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-   -   Wie lange gibt es die deutsche Sprache noch? (http://www.wcm.at/forum/showthread.php?t=176302)

wuzzerwundi 03.12.2006 10:02

Re: Wie lange gibt es die deutsche Sprache noch?
 
Zitat:

Original geschrieben von Alter
Nicht genug damit, dass unsere Kultur mit Halloween oder Santa Claus verhunzt wird, die anglizismen haben schon längst einen Teil der deutschen Alltagssprache erobert. Wo soll das eigentlich hinführen? Machen wir bald alle auf Ami?

Mir kommt das kotzen, wenn WinXP mir meldet: "Uptades werden gedownloadet." (Nicht wegen der dauernden "Updates") Als ob es dafür auf deutsch keine Worte gäbe - richtig sollte es heißen: "Aktualisierungen werden heruntergeladen" - oder?

Wieso legt heute kaum jemand mehr Wert auf Sprachkultur? Auf Kultur überhaupt? Ich finde das traurig. Kultur ist ein Kernbestandteil unserer Identität, die da langsam verloren geht.

Wollt ich nur mal gesagt haben.

ich wäre für eine einheitssprache,englisch wenns wollts.
aber mehrere sind heutzutage sinnlos.

in der globalisierung muss alles angepasst werden,nur so gehts.
wenn wieder jeder sein süppchen kochen will,gehts nur bergab.
daher sollten alle menschen gleichgemacht werden,und dann gibts frieden auf erden.
beim konsum sind wir eh schon dort,die werbung hat uns gleichgemacht.

Oli 03.12.2006 17:24

Re: Re: Wie lange gibt es die deutsche Sprache noch?
 
Zitat:

Original geschrieben von wuzzerwundi

daher sollten alle menschen gleichgemacht werden,und dann gibts frieden auf erden.

Du hast wohl im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst. Da ist dieses Experiment jedenfalls gründlich in die Hose gegangen - und einen Frieden hats schon gar nicht gegeben ....

Ciao Oliver

mendaxx 03.12.2006 17:58

Also der Kommentar von wuzzerwundi kann nur sehr böser Sarkasmus sein. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Das Gleichmachen der Sprache war ja auch einst ein Lieblingsthema derer mit der durchkreuzten Armbinde und offenbar blüht dieser Zwang nicht nur im fruchtbaren Bärental neu auf. Der vorgezogene Villacher Fasching, den der Haider mit den zweisprachigen Ortstafeln veranstaltet, ist leider nicht das einzige grausige Beispiel für diesen Sprachfetischismus. Es gibt selbsternannte Sprachwächter, die allen Ernstes fordern, dass nicht mehr in Geschäften gekauft werden soll, die das Deppenapostroph in ihrer Benennung verwenden (finde leider grad den Link nicht)!

Ich mein, Hallo? Grab ma gleich wieder die Judensterne aus.

Bezüglich dem Quote von Kikakater, den Guru angesprochen hat, kann ich nur beipflichten. Das geht ja nicht einmal als Satz durch, wo es auf einmal vom Hundertsten ins Tausendste geht, dass einem der Kopf raucht.

kikakater 03.12.2006 20:08

Zitat:

Original geschrieben von Guru
Guru ist ja Vieles gewohnt, aber so einen eindeutigen Unsinn hat noch selten jemand von sich gegeben. Wenn dies der Beweis sein soll, wie man Deutsch missbrauchen kann, so ist dies gelungen.

Guru

So viele "Awards" wie heutzutage gab es zu keiner Zeit vorher -> inflationäre Verwendung. Jeder braucht Bestätigung, daß er den Award xy gewonnen hat, oder irgendeinen anderen. Das Wort Auszeichnung tut es offensichtlich nicht.

Ebenso ist eine Beschönigung der Zustände durch das Verwenden englischer Begriffe eingetreten. Beispiel: In England funktioniert zwar wenig (mangelnde Gesundheitsversorgung durch Verknappung), dafür sprechen sie "schickes" Englisch und begradigen diverse Dauerprobleme durch Dauerschönreden - in Englisch. Dieser Beschönigungstrend wandert von der Kanalküste Richtung Osten ... (hauptsächlich deutsche Länder sind da betroffen).

Irgendeine reisserische Illustrierte gelesen ?

Da "muß" man/frau auch vieles mitmachen, sonst ist man nicht up-to-date (Englisch, Englisch, Englisch). Dekadenz gepaart mit eigentlicher Sprachlosigkeit, da darf es zum Kaschieren Englisch sein.

gepflegte Feindschaftslügen: "Im Irak gibt es Massenvernichtungswaffen." "Gleich mal angreifen." Wenn es bei uns auch so zugeht, dann danke. Hat auch etwas mit Englisch und dem in diesem Sprachzirkel verdeckten Hang zum Diktieren zu tun.

Verleugnung der echten Gefahren: Klimawandel ? SUVs, und zwar immer mehr ! Arm und Reich ? Reich bekommt Gnade vor Gericht, Arm darf zittern usw. -> Gesellschaft bricht auseinander ...

Jede zweite Ehe geschieden, einer hüpft mit dem anderen durch die Betten. Das kommt auch aus dieser Sprachecke.

Die ganze Entwicklung wird geschönt durch die Verwendung von Englisch.

Die Trends verstärken sich dadurch noch mehr. Ist zwar weit hergeholt, nichtsdestotrotz aber fundiert.

Die Wasserversorgung, das Schienennetz der Bahn etc. soll ja auch alles z.T. oder ganz freigegeben werden wie vormals in Großbritannien. Was es dort gebracht hat, sieht man. In Österreich ist das noch kein Thema. Die Bawag ist es aber bereits - ein Hedgefonds hat gute Karten.

Englisch mit get, put, do usw. darf ruhig weit weg bleiben.

Die Rezepte sind oftmals dümmlich und profitorientiert. Da sind ehrliche Worte in der eigenen Sprache eine Wohltat.

