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TONI_B 19.10.2010 08:37

Zitat:

Zitat von wizard (Beitrag 2431465)
Also zum Thema Präpotenz in Verbindung Studium, kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, einen Mediziner schlägt KEINER in Sachen Präpotenz, also sowas abgehobenes wie unsere Ärzte, gibt es in unserem Universum sicher nicht mehr...

Da geht die Verallgemeinerung sogar übers ganze Universum. :lol:

Wobei, dann wird es auf 50% eingeschränkt...

Ich kenne auch präpotente Ärzte, RA usw. - aber es fiele mir nicht ein, diese Tatsache zu verallgemeinern, weil ich auch Ärzte kenne, die tolle Menschen und gute Freunde sind.

Genau so wie ich auch viel Arbeiter, Angestellte, Bauern usw. kenne, die menschlich eher problematisch sind (um es vorsichtig auszudrücken). ABER ich habe viel Bekannte, Verwandte und Freunde aus den obigen Berufsgruppen, die vollkommen ok sind.

Wo liegt das Problem?

Einzig und allein in der Verallgemeinerung! Und in den Vorurteilen!

Don Manuel 19.10.2010 09:32

Mir ist erst heute bewusst geworden, dass "Präpotenz" ein Begriff ist, der zu den Austriazismen zählt. Die Deutschen verwenden dafür die gute alte "Überheblichkeit". Warum wir die wohl hierzulande in einem Fremdwort verstecken... ;)
Etymologisch interessant finde ich dazu, dass die "Präpotenz" auch ein Fachbegriff bei Deckhengsten ist - wiewohl sich hier auch ein Kreis schließt, betrachtet man den Paarungserfolg gemeinhin als präpotent vorverurteilter Gruppen :D

wizard 19.10.2010 11:07

OK ich schränke noch mehr ein, ich habe in den 17 Jahren im Spital, sicher mit 1000 verschiedenen Ärzten zu tun gehabt, und da waren 50 % überheblich.
Und ich nehme nicht an, dass sich das nur auf das Spital beschränkt, in dem ich arbeite.
Ich war auch in weiteren 3 Spitälern in Wien, mehrere Jahre tätig, und dort war es genau so.
Und das es tolle Ärzte gibt ist sicher unumstritten, nur fallen eher die auf, die sich etwas "komisch" verhalten.
Und das sind wie bereits erwähnt, sicher 50 %.
Und das ist nicht die Meinung von einem Einzelnen, die meisten meiner Kollegen, die mit Ärzten im Haus zu tun haben, denken das gleiche und haben die gleichen Erfahrungen gemacht.

Und auch wenn es sicher mehr als 1000 Ärzte auf der Welt gibt, und ich sicher nie alle kennen lernen werde, ich spreche von diesen 1000, und ich bin mir sicher, dass nicht alle sogenannten Problemärzte in dem Spital zusammengefangen wurden, indem ich arbeite.

Und wenn man wie du Toni_B schreibst auch nette Ärzte kennst, ist sicher unumstritten dass du die kennst, dann würde mich interessieren, von wieviel Stück, du spricht


Gruß

TONI_B 19.10.2010 12:16

Zitat:

Zitat von wizard (Beitrag 2431479)
Und wenn man wie du Toni_B schreibst auch nette Ärzte kennst, ist sicher unumstritten dass du die kennst, dann würde mich interessieren, von wieviel Stück, du spricht...

Mit 1000 kann ich (aufgrund meiner Gesundheit zum Glück) nicht dienen. Aus einer Studentengruppe sind ca. 5-10 Ärzte geworden, die ich gut kenne. Ab und zu muss ich auch zum Arzt. Also komme ich auf wahrscheinlich 30-40. Die meisten konnte ich mir zum Glück aussuchen ==> trivialer Auswahleffekt, die sind da OK! Unter denen, mit denen ich zu tun haben MUSSTE, hat es natürlich den einen oder anderen gegeben, der nicht ok war. Aber auf 50% komme ich bei weitem nicht.

