollen ihre arbeit ausserdem nicht in frage stellen. cassian, der einflussreiche lehrer des mönchtums im 5. jahrhundert, stellte dies in seiner monastischen regel klar, indem er in bewunderndem ton den gehorsam eines mönchs namens johannes schildert, der auf anordnung seines abtes einen stein zu bewegen versucht, der so gross ist, dass niemand ihn von der stelle bringen kann:
als sich einige andere an seinem gehorsam erbauen wollten, rief ihn der älteste zu sich und sagte: "johannes, lauf und rolle diesen stein so schnell wie möglich hierher"; und machte sich unverzüglich daran, stemmte mal den nacken, mal den ganzen körper mit aller kraft dagegen und versuchte den stein fortzubewegen, den eine ganze menschenmenge nicht hätte vom fleck bewegen können. bald waren nicht nur seine ganzen kleider vom schweiss durchtränkt, sondern auch der stein. dabei überlegte er nie die unmöglichkeit der aufgabe und des befehls, sondern handelte aus ehrerbietung vor dem alten mann und in aufrichtiger schlichtheit, denn er glaubte, dass der alte mann ihm nichts auftragen könne, das sinnlos oder unbegründet war.
diese sisyphushaften strapazen beinhalten die idee, die im zentrum des monastischen denkens steht: man soll die natur seiner arbeit nicht in frage stellen..."
Aus "Die Hacker Ethik" von Pekka Himanen. Kapitel: Die Arbeitsethik; Seite 28.
Vergleich: protestantische Ethik (welche aus dem Mönchtum kam) mit der Hacker Ethik (back to the roots).
Hierbei sei betont, dass Jesus Christus nichts mit diesen Mönchen und der Katholischen Kirche am Hut hatte, und umgekehrt. Diese entstand nämlich durch Einführung der Staatsreligion durch Kaiser Augustus, lange nach Jesu Tod.
Diese protestantische Arbeitsethik findet sich heute im Informationszeitalter sowie Industriezeitalter als Alltag wieder.
;)
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