Es wird schon darauf ankommen, die Gefahren zu erkennen, die die Verwendung englischer Begrifflichkeiten mit sich bringen, nicht Erkenntnisse zu wälzen wie man sich ganz anbiedert, denn diese Erkenntnisse und die zugehörigen Entwicklungen laufen an den eigentlichen Problemen vorbei. Alles aus diesem Sprachraum überstülpen, verstärkt das Auseinanderfallen noch mehr, auch wenn es lange nicht bemerkbar ist.

Mehr Deutsch in der Alltagssprache, gerade in der veröffentlichten Sprache, ist ein Mosaikstein um den schleichenden Verlust deutscher Worte (und auch der Rechtschreibung und Grammatik) abzuwehren. Ein weiterer Punkt ist Lesen. Außerdem kann man auch mehr gedanklichen Austausch betreiben. Da geht es meistens ohne Fremdwörter.

kikakater 03.12.2006 20:22

Zitat:

Original geschrieben von mendaxx
Also der Kommentar von wuzzerwundi kann nur sehr böser Sarkasmus sein. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Das Gleichmachen der Sprache war ja auch einst ein Lieblingsthema derer mit der durchkreuzten Armbinde und offenbar blüht dieser Zwang nicht nur im fruchtbaren Bärental neu auf. Der vorgezogene Villacher Fasching, den der Haider mit den zweisprachigen Ortstafeln veranstaltet, ist leider nicht das einzige grausige Beispiel für diesen Sprachfetischismus. Es gibt selbsternannte Sprachwächter, die allen Ernstes fordern, dass nicht mehr in Geschäften gekauft werden soll, die das Deppenapostroph in ihrer Benennung verwenden (finde leider grad den Link nicht)!

Ich mein, Hallo? Grab ma gleich wieder die Judensterne aus.

Was willst Du sagen ?

Wer Deutsch spricht, darf ruhig englische Worte verwenden ?

Oder doch: Wer andauernd englische Begriffe in seiner Ausdrucksweise einstreut als Mensch mit Muttersprache Deutsch, biedert sich an und ist insofern Gleichmacher.

Verlangst Du, daß wir hier über Ortstafeln schreiben ?

XAVER 03.12.2006 20:36

kikakater
Du
Du Sprichts mir aus der Seele.
Die Zeitungen der Rundfunk sowie das TV sind ja leider selbst der eigenen Muttersprache nicht mächtig.Von dem Gestammel das von den Politikern kommt ganz zu schweigen.
Da sind min.90 % nicht fähig einen zusammenhängenden Satz rauszulassen der nicht von X Äh und Ah strotzt.
Und weil auch unsere Parteien jeden zeigen wollen wie "In " sie sind haben die meisten auch eine "English Homepage".
Was hat das Deutsch sprechende Volk für Minderwertigkeitskomplexe das es sich seiner Sprache nicht bedient.
In Zeiten wo der Nikolaus durch Hallowen ersetzt wird ist vieles noch offen.

Guru 03.12.2006 20:38

Also, wenn wir schon beim Deutsch bleiben wollen:

Zitat:

Il·lust'rier·te, die; -n,-n periodisch erscheinende, stark bebilderte Zeitschrift
Zitat:

De·ka'denz, die; -, keine Mehrzahl kultureller, sittlicher Verfall, Niedergang, Lasterhaftigkeit
Zitat:

ka'schie·ren 1. bemänteln, verhüllen, zu verbergen suchen, cachieren 2. versuchen, eine Blöße oder Schwäche unbemerkt zu lassen, sie zu überspielen, cachieren 3. TECHNIK Bucheinbände mit anderen Materialien verkleben oder verbinden, cachieren 4. TECHNIK verschiedene Textilgewebe verkleben oder verbinden, cachieren 5. Requisiten oder Bühnendekorationen aus einfachen Materialien herstellen, cachieren
Zitat:

dik'tie·ren 1. einen Text zum Nachschreiben vorsagen 2. verordnen, aufzwingen, befehlen 3. bestimmen, nach Belieben beherrschen, vorschreiben
Hedgefonds kommt übrigens auch aus dem Englischen (Warentermingeschäft)

Zitat:

Pro'fit, der; -(e)s,-e 1.Gewinn, Nutzen 2. WIRTSCHAFT Kapitalertrag
Zitat:

Mo·sa'ik, das; -s,-e 1.aus vielen flächigen Elementen zusammengesetzte Verzierung in Fußböden, Wänden oder Decken 2. aus vielen Einzelelementen zusammengesetzte Einheit

Hier sind die Erklärungen/Übersetzungen zu den Fremdwörtern, die Du in Deinem Text verwendet hast. Und jetzt würde sich Guru wünschen, dass Du Deinen Text, in dem Du die Klarheit, Reinheit und Sauberkeit der deutschen Sprache ohne Fremdwörter so betonst, gleich zur Übung nocheinmal schreibst, doch diesmal nach dem von Dir genannten Grundsatz: keine Fremdwörter (und schon gar keine englischen wie Hedgefonds)!

grinsend

Guru

Qsecofr 03.12.2006 20:40

zu der ganzen story zitier ich nuir ein lied ;)

Oh Herr, bitte gib mir meine Sprache zurück,
ich sehne mich nach Frieden und ‘nem kleinen Stückchen Glück.
Lass uns noch ein Wort verstehn in dieser schweren Zeit,
öffne unsre Herzen, mach’ die Hirne weit.

Ich bin zum Bahnhof gerannt und war a little bit too late:
Auf meiner neuen Swatch war‘s schon kurz vor after eight.
Ich suchte die Toilette, doch ich fand nur ein „McClean“,
ich brauchte noch Connection und ein Ticket nach Berlin.
Draußen saßen Kids und hatten Fun mit einem Joint.
Ich suchte eine Auskunft, doch es gab nur ‘n Service Point.
Mein Zug war leider abgefahr’n – das Traveln konnt’ ich knicken.
Da wollt’ ich Hähnchen essen, doch man gab mir nur McChicken.