Da sind deine 1000 schon ein besserer Querschnitt - ob der kurze(?) Eindruck dann ein richtiger ist, ist eine andere Frage.

Es ist auch vollkommen egal, ob 10% oder 50% - wichtig ist, dass keine Verallgemeinerung richtig sein kann.

TONI_B 19.10.2010 12:17

Zitat:

Zitat von wizard (Beitrag 2431479)
Und wenn man wie du Toni_B schreibst auch nette Ärzte kennst, ist sicher unumstritten dass du die kennst, dann würde mich interessieren, von wieviel Stück, du spricht...

Mit 1000 kann ich (aufgrund meiner Gesundheit zum Glück) nicht dienen. Aus meiner Studentengruppe sind ca. 5-10 Ärzte geworden, die ich gut kenne. Ab und zu muss ich auch zum Arzt. Also komme ich auf wahrscheinlich 30-40. Die meisten konnte ich mir zum Glück aussuchen ==> trivialer Auswahleffekt, die sind da OK! Unter denen, mit denen ich zu tun haben MUSSTE, hat es natürlich den einen oder anderen gegeben, der nicht ok war. Aber auf 50% komme ich bei weitem nicht.

Da sind deine 1000 schon ein besserer Querschnitt - ob der kurze(?) Eindruck dann ein richtiger ist, ist eine andere Frage.

Es ist auch vollkommen egal, ob 10% oder 50% - wichtig ist, dass keine Verallgemeinerung richtig sein kann.

wizard 19.10.2010 14:15

Ich spreche da nicht als Patient, sondern als EDV-Mitarbeiter, der mit den Ärzten im Zuge von Störungen und Installationen zu tun hat.

Wie diese Leute Ihre Patienten behandeln weiß ich nicht, Gott sei Dank, im Zuge meiner Tätigkeit, ob kurz oder lang, sprich mindestens 1 Stunde oder über Tage, waren die 50 % zum *zensus*.

Es waren natürlich auch normale (vernünftige) darunter, die einem wenigestens zugehört haben und nicht nur als Leibsklaven behandelt haben.

The_Lord_of_Midnight 19.10.2010 20:22

Es ist natürlich ein Unterschied, wenn sich zwei unterhalten, die sich als "ihresgleichen" anerkennen.

Ich orte alleine anhand der scharfen Reaktion auf meine Einschätzung, das ich nicht so falsch gelegen sein kann.
Und immerhin bin ich nicht der einzige, der diesen Eindruck hat.
Da muss was Wahres dran sein, da besteht nicht der geringste Zweifel.

Problematisch finde ich vor allem, wenn man selbst derart verallgemeinert, daß alle die Kritik üben, natürlich verallgemeinern würden.
Nur weil eine bestimmte Einstellung nicht von allen Menschen in diesem Universum geteilt wird, heißt das noch lange nicht, daß man gleichzeitig die Verneinung auf das gesamte Universum ausdehnen kann.
Denn dann macht man sich selbst der Verallgemeinerung schuldig, die man anderen ohne jegliche Grundlage anlasten möchte.

LouCypher 20.10.2010 12:15

Zitat:

Zitat von wizard (Beitrag 2431479)
OK ich schränke noch mehr ein, ich habe in den 17 Jahren im Spital, sicher mit 1000 verschiedenen Ärzten zu tun gehabt, und da waren 50 % überheblich.


als aussenstehender würde ich den fehler eher bei dir als bei 500 ärzten suchen.

TONI_B 20.10.2010 13:32

Zitat:

Zitat von LouCypher (Beitrag 2431582)
als aussenstehender würde ich den fehler eher bei dir als bei 500 ärzten suchen.

So drastisch würde ich es nicht formulieren! :-)

Aber es ist natürlich immer eine Wechselwirkung: wenn man als Patient dem Arzt selber präpotent gegenübertritt, kann es leicht sein, dass sich dieser seinem Gegenüber anpasst. :D

Das ist aber keine Verallgemeinerung lieber LoM! :p

Es gibt sich er auch "naturpräpotente" Ärzte...:lol:

wizard 20.10.2010 13:44

@LouCypher Und natürlich bei meinen 10 Mitarbeitern, ich geb das mal so weiter
Und komischerweise mit den Pflegern, Krankenschwestern und dem restlichen Verwaltungspersonal haben wir keine so großen Probleme.

