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dirkan 24.09.2002 19:14

Hallo,

das Platinen bruzeln kann ziemlich frustrierend enden, wenn man
da nicht sorgfältig vorgeht. Das mit mal eben drucken, übereinanderlegen, Höhensonne ansetzen und fertig ... glaube ich,
endet nicht oft so, wie erwartet.

Ich will kurz beschreiben, wie ich das mache.

Bedrucken: Ich verwende Inkjet Folien von HP, bzw. neuerdings Zweckform2503. Ich drucke mit 300dpi, Qualitätsmodus und Farbe!
anstatt SW.
Ergebnis unbedingt mit Lupe gegen Licht betrachten. Da erkennt man, wie sauber das wird.

Die Platinen werden spielgelverkehrt gedruckt, damit die Farbe Kontakt zum Kupfer hat. Bitte nicht 2 Folien übereinander. Die FSBUS Layouts sind da zu fein zu.

Platinen unterschiedlicher Hersteller haben ganz unterschiedliche
Belichtungszeiten. Ich teste das vorher an einem Streifen aus.

Der Entwicklungsprozess muss nach ca. 30s - 3Minuten abgeschlossen sein. Dann prüfe ich mit Lupe, ob die Leiterbahnen dicht sind und
mit dem Ohmmeter, ob Kupfer frei von Lack ist.

Zum Ätzen verwende ich das braungrüne EisenIIIChlorid. Das ist noch am ungiftigsten und ergiebiger als dieses sündhaft teure Ätz Feinkristall. Das verbrauchte Zeug sammle ich in Kanistern und
bringe die alle 5Jahre mal zur Giftsammelstelle.

Danach mit Nagellackentferner den Fotolack entfernen. Platine mit Lupe kontrollieren (man erschrickt, wie runzelig die Kanten aussehen). Sind mehr als 4 Unterbrechungen oder Kurzschlüsse sichtbar: das Ganze nochmal.

Dann 2* mit Lötlack besprühen und trocknen lassen.

ÜBUNG MACHT DEN MEISTER

Gruss Dirk

Sven Lange 24.09.2002 21:04

Hi Dirk!

Ach du lieber Himmel... Doch nicht einfacher geworden. :rolleyes: Ich glaub ich such mir doch einen Service der mir sowas herstellt. Könnt Ihr einen empfehlen? Ich denke mal Du wirst keine Zeit haben dafür Dirk... ;) :rolleyes: ;)

Pantu 25.09.2002 09:34

Hi,

Dirk hat sicher recht mit seiner Aussage, dass übereinandergelegte Folien zu Problemen führen können, speziell bei sehr dünnen Leitungen.

Meine Erfahrung mit den doppelten / dreifachen Folien hingegen waren bisher immer sehr gut, auch bei Dirks erster FSCom Platine.
Allerdings verwende ich einen professionellen Belichtungsrahmen, bei dem die Folien durch eine aufpumpbare Andruckplatte fest gegen die Plarine gedrückt werden. Natürlich habe ich die Folien mit Tesa zusammengeklebt. Dabei gab es bisher nie Überstrahlungen.

Es gibt aber noch einen anderen Weg Dirk´s Layout mit den professionellen und dünnen Leitungen, (auch die Lötaugen sind von professioneller Größe) Dies setzt aber 0,8mm Bohrer voraus, ansonsten (= / >1,0mm) bleibt bei den IC Pins nicht mehr sehr viel Kupfer übrig, umzusetzen.

Da es sich bei diesen Schaltungen nicht um HF (Hochfrequenz) handelt kann man Ätzmittel und Kupfer sparen und anstelle der Leitungen nur die Trennlinien zwischen den einzelnen Leiterbahnen einzeichnen. Dies hat zur Folge, dass es so gut wie fast keine Unterbrechungen beim Ätzen gibt, weil ja die meisten Leitungen somit breiter ausfallen (mit wenigen Ausnahmen vielleicht). Ausserdem ist es dann mit dem Bohren auch nicht mehr so kritisch.

Natürlich sieht so eine Platine bei weitem nicht so schön und professionell aus wie von Dirk hergestellt, sie erfüllt aber ihren Zweck.
Für den durchschnittlichen Bastler, der sich in seinem Leben mal gerade 5 bis 10 Platinen fertigt und keinen Zugriff auf mindestens halbprofessionelles Equipment hat (und das dürfte die größere Anzahl sein), zählt am Ende eigentlich nur der funktionelle Erfolg der Schaltung.

Also einfach Dirk´s Vorlagen 1:1 ausdrucken und Folie mit Tesa auf dem Papierausdruck befestigen und dann kann es losgehen. Am besten zuerst alle Bohrpunkte einzeichnen und dann mit dem Lineal oder auch Freihand die Trennlinien mit wasserfester Tusche auf die Folie malen. Damit dann beim Belichten die Tuscheseite zur Platine zeigt sollte man spiegelverkehrt ausdrucken.