Oh Herr, bitte gib mir meine Sprache zurück,
ich sehne mich nach Frieden und ‘nem kleinen Stückchen Glück.
Lass uns noch ein Wort verstehn in dieser schweren Zeit,
öffne unsre Herzen, mach’ die Hirne weit.

Du versuchst, mich upzudaten, doch mein Feedback turned dich ab.
Du sagst, dass ich ein Wellness-Weekend dringend nötig hab.
Du sagst, ich käm’ mit Good Vibrations wieder in den Flow.
Du sagst, ich brauche Energy. Und ich denk: “Das sagst du so…”
Statt Nachrichten bekomme ich den Infotainment-Flash.
Ich sehne mich nach Bargeld, doch man gibt mir nicht mal Cash.
Ich fühl’ mich beim Communicating unsicher wie nie –
da nützt mir auch kein Bodyguard. Ich brauch Security!

Oh Lord, bitte gib mir meine Language zurück,
ich sehne mich nach Peace und einem kleinen Stückchen Glück.
Lass uns noch ein Wort verstehn in dieser schweren Zeit,
öffne unsre Herzen, mach’ die Hirne weit.

Ich will, dass beim Coffee-Shop “Kaffeehaus” oben draufsteht,
oder dass beim Auto-Crash die “Lufttasche” aufgeht,
und schön wär’s, wenn wir Bodybuilder “Muskel-Mäster” nennen
und wenn nur noch “Nordisch Geher” durch die Landschaft rennen…

Oh Lord, please help, denn meine Language macht mir Stress,
ich sehne mich nach Peace und a bit of Happiness.
Hilf uns, dass wir understand in dieser schweren Zeit,
open unsre Hearts und make die Hirne weit.

Oh Lord, please gib mir meine Language back,
ich krieg hier bald die crisis, man, it has doch keinen Zweck.
Let us noch a word verstehn, it goes me on the Geist,
und gib, dass “Microsoft” bald wieder “Kleinweich” heißt.

red 2 illusion 03.12.2006 20:43

.


Komisch, es sind grad die Familien der Zuwanderer in denen oft nicht deutsch gesprochen wird. Die Familie als den heiligen Gral der deutschen Sprache hinstellen, erzielt keine Wirkung.

Guru 03.12.2006 20:46

Zitat:

Original geschrieben von XAVER
kikakater
Du
Du Sprichts mir aus der Seele.
Die Zeitungen der Rundfunk sowie das TV sind ja leider selbst der eigenen Muttersprache nicht mächtig.Von dem Gestammel das von den Politikern kommt ganz zu schweigen.
Da sind min.90 % nicht fähig einen zusammenhängenden Satz rauszulassen der nicht von X Äh und Ah strotzt.
Und weil auch unsere Parteien jeden zeigen wollen wie "In " sie sind haben die meisten auch eine "English Homepage".
Was hat das Deutsch sprechende Volk für Minderwertigkeitskomplexe das es sich seiner Sprache nicht bedient.
In Zeiten wo der Nikolaus durch Hallowen ersetzt wird ist vieles noch offen.

Es sind ja die meisten Leute nicht der eigenen Muttersprache mächtig, wie hier immer wieder bewiesen wird - ein 'gerader Satz' ohne Rechtschreibfehler oder Interpunktationsfehler hat schon Seltenheitswert. Deutsch ist jedoch, wie viele andere Sprachen auch, eine lebende Sprache, daher kommen immer wieder Wörter aus anderen Sprachen in den Wortschatz. Im Deutsch des 18., 19. und 20. Jahrhunderts finden sich Lehnworte aus der französischen, der englischen, der jiddischen und sogar der spanischen Sprache, wurden übernommen und sind sogar noch heute in Verwendung. Da heute in vielen Berufen Englisch eine Grundvoraussetzung ist, viele Entwicklungen (z.B. PC) aus dem anglikanischen Raum stammen, werden die Fachwörter eben in die deutsche Sprache übernommen.
Es hat der deutschen Sprache früher nicht geschadet und wird ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht schaden.

Guru

mendaxx 03.12.2006 20:53

Ich verlange erst einmal gar nichts.

Auch Vorschriften möchte ich niemandem machen - im Gegenteil. Ich stelle den generellen Regulierungswahn unseres Sprachgebrauchs in Frage.
Es gibt ganz einfach Worte, welche sich in den Sprachgebrauch einschleichen und damit hat man zu leben. Verteidigen möchte ich die ganzen Anglizismen und neudeutschen Worte nicht, ABER jeder muss einzeln draufkommen, dass er sich nicht unbedingt Freunde macht, wenn jedes zweite Wort undeutsch ist.

Im Gegenzug sollen diejenigen, denen die Weiterentwicklung der Sprache ein Dorn im Auge ist, und die unaufhörlich darüber meckern, sich vielleicht auch einmal Gedanken darüber machen, dass das dauernde Raunzen ebenfalls lästig ist.
Wer eine ewig gültige Rechtschreibung und ein unabänderliches Vokabular möchte, soll sich einen Stowasser kaufen und ab sofort nur mehr Latein sprechen.

Persönlich bemühe ich mich um gutes und korrektes Deutsch, der Lesbarkeit und Verständigung wegen. Allerdings hilft mir da so eine Husch-Pfusch-Rechtschreibreform, die ein paar Jahre später revidiert wird, genausowenig wie allen anderen deutschsprachigen Menschen (und denen, die es noch werden wollen). Wenn man Cousin wie gehabt schreibt, aber seine Schwester zur Kusine wird, weil man unbedingt jeden letzten Busschoför eindeutschen muss, dann schreibe ich aus Protest so, wie ich es mir denke. Und vielleicht ist das der einzig richtige Weg.

Ich mag auch keine ReformerInnen, die mir diese verkrüppelte Innenschreibweise aufzwingen. Wo stecken im Wort ÄrztInnen noch die Ärzte? Man sollte im Einzelfall unterscheiden, ob man nicht doch lieber Ärztinnen und Ärzte schreibt, dadurch Diskriminiere ich doch niemanden! Genausowenig sind die Schwestern in der Bundeshymne das eigentliche Problem für die schlechtere Bezahlung der österreichischen Frauen.