@Toni_B Und wenn man oder frau, genau liest habe ich geschrieben, NICHT als Patient, sondern als EDV-Fuzzi

Don Manuel 20.10.2010 15:11

Man sollte nicht außer Acht lassen, dass die ärztliche Überheblichkeit durch viele Einflüsse "produziert" wird und deren Mangel eigentlich beim arrivierten Mediziner als individuelle Errungenschaft gewertet werden muss. Ärzten wird von viel zu vielen Patienten eine Haltung entgegengebracht, die dem "normalen" Menschen, welcher seinerzeit Medizin zu studieren begann, fast keine andere Möglichkeit offen lässt. Die Mischung aus individueller Ahnungs- und Verantwortungslosigkeit gegenüber dem eigenen Körper sowie von Ehrfurcht und Unterordnung, dazu kein selbstbewusstes Einfordern von Respekt sondern devotes Ertragen der Überheblichkeit muss einmal erst jemand überwinden. Man sollte nicht vergessen: für den "Gott in Weiß" braucht es nicht nur Darsteller - die sich offensichtlich gehäuft finden - sondern auch das entsprechende prägende Publikum.

Ich habe allerdings meist erlebt, dass Ärzte - wie auch viele andere zunächst "überhebliche Akademiker" - oft rasch "umschalten" können, wenn man in einer etwas gewählteren Sprache Kommunikation auf Augenhöhe einfordert.

TONI_B 20.10.2010 16:10

Wie immer: gut auf den Punkt gebracht!

Schön dich wieder hier zu haben! :hallo:

LouCypher 20.10.2010 17:01

Zitat:

Zitat von wizard (Beitrag 2431594)
@LouCypher Und natürlich bei meinen 10 Mitarbeitern, ich geb das mal so weiter
Und komischerweise mit den Pflegern, Krankenschwestern und dem restlichen Verwaltungspersonal haben wir keine so großen Probleme.

@Toni_B Und wenn man oder frau, genau liest habe ich geschrieben, NICHT als Patient, sondern als EDV-Fuzzi


ich will weder dir noch deinen mitarbeitern zu nahe treten, aber wenn sich einem, eine ganze gruppe von menschen gegenüber anders verhalten, dann liegt der fehler meist beim eigenen verhalten dieser gruppe gegenüber.

Wenn der IT Leiter zb. meint alle Ärzte sind prepotent dann wird sich diese ansicht in der abteilung verbreiten und sich alle entsprechend, den ärzten gegenüber verhalten.

pc.net 20.10.2010 17:12

gerade in der beziehung zwischen IT-fachpersonal und medizinischem fachpersonal ergibt sich meiner erfahrung nach schnell der wechselseitige eindruck der präpotenz aufgrund unverständnis der fachkenntnisse und -bedürfnisse der jeweils anderen gruppe :rolleyes: ...

allerdings ist die tendenz dazu bei ärzten um einiges stärker :hehe: ...

TONI_B 20.10.2010 17:18

Da kann ich auch viel Erfahrung besteuern: sowohl in meiner Zeit als Wissenschaftler als auch jetzt als Lehrer, hat das "nichtwissenschaftliche" (wird wirklich so genannt!) Personal bzw. das "Nichtlehrerpersonal" sehr oft zu Beginn mit Abneigung reagiert (=Vorurteil: "die Gstudierten sind ja alle präpotent"). Nach einer gewissen Zeit kam dann sehr oft die Bemerkung:"Sie sind ja eh ganz normal!"

D.h. man muss sich die "Zuneigung" erst mit der Zeit erkämpfen. Wenn jetzt natürlich ein Arzt/Rechtsanwalt usw. keine Möglichkeit dazu hat, ist er im "Vorurteilstopf" gefangen.