Diese Technik funktioniert bestens auf Foto NEGATIV beschichtetem Material. Da aber Conrad und Co nur POSITIV besch. Material verkauft, muss man das Ganze halt noch einmal negativ umkopieren.
Positiv = Alles was schwarz ist wird später nicht weggeätzt. Wir wollen aber genau das Gegenteil. Klar??


Hoffe dies ist eine kleine Anregung und wird bestimmt dem Einen oder Anderen helfen in den Genuß von Dirk´s großartiger Arbeit zu kommen.

An dieser Stelle nochmals: HUT AB vor Dirk´s Einsatz und Leistung..

Viel Spass und Erfolg.

Gruß

Peter

Sven Lange 25.09.2002 14:36

Hi Peter!

Danke für Deine Ausführungen. Ich hab mich jetzt mal umgeschaut nach Anbietern die LP herstellen. Allerdings sind diese einfach zu teuer als das sich das lohnen würde. Deshalb meine neue Frage: Was brauch ich genau um für mich diese LP herzustellen. Ich habe bisher nix. Eventuell gibs im Netz ja Seiten die einen beim Einstieg helfen. Und vorallem Anbieter... Gibt ja bestimmt nicht nur Conrad... ;)

dirkan 25.09.2002 22:45

Leiterplatten KnowHow
 
Hier gibt es KnowHow zum Thema Leiterplatten:

Zeitschrift Elektor Ausgabe 9/2002

www.batronix.com Diskussionsforum

http://news.cadsoft.de/forum.htm

Gruss Dirk

Pantu 26.09.2002 10:36

Hallo Dirk,

da Du hier auch Cadsoft anführst mal eine kleine Frage :
Sind Deine PCB Layouts auf der Eagle Software entwickelt?
Wenn ja, wäre es dann möglich die Layouts im Eagle Format zu bekommen?

Übrigens habe ich die Lochrasterplattenmethode ganz vergessen.

Wenn also jemand keine Möglichkeit oder Willen hat Platinen zu bruzzeln, dann bliebe auch noch die Verwendung von Lochrasterplatten.

Die haben ja auch so ihre Vorteile.
Das nur mal so als Einwurf.

Gruß

Peter

Sven Lange 26.09.2002 12:28

Hi Dirk und Peter!

@Dirk
Vielen Dank für die Links!

@Peter
Diese Variante hab ich mir auch schon überlegt. Werde diese wahrscheinlich auch nutzen. Ist vielleicht Mehrarbeit beim löten, aber bevor ich mir Brutzelzeugs besorge und dann nur 1-2x benutze, ist die Variante dann die günstigste...

Schau mer mal...

Ps: Unterstützt die Freewareversion von Eagle Lochrasterplatten? Eventuell auch mit Autoroute?

Pantu 26.09.2002 13:29

Hi Sven,


Eagle´s Freeware Version unterstützt eigentlich alles, denn du kannst ja das Rastermass 2.54mm einstellen. Somit werden alle Bauteile und Lötaugen im Rastermaß plaziert. Einziger Wermutstropfen ist die Beschränkung auf halbes Europa Kartenmaß. (100x80 mm)
Der Autorouter funktioniert voll innerhalb dieser Grenzen.

Mit meiner, weiter oben beschriebenen Methode, habe ich übrigens meine FMC Platine in Eagle gefertigt. Zeichnen kann man über die vorgegebene Größe hinaus, nur keine Bauteile und Drähte verlegen.
Sehr schön ist hier, dass man verschiedene Ebenen ein und ausblenden kann.

Deshalb hatte ich Dirk gefragt, ob seine Layouts in Eagle Format erhältlich sind. Dann könnte ich sein Layout nach oben beschr. Methode umzeichnen.

Gruß

Peter

Sven Lange 26.09.2002 13:45

Hi Peter!

Na das klingt ja prima! Hab grad mal reingeschnuppert in Eagle. Oh mein Gott. Vielzuviele Knöpfe...;) Aber ich schaff das schon...


Irgendwann...

Danke Dir auf jeden Fall!

dirkan 26.09.2002 19:17

Hallo,

ich verwende Sprint Layout, ein ziemlich simples Programm, aber irgendwie mag ich es. Keine langwierige Deklaration von Bauelementen (wehe, eines fehlt in der Bibliothek), aber auch kein Autorouter.

Trotzdem komme ich damit sehr gut und schnell zum Ziel.

Ich habe mir auch den Target zugelegt, damit stehe ich aber irgendwie auf Kriegsfuss, ich bleibe bei Sprint.

Wer kann denn Eagle beurteilen ? Würde mich interessieren, ob das für mich in Frage kommt.


Gruss Dirk

P.S: Ich kann nur Gerber, PS und Exxelon Bohrdaten und das eigene Sprintformat exportieren.


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