Sprache ist überbewertet. Vor allem im Deutschen.

mendaxx 03.12.2006 20:58

Zitat:

Original geschrieben von Guru
Es sind ja die meisten Leute nicht der eigenen Muttersprache mächtig, wie hier immer wieder bewiesen wird - ein 'gerader Satz' ohne Rechtschreibfehler oder Interpunktationsfehler hat schon Seltenheitswert. Deutsch ist jedoch, wie viele andere Sprachen auch, eine lebende Sprache, daher kommen immer wieder Wörter aus anderen Sprachen in den Wortschatz. Im Deutsch des 18., 19. und 20. Jahrhunderts finden sich Lehnworte aus der französischen, der englischen, der jiddischen und sogar der spanischen Sprache, wurden übernommen und sind sogar noch heute in Verwendung. Da heute in vielen Berufen Englisch eine Grundvoraussetzung ist, viele Entwicklungen (z.B. PC) aus dem anglikanischen Raum stammen, werden die Fachwörter eben in die deutsche Sprache übernommen.
Es hat der deutschen Sprache früher nicht geschadet und wird ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht schaden.

Guru

Absolut richtig. Dem hab ich nichts hinzuzufügen.

Who-T 04.12.2006 04:48

habe nicht alles gelesen aber ein bisschen senf von einem der seit fast 3 jahren im englischsprachigen raum lebt:

- englische woerter im (technischen) deutschen haben vorteile weil sie oft nicht zweideutig sind: ein file sind ist im deutschen eine datei am computer, im englischen koennte es auch ein zettel sein.

- das englische mag zwar mehr woerter haben als das deutsche, ich bin jedoch oft enttauscht from aktiven wortschatz. allzu oft frage ich hier nach dem aequivalent fuer ein deutsches wort und keiner weiss etwas. (dies passiert in einem akademischen umfeld). generell kommt mir englisch weniger ausdrucksvoll vor wenn es um den reinen wortschatz geht. (persoenlicher eindruck).

- im deutschen kann man aus jedem nomen ein zusammengesetztes hauptwort bilden. im englischen muss man es aufbrechen.

- wenn es um das borgen von anderen sprachen lese sich folgendes durch.
http://en.wikipedia.org/wiki/Viennese_German
geschnorrt wurde jahrhundertelang, wieso sollte man jetzt stoppen?

- interessanterweise gibt es im deutschen eingedeutschte woerter (sternzeichen und medizin z.b.) wo im englischen noch die lateinischen woerter verwendet werden. wenn es allerdings um lateinische sprichwoerter geht, stoesst man hier auf taube ohren.

- deutsch kann cool klingen. versteh ich zwar nicht, hab ich aber mittlerweile von etlichen leuten gehoert.
der unterschied ist allerdings: in oesterreich kann jeder englisch, daher ist das adaptieren von englischen woertern einfach. hier kann fast keiner deutsch (von touristen mal abgesehen..), daher ist die adoption von deutschen woertern langsamer.


mal alles was mir hierauf einfaellt.

rev.antun 04.12.2006 08:21

und wo ist hier? :D

kikakater 04.12.2006 08:25

Deutsch ist die ausdrucksreichste Sprache, "Mangelnde Blumigkeit" über die Fähigkeiten der deutschen Sprache abzusondern ist wohl nur deshalb möglich - und ich sag das nur, weil es als nächstes kommen wird -, weil das Reimen und Gedichte schreiben (nicht etwa lesen) nicht oder nicht demutsvoll praktiziert wird.

Das Wesen des Reimens und Gedichte schreibens liegt im sich damit beschäftigen, und nicht in der Perfektion.

Daß Englisch ausdrucksloser ist, hängt mit dem eingegrenzten Wortschatz nur bedingt zusammen. Eigentlicher Grund ist die Grammatik, die Englisch zu einer nicht so fein differenzierenden Sprache macht und das betrifft alle Ebenen, am wenigsten den technisch wissenschaftlichen Bereich.

Was von drüben herüberschwappt, ist ein Mann Frau Konflikt samt und sonders (<-deutsche Redewendung, da brauche ich kein par excellance oder wie es im Buche geschrieben steht).

Während in Europa (inklusive GB) das Pflegethema DAS Thema ist, sind die angelsächsischen Staaten von einem tiefgreifenden Mann Frau Konflikt beherrscht, wobei das Öl die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Kein Kulturkampf, lediglich Verbrauchspolitik um die tiefgreifenden Probleme der Feindschaft innerfamiliär auszubügeln. American Beauty hat das eindrucksvoll gezeigt. Housewives, SITC bla bla bla sind Allegorien zum einzigen Thema, das die Protestantenclique beschäftigt.

Tom Cruise und Scientology oder Filmstars oder andere und Scientology bedeutet Geld behalten, Gewissen "erfolgreich" umgehen, sodaß das Geld dort verbleibt wo es hingehört, in die Hand des Reichen.

Der arme Tor wird von denen gelenkt und will nicht wahrhaben, daß er sich selbst "erretten" will.

Auch ein angelsächsisches Thema. Wobei Papst Johannes Paul II. ausdrücklich vor der Anfeindung durch Gelbsucht NTSC Bilder und Machtapparatitis (=Machtmissbrauch, verklärend dargestellt) durch einen US Politiker und seine Gefolgschaft gewarnt hat. Und das sollte Diskurs bedeuten, nicht aber Feindschaft und lethargische Passivität.

Who-T lebt in GB, dem kommt Fish & Chips schon aus den Ohren.

Who-T 04.12.2006 08:33

Zitat:

Original geschrieben von kikakater
Who-T lebt in GB, dem kommt Fish & Chips schon aus den Ohren.
nein. australien.


zum rest vom post geb ich keinen kommentar ab, keine ahnung was du damit meinst.