Es geht selbstverständlich auch in die andere Richtung. Wie oft werden Ausländer so behandelt! "Wenn man sie besser kennt, sind sie eh ganz ok..."

The_Lord_of_Midnight 20.10.2010 23:34

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2431599)
Ich habe allerdings meist erlebt, dass Ärzte - wie auch viele andere zunächst "überhebliche Akademiker" - oft rasch "umschalten" können, wenn man in einer etwas gewählteren Sprache Kommunikation auf Augenhöhe einfordert.

Richtig, genau darum gehts mir.
Wie gesagt, Akademiker sind von vielen Leuten überschätzt und überschätzen sich auch oft selbst.
Das muss aufhören.
Und das wird auch aufhören, ob das irgendjemand will oder nicht, ist unerheblich.
Denn immer mehr Leute bekommen immer mehr Zugang zu immer mehr Informationen.

Komischerweise wird das Aufzeigen dieses Mißstandes als Angriff gewertet, anstatt Danke zu sagen für die "Entzauberung" und die "Erlaubnis", als normaler Mensch auf Augenhöhe akzeptiert zu werden.
Vielleicht wünscht sich der eine oder andere doch diese "Erhöhung" und ist schwer davon zu überzeugen, daß das nicht der richtige Weg ist.

Genau mit dieser Einstellung schließt man sich dann letztendlich selbst in den "Vorurteilstopf" ein !
Realistische Betrachtung der Tatsachen ist das Stichwort.

Don Manuel 21.10.2010 09:02

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2431643)
...
Vielleicht wünscht sich der eine oder andere doch diese "Erhöhung" und ist schwer davon zu überzeugen, daß das nicht der richtige Weg ist....

Ich behaupte, nicht "der eine oder andere", sondern "fast alle". Das ist Teil unseres steinzeitlichen Erbes, Teil der Psychologie der Fortpflanzung.
Ob Künstler, Wissenschaftler, Sportler, Soldat oder Zocker (Geschäftsmensch ;) ), selbst das Benehmen des Priesters (trotz eventuellem Zölibat!) oder die künstliche Herbeiführung eines entsprechenden Selbstwertgefühls via Drogen: alles dient dazu, um sich von etwaigen Konkurrenten bei der Fortpflanzung abzuheben.
Was ja vor allem eine männliche Strategie ist, während die Damenwelt vor allem an der Oberfläche konkurriert.
Schon verwunderlich, dass hier jemand ein gesellschaftliches "Problem" ortet, das ist doch alles seit jeher ziemlich unverändert und dürfte eine sehr wesentliche Rolle für den Aufbau einer hierarchischen Gesellschaft spielen.
Der Gegenentwurf einer nicht-hierarchischen Gesellschaft hat sich jedenfalls seit dem letzten großen Hippie-Theater weiterhin nicht durchgesetzt und dürfte wohl auch nur in kleinen isolierten Stammesgesellschaften funktionieren.

TONI_B 21.10.2010 10:22

Wieder eine gute Analyse!

Trotzdem denke ich, dass wir es (zumindest teilweise) schaffen sollten uns vom steinzeitlichen Erbe zu lösen. Eine im Grunde vorurteilsfreie Begegnung ist möglich - gibt ja genug Beispiele dafür, dass es funktioniert.

Don Manuel 21.10.2010 11:16

Ob "teilweise" so ein Fortschritt ist? Wenn sich zu viele für verschiedene "Teile" entscheiden - bzw. sich die zwei Geschlechter für unterschiedliche "Teile"? Solange wir in einer Welt leben, in der sich z.B. die Verlierer der Balz reicher Länder bei den besten Damen wesentlich ärmerer Länder großer Beliebtheit erfreuen - um nur einen markanten Aspekt dieser gesamten Phänomene zu beleuchten - sehe ich nicht wirklich, wie das gesamt gesellschaftlich funktionieren soll - so eine Lösung.