Guru 04.12.2006 08:39

Zitat:

Original geschrieben von Who-T

zum rest vom post geb ich keinen kommentar ab, keine ahnung was du damit meinst.

Du bist damit nicht allein ;)

Guru

mendaxx 04.12.2006 08:45

Zitat:

Original geschrieben von kikakater
... Daß Englisch ausdrucksloser ist, hängt mit dem eingegrenzten Wortschatz nur bedingt zusammen. Eigentlicher Grund ist die Grammatik, die Englisch zu einer nicht so fein differenzierenden Sprache macht und das betrifft alle Ebenen, am wenigsten den technisch wissenschaftlichen Bereich.

Bis zu dem Absatz komm ich ja noch mit ... aber dann? :eek:

rev.antun 04.12.2006 09:15

Zitat:

Original geschrieben von Who-T
nein. australien.
sehr schön :D mein onkel ist vor 41 jahren auch nach australien ausgewandert, und war vor einigen wochen hier auf besuch, sein deutsch ist nach wie vor aller bestens ;) obwohl sein englisch auch ned ohne ist ...

Who-T 05.12.2006 07:49

muttersprache verlernt man nicht.

man wird zwar holpriger, aber vergessen tut mans net.

mendaxx 05.12.2006 14:42

Kann ich bestätigen. Ich hab zwei Muttersprachen. Am flüssigsten geht's halt immer in der Sprache, die in den letzten Monaten überwiegend gesprochen wurde, aber trotzdem leiden die Grundkenntnisse nicht darunter. Man überlegt höchstens ein paar Sekunden länger bei schwierigen Satzkonstruktionen, oder Wörtern, welche man nicht so häufig gebraucht.

Manchmal aber ganz lustig, wenn einem nach einiger Zeit des Sprechens einer anderen Sprache, plötzlich alternative Begriffe, die man sonst wie aus der Pistole geschossen weiß, nicht einfallen wollen :D

So geschehen in diesem Sommer im Urlaub.

LouCypher 06.12.2006 09:28

Zitat:

Original geschrieben von kikakater
Daß Englisch ausdrucksloser ist, hängt mit dem eingegrenzten Wortschatz nur bedingt zusammen.
Englisch ist die sprache mit dem größten wortschatz überhaupt!

kikakater 06.12.2006 09:39

Steht aber nicht anders in dem von Dir gebrachten Zitat. Die im Alltag verwendeten Worte entscheiden diese Frage, nicht der Gesamtwortschatz.

rev.antun 06.12.2006 09:47

:lol: :rofl:

kikakater 06.12.2006 09:51

2 Prozent teilen sich halbes Weltvermögen

Zitat:

Zwei Prozent der weltweiten Privathaushalte besitzen über 50 Prozent des Geld- und Immobilien-Vermögens, den reichsten 10 Prozent gehören gleich 85 Prozent. Das geht aus einer Studie des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts der Universität der Vereinten Nationen (UNU-WIDER) hervor.
Die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung muss dagegen mit nur einem Prozent des Besitzes auskommen.
Unfassbar

"Der Reichtum konzentriert sich sehr auf Nordamerika, Europa und reiche Staaten des Asien-Pazifik-Raums", heißt es in der Studie.
Der Direktor des UN-Instituts mit Sitz in Helsinki, Anthony Shorrocks, vergleicht die weltweite Vermögensverteilung mit einer Gruppe von zehn Menschen, in denen ein einziger 99 Dollar zur Verfügung hat und die anderen neun sich den restlichen Dollar teilen müssen.
"Der Reichtum der Super-Reichen ist noch unfassbarer als vor 50 Jahren", so Shorrocks.

Der Studie – der weltweit ersten in diesem Umfang - liegen Zahlen aus dem Jahr 2000 zu Grunde.
Ob jetzt Codes gesellschaftlich - und damit reichhaltigere Sprache - verwendet werden, oder ob es um technische Bereiche geht, es wird zunehmend ausgesiebt zugunsten der Besitzhalter.

Der prognostizierte Zusammenbruch des amerikanischen Sozialsystems 2030 (von 2018 nach hinten revidiert) hängt mit dieser Ungleichheit in Wort und Tat zwischen Habendem und Nichthabendem zusammen.

Und das wird durch Sprache, Verdrehung, Besitzstandwahrung, Gewissens-"abschaltung" (man lässt andere auf einen selbst einreden, daß alles in Ordnung wäre, wie es ist, und man doch nichts machen könne, außer noch mehr scheffeln damit andere, die nichts haben, Arbeitsplätze bekommen) täglich aufs Neue initiiert.

rev.antun 06.12.2006 10:02

mathematiker betreiben teilweise nichtrechnerische mathematik wenn etwas nichtrechnerisch ist heisst das nicht dass es nichtmathematisch ist. angenommen das geschehen in unserem universum wäre nichtberechenbar und das nicht mal mit wahrscheinlichkeiten. trotzdem könnte es deterministisch sein dh die zukunft des universums würde dann trotzdem feststehen :D

LouCypher 06.12.2006 10:30

"Die Wurst hat 2 Enden" mehr muss nicht gesagt werden :bier:

rev.antun 06.12.2006 11:38

die durchschnittliche krümmung der wurst entscheidet darüber, welche grösse sie hat um unendlich gross zu sein müsste sie eine konstante nullkrümmung haben das ist daher unglaublich unwahrscheinlich. wenn sie eine negative krümmung hat so ist sie zwar endlich hat aber keinen haut und keine grenze ist sie positiv gekrümmt so ist sie endlich hat keine grenze aber einen haut ...

chrisne 06.12.2006 13:56

:confused: :rolleyes:

rev.antun 06.12.2006 14:19

sonst versteht es da kika ned :D

chrisne 06.12.2006 14:20

ich glaube der versteht selbst nicht was er schreibt ;)

rev.antun 06.12.2006 14:29

conditum paradoxum :lol:

kikakater 19.12.2006 12:03

Zitat:

Original geschrieben von kikakater
Deutsch ist die ausdrucksreichste Sprache, "Mangelnde Blumigkeit" über die Fähigkeiten der deutschen Sprache abzusondern ist wohl nur deshalb möglich - und ich sag das nur, weil es als nächstes kommen wird -, weil das Reimen und Gedichte schreiben (nicht etwa lesen) nicht oder nicht demutsvoll praktiziert wird.