Wäre dies Stalin oder Hitler bewusst geworden, sie hätten eine völlige Trennung der Geschlechter angeordnet - Fortpflanzung ausschließlich über staatlich kontrollierte künstliche Befruchtung, real Sex (egal in welcher gender-Paarung ;) ) auf einer Stufe mit Mord geahndet :D

Ansonsten, in unserer guten, immer freier werdenden Welt bleiben wir die Oberaffen, die meinen, es unterschiede sie Wesentliches von Tieren ;)

Christoph 21.10.2010 20:57

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2431677)
Wäre dies Stalin oder Hitler bewusst geworden, sie hätten eine völlige Trennung der Geschlechter angeordnet - Fortpflanzung ausschließlich über staatlich kontrollierte künstliche Befruchtung, real Sex (egal in welcher gender-Paarung ;) ) auf einer Stufe mit Mord geahndet :D

In China wurde und wird die Bevölkerungssteuerung über die 1-Kind-Politik betrieben, nur die rein staatliche künstliche Befruchtung hat man noch nicht gewagt.

Zitat:

Ansonsten, in unserer guten, immer freier werdenden Welt bleiben wir die Oberaffen, die meinen, es unterschiede sie Wesentliches von Tieren ;)
Na zumindest das Posten in Foren und das Internet unterscheidet uns von unseren Vorfahren. ;)
Nicht immer aber auch das Verhalten dortselbst.

Don Manuel 21.10.2010 21:17

Warum bei der 1-Kind-Politik in China Potenzmittel weiterhin ungeheur boomen, dazu habe ich noch keine Theorie, ansonsten habe ich das aber ohnedies etwas anders als bei den Chinesen gemeint :D

Männerrunden ohne Frauen, also quasi Trockentraining für Imponiergehabe, dafür finde ich im Tierreich allerdings durchaus Parallelen ;)

Christoph 22.10.2010 21:18

Zitat:

ansonsten habe ich das aber ohnedies etwas anders als bei den Chinesen gemeint
Habe ich schon verstanden.

Na das Trockentraining des Imponiergehabes sind die Relikte aus der Entwicklungsgeschichte die wir, angeblich, schon überwunden haben. ;)

The_Lord_of_Midnight 22.10.2010 21:43

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2431663)
Das ist Teil unseres steinzeitlichen Erbes, Teil der Psychologie der Fortpflanzung.

Auch wenn das steinzeitliche Erbe auch eine Einflussgröße ist, heißt das nicht, daß wir uns exakt wie Menschen in der Steinzeit verhalten.

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2431663)
Schon verwunderlich, dass hier jemand ein gesellschaftliches "Problem" ortet, das ist doch alles seit jeher ziemlich unverändert und dürfte eine sehr wesentliche Rolle für den Aufbau einer hierarchischen Gesellschaft spielen. Der Gegenentwurf einer nicht-hierarchischen Gesellschaft hat sich jedenfalls seit dem letzten großen Hippie-Theater weiterhin nicht durchgesetzt und dürfte wohl auch nur in kleinen isolierten Stammesgesellschaften funktionieren.

Nicht geschellschaftliches Problem, sondern falsches Einschätzen der Wertigkeiten und Einflussgrößen.
Genauso wie es eine falsches Einschätzen ist, wenn man Menschen nur nach dem Geld einschätzt.
Oder das Einschätzen nach der Funktion, also ob jemand Fahrradkurier ist oder ein Musiker oder Forscher oder was auch immer.

Natürlich ist man da sehr schnell mit ersten Urteilen, aber das trügt sehr oft.
Wenn man einen Menschen oder das Verhalten eines Menschen nur nach einem einzigen Kriterium einschätzt, dann ist das einfach zu wenig.