Das Wesen des Reimens und Gedichte schreibens liegt im sich damit beschäftigen, und nicht in der Perfektion.

Daß Englisch ausdrucksloser ist, hängt mit dem eingegrenzten Wortschatz nur bedingt zusammen. Eigentlicher Grund ist die Grammatik, die Englisch zu einer nicht so fein differenzierenden Sprache macht und das betrifft alle Ebenen, am wenigsten den technisch wissenschaftlichen Bereich.

Queen spricht immer weniger vornehm

Zitat:

Queen spricht immer weniger vornehm
Mittelklasse-Englisch statt aristokratischer Aussprache. Ein Münchner analysierte die Weihnachtsreden der britischen Königin.

Liegt es am Fernsehen, dass die Queen weniger nobel spricht? Elizabeth II. hat ein Faible für Vorabendserien. Es gibt nicht viele Leute auf der Welt, die in ihrem Leben mehr Weihnachtsansprachen gehalten haben als die Queen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert wendet sich Königin Elizabeth II. zu Weihnachten an ihre Nation. Der erste Feiertag ohne die "Queen's Speech" um 15.00 Uhr - das wäre für die Briten, als ob sie zum Fest auf Truthahn oder Christmas Pudding verzichten müssten. Die gute alte Tradition der Festansprachen hat sich jetzt die Wissenschaft zu Nutze gemacht.

Der Münchner Professor Jonathan Harrington besorgte sich bei der BBC alle Weihnachtsreden seit 1952 und verglich die Bänder miteinander. Ergebnis: Die Queen spricht längst nicht mehr so etepetete wie früher. In ihr "Queen's English" hat sich ein anderer Ton eingeschlichen - das "Estuary English" ("Mündungsenglisch"), das auch in der britischen Mittelklasse weit verbreitet ist.
Früher undenkbar

"Die Queen betont Vokale heute ganz anders", sagt der 48-jährige Engländer, der eine Phonetik-Professur an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität innehat. In der ersten Ansprache 1952 beendete sie ihre Rede zum Beispiel noch mit "Happay Christmas". Heute sagt sie "happee". Die "dutay" ("duty", die Pflicht) ist nun die "dutee". Und auch das "home", das Heim, spricht sie heutzutage aus wie die meisten anderen Engländer - und nicht mehr "hame" wie früher.

Der Name "Mündungsenglisch" kommt daher, dass im Mündungsgebiet der Themse schon lange so gesprochen wird. Inzwischen reden viele so, zum Beispiel die meisten Sprecher der BBC und auch Premier Tony Blair, der eigentlich aus Schottland kommt. "Und auch die Queen hat sich einiges davon zu Eigen gemacht", sagt Harrington. "Früher wäre das undenkbar gewesen. Aber das hat damit zu tun, dass die Unterschiede zwischen den sozialen Klassen heute nicht mehr so ausgeprägt sind."

Und vielleicht auch mit dem Fernsehen: Bekannt ist, dass die Königin ganz gern die eine oder andere Vorabend-Serie einschaltet, wo nicht unbedingt so gesprochen wird wie in Adelskreisen üblich. Auch dies, so fand der Professor heraus, färbt auf die eigene Klangfarbe ab. Aber letztlich vollzieht die Queen - in minderem Umfang - nur nach, was viele ihrer Untertanen schon hinter sich haben.
Do you speak Globish?

Vor allem in London wird heutzutage ein ganz anderes Englisch gesprochen als vor einigen Jahren. Angst wegen fehlender Vokabeln muss hier kaum noch jemand haben. Auf den Straßen der 7,5-Millionen-Einwohner-Stadt mit ihren vielen Einwanderern hat sich ein Einfach-Englisch eingebürgert.

Die Sprachforscher haben dafür auch schon einen Namen: "Globish" - eine Art Global-Englisch für alle, deren Muttersprache eine andere ist - mit schlichtem Satzbau und um die 1.500 Vokabeln. Viele Briten klagen schon darüber, dass ihre Sprache verkommt. Was wohl die Queen zu dieser Studie sagt?
Deutsch mit Englisch zu vermantschen, vermischen kann man wohl schlecht schreiben, - sprich englische Ausdrücke und Kunstworte einzustreuen, wo immer es auch geht - ist der deutschen Sprache abträglich.

Selbst wenn dieses 1.500 Vokabeln umfassende Global-Englisch und der einfache Satzbau nicht als Maßstab zu einem Sprachenvergleich herangezogen wird sondern das eigentliche Oxford oder US Englisch zu einem Vergleich von Sprachen verwendet wird, ist Englisch selbst in seiner kompletten Fülle ausdrucksloser als Deutsch - hauptsächlich aufgrund der Grammatik.

tom 19.12.2006 12:35

das war glaub ich schon mal im Forum, passt aber ganz gut... (und ist nicht von mir)

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Ich wage zu behaupten, dass es keine Sprache gibt, die so unverbindliche Maßeinheiten hervorgebracht hat, wie die Österreichische. Das Vage und Dehnbare in unseren internen Maßeinheiten scheint mir auch ein Indiz, ja eine Facette des österreichischen Wesens an sich zu sein.

Schaun sie: An der Aufforderung: "Noch ein Wengerl, ein Wengerl sitzen, ein Wengerl da zu bleiben, noch ein Wengerl lustig zu sein, daran finden wir gar nichts bemerkenswertes mehr, noch dazu wo sich dieses Wengerl auch ausreichend von "ein Wenig" herrührend erklären läßt.

Dass ein Weg breit ist, wenn er lang ist, wundert auch keinen mehr: "Heast, wo woast denn? - Na is a brader Weg!"

Dass man endlos wartet und ewig nicht dran kommt, auch daran hat man sich gewöhnt.

Ja selbst, dass jemand bei einem auf einen Hupfer vorbeischaut, wird in den seltensten Fällen missverstanden und stört selbst nach zwei Stunden noch niemanden.

Schwieriger wird es dann, wenn jemand um ein Euzerl daneben liegt.
Kann man zum Beispiel auch um zwei Euzerln daneben liegen? Waren in grauer Vorzeit einmal 10 Euzerln 1 Euz? Und wenn etwas um 100 Euz nicht stimmt, kann man dann schon sagen: "Na den Unterschied möcht ich Klavier spielen können"?

Wann hat man etwas um ein Haus verfehlt oder gar um ein Eckhaus?
Um welche Mengen handelt es sich wirklich wenn jemand sagt: "Ich bin den ganzen Nachmittag eine Stunde herumgrennt. I war in 97 Gschäftln, hab 17 Sakkos in 1000 verschiedenen Größen probiert. Kein einziges hot ma passt, bis auf die zwa, san gar net so schlecht. I hab a Lawine zahlt, und bin fix und fertig, weil überall a ganzer Oasch voll Leut woar!" Wie viele Leute gehen da hinein? Ja, wenn besagter Körperteil einer einflussreichen Persönlichkeit gehört, wie viele san schon drin?

Wann wird aus einem Tröpferl ein Tropfen? Wann daraus ein Schluckerl? Wann kann man von einem Glaserl sprechen? Bitte, dass ein Flascherl Wein in Österreich meistens ein Doppelliter ist, darf allerdings als bekannt vorausgesetzt werden.

Jedoch, wie groß ist ein Futzerl? Wann mutiert es zum Eckerl? Wann zum Stückerl? Welche Ausdehnung muss ein Körper haben, dass wir ihn in der Folge als Trumm, oder gar als Mordstrumm bezeichnen können?

Wieviel ist ein bissi?
Bissi ist besonders heikel, weil man bissi so ambivalent verwenden kann. Zum Beispiel: "Na is a bissi vü!" oder aber auch: "Na is a bissi wenig!".... "Bist ein bissi deppert." Trägt noch ein harmloses, fast liebenswertes Irresein in sich. Während: "Du bist mir scheint a bissl deppert!" bereits auf ernsthaft gestörte Geisteszustände hinweisen möchte. Die Bereitschaft zur physischen Attacke drückt diese dann nur noch mehr durch die rhetorisch gestellte Frage aus, wenn sie unter Weglassung sämtlicher Zischlaute gestellt wird, denn: "Heat bid a bidl debad!" - "A bidl" Das kann man gar nicht anders als drohend sagen.

Alle diese Beiläufigkeiten sind in ihrer Ungenauigkeit keine fixen Größen, aber als Österreicher lebt man mit ihnen. Wahrscheinlich könnten Etymologen unter zu Hilfe nahme diverser Lautverschiebungen ihre Herkunft einigermaßen klären. Anthropologen werden unter Hervorkramen alter Sitten und Gebräuche weiter Klarheit schaffen können, egal ob es sich um ein Trumm, ein Eckhaus oder ein Futzerl handelt, aber NIEMAND, NIEMAND kann erklären von wo es kommt oder gar von welchem Brauch es sich ableitet, dass, wenn jemand gefragt wird, ob er beispielsweise seinen Zug erwischt hätte, und dieser dann antworten kann: "Oba ums Oaschleckn net!"

Guru 19.12.2006 12:40

Und jetzt das ganze bitte in Englisch, Brother round the corner!

Guru

iG0r 19.12.2006 13:53

die amis haben aber auch deutsche wörter in ihrem alltagssprechgebrauch eingeführt. ich sage nur "über" = "uber". ich lese schon dauernd dieses UBER, im englischen gibt es keine umlaute, aber dennoch, immerhin fällt mir spontan schonmal ein wort ein ;)

vielleicht würde sich die deutsche sprache leichter durchsetzen, wenn menschen mit nationalstolz von politischen weicheiern nicht immer in die rechte ecke gestellt würden. nationales selbsbewustsein wird ja schon in den grundschulen im keim erstickt, war zumindest bei mir so. aber das ist eine andere geschichte :lol:

kikakater 19.12.2006 14:10

Kleine Englischkunde über dessen Ausdruckskraft im Vergleich zu Deutsch, alles Hochdeutsch und Hochenglisch - sprich ohne Dialekte miteinzubeziehen:

put

Zitat:

Unmittelbare Treffer
i put adj. unbeweglich i
i put adj. an Ort und Stelle
i put [bank.] die Rückprämie i
i put [sport.] der Stoß i
i put [finan.] die Verkaufsoption i
i put [sport.] der Wurf i
i put-on adj. aufgesteckt i
i put of more [finan.] das Nochgeschäft i
i put on aufgesteckt i
Verben und Verbzusammensetzungen
i to put | put, put | anbringen i
i to put | put, put | anwenden | wendete an, angewendet oder wandte an, angewandt | i
i to put | put, put | - express ausdrücken - formulieren i
i to put | put, put | - express formulieren i
i to put [bank.] investieren i
i to put | put, put | legen | legte, gelegt | i
i to put | put, put | - express sagen i
i to put [sport.] schleudern i
i to put | put, put | setzen i
i to put | put, put | stecken i
i to put | put, put | stellen i
i to put | put, put | unterwerfen i
i to put | put, put | unterziehen i
i to put | put, put | veranlassen i
i to put | put, put | verwenden | verwendete, verwendet oder verwandte, verwandt | i
i to put [sport.] werfen i
i to put | put, put | zuschieben i
i to put [bank.] Geld anlegen i
i to be put off abgeschreckt werden i
i to be put off sich abschrecken lassen i
i to put about aufbringen i
i to put about - rumour, etc. etw. verbreiten - Gerücht, etc. i
i to put sth. across so. jmdm. etw. vormachen i
i to put sth. across to so. jmdm. etw. vermitteln i
i to put sth. across to so. jmdm. etw. verständlich machen i
i to put sth. ahead etw. an die Spitze rücken lassen i
i to put aside aufbewahren i
i to put aside | put, put | aufheben | hob auf, aufgehoben | i
i to put aside erübrigen i
i to put aside sparen i
i to put aside zurücklegen i
i to put aside beiseite legen i
i to put aside zur Seite legen i
i to put away aufräumen i
i to put away einräumen i
i to put away einschläfern i
i to put away - drink [coll.] f kübeln - viel trinken [coll.] i
i to put away - drink [coll.] f schlucken - trinken [coll.] i
i to put away - food [coll.] f verdrücken [coll.] i
i to put away weglegen i
i to put away wegstecken i
i to put away wegtun [coll.] i
i to put so. away [coll.] jmdn. aus dem Weg räumen - ausschalten, umbringen [coll.] i
i to put away beiseite tun i
i to put so. away [coll.] jmdn. in eine Anstalt stecken i
i to put before vormachen
Überbegriff: verwenden / Verwendung