Don Manuel 22.10.2010 21:54

Tatsächlich lehrt die Psychologie, dass Menschen andere in nur wenigen Sekunden zu beurteilen pflegen und der erste Eindruck meist maßgeblich bleibt. Sich anders zu verhalten, ist eben eine mittlere bis größere individuelle geistige Errungenschaft, kann aber nicht von anderen erwartet werden. Allerdings spielt bei diesem ersten Eindruck eine ganze Kaskade an Faktoren fast simultan eine Rolle - auf das einzige Kriterium wird eventuell verbal verwiesen, aber nur mangels Reflektion des gesamten eigenen Wahrnehmungsspektrums. Selbstverständlich überwiegen nonverbale Kriterien, und weil wir von Überheblichkeit sprechen: selbst die drückt sich in vielem gleichzeitig aus, damit sie als solche wahrgenommen wird.

The_Lord_of_Midnight 22.10.2010 22:33

Es mag schon sein, daß man Menschen in wenigen Sekunden beurteilt und der erste Eindruck oft maßgeblich bleibt.
Trotzdem gibt es selbständig denkende Menschen, die eine Meinung revidieren können.
Und das ist auch gut so.

Christoph 23.10.2010 20:35

Gott sei Dank kann man seine Meinung revidieren, es dauert aber meist lange und verlangt auch Selbstkritik und -überwindung.

Man mag nur da guten Rat annehmen, wo er der eigenen Meinung nicht widerspricht.
Bettina von Arnim

TONI_B 24.10.2010 08:25

Zitat:

Zitat von Christoph (Beitrag 2431995)
Gott sei Dank kann man seine Meinung revidieren, es dauert aber meist lange und verlangt auch Selbstkritik und -überwindung.

Da haben wir ja zum Glück im Forum ein leuchtendes Beispiel: der hat all seine Meinungen zum Thema VW, Öffentlicher Dienst, Lehrer, Akademiker usw. revidiert...:lol:
Zitat:

Trotzdem gibt es selbständig denkende Menschen, die eine Meinung revidieren können.

The_Lord_of_Midnight 24.10.2010 11:07

Toni, du bist ein extremer Mensch.
Mehr als alle anderen hier im Forum nimmst du alles als persönliche Kritik wahr.
Beziehst alles auf dich selbst, so als ob du der Mittelpunkt des Universum wärst, und so als ob es neben dir nicht auch noch ein paar Milliarden anderer Menschen auf dieser Erde geben würde.

Das ist mehr als bemerkenswert, denn ich frage mich, wie ein Mensch mit dieser Einstellung jemals den Beruf einer Lehrkraft erfolgreich und zufrieden ausführen kann ?
Ist es nicht Teil der pädagogischen Ausbildung, ein Experte im Bereich der Kommunikation zu sein, mehr als in allen anderen Berufen ?
Man kommuniziert doch praktisch die ganze Zeit ?

Genau das habe ich auch gemeint mit der Überschätzung der Wertigkeit einer universitären Ausbildung.
Wenn es einen Knowing-Doing-Gap gibt, also wenn man das gelernte in der Praxis nicht umsetzen kann, ist das ganze Wissen praktisch wertlos.

Literaturempfehlung:
Friedemann Schultz von Thun
Miteinander Reden 2
Differentielle Psychologie der Kommunikation.
------------------------
Seite 19
Werkzeuge kommunikationspsychologischen Denkens und Arbeitens
Das "Quadrat der Nachricht"
In diesem Kommunikationsmodell steht das im Blickpunkt, was jemand von sich gibt bzw. das, was beim anderen ankommt.
... Anlehnung an die technische und kybernetische Nomenklatur habe ich von der Nachricht gesprochen, und an ihr vier Seiten (Aspekte) unterschieden, die immer gleichzeitig mit im Spiele und seelisch wirksam sind:
1. der Sachinhalt
2. die Selbstkundgabe
3. der Beziehungshinweis
4. der Appell

Mit diesem Modell verbindet sich die Erkenntnis, daß ein- und dieselbe Nachricht - oder sagen wir nun besser: Äußerung - viele Botschaften gleichzeitig enthält, welche sich auf die vier Seiten verteilen...
------------------------

Du bist aber immer nur in der Lage, genau eine Seite der Nachricht zu hören.
Das ist ein sehr eingeschränktes Kommunikationsmodell, damit nimmst du den größten Teil der Realität nicht wahr.