get

Zitat:

Unmittelbare Treffer
i get-together das Beisammensein i
i get-together [coll.] geselliges Beisammensein i
i get together informelles Treffen
i get-together [coll.] der Treff i
i get-together [coll.] das Treffen i
i get-together die Zusammenkunft i
i get-together [coll.] das Zusammensein - von einer Gruppe i
i get-together [coll.] zwangloses Treffen i
Verben und Verbzusammensetzungen
to get tanked up - drink heavily adj. [coll.] sich voll laufen lassen [coll.] i
i to get angedeihen i
i to get | got, got or got, gotten | f bekommen | bekam, bekommen | i
i to get | got, got or got, gotten | bringen i
i to get erhalten i
i to get erlangen i
i to get | got, got or got, gotten | erreichen i
i to get erwerben i
i to get erzielen - Preis i
i to get | got, got or got, gotten | geraten i
i to get | got, got or got, gotten | holen i
i to get | got, got or got, gotten | f kriegen [coll.] i
i to get | got, got or got, gotten | f werden i
i to get sth. f etw. abbekommen i
i to get sth. f etw. abkriegen i
i to get sth. [coll.] f etw. blicken - verstehen [coll.] i
i to get sth. [coll.] etw. kapieren i
i to get sth. f etw. mitbekommen - verstehen i
i to get sth. [coll.] f etw. raffen - verstehen [coll.] i
i to get sth. [coll.] f etw. schnallen - verstehen [coll.] i
i to get sth. etw. verstehen i
i to get about herumkommen i
i to get about sich herumsprechen i
i to get sth. across to so. jmdm. etw. vermitteln i
i to get sth. across to so. jmdm. etw. verständlich machen i
i to get ahead vorankommen i
i to get ahead weiterkommen i
i to get ahead Karriere machen i
i to get ahead vorwärts kommen [fig.] i
i to get ahead of so. jmdn. überflügeln i
i to get ahead of so./sth. jmdn./etw. überholen i
i to get ahead of so./sth. jmdn./etw. übertreffen i
i to get along vorankommen i
i to get along zurechtkommen i
i to get along sich gut verstehen i
i to get along sich vertragen i
i to get along with so. mit jmdm. auskommen i
i to get along with so. sich gut mit jmdm. verstehen i
i to get along with so. sich mit jmdm. verstehen i
i to get along with so. sich mit jmdm. vertragen i
i to get around herumkommen i
i to get around so. jmdn. meiden i
i to get around sich herumsprechen i
i to get around sth. sich vor etw. drücken i
i to get around sth. um etw. herumkommen i
i to get around sth. etw. vermeiden i
i to get at sth. an etw. drankommen [coll.] i
i to get at sth. etw. andeuten i
i to get at sth. auf etw. hinauswollen i
i to get at sth. etw. ausfindig machen i
i to get at so. [coll.] jmdn. bestechen i
i to get at sth. etw. erreichen i
i to get away davonkommen
Überbegriff: erhalten


Alex1 19.12.2006 14:23

Ist aber nicht sehr ausdrucksstark, wenn man die Worte erst im Kontext sehen muss, um den Begriff zu verstehen.

kikakater 19.12.2006 14:35

Das sag ich ja die ganze Zeit.

Eine einfache, historisch ältere und ältlichere Sprache, wie es Englisch nun einmal ist, hat gewichtige Nachteile im Reichtum des Ausdrucks - nicht aber notwendigerweise in den Möglichkeiten des Ausdrucks.

Klar, daß mit get, put, FCC (=irgendeine Abkürzung), PLIPLAPLUM bis ins Endlose, die Dinge leichter niederschreibbar sind. Die Synapsen müssen diese vermeintliche Reichhaltigkeit aber bereits verarbeiten können durch Erfahrung.

Insofern ist die deutsche Sprache ausdrucksreicher, da der Zusammenhang bereits durch ein Wort gegeben ist und sich so ein viel grösserer Grundwortstock ergibt.

Genau deshalb gibt es heutzutage immer mehr Probleme in der Schule, weil Deutsch mehr abverlangt. Im Vergleich zu asiatischen Sprachen ist das trotzdem wenig, allerdings ist Deutsch viel präziser als alle anderen Sprachen.

Guru 19.12.2006 18:33

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
Ist aber nicht sehr ausdrucksstark, wenn man die Worte erst im Kontext sehen muss, um den Begriff zu verstehen.
Genau so kann es Dir bei Texten in Deutsch auch gehen - nicht umsonst gibt es die Redewendung "aus dem Zusammenhang gerissen". Was KK hier darstellt, ist auch in Deutsch genau so möglich, die Mehrfachbedeutung von Worten, ja sogar deren Sinnumkehrung - Guru kann hier kein Maß für die Ausdrucksstärke einer Sprache ableiten.

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