Und mehr als alle anderen hier im Forum hältst du an einmal eingenommen Einstellungen fest.
Und damit repräsentierst du leider genau das negative Image vom öffentlich Bediensteten, der nicht lernfähig ist und den nichts und niemand interessiert, weil er sowieso selbst alles besser weiß.
Im Sinne eines verknöcherten Bürokraten, der sich niemals ändern wird und bis zum Ende seines Lebens heute schon genau weiß, was passieren wird.

Das musst du wirklich ändern.
Selbstverständlich ist eine persönliche Weiterentwicklung in deinem Umfeld für das berufliche Überleben nicht nötig.
Du bekommst ja deine garantierte Gehaltserhöhung sowieso, völlig egal was du machst.
Jeder bekommt das gleiche, das ist der reale Wahnsinn.
Aber du persönlich wirst davon profitieren, wenn du damit aufhörst, immer nur das halb leere Glas zu sehen.
Und wenns nur mehr Zufriedenheit umd Glück im Leben bedeutet.

Bezüglich meiner angeblich negativen Meinung vom öffentlichen Dienst:
(Da sind wir leider wieder bei der einzigen Seite der Kommunikation die du wahrnehmen kannst.)
Ich habe eine negative Meinung von Leuten im öffentlichen Dienst, die meinen, daß sie es nicht nötig haben, Leistung zu erbringen.
Und die sich gegen ein leistungsorientiertes System wehren, weil sie dann vielleicht auch mal eine schonungslose Beurteilung verkraften müssten.
Denn beim Geld hört sich die Freundschaft auf, da würde sehr schnell ein anderer Wind wehen.
Außer, man findet wieder einen Deppaten (den Steuerzahler !), der aufgrund einer simplen Budgeterhöhung die Rechnung bezahlt.
Dann sind sich natürlich wieder alle einig.
Außer der Steuerzahler, aber den fragt man sowieso nicht.
Wir haben ja einen Satz zum Dogma erklärt, und den exekutiert man gerne ohne Hirn und ohne an die Folgen zu denken:
Lieber ein paar Milliarden mehr Schulden...

Das ist aber ein kleiner aber feiner Unterschied zu den Stereotypen:
ALLE Beamten sind faul etc...
Es gibt durchaus genug, die bereit sind, Leistung zu zeigen.
Und die hätten auch gar nichts dagegen, mehr zu verdienen, weil sie auch mehr arbeiten.

Bemerkst du was ?
Es geht um den Fehler im System, nicht um die angeblich faulen Beamten.
Die Menschen sind verschieden, das wird immer so sein.
Aber wir haben nur ein System, und genau das muss endlich fair und leistungsorientiert werden.
Zumindest, wenn man sich ein Minimum an Gedanken bezüglich der Zukunft unserer Kinder macht.
Wenn einem schon der Steuerzahler scheißegal ist, aber wenn man das alles zu Lasten unserer Kinder austrägt, das macht mich zornig.

Don Manuel 24.10.2010 11:14

LoM, da nimmst Du Dich zu wichtig, ebenso wie sich Toni seine Sticheleien sparen hätte können. Ich bin mir 100% sicher, dass Eure Reaktion aufeinander nichts mit Euren Interaktionen mit Eurer jeweiligen Umwelt zu tun haben. Mir kommt geradezu vor, ihr hättet Euch gegenseitig auserkoren, dem anderen all das zu präsentieren (verdrängte Verhaltensweisen? Das kindische Sticheln, das ausufernde schriftliche Predigen?) , womit ihr glücklicherweise den Rest der Menschheit verschont - mal abgesehen von den Lesern Eurer Postings :D

TONI_B 24.10.2010 12:11

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2432027)
LoM, da nimmst Du Dich zu wichtig, ebenso wie sich Toni seine Sticheleien sparen hätte können.

Diese Bemerkung ("Stichelei") war aber "aufgelegt", oder etwa nicht. :) Wenn einer, der am wenigsten von seinem Standpunkt abweicht und sich immer in jeder Diskussion "einbetoniert", dann solche Töne von sich gibt...

TONI_B 24.10.2010 12:18

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2432026)
Das ist mehr als bemerkenswert, denn ich frage mich, wie ein Mensch mit dieser Einstellung jemals den Beruf einer Lehrkraft erfolgreich und zufrieden ausführen kann ?

Das Feedback der Eltern und Schüler beweist mir, dass du absolut falsch liegst!

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2432026)
Literaturempfehlung:
Friedemann Schultz von Thun

Liegt neben meinem Bett als Abendlektüre! :p


Zu den restlichen, tlw. schon sehr persönlich werdenden Dingen sage ich nichts. Ist vergebliche Mühe...

Don Manuel 24.10.2010 12:29

Ob eine Stichelei aufgelegt ist, hat wenig mit ihrer Einordnung als sozial-intelligente Interaktion zu tun. Quod licet bovi, non licet jovi - um auch mal das Gegenteil zu betonen ;)

TONI_B 24.10.2010 12:35

Bin halt auch nur ein Mensch - weder Jupiter, noch Rindvieh...:p

Don Manuel 24.10.2010 14:12

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2432038)
Bin halt auch nur ein Mensch...

So wie nicht im mindesten weniger Meister LoM :-)

The_Lord_of_Midnight 24.10.2010 15:56

Man muss bei derartigen Vorkommnissen immer unterscheiden, wessen Anteil wo ist.
Wenn jemand immer und immer wieder mit derselben Geschichte kommt, und das auch noch nach Jahren, da würde ich mir wirklich Gedanken machen, ob es nicht Zeit ist, den nächsten Schritt zu machen und sich weiter zu entwickeln.
Ein paar Gedanken dazu habe ich ja gegeben, den Rest muss jeder selbst für sich erledigen, da kann einem niemand helfen.

TONI_B 24.10.2010 16:53

Na, dann lies den guten Schulz von Thun nochmal und komm wieder auf die Sachebene. Denn immer, wenn es dort für dich eng wird, wirst du persönlich.

The_Lord_of_Midnight 24.10.2010 17:42

Ich bin die ganze Zeit auf der Sachebene.
Die Idee, daß es für irgendjemand "eng sein könnte", beweist übrigens, daß du nicht auf der Sachebene bist.

Warum hörst du nicht einfach auf mit dem ewigen Schmutzwäsche waschen und wir kümmern uns um unsere eigenen Probleme ?
Meinst du, es bringt dich auch nur einen Millimeter weiter, wenn du immer einen Schuldigen für die eigenen Probleme suchst ?

Es ist wirklich sinnlose Zeitverschwendung.
Glaubs mir oder eben nicht, aber das sind nun mal die Tatsachen.

TONI_B 24.10.2010 17:53

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2432076)
Ich bin die ganze Zeit auf der Sachebene.

Na, wenn das:
Zitat:

Das musst du wirklich ändern.
Selbstverständlich ist eine persönliche Weiterentwicklung in deinem Umfeld für das berufliche Überleben nicht nötig.
Du bekommst ja deine garantierte Gehaltserhöhung sowieso, völlig egal was du machst.
die Sachebene für dich ist, dann solltest du den guten alten Thun gleich nochmals lesen...

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2432076)
Warum hörst du nicht einfach auf mit dem ewigen Schmutzwäsche waschen und wir kümmern uns um unsere eigenen Probleme ?

Ja, mach das.

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2432076)
Glaubs mir oder eben nicht, aber das sind nun mal die Tatsachen.

Ja, ja...

The_Lord_of_Midnight 24.10.2010 18:18

Ja, das waren alles Mitteilungen auf der Sachebene.
Warum hörst du nicht einfach auf mit dem ewigen Schmutzwäsche waschen und wir kümmern uns um unsere eigenen Probleme ?


TONI_B 24.10.2010 18:50

Jetzt aber im Ernst: hast du Schulz von Thun wirklich gelesen?

Wie kann eine Botschaft, die mit "Du solltest..." beginnt, eine Botschaft auf der Sachebene sein?


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